Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Drehschalter bei russischem CI118A Oszilloskop schwergängig


von Tim D. (Gast)


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Hallo, besitzt noch jemand ein russisches CI118A Oszilloskop? Ich würde 
gerne wissen wie schwer- oder leichtgängig die Schalter für Ablenkung 
und Zeit sind. Ich habe mir gerade eins gekauft und brauche für die 
Schalter enormen Kraftaufwand.

Vielleicht ist das bei diesem Modell ja auch normal. Ich habe jetzt 
nicht den Eindruck, dass die Achsen verharzt sind, denn die Stellungen 
rasten präzise ein. Bevor ich es am Ende unnötig auseinandergebaut habe, 
will ich lieber erst mal fragen.

von Oszi Osborn (Gast)


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Hast Du wirklich ein Original?
Guck mal hier:
https://zapadpribor.com/en/s1-118a/

Ich habe dieses Gerät zwar nicht, aber wir hatten bei der NVA 
ausschließlich sowjetische Geräte auf den Stationen -und die waren 
qualitativ hochwertig und alles war präzise rastend und leichtgängig 
genug.

von Tim D. (Gast)


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Oszi Osborn schrieb:
> Hast Du wirklich ein Original?
> Guck mal hier:
> https://zapadpribor.com/en/s1-118a/

Heißt das die Dinger werden noch produziert? Bei mir steht hinten 1990 
drauf und der Trafo ist mit 220V beschriftet. Ich habs mir noch nicht 
von innen angesehen, nehme aber an, dass es ein altes ist.

> Ich habe dieses Gerät zwar nicht, aber wir hatten bei der NVA
> ausschließlich sowjetische Geräte auf den Stationen -und die waren
> qualitativ hochwertig und alles war präzise rastend und leichtgängig
> genug.

Gut zu wissen, das motiviert mich dann doch das Gerät aufzuschrauben und 
mir die Mechanik mal anzusehen. Ansonsten funktioniert das Gerät 
einwandfrei. Ich habe es für 10€ auf dem Flohmarkt gekauft und war 
begeistert, als ich es eingeschaltet habe. Es ist präzise, der Strahl 
ist hell und gut ablesbar und läuft nicht weg. Vor allem passt es in 
mein Regal, weil es so schön kompakt ist.

von Rente mit 76 (Gast)


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Tim D. schrieb:
> Gut zu wissen, das motiviert mich dann doch das Gerät aufzuschrauben und
> mir die Mechanik mal anzusehen.

Ich hatte mal einen C1-75, da konnte man sich die Finger beim Drehen des 
Schalters brechen. Ist also offenbar sehr unterschiedlich.

von Sönke P. (s03nk3)


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Hier ein C1-94, da ist die Bedienung auch rustikal mit recht großem 
Moment und deutlich spürbarer Rastung. Eher wie ein verstaubter 
Nockenschalter in einem Schaltkasten.

Stellmoment liegt bei ca. 0,24Nm, also etwas höher, als für 
Knebelschalter (lt. "Handbuch der Ergonomie", Bundesamt für Wehrtechnik 
und Beschaffung) als optimal angesehen wird (0,18Nm) und deutlich höher 
als bei Drehknöpfen (0,035Nm).

von Tim D. (Gast)


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Das wäre ja kein Problem, wenn man durch den Kraftaufwand nicht 
unabsichtlich die Potis in der Mitte verstellen würde, deren Knöpfe im 
Verhältnis zu den äußeren Ringen recht groß sind. Doofe Konstruktion.

von huhu (Gast)


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Könnte einfach nur verharztes Fett sein. Nach 30 Jahren passiert sowas 
schon mal.

von Zeno (Gast)


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Welcher der Schalter ist denn "schwergängig"?
Die russischen Schalter sind schon eher robust und gehen schon straffer 
als z.B. bei einem Hameg, aber eben auch nicht so das einem der Schweiß 
auf der Stirn steht.
Bei den Doppelachsen kann sich manchmal etwas Oxid bilden und dann 
könnre es etwas klemmen. Mach mal die Knöpfe ab und Dann 1 (in Worten 
einen Tropfen) gutes Feinmechanikeröl auf die innere Achse. Stell das 
Ding dann so auf das es zwischen die Achsen laufen kann und warte einen 
Tag.

von Tim D. (Gast)


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Ganz simple Mechanik. Für das Foto habe ich den Schalter zwischen zwei 
Rastungen positioniert.

