Forum: Projekte & Code 24V - Speicherbank bauen


von Helge (Gast)



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Was als Bastelei mit einen Solarpanel und 2 Akkus begann, wurde immer 
größer und mußte wegen Knallgas aus dem Haus ausziehen. Der Vermieter 
besteht auf irgendwas weißem unauffälligem.

Ich hab mir daher 4 Schalungsbretter 60x250cm gekauft, das war das 
kostengünstigste halbwegs wetterfeste Holz. Plan gemacht, zugesägt, 
verschraubt und mit Weißlack behandelt. Die Bodenplatte ist unterlüftet 
und mit ringsum einem Spalt verschraubt. So kann sich nix explosives 
ansammeln.

low-cost Batterieanschlüsse lassen sich einfachst aus 2,5mm² Cu-Draht 
biegen, sodaß man diesen mit gewöhnlichem Flachstecker anschließen kann.

Den Sicherungskasten wollte ein Kunde eingebaut kriegen, aber der war zu 
klein gekauft und sowas labbriges schraub ich auch niemandem an. Gabs 
dann kostenlos. Jeweils 2 Akkus hängen an einem der 3-phasigen LS, 
momentan sind 4 solche Kreise aktiv. Die Kapazität beträgt ungefähr 
200Ah.

Geladen wird von 2 x 250W-Panels bis etwa 14:00, dann ist der Bereich im 
Schatten und stattdessen wird die Westwand beschienen mit noch einmal 3 
Panels. Max. morgens 14A, nachmittags 20A. Verbaut ist ein Laderegler 
der 15€-Klasse ohne MPPT. Reicht im Prinzip, bei 32V MPP-Spannung gehen 
halt 10-15% der theoretisch erreichbaren Leistung verlustig.

In die Wohnung gehts mit 2x16mm² über USV-Steckverbinder, die können 
glaubich 160A. Konnte ich mir aus zerballerten Akkupacks ausbauen. Plus 
ist PEN, beim 2-poligen Stecker muß das halt gemeinsam laufen. Damit ist 
Oxidation vorgebeugt und das ganze leidlich gegen Überspannung 
geschützt. Das ist besonders bei meinen Panels wichtig: Alle mit 
Hagelschaden, mit Bootslack behandelt. Aber das kann reißen.

Gesamtkosten unter 100€.

von Helge (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Automaten sind von KOPP, U20A x 3. Sehr schön: Die haben niedrigen 
Innenwiderstand, bei 10A messe ich bei allen <20mV. Kamen aus einem 
Abriß, ich hab mir die besten (unverbrauchten) ausgemessen. Verdrahtet 
mit Phasenschiene 16mm².

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Helge schrieb:
> low-cost Batterieanschlüsse lassen sich einfachst aus 2,5mm² Cu-Draht
> biegen, sodaß man diesen mit gewöhnlichem Flachstecker anschließen kann.

Fingers Welt?

https://www.reichelt.de/kfz-batterieklemmen-1-paar-ab-25mm--batterieklemmen-p38740.html

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Helge,

welchen Querschnitt haben die beiden schwarzen und roten Litzen, die in 
den blauen Stecker gehen?

von Heinz R. (heijz)


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willst ein 24V LifePO4 System haben? verkaufe ich gerade bei 
Kleinanzeigen

von Helge (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> Fingers Welt?
:-)
Einfachste Hausmittel-Methode, die keine Kurzschlüsse verursachen kann. 
Alle käuflichen Polklemmen waren mir zu klobig. Funktioniert 
offensichtlich dauerhaft gut, wenn mans vernünfig anfertigt.

Peter M. schrieb:
> Querschnitt
US-Größe, 2x AWG8 entspricht ca. 8,5mm². Gehen bei mir gleich auf Hülse 
und 16mm². Der Rest der AWG8-Leitung ist die Batterieleitung geworden 
:-)

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Helge schrieb:
> Alle käuflichen Polklemmen waren mir zu klobig.

Ah. Ja, klar, so zierlich, wie die Autobatterien hier sind ...

> Funktioniert offensichtlich dauerhaft gut, wenn mans vernünfig anfertigt.

Ein lose um einen runden Pol gelegter Draht?

Aber Strom lässt Du darüber keinen fließen, oder?

von Helge (Gast)


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Die Pole sind konisch. Runterdrücken, fest. Man muß halt vorher sauber 
arbeiten. Bei 20A (= Sicherung) wirds nicht heiß.

von Alt G. (altgr)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> 
https://www.reichelt.de/kfz-batterieklemmen-1-paar-ab-25mm--batterieklemmen-p38740.html

Sind beim china mann etwa gleich teuer. Wenn zu klobig absägen.
Das von Helge mit dem kupferdraht wird korrodieren.

