Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bauteilsuche - IC 1 Ohm NF Verstärker


von Danny B. (brueckenwaechter)


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Hallo euch allen
Ich habe nun schon die ein oder andere Rechercheseite benutzt und in 
verschiedensten Büchern nachgeschlagen, komme bei meiner Suche aber 
nicht weiter. Das Thema beschäftigt mich schon seit Wochen und alle 
Alternativen (Erhöhen der Impendanz, Wechseln des Frequenzbandes) sind 
ausgeschlossen.

Ziel ist das Auffinden möglichst eines IC Bausteins um ein NF (<100kHz) 
Signal an einem 1 Ohm Verbraucher zu bekommen. Ausgangsleistung sollte 
zwischen tatsächlichen 75 und 100 W liegen.
Leider finde ich weder ein IC noch einen geeigneten Schaltplan um das 
per Einzelteilen nachzubauen.

Hat jemand von euch eine Idee?

Beitrag #7192139 wurde von einem Moderator gelöscht.
von GHz N. (ghz-nerd)


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Ich würde nach Audioendstufen-ICs suchen und ggf 2-3 davon parallel 
schalten

von A-Freak (Gast)


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Ich finde jetzt gerade kein Datenblatt vom TDA7293 wo die 
Leistungsbandbreite drinsteht, 100kHz wird der wohl nicht ganz 
erreichen.

Allerdings ist dieser Chip explizit dafür ausgelegt daß mehrere 
Ausgangsstufen paralell geschaltet werden können, also 4 paralell können 
1 Ohm Lastimpedanz treiben wie ein einzelner 4 Ohm lastimpedanz

von GHz N. (ghz-nerd)


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Ich habe schon mehrfach den LM3886 als "Power-Opamp" eingesetzt. Der 
sollte bei moderater Aussteuerung auch 100 kHz schaffen.
Ich weiss aber nicht wie es mit der Beschaffbarkeit aussieht, die war 
auch schon in der Vergangenheit von periodischen "Aussetzern" geplagt.

von Christian M. (likeme)


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Persönliche Erfahrung: Bei 100kHz und 1R brauchst du selbst für einen 
Meter Kabel schon eine Koax Lösung. Versuche mal den OPA549, gut gekühlt 
schafft der 150kHz mit reichlich Ampere und in Kaskade kannst du richtig 
energiereiche Endstufen bauen.

PS: das IC ist nicht aus dem Audio Bereich und arbeitet gut 
"unsymmetrisch"

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Danny B. schrieb:
> IC Bausteins um ein NF (<100kHz) Signal an einem 1 Ohm Verbraucher zu
> bekommen. Ausgangsleistung sollte zwischen tatsächlichen 75 und 100 W
> liegen.

Nein.

100kHz sind zu viel für Class-D und ein IC alleine kann nicht so viel 
Verlustleistung abführen wie ein ClassAB erfordern würde.

Du wirst also diskret aufbauen müssen, da kann sich die Verlustleistung 
z.B. auf 4 Bausteine verteilen, IC-Verstärker parallel schalten müssen, 
oder mit deinen Anforderungen herunter gehen müssen.

von H. H. (Gast)


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Man würde das Problem wohl ganz anders lösen, aber wenn man nur 
Audiozeug kennt...

von Ralph B. (rberres)


Angehängte Dateien:

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Ich habe genau solch ein Verstärker mal in Rahmen meiner Tätigkeit in 
der Hochschule gebaut. Damals ging es darum einen unkaputtbaren 
Verstärker, welches von DC bis 20KHz geht, und unter anderem als Treiber 
für einen kräftigen Magneten diente.


Die ganze Zipdatei ist über 160Mbyte groß und somit zu groß um es per 
Email zu versenden.

Wenn du mir schreibst, wo ich es hinschieben soll kannst du die Baumappe 
gerne haben

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


Angehängte Dateien:

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hier noch das Schaltbild

Aber man kann die komplette Bauanleitung direkt unter
http://df6wu.de/Bauanleitungen%20Messtechnik/Projekte%20welches%20ich%20fuer%20die%20Hochschule%20entwickelt%20habe/Verstaerker%20Prof.Koch/

runterladen.


Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ich habe genau solch ein Verstärker

Der schafft aber keine 100kHz und ist Leistungsmässig gut um den Faktor 
10 überdimensioniert.

Heute gibt es NJL/MJL3281A/1302A=2SC3281A/2SA1302A=2SC5200/2SA1943 .

von Ralph B. (rberres)


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MaWin schrieb:
> Der schafft aber keine 100kHz und ist Leistungsmässig gut um den Faktor
> 10 überdimensioniert.

ja du musst es ja wissen.

