Forum: Offtopic Hellige Monitor?


von Peter N. (alv)


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Hi

Habt ihr eure Kristallkugeln geputzt?

Im Sperrmüll einer Arztpraxis habe ich ein Gerät gefunden, bei dem es 
sich um einen Monitor (oder fest eingestelltes Oszilloskop) handeln 
könnte.

Hersteller ist "Hellige", ein Typ oder Modell steht nicht drauf, nur 
eine CAT NO 235047 03.

Netzspannung ist noch 220V~

Fotos folgen in ein paar Tagen.

Mich intressiert vorerst, wo kann ich weiteres über dieses Gerät finden, 
und wie bekomme ich es zerstörungsfrei auf (Schrauben sind keine zu 
sehen und die Gummifüße (inzwischen ausgehärtet) scheinen in das 
Bodenblech eingepreßt zu sein)?

von Stephan D. (50plus)


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von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Schrauben sind bestimmt unter den Gummifüssen zu finden.

von Georg A. (georga)


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Ich hab auch ein Hellige (Typ kann ich gerade nicht nachschauen), das 
ist ein EKG. Technisch ein 3/4HE-19" Ding mit zwei Einschüben. Das eine 
der Monitor, das andere der Verstärker. Alles mit Röhren...

von Johnny B. (johnnyb)


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Man kann sich bei Meister Jambo etwas Grundwissen zu alten Geräten 
aneignen:
https://www.youtube.com/c/meisterjambo

von Peter N. (alv)


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So, wie angedroht, die Bilder.

Bisherige Schaltungsanalyse:
Das Gerät hat eine BG-Bildröhre (scheinbar schon eingebrannt) und eine 
3-stellige 7-Segment-Anzeige.
An Bedienelementen gibt es nur einen Powerschalter, 2 Tasten (mit Led), 
einen Eingangswahlschalter sowie ein Lautstärke- und Helligkeitspoti auf 
der Rückseite.

Auf der Eingangsbuchse liegen 6 Eingänge (werden mit dem 
Eingangswahlschalter umgeschaltet), Masse und Gehäuse/Schutzleiter.

Das Eingangssignal geht dann auf die Analog-Platine und die 
Digitalplatine.
Auf der Analogplatine durchläuft das Signal einige OPs, geht auf den 
Lautsprecher und die Anzeige (bilden ein TL501/TL502 ein DVM?).

Die Digitalplatine habe ich noch nicht genauer angesehen, aber sie 
enthält einen DAC und 1k S-Ram (2* 2114)

Ist das Gerät damit eine Art 1-Kanal-Speicheroszilloskop?

von Peter N. (alv)


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Dies ist der Hochspannungs-Ausgang des Zeilentrafos.
Bei den beiden kleinen grauen Bauteilen (unbeschriftet), handelt es sich 
um Hochspannungsdioden? Mit Multimeter ist kein Durchgang festzustellen.

Die 3 senkrechten weißen Teile sind Lötstützpunkte/Isolatoren oder was 
anderes (ebenfalls kein Durchgang festzustellen)?
Der untere Anschluß von 2 davon liegt auf Masse, einer geht in die 
Elektronik...

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Auf was für Ideen manche kommen! Heilige Monitore....
Pack die Dinger in den Kofferraum und karr sie zum nächsten Pfaffen und 
lass sie mit Weihwasser besprenkeln.

Wenn der Galube Berge versetzt dann auch Monitore, vielleicht halten die 
dann länger.

von Roland E. (roland0815)


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Lies noch mal.

von Matthias S. (matthias_s)


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Der Taster "25/50 mm/s" an der Vorderseite suggeriert, dass das Gerät 
etwas mit EKG zu tun hat. Das sind übliche Laufgeschwindigkeiten aus der 
Zeit, als noch analog auf standardisiertes Kästchenpapier aufgezeichnet 
wurde.

Dann ist die Eingangsumschaltung aber merkwürdig. Für einige 
kardiologische Fragestellungen muss man die Kurven mehrerer Ableitungen 
gleichzeitig betrachten. 1-Kanal-Anzeige wäre ein Rückschritt gegenüber 
"paralleler" Aufzeichnung auf Papier.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Der Monitor war nicht zur EKG-Anzeige, sondern zur Anzeige einer 
Blutdruckkurve.
Am 1-V-Eingang wurde ein Druckaufnehmermodul mit mehreren Transducern 
eingespeist und am Wahlschalter konnte man die einzelnen Transducer 
auswählen, z.B. arterieller druck, Venendruck, Pulmonaldruck u.s.w.

Der Monitor wurde hauptsächlich von der Anästhesie bei der Narkose 
verwendet.

von Bernd G. (Gast)


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Ein schickes Gerät aus der Zeit, als Elektronik noch Spaß gemacht hat!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Wie von Mathias schon vermutet hat das Gerät mit EKG zu tun...
Das ist ein EKG Überwachungsmonitor.
Die wurden entweder z.B. im Krankenhaus (intensivstation oder OP) oder 
aber in der Arztpraxis als Zusatzgerät zu einem Papier-EKG bei 
Belastungs-EKG mit eingesetzt. Einige EKG Geräte haben dafür einen 
Ausgang...
(Um eine numerische Pulsanzeige und immer eine durchgehende Anzeig der 
EKG Kurve zu haben-  Da bei den alten reinen Papier-EKG je nach Grund 
der Untersuchung und Einstellung des Arztes durchaus nicht durchgehend 
die ganze Ergometrie, die bei gesunden ja locker >15min. dauern kann, 
mitgeschrieben wurde. Zumal bei Belastungstest im Rahmen von 
Tauglichkeitsprüfungen plötzliche Ereignisse ohne Vorwarnung eher 
unwahrscheinlich sind. Da man aber trotzdem eine Überwachung für den 
Fall der Fälle haben wollte..
Manchmal halt einfach auch um eine größere Anzeige zu haben)

Das ganze wie gesagt als MONITOR, also rein zur Beobachtung des 
aktuellen Zustands um gefährliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen 
und zu verhindern. Die Befundung selbst erfolgte dann natürlich mit den 
(mehrkanaligen) Papiermitschrieben

Matthias S. schrieb:
> Dann ist die Eingangsumschaltung aber merkwürdig. Für einige
> kardiologische Fragestellungen muss man die Kurven mehrerer Ableitungen
> gleichzeitig betrachten. 1-Kanal-Anzeige wäre ein Rückschritt gegenüber
> "paralleler" Aufzeichnung auf Papier.

