Forum: /dev/null DDR - Waschmaschine läuft seit 40 Jahren. [Endet 23.10.]


von Ammerländer (Gast)


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Hallo, ich wollte Positives berichten. Ich habe eine 
Toploader-Waschmaschine, die meine Eltern 1982 also vor 40 Jahren zur 
Hochzeit geschenkt haben. Sie erlebt jetzt den fünften Trockner. In der 
Zeit war lediglich ein Magnetventil für den Wasserzulauf auszuwechseln, 
wofür der Kundendienst 80 DM berechnet hat. Ansonsten läuft sie immer 
noch tadellos.

Die Waschtrommel ist noch blitzeblank. Optisch gibt es kleine 
Roststellen an der Blechverkleidung neben dem Waschmitteleinfüller. Die 
Bedienungsbeschriftung verblasst. Ein Foto aus besseren Zeiten rettet 
hier. Eine Feder am Öffnungsmechanismus der Trommel des Toploaders lahmt 
und das Teil ist sauschwer. Die Maschine benötigt sicher mehr Wasser und 
Strom als neue Maschinen. Aber ein Neukauf, der dann möglicherweise 
schneller kaputt geht, ist sicher teurer und schluckt Ressourcen.

Die Herstellerfirma "Senator" existiert nicht mehr. Daher darf man sie 
wohl nennen. Meines Wissens war das ein Hersteller von 
Küchen-Elektrogeräten und Stereoanlagen aus der DDR, der die Teile aber 
nur an westliche Händler verkauft hat.

Wisst Ihr es besser und mehr??

: Gesperrt durch Moderator
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Kann die Maschine vom Smartphone aus gesteuert werden?


Ammerländer schrieb:
> Optisch gibt es kleine
> Roststellen an der Blechverkleidung neben dem Waschmitteleinfüller.

Da muß wohl bei der Herstellung viel Sorgfalt dabei gewesen sein. Eine 
selten erreichte und angestrebte Qualität wurde da verkauft. Ein 
Anti-Konsum-Beispiel.

Ammerländer schrieb:
> Sie erlebt jetzt den fünften Trockner.

Wer Wäschetrockner benutzt, dem ist der hohe Energiebedarf in Form von 
Strom nicht so wichtig.

Das Ableben meiner "letzten" Waschmaschine war im fest gegangenen 
Trommellager begründet. Die 2kG-Maschine wieder zu machen nur fürs 
Museum hielt ich nicht für lohnenswert.

Glück gehabt, daß Deine Maschine noch ein intaktes Lager hat.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Mcn (Gast)


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Die da?

https://de.wikipedia.org/wiki/WM_66

> Die Maschine benötigt sicher mehr Wasser und
> Strom als neue Maschinen.

und zerstört schneller die Textilien (Kunstfaser) die nicht für 
"Auskochen" ausgelegt ist.
Das heisse Wasser konnte auch manche Abwasserleitung in der DDR 
beschädigen, weil diese in manchen Neubau aus billigen Material war. 
Deshalb kühlten manche DDR-Maschinen das wasser vor/Abpumpen ab.


>Aber ein Neukauf, der dann möglicherweise
>schneller kaputt geht, ist sicher teurer und schluckt Ressourcen.

Einfach mal nach nachrechnen, das haste doch in der Schule gelernt?!
Und vieles kann man per Hand waschen, das braucht dann keinen Strom ;-)

Ammerländer schrieb:
> Die Herstellerfirma "Senator" existiert nicht mehr. Daher darf man sie
> wohl nennen. Meines Wissens war das ein Hersteller von
> Küchen-Elektrogeräten und Stereoanlagen aus der DDR, der die Teile aber
> nur an westliche Händler verkauft hat.

Naja viel mehr an Waschmaschinenklitschen als das zwangsenteignete und 
verstattlichte Waschgerätewerk Schwarzenberg hat es  "in der russisch 
besetzten Zone Deutschlands" nicht gegeben.
Selbst "in den Westen" verkaufen dürften die auch nicht, das machte der 
Staatliche Außenhandel der DDR". Der legte dann auch den Preis fest, der 
nicht unbedingt kostendeckend war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Waschger%C3%A4tewerk_Schwarzenberg#VEB_Waschger%C3%A4tewerk_Schwarzenberg

Interessant sicher auch, das auch dieses Werk (vor der 
Waschmaschinenproduktion) zuerst abmontiert und nach Russland als 
Kriegsbeute verbracht wurde.

von Christian M. (likeme)


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Weitere Einsatzmöglichkeiten
Da das Wasser im Bottich bis zum Kochen bzw. 100 °C erwärmt werden 
konnte, wurde die WM 66 auch zum Kochen („Auskochen“) von Wäsche, 
Hygieneartikeln und anderen Gegenständen, zur Sterilisation, zum 
Wäschefärben oder zum Einkochen verwendet. Bei Feiern oder 
Gemeindefesten diente sie zum Erhitzen von Bockwürsten und anderen 
Speisen im Wasserbad. Auch zum Maischen und Würzekochen beim Bierbrauen 
im Heimbereich ist sie gelegentlich noch heute in Gebrauch..