Meine speicherbank ist gegen deine pillepalle.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Wie heißt das Modell Deines Leitungsschutzschalters?
Nutzt Du eine oder alle drei Phasen pro Akku-Zweierpack?

von Helge (Gast)


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Vermutlich wird der Draht irgendwann mal schwarz, vielleicht kommt noch 
bissel Polfett drauf. Ist nicht schlimm, paar Drahtreste fallen jede 
Woche an. Es ist jedenfalls praktisch, Akkus abstecken zu können ohne 
Werkzeug. Blei macht Arbeit, ich schau immer mal nach Füllstand und 
Spannungen.

Jede 24V-Anordnung hat ihren eigenen LS, das läßt sich über 
Sammelschiene gut zusammenschalten. Mittenkontakt wird auch 
zusammengeführt, es muß am Ende die Gesamtkapazität der oberen und der 
unteren 12V-Schiene annähernd gleich sein. Die LS sind Kopp HS68, Ende 
80er Jahre, die besten ausm Abriss rausgemessen. Da waren auch einige 
schlechte dabei mit hohem Übergangswiderstand.

Akkus kann ich am Schrottplatz ohne Aufwand kaputte gegen andere (idR 
leere) eintauschen. Da steht immer so ~1to von den Dingern rum, ich 
suche mir welche raus, die noch nicht aufgebläht sind und mache 
Ausgleichsladung und nach 1 Woche Kapazitätstest. Erfahrungsgemäß 
überleben recht viele der blauen Bosch/Varta das entladen rumstehen, wie 
man an der Ansammlung erkennen kann. Die "Hochtechnologie-Akkus" 
zerfallen meist.

Sollten Akkus noch als Starterbatterie verkaufbar sein, geb ich die 
zurück, das ist der Deal. Häufiger allerdings ist zwar noch Kapazität 
vorhanden, aber fürn Kaltstart der Innenwiderstand zu hoch. Als 
Speicherakku sind die für mich aber noch ausreichend, Boiler 22-36W 
(regelt ab 26,5V auf 150W hoch), Teewärmer20-30W, Licht 10W, der grad 
neu gebaute Verstärker, das zieht alles wenig Strom und der verteilt 
sich auf 4 Kreise (bald vielleicht 6).

Leckerli wär noch Überschuß einspeisen ab 28V, aber finanziell geht sich 
das nur aus bei einem extrem günstigen Inverter.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Helge,

ich war neugierig, welchen Leitungsschutzschalter Du eingesetzt hattest.
Zum Kopp HS68 habe ich aber kein Datenblatt mehr gefunden. Ich gehe 
davon aus, dass Dein LSS nicht gleichspannungstauglich ist, vor allem 
bei dem Baujahr.

Andererseits haben die Schrottakkus ja auch nicht einen Innenwiderstand 
von Neuware, sondern einen viel höheren und zum zweiten bilden Deine 
Kupferdrahtschlaufen ja auch einen gehörigen Übergangswiderstand, so 
dass vielleicht im Fehlerfall bei Kurzschluss der LSS einen Lichtbogen 
doch löschen kann.

von A-Freak (Gast)


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Hallo Peter

Bis so ungefähr 30V ist Gleichspannung noch völlig unproblematisch, erst 
darüber werden Lichtbögen ernsthaft zum problem

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Helge schrieb:
> Boiler 22-36W (regelt ab 26,5V auf 150W hoch)

Ist der für ein winziges Tässchen Trolltee?

von Helge (Gast)


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Ich hatte überlegt, dem Boiler statt 55V-stepup einen 80V-stepup zu 
verpassen. Allerdings 40€ statt 12€. Damit wären auch 300W möglich. Mit 
300W wäre mein Boiler in 30h von 12° auf 75° aufgeheizt.

Gegenrechnung schlechter Fall: 20h 30W + 4h 150W (Winter oder Wolken) 
heizen 20l auf 75°C bzw. 30l auf 55°C. Reicht zum duschen oder zum WaMa 
befüllen. Wenns nicht reicht, schaltet der reguläre 230V-Heizstab ein, 
55° Notfallstemperatur. Das passiert im Moment bei Zufluß von >30l 
Kaltwasser (duschen + WaMa kurz hintereinander) bzw. ab etwa dem 3. 
Schlechtwettertag.

Statt 40€-Regler kann ich auch 100kWh kaufen. Ob die Akkus bei 300W 
Boiler-Last aber immer voll genug werden, ist anzuzweifeln. Bleibt 
erstmal so. Ich vermute, das amortisiert sich nicht.

Würde der Vermieter mir allerdings 3 Panels auf Südseite genehmigen, 
sähe die Rechnung wahrscheinlich anders aus.

---

Zu den LS: Die lösen bei etwa 30A nach einigen Minuten bzw. bei 
12V-Kurzschluß recht schnell aus. Auch bei allen Panels mit voller 
Leistung wird sicher getrennt. Das habe ich natürlich vorher getestet 
mit einem "zum verbrennen". Damit ist die Speicherbank ausreichend 
sicher.

von J. S. (jojos)


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Helge schrieb:
> 20h 30W

hmm, stellst du nachts Scheinwerfer vor die Module? Bei mir kommt nachts 
nur 0 W raus.
Ansonsten sieht es nach guter Resteverwertung der Akkus aus.

