Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ringkabelschuh doch besser löten als crimpen?


von Roland D. (Gast)


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Hallo,

es ist mir bekannt, dass crimpen die optimale Verbindungstechnik ist. 
Nur muss dann alles stimmen: Kabelschuh, Presswerkzeug, Kabel, Füllgrad 
usw. wie in Bild 1 zu sehen. Dann wird ein Schuh draus.

Nun macht es wenig Sinn, für paar Verbindungen das richtig teure 
Presswerkzeug und die zugehörigen Kabelschuhe des gleichen Herstellers 
zu kaufen. Andererseits ist das Risiko extrem groß, mit den vielen 
bunten Zangen und Presswerkzeugen von irgendwem und irgendwoher nur Mist 
zusammen zu drücken. Man konnte hier ja mal lesen, wie so ein 
Rohrkabelschuh nach dem Verpressen abgefallen ist. Selbst wenn der 
Kabelschuh fest sitzt, weiß ich nicht, ob die Verbindung wirklich 
perfekt ist. Beim Löten weiß ich das.

Also doch löten*? Wie viel Ampere kann ich da drüber lassen, wenn die 
Verbindung in Bild 2 und 3 gelötet wäre, bevor das Lot flüssig wird? Das 
Kabel hat 6 mm² und der Kabelschuh ist aus 1 mm Kupferblech, Bohrung für 
M8.

*: Lieber gut gelötet als schlecht gecrimpt.

Roland

von Michael W. (dbru61)


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Beides. Erst crimpen wegen der mechanischen Verbindung und anschliessend 
verlöten wegen der Kontaktierung und verhindern von Grünspan an den 
Litzendrähten. Dabei die Kontaktfläche nicht mit Lötzinn benetzen.

Roland D. schrieb:

> Also doch löten*? Wie viel Ampere kann ich da drüber lassen, wenn die
> Verbindung in Bild 2 und 3 gelötet wäre, bevor das Lot flüssig wird? Das
> Kabel hat 6 mm² und der Kabelschuh ist aus 1 mm Kupferblech, Bohrung für
> M8.

Hmmm, ein paar Hundert? Das ist wohl eher eine akademische Frage.

Viel Erfolg

von Christian B. (luckyfu)


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Wenn du lötest, dann nur mit einer Fixierung des Kabels. Sonst bricht 
dir das irgendwann an der Stelle, wo das Lötzinn in der Litze anfängt.

p.s.: Bezüglich der Strombelastbarkeit: Das kommt entscheidend darauf 
an, wie gut die entstehende Wärme abgeführt werden kann.

: Bearbeitet durch User
von Stefan P. (form)


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Ich würde es erst mit einer normalen Flachzange zusammenpressen (beide 
"Halbkreise" nacheinander und leicht überlappend), dann mit Lötzinn 
füllen (hochkant, damit nichts auf die Verbindungsfläche läuft) und dann 
einen Schrumpfschlauch drüber schieben.

von MaWin (Gast)


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Roland D. schrieb:
> Also doch löten

Nein.

Michael W. schrieb:
> Beides
> verhindern von Grünspan an den Litzendrähten.

Nein.

Stefan P. schrieb:
> Ich würde es erst mit einer normalen Flachzange zusammenpressen

Nein.

Löten auf der Seite der reingehenden Litze zieht ins Kabel, macht es 
steif und hinterlässt Flussmittel im Kabel, es gammelt und knickt 
schnell weg.

Die erste gezeigte Crimpung ist richtig, das Blech wurde so weit 
verformt, dass es eine konkave Biegung macht, dadurch ergibt sich eine 
Federwirkung und die Crimpung hält. Mit einer Flachzange wird es 
höchstens flach.

Man kann allerdings mit einem Stempel und Hammer so eine Crimpung
https://www.ebay.de/itm/354073713572 vornehmen. Wie man sieht eher für 
grössere Kabel und auch nicht billiger als eine kleine Crimpzange 
https://www.ebay.de/itm/403615387523


Es ist nun aber nicht so, dass Litze nie angelötet wird. Lötöse heisst 
nicht umsonst so, Stecker mit Lötkelch sind üblich. Nur darf dabei am 
Kabel nicht gewackelt werden, entweder weil geräteinten verbaut oder 
weil im Stecker noch eine Schelle zur Zugentlastung mit Knickschutz 
folgt.

