Forum: Platinen Manhattan Style Lötpunkte


von Tristan M. (antimodes)


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Servus,

ich liebe es von Zeit zu Zeit auf kupferkaschierten Platinen eine 
Schaltung zusammen zu löten.
Als Lötpunkte habe ich mir immer mit Drahtschere aus 1 mm Kupferplatine 
kleine Rechtecke geschnitten und per Sekundenkleber aufgeklebt.

Aber: diese rechteckigen Pads sehen aber häßlich aus und begiegen sich 
schon mal etwas durch nach dem Schneiden.
Im Netz sieht man ja häufig die kreisrund ausgestanzten Lötpunkte, aber 
WAS das jetzt für ein Werkzeug ist, welches dafür benutzt wird konnte 
ich immer noch nicht klären. punch-Zange ist leider kein geläufiger 
Name.

Kann mir da jemand weiterhelfen? Eine Art männliche Stanzzange für 
Leder?
Desweiteren interessiert mich eine Alternative zum Sekundenkleber - gibt 
es ein schnell schnell verwendbares Silikon oder so?

Gruß

von nele (Gast)


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von nele (Gast)


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https://www.amateurradio.com/manhattan-style/
such einfach mal nach "Manhattan style pcb puncher" oder "punching"

von Alexander S. (alesi)


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Erster Treffer bei Suche nach "breadboard soldering manhattan style 
punch"
https://softsolder.com/2010/04/22/abusing-a-leather-punch-for-manhattan-style-circuit-construction/

Aber einer war (noch) schneller...

von DerEgon (Gast)


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Tristan M. schrieb:
> ich liebe es von Zeit zu Zeit auf kupferkaschierten Platinen eine
> Schaltung zusammen zu löten.
> Als Lötpunkte habe ich mir immer mit Drahtschere aus 1 mm Kupferplatine
> kleine Rechtecke geschnitten und per Sekundenkleber aufgeklebt.

Wenn man eine Tischbohrmaschine hat, kann man auch Kreise in die Platine 
"fräsen" und spart sich die Kleberei.

Einen Holzbohrer nehmen und die Spitze in der Mitte abschleifen.

Vorsichtig auf die kaschierte Platine absenken, nur einen Hauch ... 
fertig.

von Tristan M. (antimodes)


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Tischbohrmaschine habe ich leider nicht. Wenn ich in meine gnd plane 
rein fräse, mache ich die ja auch wieder etwas zunichte, daher würde mir 
ein "darauf kleben" besser vorkommen. Aber Aldi hat schließlich 
regelmäßig billig Werkzeug. Da kann ich das ja im Hinterkopf halten.

Links wie die anderen habe ich natürlich schon gesehen und auch 
bestaunt, wie ästhetisch manche Projekte werden. Nur die abgebildeten 
Zangen hab ich noch nie gesehen gehabt.
Explizit gelesen, dass ein leather punch zweckentfremded wird, ist mir 
aber neu. da heißt es dann mal die Augen auf zu machen und nach dem 
gröbsten Kaliber zu suchen?

von Operator S. (smkr)


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Was für Bauteile verwendest du denn, SMD oder noch THT?

Ich habe ein Auswahl verschiedener SMD Adapterprints für SO-8, SO-16, 
SOT-23, LQFP32, sowie solche für 0603 Bauteile wie dieses hier: 
https://www.satistronics.com/web/image/product.template/10669/image

Befestigen tu ich die mit Montageband, das ist wie doppelseitiges 
Klebeband mit einem Schaumstoff dazwischen. Platziert werden die 
Adapterboards auf einer bekupferten Leiterplatte, die ich als GND nehme.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Tristan M. schrieb:
> auf kupferkaschierten Platinen eine Schaltung zusammen zu löten.
> Als Lötpunkte habe ich mir immer mit Drahtschere aus 1 mm Kupferplatine
> kleine Rechtecke geschnitten und per Sekundenkleber aufgeklebt.

hm, das verstehe ich nicht ganz.

Du hast also eine kupferkaschierte Platine, und klebst darauf noch mal 
Lötpunkte mit Sekundenkleber auf? Ist dann die Basis-Platine eine grosse 
GND-Fläche?

früher (tm), als man noch nicht soviel GND benötigte, hat man ein 
Holzbrettchen genommen, und ein paar Reißzwecken reingedrückt. So eine 
Reißzwecke besteht aus Eisen, manchmal vermessingt, und ließ sich 
meistens löten.

Das Gebilde sah auf jeden Fall immer interessant aus ....

