Forum: Platinen Altium: Bauteil unter einem anderen Bauteil plazieren (auf gleicher Leiterplattenseite) ohne Fehler.


von Altium Verwender (Gast)


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Hallo,

Ich habe einen Nullkraftsockel im Design und da dieser eine gewisse Höhe 
besitzt, ist es möglich unter diesem weitere Bauteile zu platzieren (auf 
der gleichen Leiterplattenseite). Altium erkennt da natürlich einen 
Fehler, wenn ich Bauteile quasi auf einem anderen Bauteil platziere 
(Clearance Collision). Im angehängten Beispiel erzeugt das IC einen 
Fehler.

Weiß jemand wie man das am elegantesten macht, dass er diese Platzierung 
akzeptiert?

Danke und Grüße,

von Alium (Gast)


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Im Foorprint die Stelle aussparen würde ich versuchen.

von HansImLot (Gast)


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Den Fehler waiven?

von Frank K. (fchk)


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Rule unter Placement/Component Clearance erstellen.

"When the first object matches
[Footprint] [ersten Footprint auswählen]

When the second object maches
[any] oder [Footprint [zweiten Footprint auswählen]
"

Prioritäten entsprechend anpassen, so dass die neue Regel vor der 
Default-Regel ausgeführt wird.

fchk

von Chris (Gast)


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Den Fehler Waiven wäre mein Favourit.
Footprint anpssen würde ich nicht machen.

Alternativ könntest du noch eine eigene Regel für das Bauteil erstellen. 
Machen wir schonmal bei Kühlkörpern. Schimpft sich vertical clearance 
mode

(ObjectKind = 'Component') And (Footprin ='xxx')

Vertical clearance mode = specified
minium vertical clearance = 0mm

von Flo (Gast)


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Der sauberste Weg wäre ein vernünftiges 3D-Modell des Nullkraftsockels, 
damit die Regeln sauber durchlaufen (Vertikal clearance).
Falls nicht vorhanden eine Regel für genau diese eine Bauteilparung 
definieren.
So macht man den DRC nicht blind für andere Probleme an der Stelle.

von Taz G. (taz1971)


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Ich habe jedem Bauteil in meiner Lib ein 3D Modell verpasst und wenn es 
nur ein grauer Kasten ist. Egal, hauptsache man sieht ungefähr die 
Bauteile. Kann ich nur empfehlen, geb euch keine große Mühe damit 
sondern einfach nur Kisten.
Ohne Modell würde ich es wie Frank schon beschrieben hat, mit einer Rule 
basierend auf den Footprints machen. (Nicht auf Designator)
Einen Fehler zu waiven wäre für mich nur das allerletzte Mittel, wenn es 
keine Möglichkeit zu einer Rule gäbe. (Den Fall hatte ich noch nie)

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Taz G. schrieb:
> Ich habe jedem Bauteil in meiner Lib ein 3D Modell verpasst

Genau so, das ist der einzige vernünftige Weg. Fast jeder Hersteller 
(außer solche Flitzpiepen wie Stäubli) liefert ein 3D-Modell, wenn nicht 
gibt es Internetseiten wie 3Dcontentcentral.com.

Und wenn es zu einem Bauteil kein 3D-Modell gibt, gibt es zwei 
Möglichkeiten:
a) Ich mache ein Bauteil, ausreichend detailiert, selber
b) Ich suche mir eine Alternative

Jedenfalls landet kein Bauteil ohne 3D-Modell in meinen Bibliotheken.

Beim Erstellen der Bibliothek macht das natürlich etwas Arbeit, aber das 
ist eine Investition die sich vielfach bezahlt macht. Alles was 
irgendwie mit Abstand in jeder Richtung zu tun hat, geht später um 
Längen einfacher und automatisiert.

von Christian B. (luckyfu)


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Wühlhase schrieb:
> Beim Erstellen der Bibliothek macht das natürlich etwas Arbeit, aber das
> ist eine Investition die sich vielfach bezahlt macht. Alles was
> irgendwie mit Abstand in jeder Richtung zu tun hat, geht später um
> Längen einfacher und automatisiert.