Ralph Berres

von Lotta  . (mercedes)


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Ralph B. schrieb:
> hier noch das Schaltbild
>
> Aber man kann die komplette Bauanleitung direkt unter
> 
http://df6wu.de/Bauanleitungen%20Messtechnik/Projekte%20welches%20ich%20fuer%20die%20Hochschule%20entwickelt%20habe/Verstaerker%20Prof.Koch/
>
> runterladen.
>
>
> Ralph Berres


Boahhh, Respekt, ein geiles Teil!! ;-O
Könnte man sowas auch digital, etwa mittels PWM lösen?

mfg

von Ralph B. (rberres)


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Lotta  . schrieb:
> Könnte man sowas auch digital, etwa mittels PWM lösen?

schon möglich, war aber damals nicht meine Aufgabe.

Ralph Berres

von Christian M. (likeme)


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Wenn ich die Drahtwiderstände (gewickelte Spulen) und die Leitungen im 
Gehäuse so sehe schafft der nur gerade so ohne Last die 100kHz. An einem 
niederinduktiven Lastwiderstand von 1R versagt das Teil gnadenlos.
PS: Für Lautsprecher ist das Teil sicherlich super!

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Christian M. schrieb:
> enn ich die Drahtwiderstände (gewickelte Spulen) und die Leitungen im
> Gehäuse so sehe schafft der nur gerade so ohne Last die 100kHz. An einem
> niederinduktiven Lastwiderstand von 1R versagt das Teil gnadenlos.
> PS: Für Lautsprecher ist das Teil sicherlich super!



Was würdest du denn sagen, das genau an einen 1 Ohm Lastwiderstand die 
ganzen Messkurven entstanden sind?

Ich bekam nachträglich sogar die Aufgabe den Frequenzgang auf 20KHz zu 
begrenzen, welches mit einen 7stufigen Tiefpass geschehen war, weil 
keine Anwendung im Labor mehr als 20KHz erforderte.

Aber ohne Tiefpass ging der Verstärker bis 100KHz.

Im übrigen stand im Eingangspost

Danny B. schrieb:
> um ein NF (<100kHz)
> Signal an einem 1 Ohm Verbraucher zu bekommen. Ausgangsleistung sollte
> zwischen tatsächlichen 75 und 100 W liegen.
Man beachte das < vor den 100KHz.



Als ausgesprochener Hifiverstärker war das Gerät eigentlich nie gedacht, 
weil auf den Klirrfaktor nur sekundär gedacht wurde. Man kann sicherlich 
einen weit niedrigeren Klirrfaktor erreichen.


Ich verstehe garnicht warum hier jedes Projekt, welches seit Jahren 
erfolgreich im Einsatz ist, gnadenlos zerrissen wird, obwohl niemand 
hier weder das Objekt im Einsatz gesehen hat, noch jemals nachgebaut 
hat.

ist das nur Neid?

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Lotta  . (mercedes)


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Aber um nen magnetischen Ultraschallschwinger anzusteuern,
würde es gehen, oder?

mfg

von Christian M. (likeme)


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Der hat niemals nur 1 Ohm bei 100kHz.

von Christian M. (likeme)


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Ralph B. schrieb:
> Ich verstehe garnicht warum hier jedes Projekt, welches seit Jahren
> erfolgreich im Einsatz ist, gnadenlos zerrissen wird, obwohl niemand
> hier weder das Objekt im Einsatz gesehen hat, noch jemals nachgebaut
> hat.
>
> ist das nur Neid?

Ich habe selbst so ein Gerät entwickelt und 20 OPA in Kaskade betrieben. 
Grund dafür war einen Verstärker zu bauen welcher mit 10mR umgeben kann 
und bis 100kHz vollen Pegel liefert. Alles was dort irgendwie in 
irgendwelcher Art für "Windung" gesorgt hat, hat die Performance enorm 
reduziert. Selbst die 20cm Leitung zur Last sorgten für Spannungsabfälle 
an denen selbst.

Wozu T0 das Teil braucht wird wohl in den Sternen stehen bleiben...

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Christian M. schrieb:
> Grund dafür war einen Verstärker zu bauen welcher mit 10mR umgeben kann
> und bis 100kHz vollen Pegel liefert.

Naja 10 Miliohm Last ist ja noch mal eine ganz andere Hausnummer.

Da wäre mir damals vermutlich keine Lösung eingefallen.

Ralph Berres

von Danny B. (brueckenwaechter)


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@rberres - Respekt für die tolle Arbeit und vielen Dank für das Teilen 
im Forum.

Danke euch Allen für die Ideen. Ich werde mal ein paar Teile ordern und 
Versuchsaufbauten durchführen.

von Thomas R. (thomasr)


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Solche Verstärker sollte es noch aus Zeiten der induktiven 
Audioübertragung geben. Vor dem Aufkommen von IR oder Funklösungen war 
das ein übliches Verfahren um Schwerhörigen ein Signal auf ihre 
Hörgeräte zu geben oder bei Konferenzen die Kopfhörerempfänger.

Da wurden auf dem Fußboden des Raumes Leiter in Schleifen verlegt und 
als "Lautsprecher" am speziellen Verstärker angeschlossen. Der konnte 
diese extrem niederohmigen Schleifen locker füttern.

