Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 40 Watt Lautsprecher ansteuern


von Kibo (kibox)


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Hallo,

mal ne ganz blöde Frage (habe mich vorher noch nie mit dem Thema Audio 
beschäftigt):

Ich möchte Sound-Files abspielen, z.B. mit einem ESP32 über I2S und mit 
dem MAX98357A als Verstärker. Dieser hat eine Output-Power von 3,2 Watt 
bei einer Lautsprecherimpedanz von 4 Ohm und einer Spannung von 5 V. Die 
Sound-Files würden von einer SD-Karte gelesen usw.

Ich habe es noch nicht getestet, aber der entstehende Ton wird 
höchstwahrscheinlich nicht sonderlich laut sein.

Wie kann ich denn so einen Standard-Hifi-Lautsprecher, wie z.b. den 
https://www.conrad.de/de/p/ld-systems-ldcwms42b-wandlautsprecher-40-w-8-schwarz-1-paar-1349427.html 
ansteuern? Was haben die für einen Signaleingang?

Und wenn ich z.B. einen 10 Watt Aux-Lautsprecher kaufe, welchen 
Spannungspegel erwartet dieser?

Liebe Grüße
René

: Verschoben durch Moderator
von Εrnst B. (ernst)


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René W. schrieb:
> Dieser hat eine Output-Power von 3,2 Watt

eigentlich nur 2,5 Watt, zumindest wenn man halbwegs gute Soundqualität 
will.

René W. schrieb:
> Ich habe es noch nicht getestet, aber der entstehende Ton wird
> höchstwahrscheinlich nicht sonderlich laut sein.

Solltest du erstmal Testen.

Je nach Lautsprecher sind 2,5 (echte) Watt schon deutlich über 
Zimmerlautstärke. Die entsprechen immerhin etwa 1200 Watt P.M.P.O.

Typische "Desktop-Brüllwürfel" für den PC haben 0,25 Watt Leistung, und 
werden mit 120Watt P.M.P.O. beworben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Am einfachsten wird vermutlich eine Aktivbox sein. Da ist eine 
Lautsprecherendstufe und ein Lautsprecher in einem Gehäuse. Da schliesst 
man Netz und eine Audioquelle an und schon spielts:
https://www.thomann.de/de/the_box_pro_achat_104_a.htm
https://www.thomann.de/de/fun_generation_bp_108_a.htm
Das sind preiswerte Typen, nach oben gibts wie immer keine Grenze. Aber 
50W bzw. 60W sollten in deinem Bereich liegen.
Wenn du partout deine LAutsprecher da oben ansteuern willst, brauchst du 
einen Endverstärker, auch Endstufe genannt. Wird etwas mehr Kabelverhau.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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René W. schrieb:
> Wie kann ich denn so einen Standard-Hifi-Lautsprecher, wie z.b. den
> 
https://www.conrad.de/de/p/ld-systems-ldcwms42b-wandlautsprecher-40-w-8-schwarz-1-paar-1349427.html
> ansteuern? Was haben die für einen Signaleingang?

2 Leitungen direkt zum 8 Ohm Lautsprecher,  es werden vom MAX98357 also 
ca. 1.6 Watt reingehen, keine 20 (und 40 hält der Billigschrott der wohl 
ein Replikat der https://de.jbl.com/speakers/CONTROL+ONE_.html sein soll 
aber nicht billig ist, eh nicht aus). Mehr als 89dB Lautstärke kommen 
damit nicht raus.

 https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

> Und wenn ich z.B. einen 10 Watt Aux-Lautsprecher kaufe, welchen
> Spannungspegel erwartet dieser?

Was auch immer ein Aux-Lautsprecher ist. Es gibt Lautsprecher mit 
eingebautem Verstärker, die erwarten ein Line-Signal

Je nach Stecker also an XLR 1.228Vrms, an Cinch 0.707Vrms und an 3.5mm 
Klinke 0.335Vrms für volle Leistung.

von Dieter (Gast)


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Fuer die doppelte Lautstaerke wird die zehnfache Leistung benoetigt.

