Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schottky Diode mit Spannungsbereichen von 1n4004-7?


von KArl Fred M. (Gast)


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Wieso gibt es eigentlich so wenig oder keine Schottkydioden mit 
ähnlichen Spannungsbereichen wie die 1n400x Serie?

Ich wollte etwas universelles für die Bastelbox haben, finde aber 
maximal 200V.
Und welche nutzt ihr für diesen Universellen ZWeck?
Sie sollet ja einen großen universellen Bereich haben.
Meine 1N5819 ist mir vom Spannungsbereich zu klein

Idealerweise sollte sie bei Reichelt verfügbar sein als THT!
Sonst wird es wohl die
SB 1100 mit 100V 1A obwohl UF:0,79 V...puh

: Verschoben durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Schottky haben einen sehr hohen Sperrstrom. Sie würden bei 1000V viel zu 
heiß werden. Sie sind auch deutlich weniger impulsfest.
Schottky nimmt man daher nicht ohne große Not.

von KArl Fred M. (Gast)


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Ja, sehe ich auch gerade:-(
So richtig universell gibt es da nicht mal so eben:-(

von A-Freak (Gast)


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Da macht die Halbleiterphysik nicht mit...

Für höhere Spannungen gibt es Schottkydioden aus SiC aber das sind schon 
ehr Sonderteile und Uf kann durchaus 1V betragen.

In THT wird die Auswahl ziemlich nahe bei Null bleiben. Wo man Schottky 
wegen der schnellen Schaltflanken wirklich benötigt, da zählt jeder 
einzelne mm Leitungslänge und man bevorzugt SMD oder gar direkt 
kontaktierte Chips in Hybridmodulen.

von Ulf L. (ulf_l)


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"Normale" Schottky Dioden haben auch nur eine relativ kleine 
Sperrspannung. Wenn man welche mit höherer Sperrspannung hat sind da in 
der Regel intern mehrere hintereinander geschaltet, was den Vorteil der 
geringen Durchlass-Spannung dann wieder zu nichte macht.

von KArl Fred M. (Gast)


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Jepp, auch schon erkannt:-(
ICh nutze die halt gerne als Verpolungsschutzdiode aber die geringe UF 
wäre natürlich ebenfalls oft interessant und die Geschwindigkeit für 
Switcher etc..Halt universell

von Gerald B. (gerald_b)


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Jeder Diodentyp hat halt seine bauartbedingten Vor- und Nachteile, mit 
denen du leben mußt.
Die Schottkydiode ist schnell und hat eine geringere Flusspannung, die 
normale Siliziumdiode hat eine höhere Sperrspannung, ist aber langsamer.
Langsam im Kommen sind Dioden aus Siliziumcarbid und Galliumnitrid. 
Deren Flusspannung ist noch höher, allerdings sind sie schnell, haben 
hohe Sperrspannungen und höhere mögliche Betriebstemperaturen. Und nicht 
zuletzt sind sie teuer.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht ;-)

von Peter D. (peda)


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Da der Sperrstrom sehr stark mit der Temperatur ansteigt, können 
Schottky auch leicht thermisch durchgehen. Je nach Spannung muß also 
gekühlt werden.

Für hohe Frequenzen eignen sich fast recovery Si-Dioden besser.

von Peter D. (peda)


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KArl Fred M. schrieb:
> ICh nutze die halt gerne als Verpolungsschutzdiode

Heutzutage nimmt man dazu einen MOSFET.

von KArl Fred M. (Gast)


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"Heutzutage nimmt man dazu einen MOSFET."

Für den 0815 Bereich verbaue ich eine Diode. Eine Fet Schaltung sprengt 
hier eindeutig den Rahmen der Verhältnismäßigkeit, erst Recht auf 
Lochraster
Bei vielen anderen Lösung ist die FET Lösung sicher nicht unüblich.
Abgesehen hat natürlich auch die FEt Lösung auch noch andere NAchteile.
Gibt halt immer ein Für und Wider

von Jester (Gast)


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KArl Fred M. schrieb:
> ICh nutze die [Schottky Diode] halt gerne als Verpolungsschutzdiode

Und dann gibt es noch die Methode, dem „Batterie-Eingang“ eine Diode 
parallel zu schalten, Kathode an (+) -- und in die Plusleitung eine 
Feinsicherung (u.U. eine Polyfuse), einzuschleifen.