Öl half nicht, Fett auch nicht. Drücke ich die Feder weg, geht er ganz 
leicht. Also an der Durchführung bzw. den Achsen liegt das Problem 
nicht.

Er hört sich kratzig an, auch mit weggehaltener Feder. Ob die 
Wellenscheibe (oder wie man das Teil nennt) oxidiert ist? Eigentlich 
müsste die doch nur so über die Kugel flutschen. Ohne einen von den 
Schaltern zu zerlegen, werde ich das wohl nicht feststellen können.

Deswegen wäre ein Vergleich gut gewesen. Am Ende suche ich einen Fehler 
der gar keiner ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Habe solche Schalter an einem sowjetischen Zählfrequenzmesser. Ein 
bisschen kräftig zufassen muss man bei denen auch. Allerdings haben die 
Griffe dort kleine Nasen dran, was die Bedienbarkeit deutlich 
verbessert. Außerdem sitzt der Zähler in einem 19"-Rack, sodass er bei 
der Bedienung nicht so schnell verrutschen kann. :-))

: Bearbeitet durch Moderator
von Zeno (Gast)


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Ja so wie Du schreibst, scheint es wohl an der Rastmechanik zu liegen.
Schau Dir mal an wie Bohrung aussieht, wo die Kugel geführt wird, ob 
dort Grate sind - sowas nehmen die Russen nicht so genau. Dann entferne 
mal, so gut es geht, sämtliches Fett der Rastmechanik. Mit Gasoline 
(Feuerzeugbenzin) und Wattestäbchen dürfte das funktionieren, ohne das 
Du den Kram auseinandernehmen mußt. Prüfe ob die Kugel bei abgehobener 
Feder frei drehbar ist. Dann das ganze mit einem guten säurefreien Fett 
einfetten.
Wenn es dann immer noch zu straff geht, dann kann man das nur über die 
Federspannun regulieren. Wenn ich das richtig auf den Fotos erkennen 
kann, dann sollte das über die Mutter gleich links neben der Feder 
gehen. Ich kann jetzt nicht genau erkennen, ob diese Mutter mit dem 
Konus auf die Feder oder die Wellscheibe wirkt. Für erstere müßte es 
leichter gehen wenn man das Ding nach links bewegt, im 2. Fall halt die 
andere Richtung.

von Experte (Gast)


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Tim D. schrieb:
> Drücke ich die Feder weg, geht er ganz
> leicht.

Dann hast du das Problem doch selbst gefunden.
Es ist Entspannung angesagt.

von Tim D. (Gast)


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Experte schrieb:
> Dann hast du das Problem doch selbst gefunden.
> Es ist Entspannung angesagt.

Das wäre zu einfach. Den Andruck müsste ich so weit verringern, dass der 
Schalter nicht mehr sauber einrasten würde.

Dies wäre eine plausible Erklärung:

Zeno schrieb:
> Schau Dir mal an wie Bohrung aussieht, wo die Kugel geführt wird, ob
> dort Grate sind

Zusammen mit einer Wellenscheibe deren Oberfläche nicht glatt ist.

Leider kommt man an die Amplituden-Schalter nur schwer ran. Mein Foto 
ist vom Zeitbasis-Schalter und dort sieht es auf dem Foto so aus, als 
läge die Kugel auf einem Richtung Kugel gestanzten nicht entgrateten 
Loch. Ich hatte das Gerät leider schon wieder zugeschraubt, schaue mir 
das aber die Tage noch mal an.

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