Daher die Frage, wie laut das sein soll?
Lauter als das Geschrei Deiner Frau?
Oder nur lauter als Dein Auto bei 130 auf der Aurobahn?

von M3 (Gast)


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Ein 12 W Drickkammerlautsprecher reicht immerhin für einen
ganzen Kaernenhof um auch im letzten Glied noch verstanden
zu werden.

So ein kleines 12 W Aktivböxchen taugt nur als Deckchenablage
für die Hausfrau.

von Forist (Gast)


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René W. schrieb:
> Und wenn ich z.B. einen 10 Watt Aux-Lautsprecher kaufe, welchen
> Spannungspegel erwartet dieser?

Was hat dein Lautstärkeproblem jetzt genau mît Fragen rund um 
Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik zu tun?

von EW (Gast)


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Am einfachsten wird es sein, wenn du dir einen anderen I2S-Kompatiblen 
Verstärker kaufst.
Ich habe mal mit den Merus-Teilen von Infineon gearbeitet. Die können 
direkt (left-justified) I²S bedienen ohne irgendwas über I2C zu 
konfigurieren vorher.
https://www.digikey.de/de/products/detail/infineon-technologies/REFAUDIODMA12040PTOBO1/10270525?utm_adgroup=General&utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=Smart%20Shopping_Product_Zombie%20SKUs&utm_term=&productid=10270525&gclid=Cj0KCQjw9ZGYBhCEARIsAEUXITUNb3DLVuRRunv6ncOlJ83UirSiqMyRwGgaxMy_JOT0etWot4qgvQ8aAkJUEALw_wcB

Brauchst noch zwei GPIO-Pins für Enable und Unmute.
Das solltest du 1:1 anstelle deines jetzigen Amplifiers nutzen können. 
Das Ding macht dann auch (zumindest peak) 40 watt.

von Stefan F. (Gast)


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René W. schrieb:
> Ich habe es noch nicht getestet, aber der entstehende Ton wird
> höchstwahrscheinlich nicht sonderlich laut sein.

Laut genug um ein normales Gespräch unmöglich zu machen - wenn der 
Lautsprecher etwas taugt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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René W. schrieb:
> Dieser hat eine Output-Power von 3,2 Watt
> bei einer Lautsprecherimpedanz von 4 Ohm

Ein Fernseher mit PL95 am Ausgang hat mit etwa 4 Watt ein ganzes 
Wohnzimmer genügend laut beschallen können und bei Schwerhörigkeit noch 
die Nachbarn. Ab 6 Watt Ausgangsleitung ist es HiFi-Mindestmaß, also 
bist Du mit 3 Watt schon gut dabei, wenn die Angabe stimmt.

mfg

von Manfred (Gast)


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René W. schrieb:
> der entstehende Ton wird höchstwahrscheinlich nicht sonderlich laut sein.

Auf jeden Fall lauter, als im Wohnzimmer erforderlich.

Versuch macht kluch :-)

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Laut genug um ein normales Gespräch unmöglich zu machen - wenn der
> Lautsprecher etwas taugt.

Sage nicht "taugt", sondern "stark gedämpft ist". Als wir noch 
Dreiwege-Boxen selbst gestrickt haben, mit Weiche und Dämmwolle, hatten 
diese oftmals bzgl. der Lautstärke schlechte Wirkungsgrade.

von michael_ (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Je nach Lautsprecher sind 2,5 (echte) Watt schon deutlich über
> Zimmerlautstärke. Die entsprechen immerhin etwa 1200 Watt P.M.P.O.

Ich rechne da immer mit einem Faktor 50.
Also "nur" 125W PMPO.

Aber warum probierst du das nicht praktisch aus?
Wenn du da einen offenen aus der alten Zeit findest, bist du froh, 
irgendwas zu finden, wo man es leiser stellen kann.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ich rechne da immer mit einem Faktor 50.

Also Dein IQ mal Leistung?

von I got the power (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Typische "Desktop-Brüllwürfel" für den PC haben 0,25 Watt Leistung, und
> werden mit 120Watt P.M.P.O. beworben.

