Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Temperatursensor- Supply Voltage


von Yannick (Gast)


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Hallo,

Es geht um folgenden Temperatur sensor: TMP35
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/TMP35_36_37.pdf

Figure 6 stellt die Ausgangsspannung der Transistorschaltungen in 
Abhängigkeit der Temperatur bei Vs=3V dar.

Was aber passiert denn jetzt wenn die SupplyVoltage zBsp Höher liegt 
(sagen wir mal 3V3)? Bekomme ich einfach nur einen Offset rein, den ich 
durch Messwerte mit einem Kalibrierten Temperatursensor rausfinden kann?

Freue mich auf Rückmeldungen

lG

von Michael B. (laberkopp)


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Der LM35/TMP35 liefert eine TEMPERATURABHÄNGIGE Spannung, und im 
Gegensatz zu ratiometrischen Sensoren keine VERSORGUNGSABHÄNGIGE 
Spannung, also ist es egal ob du ihn mit 2.7 oder 3 oder 5V versorgst.

Die auswertende Schaltung muss halt gegen eine 2.5V Referenzspannung 
messen, nicht gegen VCC als Referenzspannung.

von Yannick (Gast)


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In Ordnung. Wenn ich den TMP35 also mit einem uC dessen Logikspannung 
3V3 beträgt betreibe, und mit dessem internen ADC messe, dann ist meine 
Referenzspannung auch 3V3.

Ändert sich dann nur der Bereich? Das bedeutet, die 2V Maximal Spannung 
wie im Graphen(Fig 6) angegeben ist dann mein Maximal Wert ?

von Gerald B. (gerald_b)


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Yannick schrieb:
> In Ordnung. Wenn ich den TMP35 also mit einem uC dessen Logikspannung
> 3V3 beträgt betreibe, und mit dessem internen ADC messe, dann ist meine
> Referenzspannung auch 3V3.

Theoretisch ja, praktisch beträgt die Versorgungsspannung nie ganz genau 
3,3V
Entweder du arbeitest mit einer ausreichend genauen 
Referenzsspannungsquelle oder du mußt in der Temperaturformel den per 
DVM gemessenen Wert der Versorgungsspannung einsetzen, also bspw. 3,39V
Von da her sind digitale Temperatursensoren, wie der DS18B20 etwas 
pflegeleichter.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Theoretisch ja, praktisch beträgt die Versorgungsspannung nie ganz genau
> 3,3V
> Entweder du arbeitest mit einer ausreichend genauen
> Referenzsspannungsquelle oder du mußt in der Temperaturformel den per
> DVM gemessenen Wert der Versorgungsspannung einsetzen, also bspw. 3,39V
> Von da her sind digitale Temperatursensoren, wie der DS18B20 etwas
> pflegeleichter.

oder einfach die mitgelieferte Referenzspannung verwenden, oder sie mit 
einem weiteren ADC-Kanal messen und dann digital einberechnen.

von Yannick (Gast)


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> Gerald B. schrieb:
> Referenzsspannungsquelle oder du mußt in der Temperaturformel den per
> DVM gemessenen Wert der Versorgungsspannung einsetzen, also bspw. 3,39V
> Von da her sind digitale Temperatursensoren, wie der DS18B20 etwas
> pflegeleichter.

In welcher Temperaturformel? Ich habe nur die Formel zur Errechnung der 
Spannung im DB gesehen in Abhängikgeit der Verstärkungen der einzelnen 
Stufen..

STK500-Besitzer schrieb:
> oder einfach die mitgelieferte Referenzspannung verwenden, oder sie mit
> einem weiteren ADC-Kanal messen und dann digital einberechnen.

Die Referenzspannung des Sensors ist doch nach außen hin gar nicht frei.

ALSO:
Mein uC interner ADC arbeitet mit einer Referenzspannung von ca 3V3.
An diesem Aufbau kann/darf ich nichts ändern.

