Hallo, ich habe einen Dual HS15 Plattenspieler hier, jedoch ist der rechte Kanal tot. Wahrscheinlich wurde dies durch einen Kurzschluss am Lautsprecher Ausgang ausgelöst, da dort der Stecker kaputt war und beide Kontakte sich berührt hatten. Anbei die Schaltung des Verstärkers. Beim Kaputten Kanal stimmt soweit nur die Basisspannung an dem BC172 (ca 0,65V) und die Kollektorspannung von 5V. An dem BC108 beträgt die Basisspannung 56mV anstatt 0,57V. Alle anderen Messwerte sind ca doppelt so hoch wie angegeben. Über die Diode D1 liegt etwa eine Spannung von 17V anstatt 9V an. Die Kondensatoren habe ich soweit ausgelötet und mit einem Messgerät die Kapazität nachgemessen, die sollten noch soweit passen. Wie geht man jetzt bei der Fehlersuche vor? Sind alle Bauteile auszulöten und auf Funktion zu untersuchen? Das AC180/181 Paar scheint leider auch kaputt zu sein. Durch welche Transistoren könnte man diese ersetzen? Vielen Dank :)
Hannes schrieb: > An dem BC108 beträgt die Basisspannung 56mV anstatt 0,57V. Kein Wunder wenn die Endtransistoren bzw die Sicherung dort defekt sind. Als Ersatz für die Endtransistoren wird man am ehesten noch AC187/188K bekommen.
Hallo, den R9, 2,2MOhm solltest Du ausmessen, ob er Wert noch stimmt und den ersten Transistor am besten auch prüfen, bevor da die drei anderen neu rein kommen. Die Elkos sollten möglichst keinen Leckstrom haben. mfg
Soo, erstmal vielen Dank für die Antworten. Hab jetzt alle Transistoren ausgebaut und durchgemessen, bis auf den AC181 sollten alle intakt sein. Hab bei dem defekten Kanal mal alle Elkos getauscht und an sämtlichen Messpunkten die Widerstandswerte mit dem funktionierenden Kanal verglichen, alles soweit i.O. Anschließend habe ich die Endstufe durch ein Paar AC187K/AC188K getauscht. Nach dem Anlegen der Betriebsspannung von 17.5V scheint der AC187K direkt wieder kaputt gegangen zu sein (an der Basis liegen wieder 17,5V an, die Spannung am Emitter beträgt 51mV). Hätte jetzt noch ein weitere Paar AC187K/AC188K hier, welche ich gerne nicht direkt wieder in den Sand setzten würde. Hat evtl. noch jemand eine Idee, wie man weiter vorgehen könnte? Vielen Dank :)
Ist die Diode noch OK? den NTC auch durchmessen. Im Prinzip dürften sich die angegebenen Spannungen wenigstens ungefähr auch einstellen ohne die Endstufentransistoren. wenn das ding lange nicht gelaufen ist, elkos formieren.
Hannes schrieb: > Hätte jetzt noch ein weitere Paar AC187K/AC188K hier, welche ich gerne > nicht direkt wieder in den Sand setzten würde. Hat evtl. noch jemand > eine Idee, wie man weiter vorgehen könnte? > Vielen Dank :) Zum testen ein paar gängige Si-Transistoren, z.B 2N2613/2N2905 nehmen. Für die Stromversorgung ein Labornetzgerät, Strom auf 50mA begrenzen. R20 niemals auf 0 Ohm stellen! R15-R19 und D1 prüfen (Ohmmeter).
Volker S. schrieb: > R20 niemals auf 0 Ohm stellen! Warum ist da eigentlich kein zusätzlicher Widerstand, damit der Transistor nicht das Zeitliche segnet? Hängt immerhin mit dem Ausgang zusammen und dann ganz hart über die Basis nach -Ub...
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Bearbeitet durch User
Mani W. schrieb: > Warum ist da eigentlich kein zusätzlicher Widerstand, damit der > Transistor nicht das Zeitliche segnet? Weil Dual ein paar Pfennige sparen wollte!
Volker S. schrieb: > Hätte jetzt noch ein weitere Paar AC187K/AC188K hier, Ich könnte mit je 5 Stück AC117K und AC175K dienen, keine Paare.
R20 "darf" ohne jeden Schaden zu verursachen sehr wohl auf null Ohm gestellt werden. Ist zwar nicht Sinn der Sache, defekt wird dadurch aber nichts.
von Hannes schrieb: >Hat evtl. noch jemand >eine Idee, wie man weiter vorgehen könnte? D1 R18 oder R19 ist vielleicht defekt. Den Strom begrenzen, ist ja schon geschrieben worden. Wenn man kein Labornetzteil hat, eine Glühbirne zur Strombegrenzung benutzen. R18 oder R19 mal kurzschließen, dann fließt erst mal kein Ruhestrom (4mA), und es kann kein Transistor kaputt gehen, aber der Arbeitspunkt 8,4V müßte sich dann schon mal einstellen. Mit R20 kann man das korrigieren wenn es keine 8,4V sind. R20 würde ich auch nicht an den Anschlag drehen, macht auch gar keinen Sinn. Dann wird der kurzschluß an R18 oder R19 wieder entfernt und es muß sich dann der Ruhestrom von 4mA einstellen.
