Dann versuche doch einfach mal, das auf einem Raspberry Pi befindliche
Broadcom-SoC zu kaufen. Zum einen werden diese nur an Kunden mit
wirklich großen Stückzahlen abgegeben, und zum anderen dürften genau
diese SoC ursächlich für die Lieferprobleme sein.
Auch wenn es sich bei der Raspberry Pi Foundation um eine gemeinnützige
Stiftung handelt, ist im Gegensatz zum Arduino die RPi-Hardware nicht
open-source, sondern mit allen möglichen gewerblichen Schutzrechten
belegt, vermutlich auch auf Druck von Broadcom oder sogar den
Lizenzgebern der im SoC enthaltenen Funktionsblöcken. Weiterhin gibt es
ja auch Nachahmungen der RPis, z.B. Orange Pi, aber diese sind eben auch
nur auf Applikationsebene funktionsähnlich, da sie auf anderen SoC
basieren.
Die ganze "Szene" von SoC-Herstellern besteht nicht aus irgendwelchen
Gutmenschen, die das Wohl der Anwender im Sinn haben, sondern dahinter
stehen meist große Investmentfirmen, die allergrößten Wert darauf legen,
dass bei solch einer teuren Entwicklung jeder Furz patentiert und mit
Gebrauchsmustern belegt wird. Die SoC werden für Mobiltelefone und
ähnliche in riesigen Stückzahlen produzierte Konsumprodukte entwickelt
und nicht für solche Popelanwendungen wie hier. Und sobald es z.B. eine
neue Generation von Mobiltelefonen gibt und das SoC veraltet ist, wird
ggf. auch dessen Produktion sang- und klanglos eingestellt, da die
Fertigungslinie schon für andere Chips reserviert ist.