Hallo, ich sollte heute an der Arbeit was löten und habe nach Flussmittel gefragt. Ich bekam die Antwort, dass das Flussmittel bereits in dem Lötzinn sei. Ich suche eine Anleitung, wie man mit Lötzinn mit beinhaltetem Flussmittel lötet. Kennt jemand eine gute Seite / Video?
Künftige Lötverbindung mit dem Lötkolben erhitzen, flussmittelhaltiges Lötzinn auf die heiße Stelle halten bis eine ausreichende Menge aufgeschmolzen ist und dann erst Lötzinnrest und dann nach etwa einer Sekunde den Lötkolben entfernen. Erkalten lassen und bewundern.
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Aber auch beim Löten mit flussmittelhaltigem Lötzinn aufpassen, dass man den Lötkolben an der richtigen Seite anfasst!
Im Vorläufer waren mehr Bilder drin. https://nepp.nasa.gov/docuploads/06AA01BA-FC7E-4094-AE829CE371A7B05D/NASA-STD-8739.3.pdf https://protostack.com.au/download/NASA%20Student%20Handbook%20for%20Hand%20Soldering.pdf Arno
Anders gefragt...wer lötet denn ohne Flussmittellot? Gibts das überhaupt in der Elektronik? -Lötzinn ohne Flussmittel kenn ich nur von Sanitär- und KFZ. Und wieso überhaupt das Flussmittel aus dem Lötzinn rausbekommen???
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Lötlerner schrieb: > Kennt jemand eine gute Seite / Video? Fang besser erstmal mit was Einfachem an: https://www.youtube.com/watch?v=5liUNU9eftQ
Lötlerner schrieb: > Ich bekam die Antwort, dass das Flussmittel bereits > in dem Lötzinn sei. Ich hatte auch mal einen Kleckerfried in der Firma, der keinerlei Bedarf an Flußmittel zum Löten sah, weil selbiges ja bereits im Lot-Draht enthalten sei. Entsprechend sahen seine Lötungen aus. Also, wenn deine Kollegen derart borniert sind, dann schaffe dir ein wenig Kolophonium, eine alte Zahnbürste, etwas Küchenkrepp und etwas Alkohol (Isopropanol o.ä.) an, zur Not geht auch Kolophonium aus dem Musikalienladen (für Geiger). Damit bist du so ausgerüstet, daß du wenigstens einigermaßen zu Potte kommen kannst und keine verschmadderten Leiterplatten hinterläßt. W.S.
W.S. schrieb: > Entsprechend sahen seine Lötungen aus. Also... akzeptabel? Bei bedrahteten Bauteilen ist das doch völlig ausreichend. Wenn das nicht klappt war etwas anderes nicht in Ordnung, z.B. zu heiß gelötet (Flussmittel verbrennt sofort), Bauteile oder Platine überlagert/korrodiert usw. Bei SMD stimme ich dir zu, da braucht man regelmäßig Flussmittel. Kolophonium nehme ich nicht mehr so gerne, weil das schnell Sauerei und Reinigungs-Aufwand ergibt. Absolut empfehlen kann ich das Flussmittel-Gel Edsyn FL22 in Kombination mit einer Hohlkehlen-Lötspitze. Die kleine Spritze ist jahrelang lagerfähig und man braucht nur absolut minimale Mengen, am besten nutzt man eine feine Kunststoff Dosiernadel.
W.S. schrieb: > Kolophonium Jesus bitte nimm etwas aus diesem Jahrhundert mit No Clean! Kolophonium ist zwar nett, aber aufgrund des Reinigungsaufwandes einfach nicht haltbar, meistens kann man es eh nicht so gut reinigen... https://www.digikey.de/de/products/detail/chip-quik-inc/SMD291ST2CC6/2350878
Peter schrieb: > mit No Clean! No Clean ist ein Scam. Kolophonium braucht man auch nicht zu reinigen, wenn man hinnimmt, dass es verschmoddert aussieht. Ebenso verhält es sich bei "No Clean"-Flussmitteln.
MaWin schrieb: > No Clean ist ein Scam. Ich hab mal eine Flasche "No Clean" in einer mit Backpapier ausgelegten Schale verdunsten lassen. Der Unterschied ist im Wesentlichen das das Zeug Abzocke ist, ne 1-2% Lösung aus Isopropanol und Kolophonium kann ich mir auch selbst herstellen. Kostet dann auch 15€ alles zusammen (Kolophonium, Isopropanol, Spritze, Kanüle) allerdings für einen Liter Flussmittel. Hermann S. schrieb: > Gibts das überhaupt in der Elektronik? -Lötzinn ohne Flussmittel kenn > ich nur von Sanitär- und KFZ. Selbst im Sanitärbereich ist kaum noch Lötzinn im Einsatz, Kunststoffleitung und verprassen ist aktuell stand der Technik.