: Bearbeitet durch User
von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Ich benutze im Moment einseitige Lochrasterplatinen und beklebe die 
Rückseite mit Kupferfolie. Wenn mehrere Bahnen Kupferfolie nötig sind 
werden sie miteinander verlötet. Bestückungsseite sind die Lötpunkte und 
wenn nötig werden SMD Adapter auf ihrer Rückseite mit Kapton Klebeband 
isoliert.

von Tristan M. (antimodes)


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>Ist dann die Basis-Platine eine grosse GND-Fläche?

Ja.

>Was für Bauteile verwendest du denn, SMD oder noch THT?

Beides. Das macht für mich auch etwas den Reiz aus, entspannt irgendwie. 
Zeitlich und vom Ergebnis her ist es garantiert sinnvoller, sich ein pcb 
zu machen und irgendwo fertigen zu lassen.

Danke euch für den Austausch.

von hamster (Gast)


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Tristan M. schrieb:
> aber
> WAS das jetzt für ein Werkzeug ist, welches dafür benutzt wird konnte
> ich immer noch nicht klären.

Du suchst ein Locheisen.

von Tristan M. (antimodes)


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>Du suchst ein Locheisen.

Danke! uch wenn ich keinen Amboss oder so besitze, werde ich das 
definitiv ausprobieren.

von hamster (Gast)


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Du brauchst dafür keinen Amboss. Ein einfaches Küchenbrettchen würde 
reichen als Unterlage.

von hamster (Gast)


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Bloss keinen Amboss, das Locheisen würde beim Durchschlagen an der 
Schneide schaden nehmen.

von Andrew T. (marsufant)


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hamster schrieb:
> Bloss keinen Amboss, das Locheisen würde beim Durchschlagen an der
> Schneide schaden nehmen.

Ein Buchenholzbrett hat sich als Gegenlage bewährt ,)

von Multileiher (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Tristan M. schrieb:
>> auf kupferkaschierten Platinen eine Schaltung zusammen zu löten.
>> Als Lötpunkte habe ich mir immer mit Drahtschere aus 1 mm Kupferplatine
>> kleine Rechtecke geschnitten und per Sekundenkleber aufgeklebt.
>
> hm, das verstehe ich nicht ganz.
>
> Du hast also eine kupferkaschierte Platine, und klebst darauf noch mal
> Lötpunkte mit Sekundenkleber auf? Ist dann die Basis-Platine eine grosse
> GND-Fläche?

In Manhattan wird schon sehr lange in die HÖHE gebaut!

> Wenn man eine Tischbohrmaschine hat, kann man auch
> Kreise in die Platine "fräsen" und spart sich die Kleberei.
>
> Einen Holzbohrer nehmen und die Spitze in der Mitte abschleifen.
>
> Vorsichtig auf die kaschierte Platine absenken, nur einen Hauch ... fertig.
>
> > Tischbohrmaschine habe ich leider nicht. Wenn ich in meine gnd plane rein 
fräse,
> > mache ich die ja auch wieder etwas zunichte, daher würde mir ein "darauf 
kleben"
> > besser vorkommen

[ x] es existieren doppelseitig Cu-kaschierte Trägermaterialien, auch 
schon sehr lange.
Die Rückseite darf dann GND sein, zur Kontaktierung einfach Löcher f. 
THT-Beinchen bohren...

> früher (tm), als man noch nicht soviel GND benötigte, hat man ein
> Holzbrettchen genommen, und ein paar Reißzwecken reingedrückt. So eine
> Reißzwecke besteht aus Eisen, manchmal vermessingt, und ließ sich
> meistens löten.
>
> Das Gebilde sah auf jeden Fall immer interessant aus ....

Darf ich das (nicht abschätzig gemeint!) "Pfahlbauer-Style" nennen? Der 
spitze Stift der Reisszwecke ist der Pfahl im Untergrund <:-) geht gar 
nach unten, statt nach oben!