Phasenschieber S. schrieb:
> Der Monitor war nicht zur EKG-Anzeige, sondern zur Anzeige einer
> Blutdruckkurve.
> Am 1-V-Eingang wurde ein Druckaufnehmermodul mit mehreren Transducern
> eingespeist und am Wahlschalter konnte man die einzelnen Transducer
> auswählen, z.B. arterieller druck, Venendruck, Pulmonaldruck u.s.w.
>
> Der Monitor wurde hauptsächlich von der Anästhesie bei der Narkose
> verwendet.

Nee-
Das ist DEFINTIV ein EKG Monitor.
Die "Vorschubgeschwindigkeit" und nur eine Leuchtziffernzeile ist da 
Eindeutig.

Hier mal ein Gerät aus dieser Zeit vom (damals) großen Mittbewerber bei 
diesen Geräten in Deutschland: (Wobei Bosch da wohl so einiges auch nur 
zugekauft hat)
Bosch ECS502
https://www.ebay.de/p/1154324234?

Blutdruckmonitore zur Überwachung bei OP etc.
kenne ich aus der Zeit, nur mit numerischer Anzeige
So wie bei diesem hier, ebenfalls von BOSCH das "Schwestergerät" des 
oben von mir verlinkten ECS502:
Bosch EBM502
https://www.ebay.de/itm/334420635841

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Nee-
> Das ist DEFINTIV ein EKG Monitor.
> Die "Vorschubgeschwindigkeit" und nur eine Leuchtziffernzeile ist da
> Eindeutig.

Du irrst dich!

Die Laufgeschwindigkeit ist genau wie bei einem EKG mit 50mm/s für 
dignostische Zwecke und mit 25mm/s für Überwachungszwecke.

Eine Druckkurve läuft ja synchron zum EKG und somit wird dafür die 
gleiche Geschwindigkeit gebraucht.

Damit während einer Narkose der Anästhesist nicht alle naselange eine 
Blutdruckmanschette aufblasen muss, wird bei bestimmten Operationen eine 
blutige Messung installiert (Kanüle in Arterie und in Vene). Dazu werden 
meist 2 Transducer angeschlossen, einer für arteriellen Druck und einer 
für Venendruck.

Auf dem Monitor läuft dann der Blutdruck mit und kann bequem überwacht 
werden.

EKG-Monitore bringen immer ihre eigenen Meßverstärker mit und haben 
keinen 1-Volt-Eingang. Das ist der entscheidende Unterschied.

von Dieter W. (dds5)


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Peter N. schrieb:
> Bei den beiden kleinen grauen Bauteilen (unbeschriftet), handelt es sich
> um Hochspannungsdioden? Mit Multimeter ist kein Durchgang festzustellen.

Ja das sind Dioden, vermutlich BY707 oder BY708.
Durch die interne Reihenschaltung haben die etwa 40V Vorwärtsspannung, 
da ist mit Durchgangsprüfer nichts zu machen.

von Peter N. (alv)


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Carsten S. schrieb:
> https://www.ebay.de/itm/334420635841

Der Monitor war ähnlich dieser Abbildung ebenfalls auf so einem 
Wägelchen montiert. Es war aber keinerlei weitere Elektrik/Elektronik 
dabei (oder sie wurde schon vorher abgeholt).

Frißt der Monitor auch Gleichspannung am Eingang?
Dann könnt ich einfach mal eine Spannung anlegen und sehen, was 
passiert...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Der Monitor war ähnlich dieser Abbildung ebenfalls auf so einem
> Wägelchen montiert. Es war aber keinerlei weitere Elektrik/Elektronik
> dabei (oder sie wurde schon vorher abgeholt).

Auf diesem Wägelchen war eine Vorrichtung für "Statham-Transducer" 
installiert.
Diese Statham hatten zudem eine permanente Spüleinrichtung für die 
Druckschläuche und eine Umschaltvorrichtung für selbige, alles auf dem 
Wägelchen.

Während Herzoperationen konnte man zudem die Transducer umschalten um 
damit die Drücke in den Herzkammern zu messen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Noch nachreich: Connects SPECTRAMED (STATHAM) P50-1 Transducer to 
HELLIGE 236 060 xx Monitor.

https://www.foggsystem.com/product/50200/0202-2210-interface-cable

Beitrag #7193151 wurde vom Autor gelöscht.
von Carsten S. (dg3ycs)


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HI

Phasenschieber S. schrieb:
> EKG-Monitore bringen immer ihre eigenen Meßverstärker mit und haben
> keinen 1-Volt-Eingang. Das ist der entscheidende Unterschied.

NEIN!
EKG Monitore aus dieser Zeit habe mitnichten immer ihren eigenen 
Verstärker.
Das ist nur bei einer Untermenge davon der Fall!
Und zwar bei den Geräten wo nut ein 1Kanal-EKG rein einzig und alleine 
zur Überwachung GENAU AN DEM ORT benötigt wurde! Keine Diagnose etc...
Wobei diese Monitore dann Ihrerseits durchaus auch einen Ausgang hatten 
wo dann wieder die Sichtgeräte wie dieses angeschlossen werden können.

Typischer damaliger Anwendungsfall ist z.B. eine Station mit Überwachung 
der Vitalwerte (Aufwachstation, Intensivstation) Da hatte man dann am 
Bett ein Gerät mit eigenem Verstärker (Wobei es da auch schon 
Kombigeräte mit verschiedenen Messeingängen gab) und im 
Überwachungszimmer waren dann wieder genau solche Monitore Verbaut die 
am externen Ausgang waren

Oder man hatte direkt einen Verstärkersatz als Einzelgerät an dem dann 
nur solche Geräte angeschlossen waren.

Auch im OP kamen die "Komplettgeräte" natürlich zum Einsatz. Es sei denn 
man hatte auch hier getrennte Vestärker.

Aber eine große Menge dieser Geräte hatte gerade KEINEN direkten 
Patientenkontakt. Insbesondere die Monitore die in den Praxen von 
niedergelassenen Ärzten im Einsatz waren hatten das normalerweise nicht!
Das waren reine Sichtgeräte zum Anschluss an das eigentliche EKG.
Dieser Monitor dürfte vermutlich mal für ein Hellige Multiscriptor EK33 
wenn nicht sogar für das Ältere EK26 gedient haben. (Wobei man 
verschiedene Geräte in gewissen Grenzen kombinieren konnte)

Denk doch mal selber nach? Wie soll das sinnvoll sein bei einem 
Belastungs-EKG. Ein satz Elektroden für die eigentliche (teilweise 
unterbrochene) Registrierung auf den Papierstreifen und dann ein zweiter 
Satz mit mind. 3 Elektroden für das EinKAnal EKG Sichtgerät zur 
Dauerüberwachung daneben?