Frank H. schrieb: > Kilo S. schrieb: >> verprassen ist aktuell stand der Technik. > > Gut zu wissen ;-) Sollte natürlich verpressen heißen. Schön mal mit einem Pflaster auf dem Finger an einem Touchscreen getippt? Da passieren die seltsamsten Schreibfehler.
Mich würde ja interessieren wie die Flußmittelseele überhaupt eingebracht wird
Ron-Hardy G. schrieb: > Mich würde ja interessieren wie die Flußmittelseele überhaupt > eingebracht wird Da wird in das Lot einfach ein feines Loch gebohrt und das dann ausgegossen. (SCNR) Nein, durchaus interessante Fragestellung, gibt's dazu was vielleicht von der Maus?
Frank H. schrieb: > Kilo S. schrieb: >> verprassen ist aktuell stand der Technik. > > Gut zu wissen ;-) Bei den aktuellen Handwerkerpreisen wüsste ich den Unterschied nicht. ;) Kilo S. schrieb: > Der Unterschied ist im Wesentlichen das das Zeug Abzocke ist, ne 1-2% > Lösung aus Isopropanol und Kolophonium kann ich mir auch selbst > herstellen. Bei der eigenen Herstellung ist es immer kritisch die gewünschte Konsistenz herzubekommen, zu Hause nutze ich zwar tatsächlich noch Kolophonium in Isopropanol gelöst, aber nur weil ich mittlerweile vielleicht 2x im Jahr löte, sonst hätte ich mir schon längst so eine Tube gekauft. Altersbedingt hat das Zeug inzwischen die richtige Konsistenz erreicht. In der Firma verwende wenn ich denn löten muss nur noch die kleinen Tuben, das Zeug hat eine gute gelartige Konsistenz (verläuft nicht zu sehr!) und ist auch nicht zu klebrig, lässt sich daher sehr gut dosieren und man bekommt es in kleinen Gebinden gekauft. Kein Problem mit Austrocknen/etc. Und es gibt halt auch ein Sicherheitsdatenblatt, sehr wichtig im gewerblichen Bereich...
Nachdenklicher schrieb: > Nein, durchaus interessante Fragestellung, gibt's dazu was vielleicht > von der Maus? Hatte ich schonmal nach gesucht aber absolut nichts gefunden
Peter schrieb: > Bei den aktuellen Handwerkerpreisen wüsste ich den Unterschied nicht. ;) Auch wieder wahr. Peter schrieb: > Bei der eigenen Herstellung ist es immer kritisch die gewünschte > Konsistenz herzubekommen Keine Feinwaage für gold Zuhause? Die billigen reichen doch um sich relativ exakt die passende Menge zu portionieren. Ich weiß nicht ob noch zusätzlich was anderes als Isopropanol in der Lösung war die ich habe Verdunsten lassen, allerdings die Reste (Feuerprobe) hatten den typischen Geruch und Brandverhalten von Kolophonium. (Ist ja nix anderes als gereinigtes Baumharz) Peter schrieb: > In der Firma verwende wenn ich denn löten muss nur noch die kleinen > Tuben, das Zeug hat eine gute gelartige Konsistenz (verläuft nicht zu > sehr!) und ist auch nicht zu klebrig, lässt sich daher sehr gut dosieren > und man bekommt es in kleinen Gebinden gekauft. Dafür hab ich mir 2ml Spritzen und Kanülen gekauft, Kostenpunkt für 2ml+10ml Spritze +3 Kanülen glaube um 4€. Halten trotz viel löten Recht lange. Die Kanülen muss man aber zwingend in Alkohol (Spiritus) reinigen und einlegen damit sie nicht verstopfen, bestenfalls direkt Abends nach dem "Arbeitstag" und über Nacht. Ich bin bei Flussmittel nicht (mehr) sonderlich pingelig seit ich noch immer von meinem selbstgemachten Kolophonium genug "Basis" habe um vermutlich noch 2-3 Jahre auszukommen. Einfach die gewünschte Anzahl Tropfen in ein bisschen Isopropanol geben bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Nachdenklicher schrieb: > Ron-Hardy G. schrieb: >> Mich würde ja interessieren wie die Flußmittelseele überhaupt >> eingebracht wird > > Da wird in das Lot einfach ein feines Loch gebohrt und das dann > ausgegossen. (SCNR) > > Nein, durchaus interessante Fragestellung, gibt's dazu was vielleicht > von der Maus? Wimre wird das Lot als kurzes, dickes Rohrstück gegossen und das Flussmittel im gewünschten Verhältnis Durchmesser/Durchmesser eingefüllt. Danach wird das Zinn wie jeder normale Draht auf den Zieldurchmesser gezogen. Das Flussmittel wird dabei mitgezogen, weil das Zinn dabei wieder warm wird. Jenachdem wie gut Chinamann den Prozess beherrscht, gibt es dabei auch ein paar Meter Lot ohne Flussmittel, weil das ein paar Schritte zuvor gebrochen ist oder durch schief ziehen seitlich rausgefallen ist...