Ich war total geschockt als meine Jugendliebe mit Frisur die ich vom 
Völkner holen wollte, nun sich als eine Mogelpackung rausstellt. Kennt 
bestimmt noch wer die Target Verstärker

Bilder der Platine
https://amp-performance.de/552-Target-200-Watt.html

von Jemand (Gast)


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Hallo

Ich habe das Gefühl als wenn man hier noch eine Etage tiefer und 
Grundsätzlicher anfangen muss:

Die "Wattangabe" bei einfachen (passiven, reinen) Lautsprechern ist die 
Sinusleistung welche sie Dauerhaft aushalten - mehr darf nicht (Das 
wichtige ist: Dauerhaft und Sinusleistung, kurzzeitig und "Musikleistung 
geht deutlich mehr...), weniger kann man aber immer, wenn man es 
kleinkarriert und theoretisch sehen will:
0W gehen sogar "Ewig" zumindest aber über Jahrzehnte (irgendwann ist die 
Membran mürbe oder Metall korrediert...), nur um keinen Klang abzugeben 
braucht es auch keinen Lautsprecher und Verstärker... ;-).
Es kann sogar gut sein, nein es ist sogar üblich das ein Mitteltöner 
oder Breitbandlautsprecher mit 50W Belastbarkeit mehr Lautstärke und 
Qualität aus einen 1W Signal herausholt als ein 1W Lautsprecher.

Bei Aktivlautsprechern - sprich Verstärker und Lautsprecher in einer Box 
sond die Wattangabe so gut wie immer übertrieben.
50W und mehr erzeugt kein Verstärker aus 12V und einen Netzteil das 2A 
liefern kann (oder gar vom USB Anschluss versorgt wird) - auch ist es 
unwahrscheinlich das die Verbauten Lautsprecher ein 50W Sinussignal über 
mehr als wenige Sekunden aushalten würden - von Klang und den 
verzerrungen (selbst bei oerfekten Versärker) ganz zu schweigen.
Die meisten bezahlbareb (Computer) 50W Aktivlautsprecher Lautsprecher 
(ja verwirrende Formulierung) werden irgendwas zwischen 1W und 10 W 
Dauerbelastbarkeit bzw. Sinusleistung haben

von MaWin (Gast)


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Jemand schrieb:
> Die "Wattangabe" bei einfachen (passiven, reinen) Lautsprechern ist die
> Sinusleistung welche sie Dauerhaft aushalten

Nein, Sinus wird spätestens bei einem Mehwegesystem ein Problem. 
Lautsprecher werden mit rosa Rauschen gemessen, damit sich die Leistung 
angemessen auf die mehreren Wege verteilt.

Rosa Rauschen geht beim Verstärker wiederum nicht, weil es theoretisch 
unendlich hohe Spitzen hat, und man nicht mit bekommt, wie sehr es 
verzerrt wird. Beim Sinus ist das klar.

von I got the power (Gast)


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Jemand schrieb:
> Ich habe das Gefühl als wenn man hier noch eine Etage tiefer und
> Grundsätzlicher anfangen muss:
Redest du mit mir? Nein ich hab nur in der Suche pmpo gesucht damit ich 
meine  sentimentale Nostalgie hier an irgendeinen Thread unnützlich 
anheften kann. Der Target kostete glaub ich 99DM oder 149DM. I got the 
power war von Snap aus der Zeit

von Ingolf G. (frosch)


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Forist schrieb:
> René W. schrieb:
>> Und wenn ich z.B. einen 10 Watt Aux-Lautsprecher kaufe, welchen
>> Spannungspegel erwartet dieser?
>
> Was hat dein Lautstärkeproblem jetzt genau mît Fragen rund um
> Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik zu tun?

Sehr viel mehr als z.B. dieser beknackte "Was hört ihr für Musik" 
-Tread.

Auf jeden Fall interessanter!

von Onkel Hotte (Gast)


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René W. schrieb:
> Ich habe es noch nicht getestet, aber der entstehende Ton wird
> höchstwahrscheinlich nicht sonderlich laut sein.