Habe jetzt keine Lust nur für ein paar Fotos in meinen (externen) Keller 
zu fahren, daher nur als Ebay-Fotolink mal der entsprechene Anschluss 
eines Hellige EK33:
https://www.ebay.de/itm/163346841313
Der Anschluss "Patient" ist wohl klar, Ext-1V ist ein Eingang für 
externe Signale*** Der Anschluss "scope" ist schließlich der Anschluss 
an den man diesen Monitor hängen würde!

*** (Die externen Eingänge waren je nach Gerät entweder für externen 
Markengeber gedacht (Taster/Schaltkontakt bei dessen Betätigung eine 
Markierung gemacht wird. Damit man später einen Zeitbezug zu einem 
Bestimmten Ereignis hat) und/oder um ein von einem externen Verstärker 
geliefertes Signal aufzuzeichnen. Das war Geräteabhängig was wirklich 
damit ging...)

Oder hier einfach mal ein paar Bilder von einem Bosch ECS101
(ECS ==  Electrocardioskope)
https://www.used-medical-equipment.de/alle-medizingeraete/27-bosch-ecs-101-ergometrie-ekg-elektrokardiograph.html
Das Gerät wird mit einer 6,3mm Klinkenbuchsenverbindung mit dem EKG 
Gerät verbunden!
Und hier die Stelle wo der an ein dazu passendes BOSCH EKG 13K 
angeschlossen werden kann:
https://westfalen.museum-digital.de/singleimage?imagenr=12022&noiiif=1

Phasenschieber S. schrieb:
> Damit während einer Narkose der Anästhesist nicht alle naselange eine
> Blutdruckmanschette aufblasen muss, wird bei bestimmten Operationen eine
> blutige Messung installiert (Kanüle in Arterie und in Vene). Dazu werden
> meist 2 Transducer angeschlossen, einer für arteriellen Druck und einer
> für Venendruck.

Die Invasive Blutdruckmessung ist mir durchaus bekannt ;-)
Habe gerade mal in der Grabbelkiste geschaut und tatsächlich noch die 
Reste eines dafür passenden Transducers gefunden und Fotografiert.
(Allerdings fehlt hier der Stecker. HAbe -damals noch im alten Job- 
damit Abends mal einen Q&D- Drucksimulator für die ganz schnellen Tests 
für uns in der Entwicklung gebaut für die Fälle wo man nur etwas 
grundsätzliches sehen will und keine Genauigkeit braucht.)

Der abgebildete ist ein CODAN DPT 6300. Ist natürlich im praktischen 
Einsatz ein für den Einmalgebrauch bestimmtes Teil das steril Verpackt 
kommt. Falls jemand mal die chance hat diese oder ähnliche wegen 
abgelaufenen Datums oder beschädigter Verpackung günstig zu bekommen - 
die kann man auch ganz normal für viele andere Medien (gas und 
Flüssigkeiten) verwenden.
Also ein prima Druckwandler (zum Basteln) für Messungen relativ zum 
Umgebungsdruck. Deshalb ist das Reststück auch nicht sofort im Abfall 
gelandet...

Allerdings wird die invasive Blutdruckmessung in den allermeisten Fällen 
nur mit einem Transducer in einer Arterie gemacht.
Die Messung in der Vene ist ein Sonderfall der nur in speziellen Fällen 
zur Anwendung kommt.

Aber JA:
Grundsätzlich ist dieser Monitor nur ein reines Sichtgerät für eine 
bereits aufbereitetes Signal.
Es ist also durchaus technisch kein Problem statt einem EKG Gerät da 
auch einen Brückenverstärker für einen IVP-Transducer dranzuhängen. Und 
vielleicht wurde das sogar in einigen Fällen gemacht.
Nur ganz sicher NICHT in einer 0815 Arztpraxis.

Und die ganz wenigen Praxen wo das tatsächlich der Fall gewesen sein 
könnte (große gut ausgestattete Cardiologische Versorgungspraxen mit 
Kathetheruntersuchungen in der Praxis, andere Operationspraxen wo 
eingriffe unter tiefer Vollnarkose vorgenommen wurden) Dürften diese 
Geräte bereits vor mind. 20, eher 30 Jahre spätestens endgültig 
verschrottet haben.

Gruß
Carsten

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hallo Carsten,

Respekt vor deiner Schreibfreude, jedoch inhaltlich kann man das auf 
ganz wenige Worte reduzieren.

Du beziehst dich immerwieder auf Angebote bei ebay; nun, ich berichte 
aus meinen eigenen Erfahrungen:

Ich habe 1973 in der hiesigen Herzchirurgie meinen (Haupt)beruflichen 
Werdegang begonnen.
Zu dieser Zeit wurde die gesamte Herzchirurgie mit Hellige-Monitoring 
ausgestattet. Sowohl die OPs, alsauch Aufwach/Intensivstation(en).
Zwar kamen keine so alten Geräte mehr, wie hier gezeigt, zum Einsatz, 
waren schon ganz schön bunt und hatten auch mehrere Kanäle, jedoch fand 
sich im Stock noch so manches antike Utensil.

Invasive Druckmessung gehörte zu meinen Grundaufgaben.

Daher kann ich sehr gut unterscheiden wozu der gezeigte Monitor benutzt 
werden kann.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Noch nachreich: Connects SPECTRAMED (STATHAM) P50-1 Transducer to
> HELLIGE 236 060 xx Monitor.
>
> https://www.foggsystem.com/product/50200/0202-2210-interface-cable

OK, es gibt tatsächlich fertige Adapterkabel für genau diesen Monitor 
von der Stange. Aber ich schrieb ja schon das der Monitor ein reines 
"Universalsichtgerät" ist wo das AUCH denkbar war.
Auch wenn ICH diese Modelle nie für diese Anwendung gesehen habe!
Aber die Zeit wo diese Geräte hier in Deutschland in einem KH-OP im 
Einsatz gewesen sein dürften war vermutlich auch schon lange vorbei 
bevor ich überhaupt mit der Schule fertig war!