Welchen Frequenzgang die aber hatten??

von Ralph B. (rberres)


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Thomas R. schrieb:
> Solche Verstärker sollte es noch aus Zeiten der induktiven
> Audioübertragung geben. Vor dem Aufkommen von IR oder Funklösungen war
> das ein übliches Verfahren um Schwerhörigen ein Signal auf ihre
> Hörgeräte zu geben oder bei Konferenzen die Kopfhörerempfänger.

Mit 100W Leistung?

Thomas R. schrieb:
> Der konnte
> diese extrem niederohmigen Schleifen locker füttern.

So extrem niederohmig waren die auch nicht. Das waren schon einige Ohm.
Alleine der Gleichstromwiderstand der Schleife hatte schon weit mehr als 
1 Ohm.

Thomas R. schrieb:
> Welchen Frequenzgang die aber hatten??


Der war für die Anwendung unkritisch. Es musste nur Sprache übertragen 
werden.

Ralph Berres

von MaWin (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Solche Verstärker sollte es noch aus Zeiten der induktiven
> Audioübertragung geben.

Oje.

100W in 1 Ohm sind gerade mal 10V, aber 10A. Das schafft ein 
stinknormaler OpAmp wie NE5532 mit nachgeschalteten 
Leistungstransistoren, wenn man ein +/-18V@5A Netzteil spendiert. 
Verlust pro Transistor ca. 36W, es reicht also ein 
NJL/MJL3281A/1302A=2SC3281A/2SA1302A=2SC5200/2SA1943, nichtmal 
Parallelschaltung nötig aber eine Darlingtonkonfiguration.

Also eine äusserst simple Schaltung, wenn man auf Überstrombegrenzung 
verzichtet und keinen extrem geringen Klirrfaktor benötigt.

Wie Fig 3

http://www.ka-electronics.com/images/pdf/Op_Amp_Booster_Stages_pt1.pdf

der mit 100kHz bei 10V und 5A angegeben ist, bloss stärkere 
Transistoren.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Wird schwierig ...

von Thomas R. (thomasr)


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Ralph B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Solche Verstärker sollte es noch aus Zeiten der induktiven
>> Audioübertragung geben. Vor dem Aufkommen von IR oder Funklösungen war
>> das ein übliches Verfahren um Schwerhörigen ein Signal auf ihre
>> Hörgeräte zu geben oder bei Konferenzen die Kopfhörerempfänger.
>
> Mit 100W Leistung?
>
> Thomas R. schrieb:
>> Der konnte
>> diese extrem niederohmigen Schleifen locker füttern.
>
> So extrem niederohmig waren die auch nicht. Das waren schon einige Ohm.
> Alleine der Gleichstromwiderstand der Schleife hatte schon weit mehr als
> 1 Ohm.

Ende der 90er sollten wir einen unserer Konferenzräume mit einer solchen 
Anlage ausstatten. Die relativ breiten Kupferbänder waren schon auf den 
Fußboden geklebt und der Teppich drüber bevor die Entscheidung für IR 
fiel (mehrere Sprachen).

NEIN, das war keine statische Ableitung 😎

Leider konnte ich diese Kupferbänder nicht messen und seit dem letzten 
Wechsel des Teppichs sind die auch weg.

von Thomas R. (thomasr)


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Idee: die Endstufen von ELA Verstärkern mit Notstrom enthalten meist 
einen Übertrager um aus den nur 24Volt auch 500Watt machen zu können. 
Meist haben die auch 4 und 8 Ohm Ausgänge zusätzlich zu den 100Volt. 
Also sollten diese Endstufen für extrem niedrige Eingangsimpedanzen des 
Trafos ausgelegt sein?

Beitrag #7200107 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ralph B. (rberres)


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NinjaKu schrieb im Beitrag #7200107:
> ganz einfach: Sowas existiert garnicht!!! Diese Spinner hier erfinden
> irgendwas, um sich wichtig zu machen!!

Also wenn ich das richtig lese, behauptest du ich wäre ein Spinner und 
das Projekt existiere nicht?

dann siehe mal hier.

http://df6wu.de/Bauanleitungen%20Messtechnik/Projekte%20welches%20ich%20fuer%20die%20Hochschule%20entwickelt%20habe/Verstaerker%20Prof.Koch/

Der Verstärker ist seit Jahren im Physiklabor der Hochschule Trier im 
Einsatz.

Ich verbitte mir solche Unterstellungen, und ich lasse mich von dir auch 
nicht als Spinner titulieren.

Ralph Berres

von H. H. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ich verbitte mir solche Unterstellungen, und ich lasse mich von dir auch
> nicht als Spinner titulieren.

Das ist doch nur der übliche Wochenendpsychopath, taucht meist am 
Donnerstag Nachmittag auf, und ist ab Sonntag Abend wieder in seinem 
Pflegeheim.

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