Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Entscheidungsfindung µC


von Anselm 6. (anselm68)


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Hallo,

bei uns steht ein neues Projekt an, und ich kämpfe damit zu entscheiden 
welchen µC ich denn einplanen möchte.
Was es mir schwer macht ist die Liefersituation.
Die Auswahl ist gigantisch, aber kaum etwas lieferbar, bzw. erst ~Sommer 
2023.

Wie geht Ihr in so einem Fall vor?

Gruß
Anselm

von Peter D. (peda)


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Anselm 6. schrieb:
> Wie geht Ihr in so einem Fall vor?

Ich schreibe alle Anforderungen des Projektes auf.
Und schaue, mit welchen Bauteilen und Entwicklungstools bereits 
Erfahrungen bestehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Anselm 6. schrieb:
> Wie geht Ihr in so einem Fall vor?
Ich stelle erst mal die Anforderungen des Projekts zusammen und bekomme 
so den nötigen Pincount (analoge IO, digitale IO, Interrupts, usw) und 
die nötige Hardware (Timer, Schnittstellen, usw) heraus und kann auch 
die nötige Rechenleistung (8 oder 32 Bit, 10 oder 100 oder 1000 MHz) 
abschätzen.

> Die Auswahl ist gigantisch
Auf die obige Art reduziert sich die Zahl der möglichen Bausteine schon 
mal spürbar. Und dann kommt es drauf an, ob ich 1 solches Gerät baue 
oder 1 Million.

> aber kaum etwas lieferbar, bzw. erst ~Sommer 2023.
Das ist ein völlig anderes Problem, es hat mit der Bauteilauswahl nur 
nachrangig was zu tun.

Aber zur Beruhigung: du wirst sowieso vor Sommer 2023 mit deinem Projekt 
nicht fertig sein. Bis dahin reichen die Einzelstückzahlen, die du zur 
Not bei Ebay bekommst.

: Bearbeitet durch Moderator
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Anselm 6. schrieb:
> Wie geht Ihr in so einem Fall vor?

Ich werde Bäcker.

von Cyblord -. (cyblord)


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Anselm 6. schrieb:
> Wie geht Ihr in so einem Fall vor?

Bei uns macht das jemand, der das kann. Es wundert mich dass das bei 
euch so anders läuft.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Anselm 6. schrieb:
> Wie geht Ihr in so einem Fall vor?

Abschätzung, welche Bausteine oder -familien geeignet sein können, 
tagesaktuelle Verfügbarkeit prüfen, auf Verdacht Kleinserienstückzahlen 
einkaufen und wahlweise beim Bestücker einlagern lassen oder in die gute 
Stube liefern lassen. Den Schaltplan und das Layout erst dann 
finalisieren, wenn alle kritischen Bauteile bestellt bzw. auf Lager 
sind.

Natürlich besteht dann die Gefahr, dass sich während der 
Schaltungsentwicklung selbst noch Änderungen ergeben, so dass einige 
Bauteile dann als Fehlbestellungen auf Lager liegen, aber der Schaden 
wäre wesentlich größer, wenn sich erst nach Layoutabschluss oder gar 
Leiterplattenlieferung herausstellt, dass einzelne Bauelemente nicht 
lieferbar sind und es keinen pinkompatiblen Ersatz gibt.

Für größere Serien ist das natürlich nicht so risikoarm möglich. Das ist 
eine rein kaufmännische Risikoabschätzung. An der Stelle müssen der/die 
Entwickler und der Einkauf eben auf Tages- oder Stundenbasis eng 
zusammenarbeiten.

von Eine Frage (Gast)


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> bei uns...

Um was für Stückzahlen geht es? Braucht ihr zuverlässige Lieferanten, 
bei denen ihr die zugesagten Termine einhalten könnt? Ober ist das 
Hobbyprojekt?

> Ich werde Bäcker.

Solltest dir nochmal überlegen. Angeblich können wir uns in Zukunft nur 
mehr Billigbrötchen vom Discounter leisten. Sobald wir uns die Importe 
aus China nicht mehr bezahlen können, brauchen wir wir Entwickler, die 
Ersatzteile für unsere alten Maschinen bauen.

von Paul (Gast)


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Ich arbeite mit STM, da gibts CubeMX.

Da gehe ich rein, klicke alle Module an, die ich fürs Projekt brauchen 
(2xCAN, USB, 2xSPI, Anzahl der IOs, UARTs). Dann spuckt mir CubeMX 
mehrere Familien aus und mehrere Gehäusegrößen. Ich nehme dann meist den 
nächst größeren Footprint (BSP: 48 würden reichen, ich nehm dann den 
64er) und schaue mir Verfügbarkeit und Preis an. Dann schaue ich noch 
nach der nächst größeren Familie und wenn Preis und Liefersituation da 
besser passen/sich nicht viel nehmen, dann wird es die.

VG Paul

von Lars P. (justanotherone)


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Den richtigen Chip zu finden ist nicht ganz so einfach. Also wenn er 
nicht eh schon feststeht. Ich habe mal zusammen geschrieben was mir so 
zu dem Thema eingefallen ist:

https://interrupt.memfault.com/blog/choosing-an-mcu?utm_campaign=Interrupt%20Blog

von Anselm (Gast)


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Vielen Dank für eure Rückmeldung.

Selbstverständlich habe ich mir bereits einen Prozessor ausgesucht der 
die notwendigen Schnittstellen beinhaltet sowie den Pincount++ hat.
Meine Frage im ersten Post diente dazu zu erfahren ob andere Menschen 
vielleicht noch etwas kluges dem Standartvorgehen hinzuzufügen haben.

Letztlich plane ich den Umstieg vom Atmega zu dem ARM M0+.
Das wird noch ein interessantes Stück Arbeit, der Unterschied ist schon 
groß was den inneren Aufbau betrifft.

o/ und ein schönes Wochenende
Anselm

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