Es ändert aber nichts an der Tatsache das diese Art von Monitoren eben 
AUCH und im Fall von ARZTPRAXEN (und der TE schrieb ja von Arztpraxen, 
nicht von Krankenhaus!) VOR  ALLEM als Zusatzgeräte für 
Elektrokardiographen im Einsatz waren.

Das es ein Kabel von Playstation 1 auf Scart gibt bedeutet ja auch nicht 
das jedes Gerät mit Scart-Eingang nur für die PS1 ist!

Und das die Elektrokardiographen aus dieser Zeit ebenfalls einen 
passenden Ausgang für diese Monitore hatten sowie das entgegen deiner 
angeblich so sicheren Aussage es gerade DOCH üblich war das diese 
Monitore, gerade in Arztpraxen, keinen eigenen Verstärker hatten, selbst 
die wo z.-b. Mitbewerber BOSCH explizit Electrocardioskope drauf 
stempelte, das habe ich ja oben die Links angefügt...

Gruß
Carsten

von Phasenschieber S. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> OK, es gibt tatsächlich fertige Adapterkabel für genau diesen Monitor
> von der Stange. Aber ich schrieb ja schon das der Monitor ein reines
> "Universalsichtgerät" ist wo das AUCH denkbar war.

Hallo Carsten,

jetzt eierst du aber herum....nur um letztendlich dochnoch irgendwo 
recht zu bekommen.

Carsten S. schrieb:
> Das es ein Kabel von Playstation 1 auf Scart gibt bedeutet ja auch nicht
> das jedes Gerät mit Scart-Eingang nur für die PS1 ist!

Nebelkerze!

Carsten S. schrieb:
> Es ändert aber nichts an der Tatsache das diese Art von Monitoren eben
> AUCH und im Fall von ARZTPRAXEN (und der TE schrieb ja von Arztpraxen,
> nicht von Krankenhaus!) VOR  ALLEM als Zusatzgeräte für
> Elektrokardiographen im Einsatz waren.

Von "AUCH" hast du aber vorher nichts geschrieben, wobei "AUCH" in 
diesem Fall komplett falsch ist.

Diesen gezeigten Monitor gab es einzig nur zur invasiven Druckmessung, 
für nichts anderes.

Soll ich dir noch mehr Beweise liefern?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Phasenschieber S. schrieb:
> Du beziehst dich immerwieder auf Angebote bei ebay; nun, ich berichte
> aus meinen eigenen Erfahrungen:

Ich VERLINKE hier Bilder aus Ebay Angeboten.
DAS ist richtig. Weil das schneller geht als für ein Foto in meinen 
zweiten  Lagerkeller zu fahren wo das alte Zeugs liegt nur um Fotos von 
genau den Geräten zu machen die ich da verlinkt habe...

Und ich verlinke die Fotos weil es halt da so eine Sache mit 
Urheberrecht gibt.
>
> Ich habe 1973 in der hiesigen Herzchirurgie meinen (Haupt)beruflichen
> Werdegang begonnen.

OK 1973, da gab es mich noch nicht mal, das war ein paar JAhre später 
der Fall...

> Zu dieser Zeit wurde die gesamte Herzchirurgie mit Hellige-Monitoring
> ausgestattet. Sowohl die OPs, alsauch Aufwach/Intensivstation(en).
> Zwar kamen keine so alten Geräte mehr, wie hier gezeigt, zum Einsatz,
> waren schon ganz schön bunt und hatten auch mehrere Kanäle, jedoch fand
> sich im Stock noch so manches antike Utensil.

Eben das meine ich ja -
Die IVP ist eine TEchnik für den OP, SChockraum und teilweise 
Intensivstation. Aber da sind diese Monitore alle schon vor JAHRZEHNTEN 
ausgesondert worden. Du schreibst ja das die 1973 schon alt waren.
(Kein Wunder das ich DIESE Monitore für DIESE Anwendung nicht mehr 
kenne)
>
> Invasive Druckmessung gehörte zu meinen Grundaufgaben.

Für mich war IVP immer nur ein Randthema. Das Gebe ich zu,
Aber Herzchirurgie ist ja auch tatsächlich ein HOCHSPEZIALISIERTES 
Umfeld.

Ansonsten kann ich nur sagen das ich jetzt (Entwicklung und auch 
service) insgesamt fast 15 Jahre meines Berufslebens in der 
Medizintechnik tätig war. Und das in einem wesentlich breiteren Bereich.
(Entwicklung und auch Service, jetzt in einem verwandten Bereich...)
Und ich habe mich vorher auch schon etwas damit befasst.

Und in "Meiner" Zeit habe ich diese Gerät noch tatsächlich mal in einer 
Arztpraxis rumstehen sehen. Wenn in den letzten zehn Jahren wohl auch 
fast ausgestorben. Gibt aber ja durchaus auch welche mit "rustikalerer" 
Ausstattung.

Ich war sogar selbst, vor einem halben Leben im Rahmen einer 
Tauglichkeitsuntersuchung (G26.3), jemand der beim Betriebsarzt unter 
Überwachung von so einem Monitor Radeln durfte.
(Schon Lustig wenn man als Bastler - war gerade zwischen Ausbildung und 
Studium- moderne Technik daheim hat als der untersuchende Doc!)

Ich weiß daher auch schon sehr gut wozu diese Geräte in den letzten 
Jahren tatsächlich noch genutzt wurden...
>
> Daher kann ich sehr gut unterscheiden wozu der gezeigte Monitor benutzt
> werden kann.

Du sagt es: "KANN"
KANN Bedeutet aber nicht AUSSCHLIEßLICH oder "IN ERSTER LINIE" sondern 
halt nur KANN.
OK, das diese Monitore vor 50 JAhren tatsächlich mal für IVP Anwendungen 
genutzt wurden hatte ich echt nicht auf dem Schirm.
(So wie du die Existenz der verstärkerlosen Cardiomonitore als 0815 
Anwendung in vielen Arztpraxen nicht kanntest. Die Geräte, also Monitore 
und EKG mit den passenden Anschlüssen, habe ich ja verlinkt. Habe ich 
aber auch in -Echt und Funktionsfähig-!)