Vielen Dank für die Antworten. Hab jetzt am Wochenende mal wieder etwas Zeit gefunden. Hab die Germanium Transistoren in dem anderen Kanal mal durch die AC187/AC188 ersetzt und siehe da, sie sind doch nicht kaputt gegangen... Hab jetzt das Potentiometer R20 durch einen 220K festwiderstand ersetzt. Die Diode D1 auch ausgelötet und durchgemessen, scheint intakt zu sein, aber dennoch durch eine 1N4148 getauscht. Die gemessenen Widerstandswerte an allen Widerständen stimmen auch soweit mit dem funktionierendem Kanal überein und sind auch soweit plausibel. Der NTC funktioniert auch (Widerstand verkleinert sich, wenn man mit zwei Fingern "drauf drückt"). Leider hat dies nicht so viel gebracht. Es ergaben sich die Folgenden Messwerte: Eingangsstrom laut Netzteil: 27mA (für beide Kanäle, Leerlauf) T1: Basis 0,63V Kollektor: 9,31V (statt 5V) T3: Basis 154mV Kollektor: 17,39V D1: 17,5V T4: Basis 17,5V T5: Emitter (hinter R21) 55mV Danach habe ich die Si Transistoren auf gut Glück getauscht (BC172 gegen 2N3094, BC108 gegen BC547) und ein paar Widerstände, wo ich die passenden Werte da hatte (R14,R16, R17, R18). Dies hat leider immer noch nichts gebracht... Es ergaben sich grob die selben Messwerte wie oben beschrieben. Wie können an D1 und an der Basis von T4 überhaupt 17,5V anliegen? An R15 und R16 sollte ja auch eine Spannung Abfallen...
Hannes schrieb: > Wie können an D1 und an der Basis von T4 überhaupt 17,5V anliegen? Indem Du T3 ausloetest.
Hm, vielleicht mal die Platine auf Kurzschlüsse, Unterbrechungen, kalte Lötstellen oder schlechte Kontaktierungen kontrollieren? Falls schon die Verhältnisse beim T2 nicht stimmen: Wo gehen denn R8 bzw. T1 hin? Ansonsten hatte ich mal bei einem Verstärker einen Elko mit einer internen Unterbrechung, was zu Schwingungen im 100kHz-Bereich führte. Normale Multimeter (vor allem DMM) zeigten nichts auffälliges, das fand man nur mit einem Oszi.
Achim H. schrieb: > Wo gehen denn R8 bzw. T1 hin? Hallo, vielen Dank für die Antwort. R8 und T1 sind die Ausgänge des Regelverstärkers. Diese habe ich einfach offen gelassen, bei dem rechten Kanal stellen sich so zumindest ja auch die richtigen Arbeitspunkte ein. Hab die Leiterplatte auch soweit durchgepiept und auf kalte Lötstellen/Unterbrechungen geprüft, aber leider auch nichts gefunden...
Wenn an der Anode von D1 17,5V anliegen, dann müssen auch an der Basis von T4 17,xV Anliegen und T4 wird leitend. Am Emitter von T4 stellen sich dann auch so um die 17V ein. Über die Sicherung (am Pluspol von C14 müssen es natürlich auch 17V sein) fließt jetzt (wenn die Schaltung funktionieren würde) über R20 Basisstrom in T3. Da du an T3 aber nur so um die 50mV misst wird T3 nicht leitend und der Arbeitspunkt kann sich nicht einstellen. Wo ist jetzt der Fehler? Kommt am Emitter von T4 17V an? Wenn ja dann müssen auch an R20 17V anliegen. In diesem Fall T3 überprüfen. R20 hast du ja schon getauscht. Ein Abheben des Potischleifer ist nämlich auch so ein typischer Fehler. Könnte es nicht einfach auch eine defekte Sicherung sein? Diese würde genau das von dir beschriebene Fehlerbild erzeugen. Das gleiche Bild ergibt sich wenn T4 einen Kollektor Emitterschluss hat. Aber T4 ist ja nach deinen Anfaben o.k.
Hannes schrieb: > Hab jetzt das Potentiometer R20 durch einen 220K festwiderstand ersetzt. Warum? So nachvollziehbar sinnvoll scheint das nicht, oder? > Die Diode D1 auch ausgelötet und durchgemessen, scheint intakt zu sein, > aber dennoch durch eine 1N4148 getauscht. > Die gemessenen Widerstandswerte an allen Widerständen stimmen auch > soweit mit dem funktionierendem Kanal überein und sind auch soweit > plausibel. Der NTC funktioniert auch (Widerstand verkleinert sich, wenn > man mit zwei Fingern "drauf drückt"). Die Trimmer hast Du auch getestet? > Wie können an D1 und an der Basis von T4 überhaupt 17,5V anliegen? Weil kein Strom fließt.