NB: mit Reisszwecken hat die Sache eine für Lötanfänger (z.B. Kinder, 
Jugendliche, Brillenträger ...) viel angenehmere haptische Grösse!
Danach darf auf .1" und weiter auf 0603 etc. runter verkleinert werden.

von Alexander S. (alesi)


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Mit dem Suchbegriff "Locheisen" findet man neben normalen Locheisen auch 
Zangen 
https://www.locheisen.com/hebellochzange-mit-kunststoffgiff-inklusive-12mm-lochpeife-p-1173.html
Kostet aber ein wenig...

von Multileiher (Gast)


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>> Einen Holzbohrer nehmen und die Spitze in der Mitte abschleifen.
>>
>> Vorsichtig auf die kaschierte Platine absenken, nur einen Hauch ... fertig.
>>
>> > Tischbohrmaschine habe ich leider nicht. Wenn ich in meine gnd plane rein
> fräse,
>> > mache ich die ja auch wieder etwas zunichte, daher würde mir ein "darauf
> kleben"
>> > besser vorkommen
>
> [ x] es existieren doppelseitig Cu-kaschierte Trägermaterialien, auch
> schon sehr lange.
> Die Rückseite darf dann GND sein, zur Kontaktierung einfach Löcher f.
> THT-Beinchen bohren...

Abschirmung ist ja selten um den gesamten Schaltungsaufbau nötig.
Wenn dann unter "ein paar isolierte Inseln" einer einseitig Kaschierten 
PCB Abschirmung doch entscheidend wird, darf auch ein genügend grosses, 
zusätzliches Stück einseitig kaschierte PCB LÖTSEITIG montiert werden 
und mit GND verbunde werden.

(2x einseitig Cu = doppelseitig Cu "für arme Leute")

von Irgendeiner (Gast)


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Ich habe auch schon mit dem Manhatten-Style experimentiert und kleine 
Lötpunkte aufgeklebt.

Soweit, so gut. Gefällt mir eigentlich.

Aber: Wenn ich Sekundenkleber verwende, lösen sich die Lötpunkte beim 
Löten ziemlich oft. Eigentlich kein Wunder, Sekundenkleber kann man gut 
mit Wärme lösen.

Was für ein Kleber könnte man sonst verwenden? Oder gibt es hitzefeste 
Sekundenkleber?

von Maschinist im Homeoffice (Gast)


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Reicht die magere Auswahl an Durchmesser "nur in 5mm erhältlich"?
--> Locher f. Ordnerpapiere.
Aber bitte in solider Ausführung, nicht jene von "der Kuchenblechmafia".

von Maschinist im Homeoffice (Gast)


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> Was für ein Kleber könnte man sonst verwenden?

Dasselbe womit Cu auf FR4 gemacht wird: Epoxydklebstoff (2K, rapid - ok: 
ist etwas unpraktisch in den Kleinstmengen bei Punkt-um-Punkt 
Vorgehensweise)

von Tippgeber (Gast)


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suche nach "pneumatische Loch- und Absetzzange"
für Karosseriereparaturen
z.B. Tama Lochzange 5,1 mm
geht ratzfatz

von Bastler (Gast)


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Hallo,

Ich finde den Manhattan Style auch sehr cool, vor allem wenn man sauber 
lötet sieht das noch klasse aus. Es gibt funktional ähnliche und fertige 
Lösungen mit Massefläche. Ich habe mal diese Platine 
https://www.dh4ym.de/Platinen/W7RLF-DH4YM-Proto-TOP.jpg probiert. 
Allerdings ist man dann an das Raster gebunden. Beim original Manhattan 
Style kann man ja seine Lötpunkte hinsetzen wo man will. Aber sonst ne 
feine Sache.

Lucas

von Thorsten S. (thosch)


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Ich baue bei HF-kritischem Zeug Prototypen gerne mal im Deadbug Style.
Ics werden kopfüber mit den Pins nach oben auf eine kupferkaschierte 
Platine geklebt, SMD-Kondensatoren zum Abblocken lassen sich direkt 
zwischen Pin und GND-Fläche löten, weitere SMD-Kondensatoren und 
Widerstände, die einseitig an GND liegen, werden direkt aufgelötet und 
dienen für weitere Teile als Lötstützüunkte.
Die Verdrahtung erfolgt freitragend mit Kupferlackdraht oder dickerem 
Kupferdraht, je nach Anforderungen.
Kann man bei unkritischen Signalen auch gut mit Manhattan Style 
Lötstützpunkten ergänzen.