Aber trotzdem bleibe ich dabei das der Anteil der Monitore die für IVP 
genutzt wurden nur ein kleiner Teil aller dieser jemals gebauten 
Monitore war.
Das der Großteil dieser Monitore eben doch in Kombination mit einem EKG 
Gerät als Sichtgerät im Einsatz waren. Bei den Geräten in Artpraxen wohl 
die absolute Mehrheit, in den letzten Jahrzehnten wohl so gut wie 100%

Und der TE schrieb ja das er das Gerät in den Resten einer ARZTPRAXIS 
gefunden hat. Daher gilt für mich, wenn ich Hufgetrappel höre, dann 
denke ich an Pferde (Einsatz als Monitor bei der Ergo) statt Zebras 
(Herzchirurgischer OP in der Zeit vor meiner Geburt!)

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Phasenschieber S. schrieb:
> Von "AUCH" hast du aber vorher nichts geschrieben, wobei "AUCH" in
> diesem Fall komplett falsch ist.

Carsten S. schrieb:
> Aber JA:
> Grundsätzlich ist dieser Monitor nur ein reines Sichtgerät für eine
> bereits aufbereitetes Signal.
> Es ist also durchaus technisch kein Problem statt einem EKG Gerät da
> auch einen Brückenverstärker für einen IVP-Transducer dranzuhängen. Und
> vielleicht wurde das sogar in einigen Fällen gemacht.
> Nur ganz sicher NICHT in einer 0815 Arztpraxis.

Phasenschieber S. schrieb:
> Diesen gezeigten Monitor gab es einzig nur zur invasiven Druckmessung,
> für nichts anderes.
>
> Soll ich dir noch mehr Beweise liefern?

Ja...
Wäre Interessant. Will ja nicht einmal 100% Abstreiten das die EKG 
Monitore von Hellige eine andere Typnummer haben und nur so "sehr 
ähnlich" aussahen.
(Sich dann im Spannungslevel oder in der Anschlussbuchse unterschieden. 
HAbe zwar u.a. ein Hellige EK33, aber Monitor hatte ich nur was von 
Bosch. Einen verschenkt, einen noch in Teilen da...)

Wenn du also etwas hast, immer her damit.
Dann ist die Frage doch geklärt.

Gruß
Carsten

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hallo Carsten,

nochmal Respekt vor deiner Schreibfreude :-)
Ichselbst bin da etwas schreibfauler.

Wie du selbst ganz sicher auch weißt, gibt es in der Medizin für 
"Medizinprodukte", wozu auch dieser Monitor gehört, ganz besondere 
Vorschriften. Damals noch MedGV. So sind die "Eingänge" solcher Geräte 
nicht universal belegbar, wie z.B. bei einer Playstation.

Ein Monitor mit solch einer Eingangsbuchse kann nur mit einer vorher 
festgelegten Gattung von Geräten belegt werden. Mit anderen Worten heißt 
das, daß ein Eingang für einen Transducer nicht mit dem Ausgang eines 
EKG belegt werden kann.
Insofern gibt es in der Medizin keinen "Universalmonitor", der als 
reines Sichtgerät fungiert.

Leg dir das nochmal über :-)

von Phasenschieber S. (Gast)


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Noch ergänzend:
Schau dir mal die Bilder, insbesondere die Digital.jpg an.

Diese Schaltungen waren auch dazu da, um bestimmte Eichmarken ins Bild 
einzublenden.

Ein reines analoges Ablenkungsdiagramm nutzt ja nichts ohne die 
entsprechenden Parameter einzublenden.

Beim EKG interessiert hauptsächlich die X-Achse, also der zeitliche 
Verlauf, wogegen die Y-Achse eine geringere Rolle spielt.

Bei der Druckkurve ist es genau andersrum. Um selbige auszuwerten 
brauchst du eine Dreipunkt-Calibrierung: Null, 100mmHg und 200mmHg.
Diese Marken müssen ins Bild eingeblendet werden.

Schon von daher sind die Aufgaben nicht kompatibel.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wie du selbst ganz sicher auch weißt, gibt es in der Medizin für
> "Medizinprodukte", wozu auch dieser Monitor gehört, ganz besondere
> Vorschriften. Damals noch MedGV. So sind die "Eingänge" solcher Geräte
> nicht universal belegbar, wie z.B. bei einer Playstation.
Das man nicht einfach "irgendetwas" irgendwo dranhängen darf, da hast du 
schon recht (auch wenn ich da schon die wildesten Dinge gesehen habe)

Das muss schon vorher festgelegt sein...

> Ein Monitor mit solch einer Eingangsbuchse kann nur mit einer vorher
> festgelegten Gattung von Geräten belegt werden. Mit anderen Worten heißt
> das, daß ein Eingang für einen Transducer nicht mit dem Ausgang eines
> EKG belegt werden kann.
Das ist jetzt wieder nur Bedingt richtig!
Denn die Festlegung muss nicht so konkret sein das bei einer technischen 
Eignung für zwei Medizinisch sinnvolle Anwendungen nur eine von beiden 
Genutzt werden darf. Je spezieller Das Gerät ist, um so spezieller muss 
natürlich die Definition sein. Wenn das Gerät jetzt eine feste Skala mit 
Druckwerten hätte, DANN wäre es natürlich klar, da kann ein 
Elektrokardiographisches Signal keinen Sinn mehr machen.

Aber gerade in der Funktionsdiagnostik ist es ja gang und gebe das man 
verschiedenste Kanäle zusammenschaltet. Was meinst du WOFÜR die externen 
Eingänge selbst bei so alten Dingern wie dem BOSCH EGK 13L da sind.
Gerade damit man da etwas anderes parallel zur Herzkurve aufzeichnen 
kann.

Oder wenn ich an mein NK-EEG 1100 denke:
(Was sogar im Moment gerade mal 5m entfernt steht)

Da kann ich nicht nur EEG Elektroden anschließen und den schon lange 
üblichen einen EKG Kanal, sondern kann da noch fast beliebig andere 
Signale Draufgeben so lange die elektrischen Eigenschaften passen.
EOG wird z.B. durchaus öfter gemacht.
Wenn die Geräte zur Polysomnographie genutzt werden dann auch noch EMG, 
aber auch Transducer für Atmung etc.
In der Beschreibung wird das einfach als "Universelle Eingangskanäle" 
ausgewiesen. Ein Teil geht natürlich nur das Aufbereitete Signal, also 
z.B. was bei einem Transducer aus dem Messverstärker kommt.

