Bei der angeblichen Gasknappheit: Könnte man nicht aus der (heimischen) Kohle Gas gewinnen? M.W. wurden früher doch ganze Stadtteile im Ruhrgebiet mit "Kokereigas" versorgt, das als Nebenprodukt bei der Stahlproduktion angefallen ist. Theoretisch müßte man doch Gas aus Kohle, die ausreichend verfügbar ist, gewinnen können. Okay, ist wahrscheinlich C02-technisch schlechter, aber das Fracking-LNG ist auch eine Umweltsau...
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Marvin schrieb: > Bei der angeblichen Gasknappheit: Könnte man nicht aus der (heimischen) > Kohle Gas gewinnen? Ein Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid geht relativ einfach, hat man ja früher gemacht, nannte sich Stadtgas. Aber die dafür nötigen Anlagen fallen nicht vom Himmel.
Dummerweise ist Gas und Gas nicht dasselbe. Um das verwenden zu können müsste der Brenner bei keine Ahnung 100.000 Leuten umgerüstet werden. Ausserdem, so im Überfluss ist Kohle nur als bedrucktes Papier vorhanden, jedoch nicht als diese schwarzen Brocken. Gibts überhaupt noch eine aktive Kohlezeche bei uns?
Marvin schrieb: > Bei der angeblichen Gasknappheit: Könnte man nicht aus der (heimischen) > Kohle Gas gewinnen? > > M.W. wurden früher doch ganze Stadtteile im Ruhrgebiet mit "Kokereigas" > versorgt, das als Nebenprodukt bei der Stahlproduktion angefallen ist. > Theoretisch müßte man doch Gas aus Kohle, die ausreichend verfügbar ist, > gewinnen können. > Okay, ist wahrscheinlich C02-technisch schlechter, aber das Fracking-LNG > ist auch eine Umweltsau... Das geht nicht! Woher nehmen? Die Steinkohlezechen sind unwiderruflich geflutet und in den BK-Tagebauen würden sich sofort Aktivist*innen einnisten! Mit dem aus BK gewonnenen BHT-Koks könnten dann aber manche Buden geheizt werden, auch wenn dadurch der Schwarze Mann öfter als aller zwei Jahre kassieren kommt! Aber denk dran: Stadtgas ist giftig und das gehört deshalb nicht in die Hände des einfachen, ungebildeten Volkes!
Wird in Deutschland überhaupt noch (Stein-)Kohle gefördert?
Uli S. schrieb: > Dummerweise ist Gas und Gas nicht dasselbe. Um das verwenden zu können > müsste der Brenner bei keine Ahnung 100.000 Leuten umgerüstet werden. So groß ist der Aufwand auch wieder nicht - ein Wechsel der Düse genügt... > Ausserdem, so im Überfluss ist Kohle nur als bedrucktes Papier > vorhanden, > jedoch nicht als diese schwarzen Brocken. Gibts überhaupt noch eine > aktive Kohlezeche bei uns?
Nicht-binärer Labrador-Transceiver schrieb: > Wird in Deutschland überhaupt noch (Stein-)Kohle gefördert? Nein, aber prinzipell kann man auch aus Braunkohle Brenngas herstellen.
Thomas U. (charley10) 15.08.2022 16:53, Und wenn dann wieder normales Gas zur Verfügung steht zurück. Klar ist der Aufwand nicht so riesig, bloss die Menge machts halt. Es ist ja auch nicht so, dass jeder Brenner identische Düsen hat. Da kocht doch jeder Hersteller sein eigenes Süppchen.
> Aber denk dran: Stadtgas ist giftig und das gehört deshalb nicht in die > Hände des einfachen, ungebildeten Volkes! Diese Toxizität nutzen früher Leute oft für ihren raschen Abgang, weil sie in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten keine Perspektive mehr für ihre Zukunft sahen. Sie drehten einfach das Gas auf und steckten ihren Kopf in die Backröhre. "Habe fertig". :-) Ähnlich schlimme Zeiten kommen jetzt wieder heftigst auf uns zu ...
Ich weiss genau wie du auf "Nicht-binärer Labrador-Transceiver" kommst!
Uli S. schrieb: > Thomas U. (charley10) 15.08.2022 16:53, Und wenn dann wieder normales > Gas zur Verfügung steht zurück. Klar ist der Aufwand nicht so riesig, > bloss die Menge machts halt. Es ist ja auch nicht so, dass jeder Brenner > identische Düsen hat. Da kocht doch jeder Hersteller sein eigenes > Süppchen. Muss doch auch nicht! In der Abdeckung meiner Therme stecken noch werkseitig mehrere Düsen. Eine für L-Erdgas, eine für Propan und eine für Stadtgas. Der Wechsel könnte schneller gehen, als die Rechnung geschrieben ist.
Naja, wenn ich an den Aufriss hier denke beim Wechsel von L- auf H-Gas.... Wenn überhaupt geht es nur als Methansynthese, Stadtgas kommt niemals zurück.