Ist insgesamt etwas fragil, reicht oft aber gut aus, um mal eben ein 
PLL-IC oder ähnliches auszuprobieren.
Habe mit der Methode mal einen kompletten Superhet-Empfänger aufgebaut. 
War nach Einbau in ein Gehäuse sogar praxistauglich.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Ich weiss nicht, wie gross die Pads sein sollen, eventuell tuts ein ganz 
simpler Papierlocher. Mit nem 0,05 Kupferblech sollte der allemal fertig 
werden. Sonst gibts immer wieder mal Lochstempel beim Discounter. Die 
auf nem etwas stärkeren Plastikteil als Unterlage sollte auch gehen. 
Diese Revolverlochzangen für Leder wären eventuell auch nen Versuch 
wert, obwohl ich mir da nicht sicher bin, ob man da tatsächlich die 
nötige Kraft aufbringen kann, um kupfer zu schneiden.

von Johannes U. (kampfradler)


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Tristan M. schrieb:

> Im Netz sieht man ja häufig die kreisrund ausgestanzten Lötpunkte, aber
> WAS das jetzt für ein Werkzeug ist, welches dafür benutzt wird konnte
> ich immer noch nicht klären. punch-Zange ist leider kein geläufiger
> Name.
>
> Kann mir da jemand weiterhelfen? Eine Art männliche Stanzzange für
> Leder?

Moin.

Hatte hier aus Langeweile interessiert mitgelesen und dann wurde die 
Neugier geweckt.
Die Lochzange - vor Urzeiten mal besorgt um Loecher in Stoff/Leder zu 
stanzen, aber nie wirklich dafuer verwendet - herausgekramt und auf 
einen Platinenrest losgelassen:
Geht eigentlich problemlos, allerdings broeselt der die Stanzung 
umgebende Bereich der Platine ziemlich herum.
Das getestete Material ist aber Pertinax, kein FR4.
Und man muss mehrere Stanzungen machen, damit jene, die zuerst gemacht 
wurden, weiter nach innen zum offenen Drehpunkt der Lochstanze 
durchgedrueckt werden und dann aufgefangen werden koennen.

von Dob S. (dobstronsky)


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Lochsägen funktionieren dafür super, falls das noch keiner vorgeschlagen 
hat

von Johannes U. (kampfradler)


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Dob S. schrieb:
> Lochsägen funktionieren dafür super, falls das noch keiner vorgeschlagen
> hat

Naja, die machen dann aber wieder jede Menge Feinstaub.
Und weil man so einen Bohrer tunlichst in einer Standbohrmaschine 
verwendet, wird es schwierig um das ganze Geraet eine Box zu bauen, um 
den Feinstaub drinnen zu halten.
Ne ausgewachsene Cleanbench, um 'ne Standbohrmaschine hineinzubekommen, 
duerften wohl die allerwenigsten ihr Eigen nennen ;)

von Uli S. (uli12us)


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Ich habs jetzt mal ausprobiert, mit meiner antiken und reichlich 
stumpfen Lochzange dieser Bauart https://www.ebay.de/itm/184659319166
klappt das bis zu 3,5mm Durchmesser beim 0,05er Kupferblech.. Allerdings 
musste ich dazu eine etwas stärkere Plastikfolie unterlegen. Das war so 
eine Hälfte von so nem Verpackungsblister. Falls grössere Plättchen 
gefragt sind, dann geht das wohl eher mit den Schlagstempeln

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Ich habs jetzt mal ausprobiert, mit meiner antiken und reichlich
> stumpfen Lochzange dieser Bauart https://www.ebay.de/itm/184659319166
> klappt das bis zu 3,5mm Durchmesser beim 0,05er Kupferblech.

Er will aber FR4 stanzen.

von ek13 (Gast)


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Tristan M. schrieb:
> Servus,
> ich liebe es von Zeit zu Zeit auf kupferkaschierten Platinen eine
> Schaltung zusammen zu löten.

Ich auch

> Als Lötpunkte habe ich mir immer mit Drahtschere aus 1 mm Kupferplatine
> kleine Rechtecke geschnitten und per Sekundenkleber aufgeklebt.


Schon mal an sowas gedacht?

https://www.reichelt.de/laborkarte-fr4-rm-2-54-mm-40-00-x-40-50-mm-re-015-lf-p167688.html

https://www.ebay.de/itm/125324819659?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=uKxWb7GrRR2&sssrc=2349624&ssuid=_tKrQhc_SPq&var=&widget_ver=artemis&media=MORE

von Clemens S. (zoggl)


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Ich habe so einen in eine Proxxon Bohrständer:
https://www.etsy.com/at/listing/1126899643/hohlkernbohrer-set-aus-6-diamanten

geht erstaunlich gut, aber irgendwie hab ich dann die Lust an dem 
Projekt verloren.

sg

von Johannes U. (kampfradler)


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H. H. schrieb:
> Uli S. schrieb:
>> Ich habs jetzt mal ausprobiert, mit meiner antiken und reichlich
>> stumpfen Lochzange dieser Bauart https://www.ebay.de/itm/184659319166
>> klappt das bis zu 3,5mm Durchmesser beim 0,05er Kupferblech.
>
> Er will aber FR4 stanzen.