Wir gehen sogar so weit, dass wir auf einem anderen mechanischen Layer 
Buchsengehäuse in die LP Steckverbinder gesteckt als 3D Part mit 
abbilden (So kann ich dem LP Hersteller eine 3D Ansicht der Platine 
zukommen lassen, ohne gesteckte Gegenstecker). Das hilft der Mechanik in 
2 Punkten: Zum einen sieht man sofort Kollisionen mit Steckverbindern 
und Gehäusewänden und zum anderen kann man so die Kabelverlegung nochmal 
genau und besser Prüfen. Klar kann man das alles auch mit einem Ausdruck 
des Bestückungsplans hin bekommen aber in der Vergangenheit gab es hier 
immer wieder Probleme und seit wir das nutzen, ist hierbei keine 
Kollision mehr aufgetreten. Das dauert beim Erstellen halt etwas länger, 
aber diese Zeit ist gut investiert, wenn die Nullserie dann schon 
richtige Ausschnitte und passende Gehäuse hat und man nicht erst mit der 
Flex fehlende Ausschnitte nachsetzen muss. Das kostet unterm Schnitt 
mehr Zeit, da man ja nicht nur den Ausschnitt einbauen muss, man muss 
auch die Konstruktion samt Fertigungsunterlagen ändern. Deshalb: je 
früher im Designprozess Fehlerquellen eliminiert werden, desto weniger 
Arbeit hat man später mit dem Gerät.

Achja, und der LP Fertiger freut sich bei unklaren Markierungen auch 
über eine korrekte 3D Ansicht der LP, weshalb diese immer ein 3D PDF von 
uns mit bekommen bzw., wenn zu groß, einen Link zu einer Cloud. So kann 
dort vor der Bestückung bzw auch während der Bestückung geprüft werden, 
ob das fertige Produkt den Daten entspricht. Altium berücksichtigt 
hierbei sogar Bestückungsoptionen. Allerdings ist es hierbei nicht 
hilfreich, wenn die Bauteile nur aus grauen Quadern bestehen, das sollte 
klar sein.

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Christian B. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Beim Erstellen der Bibliothek macht das natürlich etwas Arbeit, aber das
>> ist eine Investition die sich vielfach bezahlt macht. Alles was
>> irgendwie mit Abstand in jeder Richtung zu tun hat, geht später um
>> Längen einfacher und automatisiert.
>
> Wir gehen sogar so weit, dass wir auf einem anderen mechanischen Layer
> Buchsengehäuse in die LP Steckverbinder gesteckt als 3D Part mit
> abbilden

Genau das mache ich auch.

fchk

von Altium Verwender (Gast)


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Flo schrieb:
> Der sauberste Weg wäre ein vernünftiges 3D-Modell des
> Nullkraftsockels,
> damit die Regeln sauber durchlaufen (Vertikal clearance).
> Falls nicht vorhanden eine Regel für genau diese eine Bauteilparung
> definieren.
> So macht man den DRC nicht blind für andere Probleme an der Stelle.

Vielen Dank für den Tip!

Ich habe jetzt ein 3D Modell hinzugefügt und der Fehler taucht nicht 
mehr auf. Scheint wirklich eine saubere Lösung zu sein.

@All vielen Dank für die vielen hilfreichen Tips.

Lösung: 3D Modell hinzugefügt

von Wühlhase (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Wir gehen sogar so weit, dass wir auf einem anderen mechanischen Layer
> Buchsengehäuse in die LP Steckverbinder gesteckt als 3D Part mit
> abbilden

Clever...die Idee ist nicht schlecht. Ich überlege, ob ich das ebenfalls 
aufgreife. Mal sehen...

Würth hat doch diese steckerlosen Stecker...wo sich zwei Federkontakte 
in ein durchkontaktiertes Lötauge schneiden und man keine Buchse mehr 
auflöten muß. Da habe ich das 3D-Modell des Steckers halbtransparent 
drin, da der Stecker ja eigentlich nicht da ist. Aber trotzdem will ich 
ja wissen ob der irgendwo anstößt. Da wäre das eine prima Lösung. 
Vielleicht spendiere ich noch einen Zubehörlayer oder sowas.


Christian B. schrieb:
> Deshalb: je
> früher im Designprozess Fehlerquellen eliminiert werden, desto weniger
> Arbeit hat man später mit dem Gerät.

Das ist auch meine Erfahrung. So richtig merkt man das vor allem dann, 
wenn man mal mit einem System arbeiten muß das einen komfortablen 
Bibliotheksaufbau nicht so unterstützt...wie z.B. CircuitStudio. Einfach 
furchtbar, was da auf einmal für Fehler passieren.

von Christian B. (luckyfu)


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ich hab die nicht zur Platine gehörenden Stecker auch Halbtransparent. 
Wenn ich ein Gehäuse zur Platine hinzufüge, ist dieses auch 
Teilsdurchsichtig.

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