Ich habe eine halbe Klimaanlage (siehe Bild) abstauben können und sie steht schon einige Jahre bei mir herum. Ich war ursprünglich auf den Inverter scharf, aber nun hat man andere Experimente im Kopf. Eine Frage ist, ob dem Kompressor die Drehrichtung egal ist oder nicht? Und falls es wichtig ist, wie ich die Drehrichtung bestimmen kann? ... Und für welche Drehzahlen er gemacht ist? (20-50Hz vielleicht?) Mit einem FU kriegt man ihn sicher angetrieben. Ein Typenschild direkt am Kompressor ist mir noch nicht aufgefallen (d.h. ich habe ihn noch nicht ausgepackt und genauer geguckt) Hat jemand Ideen oder Erfahrungen mit solchen Fragen der Klimatechnik?
Servus Silvio! da sich noch keiner gemeldet hat (wobei ich da jetzt auch keine Ahnung davon hab), aber im Zweifelsfall würd ich mal sagen, dass die Drehrichtung wichtig ist. Wie ist der Kompressor denn angeschlossen...ist das der untere, weiße Steckverbinder? Läuft denn das Teil generell noch? Vll. kann Du rausfinden, wie der angesteuert wird, wenn Du einfach mal im Betrieb durchmisst was der so bekommt. Was hast denn überhaupt vor damit?^^
Auch ich denke, dass die Drehrichtung langfristig wichtig ist wegen der Ölung, wie herum das Pleuel in den Ölsumpf eintrifft und wie das Öl verspritzt wird. Das gilt natürlich nur für einen Kolbenkompressor. Oder ist es etwa ein Scroll? Mehr Info! Hersteller, Typ, genaue Bezeichnung, alles was verfügbar ist. Sind die drei Phasen irgndwie beschriftet? z.B. U,V,W, dann würde ich vorschlagen, sie in dieser Reihenfolge zu bestromen.
Üblicherweise handelt es sich bei den kleinen Maschinen um Kolbenkompressoren mit senkrecht stehender Welle. https://thumbs.dreamstime.com/z/reparieren-sie-k%C3%BChlschrankkompressor-41246084.jpg Prinzipiell wäre damit die Drehrichtung egal. Allerdings ist die Welle in einer speziellen Art durchbohrt und fördert dadurch Öl nach oben, wo es dann oberhalb des Motors verspritzt wird und für die erforderliche Schmierung sorgt. Bei falscher Drehrichtung ist die Schmierung nicht sicher gestellt. Jetzt musst Du nur noch wissen wie Deine Maschine aufgebaut ist.
Hermann S. schrieb: > Wie ist der Kompressor denn angeschlossen...ist das der untere, weiße > Steckverbinder? Hey Hermann, schön von dir zu hören. Der Kompressor ist über drei einzelne Kabel mit der Umrichterleiterplatte verbunden. Durch die Kabelführungen und Kabelfarben ist ein vertauschen der Phasen unmöglich. > Läuft denn das Teil generell noch? Ich denke und hoffe doch ;-) Vielleicht kann man es wirklich noch versuchen zu betreiben und auf das Drehfeld gucken. Besserwisser schrieb: > Sind die drei Phasen irgndwie beschriftet? z.B. U,V,W, dann würde ich > vorschlagen, sie in dieser Reihenfolge zu bestromen. Das ist natürlich richtig und ein guter Hinweis. Siehe Foto. Was mich zur nächsten Frage bringt, ob das eine Konvention ist, das UVW die normale Richtung ist, so wie das Rechtsgewinde bei einer normalen Schraube? > Mehr Info! Hersteller, Typ, genaue Bezeichnung, alles was verfügbar ist. Absolut, das muss ich nachreichen. Rainer D. schrieb: > Bei falscher Drehrichtung ist > die Schmierung nicht sicher gestellt. > Jetzt musst Du nur noch wissen wie Deine Maschine aufgebaut ist. Genau, das ist die Frage. Einen Kühlschrankkompressor habe ich selber schon zerlegt. Kann das bestätigen. Ich muss noch gucken, ob es eine Ölförderrille in der Welle gibt, dann wäre die Drehrichtung schon wichtig.
normalerweise wird das über ein 4 Wegeventil gemacht, der Kompressor dreht immer in die gleiche Richtung nur wird eben zuerst in den Verdampfer und dann in den Verflüssiger gepumpt oder eben erst in den Verflüssiger und dann in den Verdampfer. Und achte darauf ihn beim Anlaufen erst ein paar Minuten auf der normalen Betriebsfrequenz zu halten, scheint nicht besonderst gut sein wen man die Dinger zu beginn langsam laufen läßt.