Und fuer FR4 habe ich auch eben mal an einem Reststueck die Lochzange 
getestet:

Keine Chance, das ist einfach zu stabil fuer die Zange.

Pertinax geht uebrigens bis 4mm, die groesste Stanze an der Zange mit 
4,5mm, will da auch nicht mehr.

von Uli S. (uli12us)


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Hat er das wirklich gesagt. Er hat lediglich geschrieben, er hat aus kk 
Platten was zurechtgepfriemelt. Aber dass das Bedingung ist, hab ich 
nicht gesehen. Ob er jetzt ein stück zurechtgeschnittener Platine 
irgendwo festpappt, oder ein passendes Stück Kupferfolie, dürfte für die 
Funktion unerheblich sein.  Es gibt ja auch seit langem die Methode, das 
ganze mit ganz kleinen Glas Hohlbohrern zu machen. Da kann man dann auch 
grössere nehmen und mit kleineren daraus Teile abtrennen.

von Johannes U. (kampfradler)


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Uli S. schrieb:
> Hat er das wirklich gesagt. Er hat lediglich geschrieben, er hat aus kk
> Platten was zurechtgepfriemelt. Aber dass das Bedingung ist, hab ich
> nicht gesehen. Ob er jetzt ein stück zurechtgeschnittener Platine
> irgendwo festpappt, oder ein passendes Stück Kupferfolie, dürfte für die
> Funktion unerheblich sein.  Es gibt ja auch seit langem die Methode, das
> ganze mit ganz kleinen Glas Hohlbohrern zu machen. Da kann man dann auch
> grössere nehmen und mit kleineren daraus Teile abtrennen.

Ja nun, es war doch aber die Rede davon, dass bei 'Manhattan Style' die 
Basisplatine, auf die die Punkte aufgeklebt werden, als Groundplane 
dient...

Das vertragt sich m.E. nicht mit aufgeklebter Folie/duennen 
Blechausstanzungen, ich wuerde mich da jedenfalls nicht auf die 
vollstaendige Isolierung durch den Kleber verlassen wollen.
Es soll ja am Ende auch schoen sauber aussehen, was durchaus bedeutet, 
das man mit dem Kleber eher sparsam umgeht....und wenn dadurch dann doch 
irgendwo unerwuenschter Kontakt zur Groundplane hergestellt wird...

Nee, da moechte man schon FR4 oder Pertinax dazwischen haben.

Ausserdem schrieb er ja auch:

Tristan M. schrieb:
> aus 1 mm Kupferplatine

Und Platine ist kein Blech/Folie, oder?

von J. S. (pbr85)


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Lineal, scharfes Teppichmesser und dann die gewünschte Breite von beiden 
Seiten so tief es geht einritzen. Danach per her hin und herbiegen 
rausbrechen.

So kann man auch Alublech bis etwa 2mm Stärke sauber und exakt 
auftrennen. Wichtig ist nicht gleich auf 90° zu biegen, sondern sich 
sachte vorzuarbeiten durch Materialermüdung.

: Bearbeitet durch User
von Jester (Gast)


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Vgl.: Linear Technology, AN 29, S.42

Altmeister Jim Williams hat es damals (tm) schon vorgemacht: Masse wird 
direkt mit der Cu-Kaschierung verbunden, der Rest wird "freiluft" 
verdrahtet.

Wer tut sich schon freiwillig an jedem Knoten seiner Schaltung eine 
Lastkapazität (z.B. durch angeklebte Lötinseln) an?

von H. H. (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Tristan M. schrieb:
>> aus 1 mm Kupferplatine
>
> Und Platine ist kein Blech/Folie, oder?

Hier nicht, aber im Allgemeinen schon.

https://de.wikipedia.org/wiki/Platine

von H. H. (Gast)


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Jester schrieb:
> Wer tut sich schon freiwillig an jedem Knoten seiner Schaltung eine
> Lastkapazität (z.B. durch angeklebte Lötinseln) an?

