Forum: HF, Funk und Felder Geeignete stabförmige GNSS-Antenne


von Alexander D. (alex80)


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Hallo zusammen,

ich bin für ein Projekt auf der Suche nach einer stabförmigen 
GNSS-Antenne mit SMA Anschluss. Bei meiner Suche bin ich jedoch fast 
ausschließlich auf kleine quaderförmige Antennen gestoßen. Weiß jemand 
warum diese Bauform für die Anwendung so beliebt ist?

Mein jetziger Kandidat ist folgende Antenne:
https://www.welectron.com/Waveshare-19297-5G-4G-3G-GNSS-External-Antenna

Denkt ihr, dass diese geeignet ist? Verwenden möchte ich ein einfaches 
GNSS-Modul von u-blox, Standardgenauigkeit ist völlig ausreichend.

Vielen Dank und viele Grüße

Alex

: Bearbeitet durch User
von Kurt (Gast)


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Alexander D. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich bin für ein Projekt auf der Suche nach einer stabförmigen
> GNSS-Antenne mit SMA Anschluss. Bei meiner Suche bin ich jedoch fast
> ausschließlich auf kleine quaderförmige Antennen gestoßen. Weiß jemand
> warum diese Bauform für die Anwendung so beliebt ist?
>
> Mein jetziger Kandidat ist folgende Antenne:
> https://www.welectron.com/Waveshare-19297-5G-4G-3G-GNSS-External-Antenna
>
> Denkt ihr, dass diese geeignet ist? Verwenden möchte ich ein einfaches
> GNSS-Modul von u-blox, Standardgenauigkeit ist völlig ausreichend.
>
> Vielen Dank und viele Grüße
>
> Alex

Nunja, da scheint wohl der Wunsch Umsatz zu generieren wohl sehr gross 
zu sein.
"GAIN (DBI)  18dBi"

Für GPS-SAT braucht man Antennen die Polarisationsneutral und 
Richtungsunabhängig sind.
Bei dieser Antenne sehe ich das nicht gegeben.

 Kurt

.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Patch Antennen haben für Satellitennavigation den Vorteil, das sie 
praktisch eine halbkugelförmige Charakteristik haben - das was man hier 
braucht.
Stabantennen sind hier ungünstig, weil sie eher einen Toroid empfangen.

von Manfred (Gast)


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Alexander D. schrieb:
> nach einer stabförmigen GNSS-Antenne

Unsinnige Idee. Die Navi-Satelliten senden selten aus Erdnähe, sie sind 
meist deutlich oberhalb des Empfängers, irgendwo im Himmel. Da macht es 
Sinn, per Patchantenne überwiegend nach oben zu gucken.

Kurt schrieb:
> Nunja, da scheint wohl der Wunsch Umsatz zu generieren wohl sehr gross
> zu sein.
> "GAIN (DBI)  18dBi"

Das klingt etwas nach Märchenstunde. 18dB bekommt man bestenfalls hin, 
wenn man gestockte Elemente mit begrenztem vertikalen Öffnungswinkel 
baut, die dann keinen Satelliten mehr sehen wird.

Man beachte den Angebotstext, die passt für terrestrischen Empfang:

"5G High Gain Omni Antenna, 5G/4G/3G/GNSS Compatible, SMA To IPEX-4 
Connector, Suitable For 5G Communication Modules"

Ein seriöses Angebot würde ein Datenblatt mit Richtdiagramm haben.

von Helmut -. (dc3yc)


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Suche mal nach QFH-Antenne (Quadrifilarhelix). Die ist zylindrisch und 
ist optimal für Satellitenempfang, da zirkular polarisiert und mit 
halbkugeligem Strahlungsdiagramm. Lässt sich zur Not auch selbst bauen.

von Jester (Gast)


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Kurt schrieb:
> Für GPS-SAT braucht man Antennen die Polarisationsneutral und
> Richtungsunabhängig sind.

Mir war so, als wäre GPS zirkular polarisiert - eben um reflektierte 
Signale auszublenden.

von Simulant (Gast)


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Jester schrieb:
> Mir war so, als wäre GPS zirkular polarisiert

Richtig, die Keramikantennen sind deshalb zirkular polarisiert. 
Ausserdem sind sie durch die hohe Dielektrizitätszahl der Keramik sehr 
kompakt.

Mit Signalverlust würde auch eine linear polarisierte Antenne für GNSS 
funktionieren. Ich hatte sowas für ein Projekt kürzlich als PIFA auf dem 
PCB realisiert, das funktionierte soweit gut.

In jedem Fall aber muss die Antenne "nach oben" zum Satelliten guten 
Empfang haben. Ein SENKRECHT stehender Monopol/Dipol (wie verlinkt) hat 
nach oben eine Nullstelle im Richtdiagramm, das ist besonders ungünstig.

von Aron A. (arone)


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Simulant schrieb:
> Richtig, die Keramikantennen sind deshalb zirkular polarisiert.
> Ausserdem sind sie durch die hohe Dielektrizitätszahl der Keramik sehr
> kompakt.

Und diese typischen Keramik Patchantennen haben ja auch in der Regel 
noch einen LNA auf der Rückseite der noch mehr Signalpegel rausholt.

von terrestial Navigator (Gast)


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Alexander D. schrieb:
> ich bin für ein Projekt auf der Suche nach einer stabförmigen
> GNSS-Antenne

Du hast dich auf eine in sich widersprüche Anforderung festgelegt. Das 
kann so nichts werden. Entsprechend ist deine erste Produkt Auswahl für 
die Antenne sinnlos.

Man könnte dir raten, wenn man wüsste, auf welchem Informationsstand du 
gerade stehst.

Also:

Was weisst du über die erforderliche Polarisation beim Empfang?

Was weisst du über die Polarisation der verschiedenen Antennen Typen?

Was hast du über die verwendeten GNSS Antennen der Profis 
herausgefunden?

von Versand Skolarischer Geräte (Gast)


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Simulant schrieb:
> In jedem Fall aber muss die Antenne "nach oben" zum Satelliten guten
> Empfang haben. Ein SENKRECHT stehender Monopol/Dipol (wie verlinkt) hat
> nach oben eine Nullstelle im Richtdiagramm,

Naja, das mit "Satelliten sind oben" sollte man schon mit Zahlen zum 
Höhenwinkel hinterlegen.

Ich hatte mal ne APP auf dem Handy das zeigte den Stand der sichtbaren 
GPS Satelliten . GPS Satelliten umrunden die Erden in 12h, die meisten 
sichtbaren standen eher übern Horizont als genau oberhalb.

https://i1.wp.com/www.androidmag.de/wp-content/uploads/2013/09/GPS_Empfang_pruefen_02.png


Insofern tut einen GPS Antenne gut daran, den Bereich mit einer 
elavation 10° bis 80° abzudecken, der 90° Bereich ist verschmerzbar, da 
steht sowieso kaum ein Satellit. In den Strassenschluchten von Städten 
mag das anders ausschauen. Und natürlich kann man mit 
richtungsauswertung auch GPS-Jamming/Spoofing entgegen wirken.

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