Habe oben noch kurz überflogen: //T4: Basis 17.5V T5: Emitter (hinter R21) 55mV Das passt überhaupt nicht zusammen. Wenn an der Basis von T4 17,5V sind, dann müssen am Emitter von T4 ca. 17,3V sein und vor allem auch am Emitter von T5. Wenn die Transistoren wirklich noch ganz sind, dann ist die Sicherung raus oder R21 ist abgeraucht.
Nichtverzweifelter schrieb: > C13 100uF mal auf Schluss prüfen. Den hat er ja schon getauscht und außerdem mißt er am Knoten C13, C14, F, R21 ja 55mV, sofern ich das richtig verstanden habe. Je länger der Thread dauert, desto mehr dreht er sich im Kreis, was allerdings auch den unvollständigen Angaben des TE geschuldet ist.
von Hannes schrieb: >T3: Basis 154mV Kollektor: 17,39V Es fließt also kein Strom durch T3, T3 defekt oder der Basiswiderstand ist defekt. Schließe T3 Emitter Kollektor mal kurz, was passiert dann? >T4: Basis 17,5V >T5: Emitter (hinter R21) 55mV Wenn an Basis von T4 17,5V ist, dann ist am Emitter T5 auch 17V, ansonsten ist R21 oder die Sicherung oder T4 defekt. Oder die Leiterplatte hat unterbrechung. Messe mal die Spannung am Emitter T4.
M.M.M schrieb: > Je länger der Thread dauert, desto mehr dreht er sich im Kreis, was > allerdings auch den unvollständigen Angaben des TE geschuldet ist. Ach wo, der sitzt an dem herausnehmbaren Platinchen mit den 4 Transistoren auch erst seit 3. Oktober dran.
>T1: Basis 0,63V Kollektor: 9,31V (statt 5V)
Der Arbeitspunkt stimmt dann nicht ganz,
R9 ist etwas zu groß.
Ist aber nicht das Hauptproblem.
Ich vermute mal die Verbindung der beiden Emitter von
T4 und T5 ist unterbrochen, sonst müßten da die Spannungen
etwa gleich sein. Vielleicht abriss von ein Lötauge.
Wenn die Spannung am Emitter T4 17V ist und
am Emitter T5 55mV ist, deutet das darauf hin.
Jetzt läuft der Plattenspieler wieder. Letztendlich war doch nur die Sicherung wieder durch, aber keine Ahnung wodurch das ausgelöst wurde. Auch das Potentiometer R20 scheint defekt gewesen zu sein, deswegen hatte ich es durch einen 220k Widerstand ersetzt. Vielen Dank an alle und eine schöne Vorweihnachtszeit.
Justieren musst Du noch: Mit einem Trimmer die mittlere Gleichspannung am Ausgang vor dem Auskoppelelko für den Lautsprecher, kannst Du ohne Tonsignal bequem mit dem Voltmeter messen. Mit dem anderen Trimmer (weiter links im Schaltplan) wird die Verstärkung beider Kanäle angeglichen auf "gleich laut".
Nichtverzweifelter schrieb: > Mit einem Trimmer die mittlere Gleichspannung am Ausgang vor dem > Auskoppelelko für den Lautsprecher, kannst Du ohne Tonsignal bequem mit > dem Voltmeter messen. > > Mit dem anderen Trimmer (weiter links im Schaltplan) wird die > Verstärkung beider Kanäle angeglichen auf "gleich laut". ok, vielen Dank :) dann muss ich mir doch noch ein 500k Poti besorgen.
Warum? Probier verschiedene R, bis es einigermaßen passt. Feinregulierung dann am anderen Kanal. Aber der Einbauort der Sicherung, sowas sehe ich zum ersten mal. Was hat der Endwiggler sich dabei gedacht? Und bei so einer Schaltung gibt es sonst gar keine Sicherung.
michael_ schrieb: > Feinregulierung dann am anderen Kanal. Was soll die "Feinregulierung" der Mittenspannung "am anderen Kanal" bringen, wenn die Mittenspannung auf diesem Kanal nicht passt? So ein Unsinn.
Nichtverzweifelter schrieb: > Mit dem anderen Trimmer (weiter links im Schaltplan) wird die > Verstärkung beider Kanäle angeglichen auf "gleich laut". Darum ging es.
michael_ schrieb: > Warum? > Probier verschiedene R, bis es einigermaßen passt. > Feinregulierung dann am anderen Kanal. Nö. Du schreibst Müll, weil Du ihm das Ausprobieren von Festwiderständen an der Einbauposition für die Mittenspannungsgewinnung empfiehlst, und dann auf "Feinregulierung im anderen Kanal" verweist.
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