Bei den ganzen "E*G Signalen" kann ich aber einfach einstecken und die 
Vestärkung und Kanalzuordnung in der Software ändern.
Ich könnte sogar eine IVP Messung mit aufnehmen (Wobei ich keinen 
sinnvollen Anwendungszweck sehe. Ausser vielleicht bei sehr speziellen 
Fragen der Forschung). Das ist alles Möglich und auch im Rahmen der 
vorgesehenen Anwendung. Es ist sogar für bestimmte Fragestellungen 
höchst Empfehlenswert das so zu machen, schließlich bekommt man nur so 
einen exakten Zeitlichen Bezug bestimmter Ereignisse

Technisch geht noch sehr sehr viel mehr :-). Das ist dann aber nicht 
mehr im Rahmen der Zulassung. Wobei das ja keine Rolle spielt wenn man 
den für elektronische statt biologische Signale nutzt.

> Insofern gibt es in der Medizin keinen "Universalmonitor", der als
> reines Sichtgerät fungiert.
Ein "Universalmonitor" in dem Sinne das ich einfach alles anschließen 
kann, nein.
Aber ein Universalsichtgerät wo ich eine bestimmte Gruppe von Signalen 
die sich gewisse Eigenschaften teilen, anschließen kann, die gibt es 
schon.
Gerade wenn es sich bereits um komplett aufbereitete Signale geht.

Aber wie geschrieben: Die Anwendung DIESER Monitore für IVP kannte wegen 
"LANGE vor meiner Zeit" nicht. Es ist jedoch wohl definitiv das es diese 
gab.

Was ich aber kenne und was man an den verlinkten Dingen auch sehen kann, 
das ist das Optisch gleich oder zumindest fast gleiche Monitore mit 
denselben Ablenkgeschwindigkeiten und denselben elektrischen 
Eingangsdaten als Zusatzgeräte zu einem normalen EKG durchaus 
gebräuchlich war.
Das dieses Gerät damit technisch auch genau dafür genutzt werden könnte.

Ob es dafür aber vom Hersteller auch (mit) vorgesehen war, es (mit) 
vorgesehen war und dafür auch explizit beworben wurde, oder dafür keine 
Freigabe vorhanden war und der Hersteller dafür ein Ähnliches Gerät mit 
leicht abweichenden Eigenschaften angeboten hat, DAS kann ich nicht 
sicher beschwören.

Schade das man nicht das oberste Wort über den Daten an der 
Eingangsbuchse lesen kann. Denn auch damals musste schon durch 
entsprechende Kennzeichnung ein Hinweis auf die Nutzungsmöglichkeit 
gegeben sein.
Und enn da dann nur "SIchtgerät, 1V EINGANG steht ist es etwas anderes 
als wenn das Transducereingang oder gar eine konkrete 
Verstärkerbezeichnung etc. steht.

(Die 1V Eingänge waren ja eine Zeit lang eine Art Standard. Das 
verlinkte BOSCH-EKG hat ja auch 1V Eingänge. Damit -und für solche 
spezialzwecke sind die externen Eingänge ja auch gedacht gewesen- könnte 
man auch einen Druckkanal parallel zum EKG mit diesem Gerät aufzeichnen 
wenn man den Verstärkerausgang auf das EKG Gerät gibt.)

Oben habe ich mal einen alten Auschnitt aus einem alten Bild angefügt.
(Hatte das Bild mal vor 15-20 Jahren für eine Info-Vorlage verwendet... 
war damals schon ein "fundstück". Daher nur das nötigste als Ausschnitt. 
Qualität ist halt "damals")
Darauf ist die von mir beschriebene Anwendung mit einem (anderen) 
Monitor als Zusatz-Sichtgerät zu einem EKG (Das ist glaube ich ein EK26) 
bei einem Belastungs-EKG mit so einem Gerät zu sehen.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Phasenschieber S. schrieb:
> Bei der Druckkurve ist es genau andersrum. Um selbige auszuwerten
> brauchst du eine Dreipunkt-Calibrierung: Null, 100mmHg und 200mmHg.
> Diese Marken müssen ins Bild eingeblendet werden.
>
> Schon von daher sind die Aufgaben nicht kompatibel.

Das Ist schon richtig...
Dann trifft auch das zu was ich zu der "festen Skala" geschrieben habe.
Also WENN da tatsächlich elektronisch eine Skala/Eichmarken für 
Druckwerte eingeblendet wird die sich nicht auf etwas anderes umstellen 
lässt, DANN scheidet eine vorgesehene Anwendung als EKG Sichtgerät 
natürlich aus.

Dann wird es definitiv für die EKG Anwendung ein anderes Gerät gegeben 
haben, das sich dann möglicherweise im Stecker und der Optik, aber ganz 
sicher in der Digitalen Skala von dem obigen unterschieden hat.

Wobei dann interessant währe was das für eine Arztpraxis war so ei ein 
Gerät das weit überwiegen im Klinikbereich zum Einsatz kam gleich einige 
Jahrzehnte "nach seiner Zeit" wieder auftaucht...

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jetzt haben wir die Frage des TE aber ganz ignoriert...

Peter N. schrieb:
> Frißt der Monitor auch Gleichspannung am Eingang?
> Dann könnt ich einfach mal eine Spannung anlegen und sehen, was
> passiert...

Grundsätzlich JA, aber mit großer Vorsicht...
Schließlich ist das GErät schon einige Jahre alt und in einem völlig 
unbekannten Zustand. Also lieber als erstes Messen. (So lange in dem 
Gerät nicht wild herumgebastelt wurde oder die Platine massiv 
verschmutzt ist dürfte, da ME Gerät, da selbst im Defektfall nichts 
gefährliches an der Buchse auftreten. Vorgaben zur MOP halt.

Falls kein schwerer Schaden vorliegt, dann solltest du mit Anlegen einer 
kleinen Gleichspannung im Bereich von 1v eine Reaktion sehen und auch 
nichts kaputt machen können. Evtl. 1,5V Batterie mit Spannungsteiler 
150Ohm zu 470 Ohm, Monitor parallel zu dem 470 Ohm (Damit der 150 Ohm 
wie ein Vorwiderstand wirkt.)
Wenn du dann die Eingangskanäle inkl, Polung herausgefunden hast, dann 
kannst du ja weiter die richtigen Werte ermitteln.

Gruß
Carsten

von Phasenschieber S. (Gast)


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Sorry Carsten, du denkst mit deiner Wortflut könntest du alle Argumente 
erschlagen.

Nein, da irrst du dich schon wieder.

Diese Geräte waren dediziert für bestimmte Anwendungen und auch so 
konstruiert, daß keine auch nur ähnlichen Geräte daran angeschlossen 
werden konnten.
Das war schon immer so, nichtnur im hospitalen Umfeld.