Daher möchte ich sichergehen, wie ich jetzt die Temperatur richtig 
ermittele. Reicht es den ADC Wert einfach von 0V-2V zu beachten(>2V dann 
zu ignorieren?), und dann stur aus meiner Kennlinie ablesen?

von Gerald B. (gerald_b)


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STK500-Besitzer schrieb:
> die mitgelieferte Referenzspannung verwenden, oder sie mit
> einem weiteren ADC-Kanal messen

aha, und was ist deiner Meinug nach dann die Referenzsspannung für den 
weiteren ADC-Kanal? Das ist so stimmig, wie die Geschichte von 
Münchhausen, wo er sich selbst an den Haaren aus den Sumpf gezogen hat 
;-)
Im Überigen ist die interne Referensspannung der Atmegas nicht besonders 
genau.

von Michael B. (laberkopp)


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Yannick schrieb:
> Wenn ich den TMP35 also mit einem uC dessen Logikspannung
> 3V3 beträgt betreibe, und mit dessem internen ADC messe, dann ist meine
> Referenzspannung auch 3V3.

Die Versorgungsspannung des uC ist keine Referenzspannung, sondern eine 
schwankende Spannung die demnach auch schwankende Temperaturmesswerte 
ergibt.

Will man mit der als A/D-Wandler Referenz arbeiten, sollte man 
ratiometrische Sensoren wie NTC verwenden.

 https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32

Du möchtest in deinem uC die interne Refernz einschalten, bevorzugt 
2.5V, wenn der nur 1.1V hat dann muss man die Ausgangsspannung des TMP35 
eben durch 2.2 herunterteilen per Spannungsteiler.

von Yannick (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Du möchtest in deinem uC die interne Refernz einschalten, bevorzugt
> 2.5V, wenn der nur 1.1V hat dann muss man die Ausgangsspannung des TMP35
> eben durch 2.2 herunterteilen per Spannungsteiler.

Es geht um einen Raspberry PI Pico, und da ist die interne 
Referenzspannung 3V3.

Ich denke ich habe es jetzt verstanden- der Sensor spuckt eine Spannung 
von 0..2V aus. Wenn meine Referenz höher liegt, dann kann ich 
theoretisch höhere Spannungen messen, das interessiert mich aber nicht. 
Der interessante Bereich ist ja nur von 0-2V.

lG

von Jester (Gast)


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Yannick schrieb:
> Es geht um folgenden Temperatur sensor: TMP35
> 
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/TMP35_36_37.pdf
>
> Figure 6 stellt die Ausgangsspannung der Transistorschaltungen in
> Abhängigkeit der Temperatur bei Vs=3V dar.
>
> Was aber passiert denn jetzt wenn die SupplyVoltage zBsp Höher liegt
> (sagen wir mal 3V3)? Bekomme ich einfach nur einen Offset rein, den ich
> durch Messwerte mit einem Kalibrierten Temperatursensor rausfinden kann?

Sorry - ich versteh deine Frage nicht ...

Zitat aus Datenblatt:

"GENERAL DESCRIPTION

All three devices are intended for single-supply operation from 2.7 V to 
5.5 V maximum.

The TMP35 is functionally compatible with the LM35/LM45 and provides a 
250 mV output at 25°C. The TMP35 reads temperatures from 10°C to 125°C. 
[...]  Both the TMP35 and TMP36 have an output scale factor of 10 mV/°C"

Unabhängig von der Betriebsspannung (2.7 - 5.5V) gibt der TMP35 10mV/°C 
aus.

Beispiele:
- 25°C x 10mV/°C = 250mV
- 50°C x 10mV/°C = 500mV
- 75°C x 10mV/°C = 750mV

Oder grafisch:
Figure 6. Output Voltage vs. Temperature - Kurve a

von Michael B. (laberkopp)


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Yannick schrieb:
> Es geht um einen Raspberry PI Pico, und da ist die interne
> Referenzspannung 3V3.

Oje, das kranke Teil. Das ist keine Referenzspannung sondern die 
Versorgungsspannung.

Die ist so verseucht, daß der 12bit A/D-Wandler höchstens auf 8 bit 
genau ist, und auch das nur, wenn man den Mittelwert bildet.

Versorgungsspannungen können schwanken (ein Spannungsregler muss eine 
Differenz feststellen, damit er was zum Regeln hat).

Wenn du mit dem RP2040 eine Spannung messen willst, solltest du an einem 
anderen Eingang eine 2.5V Referenzspannung legen (TL431B), und schnell 
deinen Sensor und die Spannung gegenüber der Versorgungsspnnung (4095) 
ermitteln, dann rückrechnen "wenn 2.5V nur 3300 ergibt, was sind dann 
2100 vom Sensoreingang?".

Und davon mehrere Messwerte mitteln.

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