H.Joachim S. schrieb: > Naja, wenn ich an den Aufriss hier denke beim Wechsel von L- auf > H-Gas.... > Wenn überhaupt geht es nur als Methansynthese, Stadtgas kommt niemals > zurück. Woher kommt dann in Zukunft Bitumen für die Straßen, wenn bald kein Öl mehr importiert wird? Das ist doch das Zeugs, was nach Destillation und Cracken als Rest auch in den großen Schiffsdieseln nicht mehr zur Verbrennung geeignet ist! Ach so - das werden dann alles E-Flugtaxies...
Thomas U. schrieb: > Die Steinkohlezechen sind unwiderruflich geflutet und in den > BK-Tagebauen würden sich sofort Aktivist*innen einnisten! Die Steinkohleproduktion weltweit ist relativ elastisch: Bei es sich lohnt (wie momentan) werden innerhalb von wenigen Monaten Strebe eröffnet oder die Produktion verdoppelt. Transport wäre momentan vermutlich das größere Problem.
A. S. schrieb: > Thomas U. schrieb: >> Die Steinkohlezechen sind unwiderruflich geflutet und in den >> BK-Tagebauen würden sich sofort Aktivist*innen einnisten! > > Die Steinkohleproduktion weltweit ist relativ elastisch: Bei es sich > lohnt (wie momentan) werden innerhalb von wenigen Monaten Strebe > eröffnet oder die Produktion verdoppelt. > > Transport wäre momentan vermutlich das größere Problem. O.k. - mein Fehler. Die in D waren gemeint.
Marvin schrieb: > M.W. wurden früher doch ganze Stadtteile im Ruhrgebiet mit "Kokereigas" > versorgt, das als Nebenprodukt bei der Stahlproduktion angefallen ist. Das Gas ist kein Nebenprodukt der Stahlproduktion. Sondern das Gas ist ein Nebenprodukt der Umwandlung von Kohle in Koks, der u.A. für die Stahlproduktion eingesetzt wurde.
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So isses. Dazu noch: das Gichtgas entsteht im Hochofenprozess, d.h. bei der Roheisengewinnung. Stahlherstellung ist ein weiterer Schritt (Legierung, Kohlenstoffreduktion), ohne nenneswerte brennbare Abgase. Das Gichtgas wurde vollständig in der Hütte selbst verwendet. Wiki: "Bei der Verkokung fällt eine Vielzahl von gasförmigen Stoffen an. Das gereinigte Kokereigas hat folgende Bestandteile, die je nach Kokerei und Einsatzkohle schwanken: 55 % Wasserstoff, 25 % Methan, 10 % Stickstoff und 5 % Kohlenmonoxid"
Thomas U. schrieb: > Woher kommt dann in Zukunft Bitumen für die Straßen, wenn bald kein Öl > mehr importiert wird? Man könnte ja wieder, genauso wie früher, Teer verwenden. Leider ist der ähnlich giftig wie das Stadtgas.
Harald W. schrieb: > Thomas U. schrieb: > >> Woher kommt dann in Zukunft Bitumen für die Straßen, wenn bald kein Öl >> mehr importiert wird? > > Man könnte ja wieder, genauso wie früher, Teer verwenden. > Leider ist der ähnlich giftig wie das Stadtgas. TEEEER?!?! "Teer enthält in stark wechselnden Mengen und Zusammensetzungen Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Phenole, welche krebserregend sind. Die Verwendung ist in Deutschland im Straßenbau seit 1984 verboten."
Thomas U. schrieb: > Die Verwendung ist in Deutschland im Straßenbau seit > 1984 verboten." Dann ist die Entscheidung einfach, Mobilität oder Krebs.
Al. K. schrieb: > Thomas U. schrieb: >> Die Verwendung ist in Deutschland im Straßenbau seit >> 1984 verboten." > > Dann ist die Entscheidung einfach, Mobilität oder Krebs. Genau deshalb werden, da Bitumen sicher auch irgendwie als Bäh definiert ist, kaum noch Straßen geflickt! Und wenn doch, dann medienwirksam zur effektiven Stauzeit. Renaturierung nennt sich das wohl. Wohl Denen, die noch einen der gehassssten SUVs fahren.....
> Die Steinkohleproduktion weltweit ist relativ elastisch: > (Wenn) es sich lohnt (wie momentan) werden innerhalb von wenigen > Monaten Strebe(n) eröffnet oder die Produktion verdoppelt. 1.) Dann mal los. Endlich hat das Ruhrgebiet wieder eine Pespektive, - es kann Deutschland inklusive Söders Südregion ein zweitesmal erretten ... 2.) Es handelt sich um KohleFörderung (nicht: -Produktion).
