Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie gehen Wägezellen kaput


von Teo D. (teoderix)


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Moin,

hab hier ne kleine 500g Wage liegen, bei der die Wägezällen (2St. auf 
einem Profil), erst bei ~300g ansprechen und blödsinnige Werte anzeigt.
Scheint das nur noch eine funktioniere. Kabelbruch kann man hier denke 
ich ausschließen. Reisen, brechen da die Dehnungsstreifen?

von pnp (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Reisen, brechen da die Dehnungsstreifen?

Wenn du auf Reisen eine holprige Straße hast, kann das durchaus 
passieren.

von Peter R. (pnu)


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Die Widerstandsschicht  bleibt meistens intakt.

Meist ist dann die Verklebung des DMS gerissen oder duch Korrosion 
teilweise gelöst. Dann bekommt die Ausgangsspannung eine Hysterese oder, 
beim  Rutschen des DMS, kann sich die Ausgangspannung auch sprunghaft 
ändern.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Wenn möglich die DMS abklemmen und den Widerstand messen.
Es ist eine Brückenschaltung, Du hast also 2 in reihe zu 2 in reihe 
paralell oder 1 zu 3 in reihe .

von Walter T. (nicolas)


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Hat so eine kleine Waage überhaupt DMS? Die meisten Küchenwaagen in 
diesem Gewichtsbereich haben kapazitive Fühler.

(Womit "die meisten" natürlich mein persönlicher Bias gemeint ist à la: 
"Ich habe noch nie eine kleine Waage mit DMS geöffnet - alle hatten 
kapazitive Messzellen.)

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Walter T. schrieb:
> Hat so eine kleine Waage überhaupt DMS?

Definitiv


Peter R. schrieb:
> Meist ist dann die Verklebung des DMS gerissen oder duch Korrosion
> teilweise gelöst.

Das werd ich mir dann mal näher ansehen. Danke


Rüdiger B. schrieb:
> Wenn möglich die DMS abklemmen und den Widerstand messen.

Da das auf einer Platine mit gequetschten Zebragummi gelötet ist und die 
Verschraubung, keinen wirklich stabilen Eindruck macht, wollte ich das 
erst mal vermeiden.
Da das eh nur ein "Review" war (mit etwas Hoffnung auf Reparatur), kommt 
das noch.

Danke schon mal für den Input. Ich geb dann Laut, ob sich was ergeben 
hat.

von Teo D. (teoderix)


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So, hab mich mal über Wägezellen schlau gemacht.
KA was ich da für ne Type haben, also gibts leider auch keine 
Ref.-Werte.
Rein Ohmmäsg ist nur(?) eine Differenz von 100-Ohm (E0,9/S0,8K) zu 
messen.
Hab das dann mal mit Strom bespasst. Bei 9V ab ich an den Ausgängen 
-37mV. Bei geschätzten ~5kg, ist das dann auf +0,1mV gestiegen..... I 
glaub des Ding is hie. :(

Die Dehnungsstreifen sind unter Silikon eingeschlossen. Von einer 
Ablösung oä. ist nichts festzustellen. Ebenso wenig Piezoeffekte. Wird 
wohl Metalldraht drin sein. Muss wohl doch, rein mechanisch, Überlastbar 
sein. Einen Sturz, schließe ich da eher aus.


HGuAwg
Teoderix

von Peter R. (pnu)


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Teo D. schrieb:
> Rein Ohmmäsg ist nur(?) eine Differenz von 100-Ohm (E0,9/S0,8K) zu
> messen.
Zahlensalat?

Teo D. schrieb:
> Hab das dann mal mit Strom bespasst. Bei 9V ab ich an den Ausgängen
> -37mV. Bei geschätzten ~5kg, ist das dann auf +0,1mV gestiegen

Das gibt eine relative Spannungänderung von 411 ppm, also 0,04%. Das ist 
ein für DMS- Wägezellen bei Vollast glaubhafter Wert.

Da sollte man eher die Auswertungselektronik prüfen

von MaWin (Gast)


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Teo D. schrieb:
> brechen da die Dehnungsstreifen?

Das Alujoch verbiegt.

Ein Mal runterfallen, und die Beschleunigungskräfte sind höher als die 
Verformungsgrenze erlaubt und der Wägebalken hat einen Schlag weg.

von Teo D. (teoderix)


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Peter R. schrieb:
> Das gibt eine relative Spannungänderung von 411 ppm, also 0,04%. Das ist
> ein für DMS- Wägezellen bei Vollast glaubhafter Wert

Volllast wären 500g.
Und wie kommts zu den minus 37mV?

von Jester (Gast)


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Teo D. schrieb:
> hab hier ne kleine 500g Wage liegen

Teo D. schrieb:
> Bei geschätzten ~5kg, ist das dann auf +0,1mV gestiegen...

Bei 5kg ist eine 500g-Waage vermutlich hin, die Federn der Wägezelle 
wohl verbogen.

Lustige Effekte gibt es, wenn sich die Wägezelle dabei (windschief) 
verdreht...

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