Nur ein Beispiel für den Unsinn den du schreibst:

Carsten S. schrieb:
>> Ein Monitor mit solch einer Eingangsbuchse kann nur mit einer vorher
>> festgelegten Gattung von Geräten belegt werden. Mit anderen Worten heißt
>> das, daß ein Eingang für einen Transducer nicht mit dem Ausgang eines
>> EKG belegt werden kann.
> Das ist jetzt wieder nur Bedingt richtig!
> Denn die Festlegung muss nicht so konkret sein das bei einer technischen
> Eignung für zwei Medizinisch sinnvolle Anwendungen nur eine von beiden
> Genutzt werden darf. Je spezieller Das Gerät ist, um so spezieller muss
> natürlich die Definition sein. Wenn das Gerät jetzt eine feste Skala mit
> Druckwerten hätte, DANN wäre es natürlich klar, da kann ein
> Elektrokardiographisches Signal keinen Sinn mehr machen.

Das bedarf eigentlich keines weiteren Kommentars mehr, so einen Unsinn 
lese ich selten.

Aber lassen wir es gut sein, dem TO wird jetzt sicher klar sein um 
welcher Art Gerät es sich handelt.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Diese Geräte waren dediziert für bestimmte Anwendungen und auch so
> konstruiert, daß keine auch nur ähnlichen Geräte daran angeschlossen
> werden konnten.
> Das war schon immer so, nichtnur im hospitalen Umfeld.

Ja, durchaus korrekt.
Aber es ist durchaus zulässig das der Hersteller die bestimmungsgemäße 
Verwendung eines solchen Monitors als "Darstellung aufbereiteter 
physiologischer Signale mit folgenden elektrischen Eigenschaften xxx" 
definiert.

Eine weitere Einengung des Verwendungszwecks ist nur NOTWENDIG wenn das 
Gerät  für andere Anwendungen die der obigen Beschreibung entsprechen 
und für die es getestet wurde nicht entspricht.  Das wäre z.B. bei einer 
festen Skala der Fall (Egal ob elektronisch erzeugt oder Aufgedruckt)

Ist es "so breit" definiert, dann sind sowohl die Darstellung des 
aufbereiteten Blutdrucksignals wie auch anderer aufbereiteter 
physioligischer Signale, obwohl im medizinischen Sinn andere 
Anwendungen, im Sinne der Geräteverwendung dieselbe bestimmungsgemäße 
Verwendung!

OB ER DAS ABER SO ÜBERHAUPT MACHT, UND WENN JA BEI WELCHEN GERÄTEN, DAS 
STEHT AUF EINEM ANDEREN BLATT. Er kann sich natürlich auch entscheiden, 
auch wenn keine Gründe wie fixe Skalen etc. dagegen sprechen, auf eine 
breitere Definition der bestimmungsgemäßen Verwendung zu verzichten und 
ganz klar nur die Aufzeichnung eines bestimmten physiologischen Signals 
als Bestimmungsgemäße Verwendung zu definieren.
Besitzt das Gerät bestimmte Eigenschaften die dafür Sorgen das es nur 
für diese Anwendung Sinn macht (also Skalen mit fixer Beschriftung z.B. 
) dann muss er das sogar.

Und Geräte mit entsprechenden Eingängen für "andere" Signale habe ich 
dir ja jetzt schon einige Verlinkt. Aber vielleicht wussten Bosch, 
Hellige und Nihon Koden ja auch nicht was du wusstest.

Bei EKG und EEG Schreibern mit diesen Möglichkeiten ist die 
Bestimmungsgemäße Verwendung dann in etwa so etwas:  Erfassung und 
Aufzeichnung von elektrophysiologischen Signalen wie EEG sowie 
zeitgleicher Aufzeichnung anderer physiologischer Signale und Zeitmarken 
mit elektrischen Pegel xxx.

Phasenschieber S. schrieb:
> Das bedarf eigentlich keines weiteren Kommentars mehr, so einen Unsinn
> lese ich selten.

Du meinst so einen Unsinn wie:
Phasenschieber S. schrieb:
> EKG-Monitore bringen immer ihre eigenen Meßverstärker mit und haben
> keinen 1-Volt-Eingang. Das ist der entscheidende Unterschied.
Dazu noch einmal:
https://westfalen.museum-digital.de/singleimage?imagenr=12022&noiiif=1
https://westfalen.museum-digital.de/singleimage?imagenr=13984
https://www.ebay.de/itm/163346841313
https://www.used-medical-equipment.de/144-large_default/bosch-ecs-101-ergometrie-ekg-elektrokardiograph.jpg
Dazu das von mir oben angehängte Foto!

Oder deine Meinung, das ich, weil ja jedes Gerät immer nur eine einzige 
Signalart aufzeichnen darf, einen Freien Kanal beim EEG Gerät mit 
geeigneten elektrischen Eigenschaften nicht dazu benutzen darf eine EMG 
Aufzeichnung oder Aufzeichnung der Atemtätigkeit mittels Transducer der 
Nasensonde  (Zwecks Polysomnographie)zu machen wenn der Hersteller das 
freigibt?
Und schon gar nicht irgendwelche Zeitmarken oder andere externe 
Ereignisse über sonstige AUX Eingänge mitzuregistrieren (zB. um Bei der 
Forschung den Zeitpunkt einer Reizauslösung zu haben)

Weil das ist ja ein EEG GErät das damit nur für EEG Signale geht.
(Wie doof nur das Bosch, Hellige,Nihon Koden etc. das alles nicht wissen 
und einfach solche "Multisignalgeräte" mit "Universaleingängen" gebaut 
haben und dann das auch noch öffentlich so bewerben!)

Ja, das ist in der Tat alles völliger Unsinn!

Aber wieso meine Aussage das der Hersteller, im Rahmen der technischen 
Möglichkeiten und des medizinischen Nutzens natürlich, festlegt was eine 
bestimmungsgemäße Verwendung ist und dann das Gerät in dem festgelegen 
Umfang genutzt werden kann, Unsinn ist, das musst du mir noch einmal 
erklären.

Vielleicht lerne ich da ja noch was von dir. Habe ich das doch glatt die 
letzten Jahre bei der Erstellung der Konformitätsunterlagen alles völlig 
falsch gemacht und diese Dummen Leute des notified body haben es bei der 
Prüfung auch noch glatt übersehen... Hätten sie mal dich gefragt!