Die Feinsicherung empfiehlt sich sowieso, die Parallel-Diode stört im 
Betriebsmode nicht. Genau so stelle ich mir einen Verpolungsschutz vor: 
Er soll in den seltenen Fällen einer Verpolung die Schaltung vor dem 
Schlimmsten bewahren.

Die gleichen Vorgaben hatten die Entwickler bei Blaupunkt&Co, als sie 
damals (tm) Autoradios gebaut hatten ...

von Harald W. (wilhelms)


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KArl Fred M. schrieb:

> Meine 1N5819 ist mir vom Spannungsbereich zu klein

Aber bereits hier kann man beim Vergleich 5817...5819 erkennen,
das bei Typen mit grösserer Sperrspannung auch die Durchlass-
spannung grösser wird.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Die Ausgangsfrage lautete Schottky Diode mit Spannungsbereichen von 
1n4004-7,
 die jetzige Diskussionsverlauf weicht von der (berechtigten) Frage ab. 
Jetzt geht es um Verpolungsschutz:

KArl Fred M. schrieb:
> Für den 0815 Bereich verbaue ich eine Diode. Eine Fet Schaltung sprengt
> hier eindeutig den Rahmen der Verhältnismäßigkeit, erst Recht auf
> Lochraster
Das stimmt doch praktisch gar nicht. Nach wie vor ist es nur ein 
Bauteil, aber der zusätzliche 3. Anschluss (Gate) muss auf Masse gelegt 
werden, zumindest bei Spannungen < ~20 V. Dass das "eindeutig den Rahmen 
der Verhältnismäßigkeit sprengt", ist schwer vermittelbar. Dafür bekommt 
man aber einen außerordentlich geringen Spannungsverlust, der bei 
höheren Spannungen aber auch weniger entscheidend wäre.

von Jens G. (jensig)


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KArl Fred M. schrieb:
> Ich wollte etwas universelles für die Bastelbox haben, finde aber
> maximal 200V.

Bis 250V gibt's schon welche, zumindest von ON Semi,

von Volker S. (sjv)


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von Alfred B. (alfred_b979)


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Jens G. schrieb:
> KArl Fred M. schrieb:
>> Ich wollte etwas_universelles_für_die_Bastelbox haben, finde aber
>> maximal 200V.
>
> Bis 250V gibt's schon welche, zumindest von ON Semi,

Joa, die MBR40250. V_F mit 0,86V geht noch (paßt schon), aaaaber:
IF_(AV) = 40A (und dazu passend TO-220)? Ich weiß nicht recht, und
den (nicht niedrigen) Preis habe ich noch nicht mal miteinbezogen.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Offtopic, sorry - kann gern gelöscht werden, aber ärgert mich halt:

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> KArl Fred M. schrieb:
>> Für den 0815 Bereich verbaue ich eine Diode. Eine Fet Schaltung sprengt
>> hier eindeutig den Rahmen der Verhältnismäßigkeit, erst Recht auf
>> Lochraster
> Das stimmt doch praktisch gar nicht. Nach wie vor ist es nur ein
> Bauteil, aber der zusätzliche 3. Anschluss (Gate) muss auf Masse gelegt
> werden, zumindest bei Spannungen < ~20 V. Dass das "eindeutig den Rahmen
> der Verhältnismäßigkeit sprengt", ist...

...kurz gesagt zuallermeist einfach unzutreffend. -Wobei Karl-Fred
jetzt bekanntermaßen wieder sagen wird: "Überlaß(t) doch bitte mir,
was ich (/nicht) verhältnismäßig finde/für mich den Rahmen sprengt."

Und das, obwohl er ja allgemein (also "was er denkt, daß wohl jeder
denken wird") formulierte, sowie auch das verstärkende "eindeutig"
nicht vergaß, beizufügen. (Sich dessen aber unbewußt, oder einfach
nur immer in "ach, das will ich gar nicht hören" Stimmung.)