Naja, das sind doch nur ganz wenige pF.

von herbert (Gast)


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Wenn man jetzt ein kleine Platinen Kreissäge mit einem Diamant Blatt 
hätte ist das gar kein Problem. In einer Stunde kann man sich einige 100 
Stück quadratisch zusägen. Erst der länge nach in Streifen schneiden 
zb.150 mm,danach die Streifen auf einem Teppich Klebeband genau 
zusammensetzen und quer schneiden. So geht das relativ schnell.

von H. H. (Gast)


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Und wer es ganz einfach haben will, der bestellt sich bei JLCPCB 5 PCBs 
mit kreuzweise V-Cut. Ritter Sport lässt grüßen...

von Jester (Gast)


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H. H. schrieb:
> Jester schrieb:
>> Wer tut sich schon freiwillig an jedem Knoten seiner Schaltung eine
>> Lastkapazität (z.B. durch angeklebte Lötinseln) an?
>
> Naja, das sind doch nur ganz wenige pF.

Bei einer LED-Blinkschaltung ist das sicher nicht entscheidend.

Worauf ich eigentlich raus wollte: Diese Art von Breadbords sind bei 
richtiger Auslegung ganz excellent auch für hohe Frequenzen geeignet. 
Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich Linear Technology AN47.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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apropos Kupfer etc: Wie sieht es denn aus mit diesen Kupferstreifen für 
Tiffany-Glasarbeiten?

Soweit ich weiß, werden die ja auch an der Glasscheiben-Kante dran 
geklebt, und dann verlötet. Das heißt: Die Klebeschicht muss 
einigermaßen temperaturbeständig sein, und das Kupfer ist sicherlich gut 
lötbar.

Bleibt die Frage:
Wie bekommt man aus einem Streifen kleine, runde Fitzelchen? Die Idee 
mit dem normalen Papier-Locher scheint mir gar nicht mal so abwegig zu 
sein.

von Johannes U. (kampfradler)


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Wegstaben V. schrieb:
> Die Idee
> mit dem normalen Papier-Locher scheint mir gar nicht mal so abwegig zu
> sein.

Probieren kann man sicher Alles, was irgendwie dazu gedacht ist etwas 
kreisfoermiges auszustanzen und die Mitte des Kreises dabei nicht zu 
pulverisieren...

Zumindest fuer Pertinax und FR4 kann ich sagen:
Mit einem Leitz 5180 bekomme ich in beiderlei Material Loecher.
Aber... Der beim Locher naturgemaess gewellte Stempel richtet 
dermassenen Schaden an...: bei Pertinax zerbroesselt das auessere Stuck, 
das Innere zerbroesselt und wird zerquetscht, bei FR4 wird das Innere 
Stueck zerquetscht, das auessere Stueck zeigt allerdings eine schoene 
saubere runde leere Stelle...nur das ist ja irgendwie das Negativ der 
Form welche erwuenscht wird.

Mein Fazit: Wenn Locher, dann wirklich nur bei Material nutzbar, was so 
flexibel ist, dass es hinterher wieder plan gebogen werden kann.

: Bearbeitet durch User
von DerEgon (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Wie bekommt man aus einem Streifen kleine, runde Fitzelchen?

Warum rund? Rechteckig/quadratisch ist bei einem Streifen viel 
einfacher, da braucht's nur 'ne Schere.

von Johannes U. (kampfradler)


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DerEgon schrieb:
> Wegstaben V. schrieb:
>> Wie bekommt man aus einem Streifen kleine, runde Fitzelchen?
>
> Warum rund?

Aesthetik?

von DerEgon (Gast)


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Wirklich?

von Johannes U. (kampfradler)


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DerEgon schrieb:
> Wirklich?

JA.

Was ist DIE perfekte zweidimmensionale geometrische Form?
-> Der Kreis

Und auch Praktikabilitaet:

Was ist die von Allen geometrischen Formen am problemlosesten mit 
minimalen Mittel zu erzeugende Form?
-> Der Kreis

Echte rechte Winkel sind sehr viel schwieriger zu konstruieren.

Und selbst wenn man echte quadratische Loetpunkte aufklebt, dann muss 
man die doch auch exakt zu den aeusseren Grenzen der Traegerplatte 
ausrichten, sonst ists Kraut-und-Rueben-haesslich.
Auch dieser Aufwand entfaellt beim Kreis, da eben drehrund.

von DerEgon (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Was ist die von Allen geometrischen Formen am problemlosesten mit
> minimalen Mittel zu erzeugende Form?
> -> Der Kreis

Hmm. Scheint in der Praxis nicht der Fall zu sein, wie dieser Thread 
sehr deutlich zeigt.

Mir käme es bei Platinen in erster Linie auf Funktion an. Ob die 
Lötstellen quadratisch oder kreisförmig ausfallen, ist mir offenbar 
völlig schnurz.

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