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


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Der stepup regelt zwar runter, aber Akkuspannung (-Diode) kommt immer in 
den Heizstab. Die ergibt durchschnittlich 30W Leistungsabgabe.

von J. S. (jojos)


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ok, falsch verstanden :)

von Alt G. (altgr)


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Helge schrieb:
> Mit
> 300W wäre mein Boiler in 30h von 12° auf 75° aufgeheizt.

Wie gross ist denn das ding?
Mein 300 liter WP boiler braucht 500W und schafft keine 75 grad. Wenn 
der auf 20 grad unten ist, oben und unten, dann braucht der 2 tage a 10 
stunden um 55 grad zu erreichen.

Ich hab dafür keine akkus, ich verwende das dings als akku. Bei 500W 
solarüberschuss wird das eingeschaltet, bei mehr als 100W netzverbrauch 
ausgeschaltet. Mit verzögerung natürlich damit der kompressor nicht bei 
jeder wolke schaltet.

Das läuft alles mit wechselrichtern und verbrauchsmessung am zähler. Bie 
regenwochen oder im winter muss ich den auch nachts einige stunden pro 
tag laufen lassen.

von Chris (Gast)


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Hallo, zur Holzkonstruktion. Ich sehe da keine Belueftungsloecher, 
heisst nicht dass nicht welche da sind.
Weiters, Knallgas steigt nach oben, nicht nach unten.
Die Kabel muessen nach unten gehen, und von dort die Box verlassen, 
sonst
kann Knallgas durch die Kabel ins Haus eindringen.

von Helge (Gast)


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Alt G. schrieb:
> Wie gross ist denn das ding?
Ich habe einen 120l EHT2, der recht gut isoliert ist. Der hängt in einem 
kleinen (0,6m²) Kammerle, welches ich noch zusätzlich mit 60mm rosa 
Isolierplatten isoliert habe. Das Kammerle wird geheizt von Nachbars 
Billigboiler, der wollte keinen besseren. Immer so 50° Lufttemperatur da 
drin :-)

24V-Boiler hier Beitrag "Re: 24V-Batterie an elektrischen Boiler anschließen"

Chris schrieb:
> Knallgas steigt nach oben
.. in die nach unten und nach hinten offene Lehne. Zuluft durch 2mm 
Spalte von unten.

von MaWin (Gast)


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Das ist brandgefährlicher Unsinn, mit diesen losen Verbindungen.

von Ui (Gast)


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Sry das mit den Batterieklemmen ist Pfusch^10.

Nimm lieber normale Batterieklemmen und ersetze die Sechskantmutter 
durch eine Flügemutter. Ist auch werkzeuglos.
Und wenn du eh so gute Kontakte zu einem Schrottplatz hast, dürftest du 
ja quasi für lau an die Klemmen rankommen...

von Max M. (Gast)


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Helge schrieb:
> Man muß halt vorher sauber
> arbeiten
Das ist mal ne Ansage.
Ne Zündschnur mit Wackeldackelklemme und völlig ungeeigneten Akkus bauen 
und dann von sauber arbeiten reden 😂😂

von Helge (Gast)


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Das funktioniert gut und wird nicht warm. Bleibt so. Max. 25A verteilen 
sich auf 4 (vielleicht bald 6) Stränge. Das ist fast nix.

von Ui (Gast)


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Helge schrieb:
> Das funktioniert gut und wird nicht warm.

Na dann...
Ich kann ausschließen, dass ich dein Vermieter bin und somit ist es mir 
prinzipiell auch egal.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Also das mit den  Kupferschlaufen als "Kontakte"...
das hält dauerhaft fest?

von Helge (Gast)


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Die von mir verwendeten Flachsteckhülsen sind recht stabil, kommen aus 
APC Akkubänken. In die Rundungen der Flachsteckhülsen paßt der 
2,5mm²-Draht grade so rein. Deswegen können die die Andruckkraft gut 
aufnehmen.

Das funktioniert nicht mit ganz billigen Dingern, die bröselts auf.

von DerEgon (Gast)


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Helge schrieb:
> In die Rundungen der Flachsteckhülsen paßt der
> 2,5mm²-Draht grade so rein. Deswegen können die die Andruckkraft gut
> aufnehmen.

Das bleibt übler Fusch. Sogar ohne P.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Den Draht mit Schlauchschellen ranklemmen würde  mir sicherer vorkommen.
also wenn man denn schon keine richtigen Polklemmen hat

von Pfuschdetektor (Gast)


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Helge schrieb:
> Der Vermieter
> besteht auf irgendwas weißem unauffälligem.

AN dessen Stelle würde ich auch noch auf min. 10m Abstand zum Haus 
bestehen.
Selten solchen Pfusch gesehen.

von Helge (Gast)


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Tirol ist hinterm Mond :-) Der fernauslesbare Zähler hängt schon länger, 
aber fernauslesen funktioniert - manchmal, mit Glück. Halbe Stunde "auf 
dem Stromamt" verbracht, sie wollen noch 24€ im Monat. Geht.

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