Nach den vielen Beiträgen hier stelle ich dann mal die zunächst zu 
klärende Frage:

Wie laut soll es denn in welcher Umgebung überhaupt werden?



Zur Technik: Audioverstärker arbeiten mit Spannungsanpassung, d.h. der 
Verstärker hat ggü. der Senke (Lautsprecher) einen erheblich geringeren 
Innenwiderstand. Grundsätzlich kannst du also nahezu jeden Lautsprecher 
an nahezu jedem Verstärker betreiben, zumindest bei kleinen Leistungen. 
Ernsthafte Stolperfallen gibt nur bei sehr niedrigen Impedanzen oder 
größeren Leistungen, deswegen erst mal die Frage oben beantworten.

von Onkel Hotte (Gast)


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MaWin schrieb:
> Billigschrott

LD-Systems gehört zu Adam Hall...

von Onkel Hotte (Gast)


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von I got the power (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> I got the power schrieb:
>> https://amp-performance.de/552-Target-200-Watt.html
>
> Pffft...
>
> Auna, 1400 W steht drauf:

Ja und hast du eine persönlichche Beziehung zu dem Verstärker? Ich 
kannte die Katalogseite auswendig, wo der Target war. Das sollte mein 
Upgrade von meinem Kemo 16W Modul sein. Hab mich dann aber für einen 
2x25Watt Booster(Nachverstärker) entschieden, der hatte niedrige 
Eingangsimpendanz und wollte Laussprecherausgänge. Dein Auna geht mir 
also am Hinterteil vorbei.

von Onkel Hotte (Gast)


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I got the power schrieb:
> Ja und hast du eine persönlichche Beziehung zu dem Verstärker?

ROFL...nein. Aber gegen den Auna wirkt der Target-Beschiss noch harmlos.

> 2x25Watt Booster(Nachverstärker)

Sind auch nur rotzige TDA2030 u.ä. Schrott drin.

Ist aber alles völlig OT hier, deswegen lassen wir das jetzt.

von I got the power (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> Ist aber alles völlig OT hier, deswegen lassen wir das jetzt.
Ja, dann hättste mal besser 2x nicht geantwortet, dann wärens auch 4 
weniger Ot Beiträge. Das war ja mal linientreu konsequent

von michael_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jemand schrieb:
> Die "Wattangabe" bei einfachen (passiven, reinen) Lautsprechern ist die
> Sinusleistung welche sie Dauerhaft aushalten - mehr darf nicht (Das
> wichtige ist: Dauerhaft und Sinusleistung, kurzzeitig und "Musikleistung
> geht deutlich mehr...), weniger kann man aber immer, wenn man es
> kleinkarriert und theoretisch sehen will:

In der DDR wurde die ehrliche Sinusleistung angegeben.
Bei Export in den Westen war es dann gleich aus einer 25W Box eine mit 
50W.
Nach der Wende waren die gleichen Boxen sowieso mit Schwindel-Watt 
beworben.
Die Westmenschen wollen das so.

Oben mal, wo es noch ehrlich draufstand.

von Kibo (kibox)


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Hallo,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Die Information, dass 
ein 40 W Lautsprecher auch gut klingt, wenn er mit deutlich weniger 
Leistung angesteuert wird, hilft mir schonmal viel weiter.

Gedacht ist ein Gerät, welches in einem Gang von einem öffentlichen 
Gebäude angebracht werden kann und Klänge bzw. optimalerweise Sprache 
wiedergeben kann. Ich denke ich werde noch einige Experimente hierzu 
machen müssen, aber ihr habt mir schon viel weitergeholfen. Danke!

von Mani W. (e-doc)


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Forist schrieb:
> Was hat dein Lautstärkeproblem jetzt genau mît Fragen rund um
> Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik zu tun?

Auch wenn Deine dümmliche Meldung schon gut 2 Wochen her ist,
möchte ich erwähnen, dass der TO im Unterforum "Analogtechnik"
postete!

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