Thomas U. schrieb: > Aus Kohle wurde schon immer Vieles gewonnen: > > https://de.wikipedia.org/wiki/Kohleverfl%C3%BCssigung Man kann vieles verflüssigen, z.B. auch Korn. Das Produkt schmeckt dann recht gut. :-)
Marvin schrieb: > könnte man nicht Gas aus Kohle gewinnen? > Okay, ist wahrscheinlich C02-technisch schlechter, Nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher: Der Heizwert pro erzeugter Tonne CO2 ist bei Methan deutlich höher als bei Kohle. Wenn dann noch Zwischenschritte zur Erzeugung von Gas nötig sind, wird das Verhältnis noch schlechter.
Al. K. schrieb: > Thomas U. schrieb: >> Die Verwendung ist in Deutschland im Straßenbau seit >> 1984 verboten." > > Dann ist die Entscheidung einfach, Mobilität oder Krebs. Und, nicht oder. Mobilität und Krebs
Beitrag #7162150 wurde von einem Moderator gelöscht.
Neben der Fischer-Tropsch-Synthese gibt es weitere Verfahren um aus Steinkohle ( nicht verfügbar ) oder Braunkohle ( heimischer Brennstoff ) Gas, Benzin und ähnliches abspalten lassen. Im Bereich der "Schwarzen Pumpe" befindet sich eine reaktivierbare Anlage. In Bottrop gab es eine Anlage zur Verwertung "gelber Säcke" - unrentabel - lohnte sich erst ab einem Benzinpreis über 1,70DM.
Gas aus Kohle herzustellen ginge sogar ganz einfach zu Hause zu realisieren. Das geht so ähnlich wie die Holzvergaser mit denen während und nach dem Krieg die Traktoren fuhren. Im Deutschen Museum in München wäre noch so ein Stück zu bewundern. Allerdings ist das sehr gefährlich in Gebäuden, wegen der hohen Gefahr vom Kohlenmonoxidvergiftungen, die viel höher ist als bei Verpuffungen sein Leben zu verlieren.
Dieter D. schrieb: > Gas aus Kohle herzustellen ginge sogar ganz einfach zu Hause zu > realisieren. Das geht so ähnlich wie die Holzvergaser mit denen während > und nach dem Krieg die Traktoren fuhren. Im Deutschen Museum in München > wäre noch so ein Stück zu bewundern. Allerdings ist das sehr gefährlich > in Gebäuden, wegen der hohen Gefahr vom Kohlenmonoxidvergiftungen, die > viel höher ist als bei Verpuffungen sein Leben zu verlieren. Und nicht nur Traktoren! Auch manche PKW oder Lieferfahrzeuge waren damit ausgerüstet! Die Menschen wussten sich zu helfen und konnten mit Krisen etwas besser umgehen als heutzutage. Vielleicht auch deshalb, weil sie das noch durften... Das ist aber heutzutage strengstens verrrboten! Nicht wegen dem, 'was hinten rauskommt', sondern weil Holz oder Kohle kein zugelassener und entsprechend besteuerter Kraftstoff ist!!!
Thomas U. schrieb: > Vielleicht auch deshalb, weil sie das noch durften... Weil sie es mussten. Weil sie daran gewöhnt waren, selbst mit schwierigen Situationen umgehen zu müssen. Die Ölkrisen der 70er mit leeren Autobahnen sind auch schon fast ein halbes Jahrhundert her.
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(prx) A. K. schrieb: > Thomas U. schrieb: >> Vielleicht auch deshalb, weil sie das noch durften... > > Weil sie es mussten. Weil sie daran gewöhnt waren, selbst mit > schwierigen Situationen umgehen zu müssen. Du meinst, der Anteil an 'Snowflakes' in der Bevölkerung war geringer?
Thomas U. schrieb: > Du meinst, der Anteil an 'Snowflakes' in der Bevölkerung war geringer? Freundlicher ausgedrückt: Der Mensch passt sich an die langfristige Situation an. In beiden Richtungen. Weil es für Wessis seit den 80ern alles ziemlich rund lief, hat kaum noch jemand wirklich verinnerlicht, dass es auch anders sein kann, dass es sich summarum um eine historisch ungewöhnlich lange friedliche Phase handelte. Und die Wiedervereinigung, die die Ossis durchrüttelte, ist nun auch schon 3 Jahrzehnte her. In den Ölkrisen der 70er war die Reaktion in den Familien wie in der Politik nicht selten von Leuten geprägt, die den Krieg noch erlebt hatten. Das prägte. Man schimpfte nicht (nur) über die Politiker, damit alles so bleibt, sondern baute einen Kachelofen ins Haus. Die Bücklinge vor den Ölscheichs mitanzusehen, war seither schon unangenehm genug.
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Thomas U. schrieb: > Du meinst, der Anteil an 'Snowflakes' in der Bevölkerung war geringer? Ist recht interessant zu beobachten, wer sich gestern über Snowflakes mokierte und mit der Forderung, bitteschön öffentlich den Schwanz einzuziehen damit das Gas fliessen möge, sich heute selbst als eine erweist.
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