Thomas O. schrieb: > nur wird eben zuerst in den Verdampfer und dann in den Verflüssiger > gepumpt oder eben erst in den Verflüssiger und dann in den Verdampfer. Nein. Das Heißgas wird immer in den Verflüssiger gepumpt. Es gibt Geräte bei denen Verdampfer und Verflüssiger die Funktion tauschen können. Dieser Tausch passiert dann über das Vierwegeventil.
oder so wollte damit nur sagen das die Drehrichtung des Kompressors nicht geändert wird.
Wie erwähnt: der Kompressor dreht immer gleich. Da er nun längere Zeit ohne Kühlmittel stand ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit festgerottet oder mit grottenschlechter Kompression. Feuchte Luft haben die Dinger nicht gerne im Innerem. Das hier ist doch sicher für irgendein HFC Kältemittel. Rette den Frequenzumformer und der Rest ist für den Wertstoffhof.
Musik og F. schrieb: > Da er nun längere Zeit ohne Kühlmittel stand ist er mit hoher > Wahrscheinlichkeit festgerottet Woher nimmst du das? Ich sehe keine offenen Leitungen, etc. Die Serviceventile dreht man üblicherweise ab wenn man das Außengerät demontiert.
Um die ursprüngliche Frage zu beantworten: Die Drehrichtung ist üblicherweise wichtig, und sie ist so, dass die geraden Kanten des Lüfters vorlaufen (also auf dem Bild gegen den Uhrzeigersinn).
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Kleines Update, Musik og F. schrieb: > Da er nun längere Zeit > ohne Kühlmittel stand ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit festgerottet > oder mit grottenschlechter Kompression. Ich hatte den Kompressor am Frequenzumrichter dran und er hat auch geruckelt. Der FU schaltete immer wieder ab, wegen Überstrom. Ich wollte immer wieder mit 3 Hz starten. Dann kam ich spät auf die glorreiche Idee die Induktivitäten der Wicklungen zu messen. Ca. 8/8/4 mH. Also alles andere als symmetrisch, sprich defekt. Da der Kompressor eh verloren war, habe ich ihn geöffnet. Siehe Fotos. Interessanterweise ist der Motor ein synchroner, oder neudeutsch brushless dc. Schrauben und Werkzeug klebten ständig stark am Rotor. Lustigerweise steht auf dem Kompressor auch ganz fett dran "DC Motor" dran, was ja offenbar nicht stimmt. Von innen ist der Kompressor tadellos. Das Öl war absolut farblos. Scheint ein G-Lader / Scroll verdichter. Also die Drehrichtung ist absolut entscheidend, kriegt man aber so sehr leicht heraus ;-) Auslass ist per Membran. Habe noch diese Forumsseite gefunden: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?t=18084 Da hat ein anderer Bastler auch schon Daten zum Verdichter 5CS130XCC03 zusammen getragen. Was ich auch noch gelernt habe ist, dass die Lötverbindungen keine normalen Weichlotverbindungen sein können. Konnte ich nur mit dem Autogenbrenner öffnen, die Lötlampe hat nicht gereicht.
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Schade, zu spät gesehen. Diese Art Kompressoren sind zu 99% Scrollverdichter mit stehender Welle. Ein Kolbenverdichter (wie im Kühlschrankbereich üblich) hätte wegen der Abmessungen des eigentlichen Verdichters innendrin einen eher ovalen Grundriß. Die Aufschrift "DC Motor" ist vollkommen richtig. Da dieses Gerät mit 230 Volt einphasig betrieben wird/wurde, muß es einen Inverter geben, der daraus ein Drehfeld für einen Motor macht. Mit dem vorgeschalteten FU hast du nur bewirkt, daß der eingebaute Inverter einen "Schluckauf" bekommen hat weil er keinen Saft bekam. Das Ausgangssignal des Inverters ist irgendwas herstellerspezifisches, geeignet um in einem Motor ein Drehfeld zu erzeugen. Da das aber ganz sicher keine 50/60Hz sind, werden solche Motoren "sicherheitshalber" als DC bezeichnet. (Sonst kommt noch einer auf die Idee, den direkt an 400Volt/3P anzuschließen) Scrollkompressoren MÜSSEN richtig herum laufen. Rückwärtslaufen führt zu mangelnder Schmierung! (und andere Effekte) "Professionell" öffnen wir die Dinger übrigens mit einer Art großem Dosenöffner. Beim Öffnen dürfen ja keine Späne entstehen, sonst wäre eine Fehlersuche ziemlich unmöglich.
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Hallo Thomas, danke für deinen Input. Thomas R. schrieb: > Mit dem vorgeschalteten > FU hast du nur bewirkt, daß der eingebaute Inverter einen "Schluckauf" > bekommen hat weil er keinen Saft bekam. Was meinst du damit? Als ich meinen FU dran hatte, war der originale Inverter nicht angeschlossen. Nur mein FU direkt am Motor. Aber er war ja eh schon tot (Wicklungsschaden), leider. Thomas R. schrieb: > Beim Öffnen dürfen ja keine Späne entstehen, sonst wäre > eine Fehlersuche ziemlich unmöglich. Absolut. Ich habe ihn mit dem Trennjäger geöffnet ;-) Repariert ihr die Kompressoren von Zeit zu Zeit und schweißt sie dann wieder zusammen?