Phasenschieber S. schrieb:
> Aber lassen wir es gut sein, dem TO wird jetzt sicher klar sein um
> welcher Art Gerät es sich handelt.

Für dieses konkrete Gerät ist es doch schon lange geklärt.
Das ist ein Gerät für die optische Darstellung des Blutdruckverlaufs bei 
einer IVP-Messung und MÖGLICHERWEISE auch für andere physiologischer 
Parameter geeignet. Möglicherweise aber auch NICHT.

Über die Frage des "Möglicherweise" würde der Abschnitt 
"bestimmungsgemäße Verwendung" in der BA letzte Klarheit bringen.
(Rein technisch kann man es aber auf jeden Fall mittels geeignetem 
Adapterkabel auch ein EKG-Gerät dieser Zeit mit passendem Ausgang für 
externe Gerät angeschlossen werden und man würde das Signal sehen - nur 
die möglicherweise vorhandene Skala passt vielleicht nicht und es ist 
nicht zulässig wenn der Hersteller das nicht vorgesehen hat)

Das ich die Anwendung dieses GErätes, weil weit vor meiner Geburt, für 
die IVP-Messung nicht kannte und das laut deinem Link dieses Gerät 
tatsächlich ziemlich sicher dafür eingesetzt wurde habe ich ja oben 
schon geschrieben.

Genau so wie ich schon lange geschrieben habe das es alleine auf die 
Angaben des Herstellers sowie der technischen Eigenschaften ankommt ob 
noch weitere Anwendungen möglich sind.

Hat das GErät ein festes Raster mit Skalenbeschriftung mmHg - Dann ist 
definitiv keine andere Anwendung sinnvoll. Damit könnte der Hersteller 
auch nichts anderes freigeben.
Hat das Gerät aber eine solche Beschriftung nicht, DANN liegt es alleine 
an den Angaben des Herstellers in den Papieren ob es AUCH für andere 
Zwecke  (im Bereich der Medizintechnik) genutzt werden dürfte.
Ist doch ganz einfach. Der Hersteller gibt vor wofür das Gerät ist.
Was ist daran bloß so schwer zu verstehen? Da wir im Moment weder eine 
Bedienungsanleitung noch ein Schirmbild in Funktion haben können wir 
dazu ausser das es für IVP Messungen definitiv zugelassen war nichts 
konkretes sagen.

Aber als (50j nach dem ersten Arbeitstag wahrscheinlich) im Ruhestand 
befindlicher Ex-Medizintechniker im Krankenhaus kennt man die 
Zulassungsmodalitäten  wahrscheinlich besser als diejenigen aus der 
Entwicklungsabteilung deren Arbeit seit Jahren zu 50% daraus besteht die 
entsprechenden Unterlagen zu erstellen und die Prüfungen zu 
koordinieren...
(Und das ohne Beanstandungen durch den NB sowie der FDA bei den von 
demjenigen selbst erstellten Dokumenten.)
Ist schon klar ;-)

Gruß
Carsten

von Phasenschieber S. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Das ist ein Gerät für die optische Darstellung des Blutdruckverlaufs bei
> einer IVP-Messung und MÖGLICHERWEISE auch für andere physiologischer
> Parameter geeignet. Möglicherweise aber auch NICHT.

Endlich hast du es gerafft....und Nein, es war nicht für andere 
physiologische Parameter gedacht/gemacht.
Dieses Gerät nicht.

Zu der Zeit, als dieses Gerät in Gebrauch war, gab es eben noch keine 
Modulsysteme, das kam viel später.
Mit fortschreitender Digitalisierung kamen dann die Modulsysteme.
Das waren in der Tat Monitore mit mehreren Steckplätzen für Module zur 
Erfassung multipler Parameter.

Aber du vergleichst hier sowas wie den ersten Apple-Computer mit 
heutigen Boliden und bestehst vehement darauf, daß der schon alle 
Schnittstellen hatte, die heutzutage geläufig sind.

Du irrst dich...und nichtnur diesbezüglich, denn ich war/bin kein 
Medizintechniker!

An der Entwicklung des gezeigten Monitors warst du ganz sicher nicht 
beteiligt. Insofern ist der Hinweis auf deine Tätigkeit pure Angeberei.

Jetzt bin ich aber hier raus.

von Peter N. (alv)


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Carsten S. schrieb:
> Schade das man nicht das oberste Wort über den Daten an der
> Eingangsbuchse lesen kann.

Das sieht man auf "Hinten_og". Da steht nur "Signaleingang 1V"

Carsten S. schrieb:
> Wobei dann interessant währe was das für eine Arztpraxis war

Eine normale Hausarztpraxis.
Das heißt aber nicht, daß der Monitor auch genutzt wurde, oder 
vielleicht Jahrzehnte im Keller gestanden hat...

Skalen sind weder auf der Bildröhre noch in der Grünfilterscheibe zu 
sehen.
Beim Einschalten zeigte die Anzeige einige Hausnummern an, und pegelt 
sich dann auf "00" ein.
Die Bildröhre zeigt nur eine waagerechte grüne Linie. Ob Skalen bei 
Anlegen einer Eingangsspannung angezeigt werden, weiß ich noch nicht, 
aber die Digitalplatine sieht nicht so aus, als ob sie einen 
Charaktergenarator enthält.

von Dieter W. (dds5)


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Auf der Analogplatine ist ein TL501/TL502 Paar, das steuert mit 
ziemlicher Sicherheit über die zweireihige Stiftleiste die LED Anzeige 
an.

von Andrew T. (marsufant)


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Dieter W. schrieb:
> Auf der Analogplatine ist ein TL501/TL502 Paar, das steuert mit
> ziemlicher Sicherheit über die zweireihige Stiftleiste die LED Anzeige
> an.

Exakt so ist es.

Einfach mal ein 1V 2 Hz Rechtecksignal anlegen,
genau damit gibt es schon ein schönes Bild.
Wohlgemerkt: Hertz, nicht Kilohertz!

Übrigens ist das Gerät bauartbedingt nur für niedrige Frequenz nutzbar.
Eignet sich aber sehr gut zum "Rumspielen" mit sowas.

Die besseren Ausführungen hatten ein elektronisches Raster eingeblendet.

Die sichere Patiententrennung nach ISO 60601 fand immer im separaten 
Vorverstärker statt.
Da werkelte dann typisch ein BurrBrown  3650 MG Isolator drin,
damals recht hochpreisig.

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