Roland E. schrieb: > Jenachdem wie gut Chinamann den Prozess beherrscht, gibt es dabei auch > ein paar Meter Lot ohne Flussmittel, weil das ein paar Schritte zuvor > gebrochen ist oder durch schief ziehen seitlich rausgefallen ist... Danke. So etwas hatte ich schon vermutet, wollte es hier nur nicht so schreiben, als würde ich es wissen. Das erklärt auch, wieso bei meinem 1mm-Lötzinn daheim genau das, was du beschreibst, auftritt, während das 0,5er (aus deutscher Herstellung) da qualitativ besser zu sein scheint. Aufgrund der Probleme mit dem 1,0er Lot überlege ich momentan ernsthaft, ob ich mir erstmals Flussmittel extra zulegen sollte. (Ich löte damit eh nur bedrahtet, was bisher mit anderem Lot problemlos ohne Zusatz ging. SMD geht mit Lötpaste, die ist ja größtenteils Flussmittel.)
Peter schrieb: > W.S. schrieb: >> Kolophonium > > Jesus bitte nimm etwas aus diesem Jahrhundert mit No Clean! Also, soweit ich gehört habe, ist Jesus seit einiger Zeit tot, da wird er vermutlichst in diesem Jahrhundert weder Kolo noch etwas anderes zum Löten nehmen. Allenfalls Ambrosia oder so zum "verlöten". Ansonsten frag ich mich, warum hier immerzu mit Rezepten zum Auflösen von Kolo in Alk hantiert wird. Ist das als Reaktion auf verbranntes Kolo auf einer zu heißen Lötspitze? Nochwas: Horst hat mir mal den Tip gegeben, Kolo nicht in Alkohol, sondern in Azeton aufzulösen. W.S.
W.S. schrieb: > Horst hat mir mal den Tip gegeben, Kolo nicht in Alkohol, > sondern in Azeton aufzulösen. Vor Aceton habe ich Respekt, ist nicht so nett zur Haut wie Ethanol oder Isopropanol und auch den Dämpfen mag ich nicht ausgesetzt sein. Und zu Kunststoffen ist Aceton ebenfalls nicht besonders nett. Was bringt's, wenn es sich dazu sofort verflüchtigt?
W.S. schrieb: > Ansonsten frag ich mich, warum hier immerzu mit Rezepten zum Auflösen > von Kolo in Alk hantiert wird. Ist das als Reaktion auf verbranntes Kolo > auf einer zu heißen Lötspitze? > Nochwas: Horst hat mir mal den Tip gegeben, Kolo nicht in Alkohol, > sondern in Azeton aufzulösen. Weil das die seit je her überlieferte Rezeptur für Kolophoniumlösung zur Anwendung in der Elektronik beim Löten ist?! Aceton (Nagellackentferner!?) kenne ich eher im Zusammenhang mit Lack als Lösungsmittel. Aspirin also Salicylsäure kann man den Flussmittel noch beimischen um die Oxydschicht von Metallen besser zu lösen, jedenfalls ist das ebenso wie das lösen in Isopropanol überliefert. Welche Vorteile soll Aceton ansonsten haben? Also außer den genannten in Kombination mit Salicylsäure. W.S. schrieb: > Ist das als Reaktion auf verbranntes Kolo auf einer zu heißen Lötspitze? Das Problem hab ich irgendwie nicht. Nicht mal mit dem Brenner an Messing. Bild Anbei... Erster Gewindegang und am Rand der Erhebung der Lötstelle sind noch Reste vom Flussmittel. Selbst 480°C und die fetteste spitze sind noch zu wenig. Daher mit dem Brenner gelötet.
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Kilo S. schrieb: > Ich hab mal eine Flasche "No Clean" in einer mit Backpapier ausgelegten > Schale verdunsten lassen. > > Der Unterschied ist im Wesentlichen das das Zeug Abzocke ist, ne 1-2% > Lösung aus Isopropanol und Kolophonium kann ich mir auch selbst > herstellen. No Clean ist kein Kolophonium! Ein Produkt, was der Reparateur in der Firma benutzt, ist z.B. https://emilotto.de/produkt/wb-35soxdt/, das dürfte Adipinsäure sein.
Manfred schrieb: >... > > No Clean ist kein Kolophonium! > ... Doch. Nur stärker verdünnt als die übliche Hausmischung und mit Geliermitteln.
Ron-Hardy G. schrieb: > Mich würde ja interessieren wie die Flußmittelseele überhaupt > eingebracht wird https://www.e-jwj.org/journal/Figure.php?xn=jwj-34-6-1.xml&id=f2-jwj-34-6-1&number=2031785&p_name=1028_2031785
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