Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-Ion BMS und Charger


von N. S. (chempner)


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Guten Tag,
Ich möchte in einem privaten Projekt eine "Box" mit einem Li-Ion Akku 
bauen, den ich möglichst simpel wieder aufladen kann. Heisst: Nach hause 
kommen, 230V anschliessen und warten bis das Ding aufgeladen ist. Oder 
in die Luft fliegt.
Das 2. möchte ich aber ausschliessen können, deshalb: Kennt jemand ein 
"Modul" bei dem man einfach eine Spannung (DC nach Netzteil) 
anschliessen kann und das dann selbstständig den Akku auflädt? Falls 
nicht: Kennt jemand ein IC mit dem sowas relativ einfach umzusetzen 
wäre? Bzw. gibt es da eine einfache Umsetzung (BOM < 50 Bauteile).

Bei dem Akku handelt es sich um einen 4S 10P Li-Ion Akku aus 
LG-21700M50T.

: Verschoben durch Moderator
von Bernd K. (bmk)


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Die Akkus sollten unbedingt balanciert geladen werden,
da die Zellenspannung von 4,2V nicht überschritten werden darf.

Eignen würde sich z.B. folgendes Ladegerät:
https://www.amazon.de/Haisito-Balance-Ladeger%C3%A4t-Li-Ion-Adapter/dp/B07SS4VWSS/ref=sr_1_15?keywords=b6ac&qid=1663584096&sr=8-15

von N. S. (chempner)


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Danke für die Antwort. Ich möchte eben nicht ein herkömmliches 
Ladegerät, sondern eines, dass lädt sobald ich 230V einstecke. Fürs 
balancieren der Akkus wäre dann ein BMS vorgesehen.

von Paul (Gast)


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N. S. schrieb:
> Das 2. möchte ich aber ausschliessen können, deshalb: Kennt jemand ein
> "Modul" bei dem man einfach eine Spannung (DC nach Netzteil)
> anschliessen kann und das dann selbstständig den Akku auflädt?

Ja, ein Ladegerät...damit kannst du alle deine Akkus laden.
https://www.reichelt.de/ladegeraet-fuer-akkupacks-fuer-1-6s-max-6-a-imax-b6-v2-p271070.html?&trstct=pol_8&nbc=1

Du führst einfach deine Akkuspannung und die Balancer Anschlüsse raus, 
wenn du zu Hause bist steckst du das Ding ans Ladegerät und los geht es. 
Das Ladegerät hat auch 11-18V DC Eingang, da kannst du eventuell sogar 
im Auto laden.

Wenn es robust werden muss dann schraub an die Kiste einen Harting 6B 
und bau dir einen Kabelsatz vom Ladegerät zur Kiste. Dann musst du 
zuhause nur noch ein Kabel an die Kiste stecken und das Ladegerät 
starten.

VG Paul

von N. S. (chempner)


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Für meine Drohnenakkus usw. zu laden habe ich bereits ein ISDT P20... 
Ich möchte einfach nicht noch einstellungen vornehmen müssen usw. Habe 
vorhin noch nach geeigneten Lade-IC geschaut, habe jedoch nur relativ 
"komplexe" mit externer Ansteuerung (I2C) gefunden. Da ist mir der 
Materialaufwand doch zu gross. Vielleicht mache ich das mal wenn mir 
langweilig wird.

von Paul (Gast)


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N. S. schrieb:
> Fürs
> balancieren der Akkus wäre dann ein BMS vorgesehen.

Dann reicht dir ein strombegrenztes Netzteil, was du in der 
Ausgangsspannung einstellen kannst. Im Idealfall auf 50mV genau und so 
um die 0.7C Ausgangsstrom, wir wollen die Akkus ja lang nutzen. Schau 
mal bei Meanwell,  die haben solche Serien, aber die 16.8V sind halt 
etwas speziell. Eventuell haben sie 15V mit 10% Stellbereich. Dann 
hättest du 16.5V, was für die Akkus eh besser wäre.