Danke für die Fotos, man lernt immer gerne dazu Einen Einwurf muß ich zum Thema Frequenzumrichter machen, "normale" Modelle können meistens nur Asynchronmotoren betrieben, sind nicht als BLDC-Steuerung verwendbar.
OK, Mißverständnis zum Inverter. Ich dachte du hättest "zwei in Reihe". Wir stellen ganze Wärmepumpen her und nutzen manchmal auch diese schwarzen Bomben für Versuchsaufbauten. Da wird nix repariert. Die Dinger kannst du nach dem Öffnen nur noch wegwerfen. Ansonsten eigene Herstellung der Kompressoren, schlappe 3 Mio/Jahr. Die sind aber für E-Fahrzeuge und sehen (außen) doch ETWAS anders aus ;-)
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A-Freak schrieb: > "normale" > Modelle können meistens nur Asynchronmotoren betrieben, sind nicht als > BLDC-Steuerung verwendbar. Interessanter Einwand. Da muss ich drüber nachdenken. Ich weiß noch nicht, warum das nicht gehen sollte. Korrekte Parameter vorausgesetzt. Thomas R. schrieb: > Wir stellen ganze Wärmepumpen her Hast du einen Link für Basisfragen der Klimatechnik (Welches Lot, welches Öl, welche Kombinationen Öl/Kühlmittel, etc.) auch herzlichen Dank an alle, für die konstruktiven Beiträge..
Hier noch ein Video, wie man einen Kühlschrankkompressor auseinander baut und wieder zusammenschweißt. Viel Spaß: https://www.youtube.com/watch?v=o1IfszTBImQ
Silvio K. schrieb: > Ca. 8/8/4 mH. Also alles > andere als symmetrisch, sprich defekt. Ich muss das Geschriebene widerrufen. Der Stator hat ohne Rotor eine Induktivität von symmetrisch 3x 2,7 mH. Zufällig ist mir eine 2. Klimaanlage zum Opfer gefallen, mit einem Kompressor gleicher Bauart. Die drei Wicklungen schienen wieder unterschiedlich und da dachte ich mir: so viel Glück werde ich nicht haben. Nach Versuchen mit einem FU und natürlich anderer Rotorstellung danach, änderte sich das Induktivitätsbild. Offenbar ist der Permanentmagnetrotor nicht so schön symmetrisch für das magnetische Feld und je nach Stellung scheint die Induktivität nach außen unterschiedlich. A-Freak schrieb: > Einen Einwurf muß ich zum Thema Frequenzumrichter machen, "normale" > Modelle können meistens nur Asynchronmotoren betrieben, sind nicht als > BLDC-Steuerung verwendbar. Nach weiteren Versuchen mit einem normalen FU, muss ich sagen, dass du wahrscheinlich recht hast. Ich habe arge Probleme Parameter für einen problemlosen Betrieb des BLDC-Kompressors am FU zu finden. Sprich, ich habe es noch nicht geschafft. Bei Asychronmaschinen ist das relativ leicht, aber hier beim BLDC stelle ich mich an. PS: Außerdem ist es interessant die Leistungselektronik des Inverters zu betrachten, die ja immer mit anfällt.
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Der Rotor wird wohl mit einem Magnetpol genau auf den Polschuh einer Statorspule zeigen und mit dem gegenüberliegenden Pol zwischen die anderen beiden Spulen. Dadurch hat die Spule mit dem stärkeren Magnetfeld infolge Sättigungseffekten eine geringere Induktivität.
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Eine Asynchronmaschine ist eine weitgehend passive Last. Der Frequenzumricher kann einfach so einen Drehstrom rausgeben und der Rotor vom Motor versucht diesem mit Schlupf zu folgen. In irgendeinem Arbeitspunkt pendelt sich das dann ein. Ein BLDC-Motorkern hat Dauermagnete die ein festes Rotorfeld erzeugen. Wenn man jetzt von außen ein Drehfeld "reindrückt" dann wird der Rotor in den seltensten Fällen sich mit einem Sprung auf dieses Drehfeld synchronisieren können. Typischerweise wird er nur rumzittern, und die dabei entstehende Induktionsspannung den FU abschießen. Ein BLDC-Umrichter muß die Lage vom Rotor abschätzen (oder mit Hallsensoren messen) können. Dann schickt er einen Gleichstrom durch die Statorspulen der um einen Vorhaltewinkel vor dem Magnetfeld vom Rotor steht, was den Rotor voranzieht und eine drehmoment erzeugt. Dazu ist ein völlig anderer Algorithmus nötig.
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