An "besseren" Lösungen schlicht nicht interessiert, was zählt ist die
absolut minimalste Bauteilanzahl. (Bzgl. Lagerung verstehe ich das ja
noch, aber es geht auch um "auf PCB".) Dies Kennzeichen teilen viele
Anfänger. Nur sind die, die diesen Status irgendwann verlassen, die,
welche der Kenntnis bzw. dem Erlernen von bessere Optionen eben NICHT 
absolut kategorisch abgeneigt sind.

Darüber, finde ich, sollte Man(n) echt mal etwas nachdenken.

von Peter K. (Gast)


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Geht denn ein Verpolungsschutz mit z.B. 1A mit einem TO3 Gehäuse?
Ansonsten trifft meine Aussage das es nicht passt bzw unverhältnismäßig 
ist zu.
Ich will auf meinem Lochraster, bei den üblichen Basteleien nicht 
überall TO220 etc verbauen, wenn ich dort normalerweise eine einfache 
0815 Wald und Wiesendiode verbaue auch an Relais etc..
Auch
"Zu beachten ist jedoch eine Tatsache: Befindet sich hinter dem MOSFET 
ein Kondensator mit höherer Kapazität, beispielsweise zum Auffangen 
kurzer Stromspitzen, kann dieser über den MOSFET entladen werden, sobald 
die Eingangsspannung unter die Kondensatorspannung sinkt - die 
Stromversorgung muss mit derartigen Rückströmen umgehen können. In 
diesem Fall arbeitet der MOSFET auf klassische Weise, der 
Source-Anschluss ist wegen des Kondensators positiver als der 
Drain-Anschluss und das Gate ist negativer als der Source. Somit leitet 
der P-Kanal-MOSFET."

macht es weniger universell für einen Gelegenheitsbastler, daher ist 
diese Aussage schon richtig. Der Fet ist natürlich auch deutlich 
empfindlicher gegen Spannungsspitzen etc.


@Alfred B.
ja, so kennt man Dich...

von A-Freak (Gast)


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In einem anderem Thread habe ich gerade ein Beispiel für eine 
SiC-Schottkydiode gefunden, Sperrspannung 1500V

https://www.farnell.com/datasheets/2722356.pdf

von H. H. (Gast)


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A-Freak schrieb:
> In einem anderem Thread habe ich gerade ein Beispiel für eine
> SiC-Schottkydiode gefunden, Sperrspannung 1500V
>
> https://www.farnell.com/datasheets/2722356.pdf

Tja, und jetzt schau mal nach der Flussspannung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ich fände es ja spannend, wie karl_fred die Anforderung nach einer 
Sperrspannung > 200V begründet. Insbesondere, warum er die in Verbindung 
mit der um vielleicht 0.4V geringeren Flußspannung braucht.

Für einen Verpolschutz schon mal nicht. Selbst wenn die Wunderdiode 
falsch gepolte 400V abhalten würde - wenn man die 400V richtig herum 
anlegt, würde das Gerät trotzdem vom Tisch hüpfen.

Wenn es im Gegenzug für die Speisung mit 400V ausgelegt ist, würde der 
Spannungsverlust durch die höhere Flußspannung nicht ins Gewicht fallen.

von A-Freak (Gast)


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> Tja, und jetzt schau mal nach der Flussspannung.

Das habe ich gestern früh schon weiter oben im Thread geschrieben, ich 
war nur zu faul extra ein Datenblatt rauszusuchen

von Udo S. (urschmitt)


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KArl Fred M. schrieb:
> Halt universell

Eierlegende Wollmilchsäue können alles nur nichts richtig gut.
Dann musst du dir halt 3 oder 4 Universaldioden zulegen, eine für 
niedrige Flussspannung, eine für hohe, eine für schnelle Schaltvorgänge.

Es gibt ja auch nicht DEN universellen Widerstand.

von Gerald B. (gerald_b)


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Udo S. schrieb:
> Es gibt ja auch nicht DEN universellen Widerstand.

Ich dachte, der hat 42 Ohm? duck und weg

von J. T. (chaoskind)


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Peter D. schrieb:
> Für hohe Frequenzen eignen sich fast recovery Si-Dioden besser.

Solche Begriffe besser in Anführungszeichen setzen, oder irgendwas was 
klar macht, was zusammengehört. Jemand der sich nicht auskennt, könnte 
daraus lesen, dass sich eine recovery Si-D fast besser eignet. Das wäre 
bei einer "fast recovery Si-Diode" eindeutiger.

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