Insofern kann man den Rohrkabelschuh auch löten, wenn man beides 
bedenkt. Er hält etwas weniger Strom aus als gecrimpt, aber immer noch 
mehr als das 6mm2 Kabel.

Dennoch sagt VDE: Lötung in Stromkreisen muss so beschaffen sein, dass 
die mechanische Fixierung nicht durch das Lot erfolgt. Also doch vorher 
crimpen. Und hinterher einen Schumpfschlauch drüber ziehen.

von Olaf (Gast)


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>  Man konnte hier ja mal lesen, wie so ein
>  Rohrkabelschuh nach dem Verpressen abgefallen ist.

Ich hatte vor ein paar Jahren mal welche von Reichelt. Die waren
so billiger chinesischer Murks das die von selbst vom Kabel abgefallen
sind.

Aber normalerweise ist Crimpen das Mittel der Wahl. Einfach mal eine 
Zange fuer 20-30Euro kaufen, die gehen schon ganz brauchbar.


> Dennoch sagt VDE: Lötung in Stromkreisen muss so beschaffen sein, dass
> die mechanische Fixierung nicht durch das Lot erfolgt.

Man muss sich auch Fragen wofuer man das macht. Wenn es ein altes Auto 
ist das sowieso in 2-3Jahren zum Schrott kommt dann ist es egal. Wenn 
man weiss das man die Verbindung aber die naechsten 10-20Jahren nutzen 
will dann lieber mit mehr Aufwand und liebe crimpen.

Olaf

von Distroy (Gast)


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Roland D. schrieb:
> Hallo,
>
> es ist mir bekannt, dass crimpen die optimale Verbindungstechnik ist.
> Nur muss dann alles stimmen: Kabelschuh, Presswerkzeug, Kabel, Füllgrad
> usw. wie in Bild 1 zu sehen. Dann wird ein Schuh draus.
>
> Roland

Die verwendeten Kabelschuhe sind nicht zertifiziert und obendrein zu 
groß für das Kabel.

von Udo S. (urschmitt)


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Distroy schrieb:
> sind nicht zertifiziert

Du benutzt hoffentlich auch nur zertifiziertes Klopapier?

von Andre (Gast)


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Bei den letzten beiden Fotos würde ich kritisieren, dass der Kabelschuh 
ab Werk nicht korrekt zugelötet ist. Da gehört eigentlich eine feine 
Hartlöt-Naht drauf.
Aber ansonsten sieht die Kombination doch ganz stimmig aus. Ich habe für 
diese Sorte Kabelschuhe eine Handzange von Knipex, geht einwandfrei.
Die Zange kostet halt einmalig etwas, aber wer immer nur billig-billig 
Aliexpress kauft ist irgendwie selbst schuld (und reißt andere mit den 
Abgrund, weil die hochwertigen Angebote mangels Nachfrage immer weiter 
verschwinden - danke für nix!).

von Roland D. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die erste gezeigte Crimpung ist richtig, das Blech wurde so weit
> verformt, dass es eine konkave Biegung macht, dadurch ergibt sich eine
> Federwirkung und die Crimpung hält.

Ist auch das Anschlusskabel eines feinen Schweizer Produktes. Für die 
Produktion ist solch ein Presswerkzeug sicher die erste Wahl. Nach der 
eingepressten Kugel zu urteilen, scheint das Werkzeug von Klauke zu sein 
(Bild).

> Es ist nun aber nicht so, dass Litze nie angelötet wird. Lötöse heisst
> nicht umsonst so, Stecker mit Lötkelch sind üblich. Nur darf dabei am
> Kabel nicht gewackelt werden, entweder weil geräteinten verbaut oder
> weil im Stecker noch eine Schelle zur Zugentlastung mit Knickschutz
> folgt.
>
> Insofern kann man den Rohrkabelschuh auch löten, wenn man beides
> bedenkt. Er hält etwas weniger Strom aus als gecrimpt, aber immer noch
> mehr als das 6mm2 Kabel.

