Hallo, Ich möchte mit zwei HC12 Funkmodulen Daten über einen Abstand von bis zu 50m übertragen. Grundsätzlich sollte das ja absolut kein Problem darstellen, nur ist es in meinem Anwendungsfall so, dass sich der Sender am Arm einer Person befindet und diese in Bewegung ist. Das heißt, die Antennenposition variiert ständig, und es kann auch die Person mit ihrem Körper die freie Sicht zum Empfänger mit ihrem Körper abschattet. Ich habe bisher die mitgelieferten Spiralantennen verwendet, und habe jedoch festgestellt, dass es immer wieder zu Aussetzern in der Übertragung kommt. Meine Fragen dazu wären jetzt, wie man mit einfachen Mitteln die Übertragung optimieren könnte. In welcher Höhe sollte der Empfänger angeordnet sein? Wie soll die Antenne des Empfängers ausgerichtet sein? Betrieben habe ich das Modul bisher im Modus FU3 mit 1200 und 9600 Baud, wobei die Baudrate nicht allzuviel Unterschied gemacht hat. Sollte jemand hierzu ein paar Tipps haben, wäre ich sehr dankbar! Viele Grüße, Max
Grundsätzlich sollte die Polarisation von Sender und Empfänger gleich sein. Wenn die Empfangsantenne vertikal ist, dann sollte auch die Sendeantenne vertikal sein. Wenn sich der Sender um mehrere Achsen bewegt ist das schwierig umzusetzen. Eine zirkular polarisierte Antenne bietet in dem Fall Vorteile. Schon wenn der Sender alleine zirkular polarisiert ist, bringt das im Durchschnitt ein paar dB. [1] Bei der Frequenz und Distanz spielt eventuell Interferenz durch Mehrwegeausbreitung zusätzlich eine Rolle. Eine Richtantenne beim Empfänger führt in dem Fall (und auch sonst) zu Verbesserung. Vielleicht möchtest du mit einem RTLSDR-Dongle die Signalstärken aufzeichnen, damit du Vergleichswerte hast und siehst wann es Probleme gibt. [1] https://www.dielectric.com/wp-content/uploads/2018/01/benifits_of_circular_polarization_for_mobile_services.pdf
von Max schrieb: >Betrieben habe ich das Modul bisher im Modus FU3 mit 1200 und 9600 Baud, >wobei die Baudrate nicht allzuviel Unterschied gemacht hat. Sollte >jemand hierzu ein paar Tipps haben, wäre ich sehr dankbar! Denk dir ein Übertragungsprotokoll aus, daß die Übertragung automatisch wiederholt bei fehlerhafter Übertragung. https://www.jentsch.io/serielle-kommunikation-mit-dem-hc-12-433mhz-funkmodul/
Max schrieb: > Sollte jemand hierzu ein paar Tipps haben, wäre ich sehr dankbar! So mancher HF Techniker bekommt Magenkrämpfe wenn er sich anschaut wie die ganzen Maker ihre HF Module betreiben. Da wird das Modul aus der Schachtel genommen, mit ca. sechs Dupont-Leitungen an irgeneinden Controller gepappt und der Controller mit einem Sketch beladen. "Alles andere machen dann schon die HF-Felder, die wissen schon wo sie hin sollen". Ich sehe jedoch in 99 Prozent aller Anwendungen keine adäquate Behandlung der Anforderungen einer zugehörigen Antenne. Die braucht nämlich ein Gegengewicht in Form einer (gegenüber der Wellenlänge nicht geringen) Massefläche. Einfach mal googlen oder hier im Forum suchen. Die meisten Anwendungen brauchen das nicht weil sie mit dem Aufbau so etwas Ähnliches wie ein Gegengewicht darstellen und die nicht optimale Abstrahlung ausreicht. Zu einem Gegengewicht gehört auch eine HF-mässige Anbindung und feste Kopplung der Schaltung. Dann kommt noch hinzu dass eine gewickelte Antenne nicht die gleiche (gute) Abstrahlung bzw. Empfangsleistung hat wie eine gestreckte. Der dritte Punkt ist dass die (mitgelieferte gewickelte oder auch eine selbstgebaute gestreckte) Antenne nur un- gefähr zur Betriebsfrequenz passt. Zum einen ist es schwierig die genaue elektrischen Länge zu ermitteln (wo auf der Platine fängt sie wirklich an?), zum anderen ist die speisende bzw. empfangende Schaltung nicht ideal sodass kleine Änderungen bzw Abweichungen in der nominalen Antennenlänge erst zum optimalen Übertragungsergebnis führen. Ich würde mich mit Feldversuchen an die optimalen Antennenlängen herantasten. Wenn man einen Spektrums- Analysator hat kann man leichter die beste Leistungs- abgabe eines Senders herausfinden. Nur muss man sich für den korrekten Nachweis ins Fernfeld begeben. Aber ohne vernünftiges Gegengewicht ist eine solche Antennenanordnung - wie sie meist zu sehen ist - aus der Sicht der HF-Technik einfach nur Pfusch. A bisserl was geht halt trotzdem immer.
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