Paul schrieb:
> Ja, ein Ladegerät.

Ok, da haben sich unsere Posts überschnitten.

VG Paul

von N. S. (chempner)


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Vielen Dank Paul für die Idee, kam gar nicht darauf... 0.7C wäre für die 
M50T laut Datenblatt beinahe schon zu viel, aber das kann ich ja 
immernoch begrenzen.

von Paul (Gast)


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N. S. schrieb:
> Lade-IC geschaut, habe jedoch nur relativ
> "komplexe" mit externer Ansteuerung

LTC4020 kommt ohne externe Programmierung aus, habe ich auch hier liegen 
für meinen E-Bike Akku. Klappt ganz gut wenn man sich an die AN hält 
beim Layout.

VG Paul

von N. S. (chempner)


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Sorry habe mich nicht klar ausgedrückt, ich habe keine gefunden die 
einen angemessenen Strom liefern um einen 40Ah Akku nicht über ein 
halbes Jahr zu laden. Der LTC4050 kann nach mir nur bis etwas unter 1A. 
Oder bin ich komplett doof?

von Paul (Gast)


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N. S. schrieb:
> Vielen Dank Paul für die Idee,

Pass aber auf das du keines mit Auto Recovery nimmst, die treiben den 
Strom nicht blind weiter sondern schalten bei erreichen des Stromlimits 
ab und starten nach gewisser Zeit einen neuen Versuch.

Hatte das mal bei einem 200V Li-Akku übersehen und hab mich dann 
gewundert warum ich auf dem Oszi Pulsladung gesehen habe...

VG Paul

von N. S. (chempner)


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Paul schrieb:
> Hatte das mal bei einem 200V Li-Akku übersehen und hab mich dann
> gewundert warum ich auf dem Oszi Pulsladung gesehen habe..

Oh ja, wäre noch praktisch...
Was bitte war das für ein Akku mit 200V?

von Bernd K. (bmk)


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Paul schrieb:
> LTC4020 kommt ohne externe Programmierung aus, habe ich auch hier liegen

Leicht OT:
Habe gerade versucht, den LTC4020 als Bauteil einzufügen:

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/4020fd.pdf

Funktioniert nicht. Weiß jemand warum?

von N. S. (chempner)


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Ich finde gerade nicht heraus wie hoch der max Ladestrom beim LTC4020 
ist. Hat der überhaupt eine Begrenzung oder ist nur der Mosfet der 
explodiert die Begrenzung? Natürlich nebst der Einstellung

von Paul (Gast)


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N. S. schrieb:
> Was bitte war das für ein Akku mit 200V?

Es war ein Modul aus einer 400V HV Batterie, so an die 7KWh 
Energiegehalt.

Bernd K. schrieb:
> Weiß jemand warum?

Da kann ich dir leider nicht helfen :(.

N. S. schrieb:
> Hat der überhaupt eine Begrenzung

Ja, hat er. Zum einen für den max. Ladestrom (Rcs) und zum anderen für 
den max. Spulenstrom. Beides stellst du über Sense-Widerstände ein.

VG Paul

von Paul (Gast)


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N. S. schrieb:
> einen angemessenen Strom liefern um einen 40Ah Akku

Ich betreibe den LTC4020 mit 32V@9,7A auf der Eingangsseite. 
Ausgangsseitig hängt ein 1KWh 12s1p Akku dran. Macht also ca 300W 
Ladeleistung.

Dein 4S 40Ah Akku hat ca 600Wh, wäre also in 2h voll. Passt doch, oder?

ABER: Die Spule von Würth kostet dafür schon 12Euro das Stück! Die FETs 
sind auch nicht billig, der LTC an sich kostet auch Kohle. Ein 4 Layer 
Board ist untere Grenze, eher 6. Da bist du ganz schnell bei mehreren 
hundert Euro für einen PROTOTYPEN. Pass auf das sich das für dich 
rechnet gegenüber einer Kauflösung.

VG Paul

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