Dann werde ich wohl löten. Bedenken habe ich ausschließlich wegen dem 
hohen Strom. Denn der kann bei der Verpressung vom Kupferkabel direkt 
auf das Kupferblech des Kabelschuhes übergehen, bei dem nicht ganz 
optimalen Füllgrad beim Kabelschuh muss der hohe Strom (50A) durch das 
Lötzinn. Aber wenn vorher das 6 mm² Kabel aufgibt, dann passt das ja.

> Dennoch sagt VDE: Lötung in Stromkreisen muss so beschaffen sein, dass
> die mechanische Fixierung nicht durch das Lot erfolgt. Also doch vorher
> crimpen. Und hinterher einen Schumpfschlauch drüber ziehen.

Die mechanische Fixierung des Kabels ist gegeben, da Einbau in 
Schaltschrank. Ein kräftiger Schrumpfschlauch kommt dennoch noch drüber.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Andre schrieb:
> Bei den letzten beiden Fotos würde ich kritisieren, dass der Kabelschuh
> ab Werk nicht korrekt zugelötet ist. Da gehört eigentlich eine feine
> Hartlöt-Naht drauf.
Nein!
Es handelt sich um einen Lötkabelschuh nach DIN 46211.
Erkennungsmerkmal:
Geöffnete Bauform, Rohr oben offen.

Im Bild 1 hingegen handelt es sich korrekter Weise um einen 
Quetschkabelschuh nach DIN 46234.
Erkennungsmerkmal:
Offenes, gebogenes Blech, Lötnaht welche das Rohr schließt.

von Zeno (Gast)


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@TO
Wenn es richtig gemacht ist, so wie auf Deinem ersten Foto, Dann ist 
Crimpen schon die richtige Wahl, aber es brauch eben auch die dafür 
geeigneten Kabelschuhe und das richtige Werkzeug. Die billigen Quetschen 
aus für die Flachsteckverbinder aus dem Baumarkt sind keine geeigneten 
Werkzeuge um eine sichere/dauerhafte Crimpverbindung herzustellen. Mit 
Verbindungen die mit solchen Zangen hergestellt wurden hatte ich in der 
Vergangenheit immer wieder mal Probleme.

Der Kabelschuh auf den Fotos 2/3 ist ein klassischer Lötkabelschuh und 
sollte demzufolge auch angelötet werden.
Als ich beruflich gestartet bin wurden ausschließlich in unserer Firma 
diese Kabelschuhe benutzt und die wurden angelötet. Da gab es nie 
Probleme und da sind auch keine Kabel abgebrochen.
Ich habe mal Anfang der 80'ziger die Elektik von einem Auto gemacht und 
da solche Kabelschuhe und Flachsteckhülsen benutzt und alles verlötet 
auch da ist in den zehn Jahren die das Auto dann noch gelebt hat, kein 
Defekt aufgetreten, der auf das Anlöten zurück zu führen gewsen wäre. 
Die Beanspruchung in einem Fahrzeug ist diesbezüglich ja eher als extrem 
einzustufen.

von MaWin (Gast)


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Roland D. schrieb:
> Die mechanische Fixierung des Kabels ist gegeben, da Einbau in
> Schaltschrank

Nein.

Das Kabel geht in einem Bogen zur Klemmstelle, schlecht angezognene 
Schraube heizt den Kabelschuh bis das Lötzinn schmilzt, Kabel rutscht 
unter der BiegeSpannung des gebogenen Kabels raus.

von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb:
> schlecht angezognene Schraube heizt den Kabelschuh

Mal wieder der Psychopath, den man zuverlässig an seinen unterirdischen 
geistigen Absonderungen erkennt.

von Rainer D. (rainer4x4)


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MaWin schrieb:
> MaWin schrieb:
>> schlecht angezognene Schraube heizt den Kabelschuh
>
> Mal wieder der Psychopath, den man zuverlässig an seinen unterirdischen
> geistigen Absonderungen erkennt.

Ach, deswegen ...

https://pbs.twimg.com/media/DmfODblWwAESorn.jpg

von MaWin (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Ach, deswegen ...

Nee, eher weil eben DER Psychopath, in dem er denselben Text schreibt 
wie ich sonst und sich in diesem thread denselben Namen gibt unter dem 
ich hier schon Beiträge verfasst hat, absichtlich dummes Zeug und 
Desinforation verbreitet die er auf die Art mir in die Schuhe schieben 
will.

Kranker Mann eben.

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