Mach das mal mit deiner LG :-)

von Martin S. (sirnails)


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Ammerländer schrieb:
> Die Maschine benötigt sicher mehr Wasser und
> Strom als neue Maschinen.

Das ist absolut fraglich. Das einzige, das sich bei Migmags über die 
letzten Dekaden verändert hat, ist, dass sie zum "Energie sparen" mit 
niedrigeren Temperaturen waschen, als angegeben. Isolation gibt es bis 
heute nicht, obwohl das bei jedem Kühlschrank, Spülmaschine oder 
Backofen längst Standard ist.

Der Wasserverbrauch in den 70ger Jahren lag bei etwa 70 Litern pro 
Waschgang. Heute kommen Maschinen auf 60 Liter. Bei einem 
Kubikmeterpreis von Wasser von ca. 3 Euro ist das ein eher 
untergeordneter Kostenpunkt.

Beim Stromverbrauch sind die Maschinen ziemlich gleich geblieben. Das 
sagt zumindest die Stiftung Warentest, die zwar generell immer zu 
energiesparenderen modernen Geräten rädt, aber bei Waschmaschinen genau 
davon abrädt.

Christian S. schrieb:
> Wer Wäschetrockner benutzt, dem ist der hohe Energiebedarf in Form von
> Strom nicht so wichtig.

Das ist pauschal so gar nicht richtig. Gerade im Winter kann der 
Wäschetrockner sogar energieeffizienter sein. Dann nämlich, wenn man die 
Wäsche, wie millionen Haushalte in Deutschland, auf einem Wäscheständer 
im Wohnzimmer trocknet. Die Verdampfungsenthalpie muss von der Raumluft 
aufgebracht werden, die Feuchtigkeit muss herausgelüftet werden. Beides 
kühlt den Raum ab und muss nachgeheizt werden.

von Jens B. (dasjens)


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Mcn schrieb:

> Interessant sicher auch, das auch dieses Werk (vor der
> Waschmaschinenproduktion) zuerst abmontiert und nach Russland als
> Kriegsbeute verbracht wurde.

Da waren die nicht die einzigen.
Angeblich liefen vor 20 Jahren noch die Anlagen noch, die nach 45 in 
Wolfen abgebaut wurden.

Die Isch war afaik auch auf deutschen Anlagen gebaut worden.
uswusf

von Hoffentlich bald Rentner (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Das ist pauschal so gar nicht richtig. Gerade im Winter kann der
> Wäschetrockner sogar energieeffizienter sein. Dann nämlich, wenn man die
> Wäsche, wie millionen Haushalte in Deutschland, auf einem Wäscheständer
> im Wohnzimmer trocknet. Die Verdampfungsenthalpie muss von der Raumluft
> aufgebracht werden, die Feuchtigkeit muss herausgelüftet werden. Beides
> kühlt den Raum ab und muss nachgeheizt werden.

Im Winter ist die Feuchtigkeit aber sehr willkommen, da die Raumluft oft 
eine zu geringe Luftfeuchtigkeit hat.

Unsere Miele-Waschmaschine ist jetzt 23 Jahre, läuft jeden Tag und es 
mussten nur einmal die Stoßdämpfer ausgetauscht werden (70€). Der 
Nachbar hatte in dieser Zeit:

Whirlpool (4 Jahre)
Bauknecht (5 Jahre)
Siemens (7 Jahre)
AEG (5,5 Jahre, 5 Jahre Garantie!)
aktuell Beko

Miele war ihm stets zu teuer, er hat in den 23 Jahren aber doppelt so 
viel für Waschmaschinen ausgegeben wie wir. Bei Wasser- und 
Stromverbrauch gab/gibt es Unterschiede übrigens nur auf dem Papier 
(siehe Stiftung Warentest).

You get what you pay for!

von René H. (mumpel)


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Christian S. schrieb:
> Kann die Maschine vom Smartphone aus gesteuert werden?

Wofür soll das gut sein?

von Mcn (Gast)


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>> Interessant sicher auch, das auch dieses Werk (vor der
>> Waschmaschinenproduktion) zuerst abmontiert und nach Russland als
>> Kriegsbeute verbracht wurde.
>
> Da waren die nicht die einzigen.
> Angeblich liefen vor 20 Jahren noch die Anlagen noch, die nach 45 in
> Wolfen abgebaut wurden.

> uswusf

Abgebaut und nach Russland verbracht wurde so ziemlich alles, auch bei 
der Infrastruktur. Da ist die Rede von De-elektrifizierten eingleisigen 
Strecken, weil das zweite Gleis und die gesamten Bahnstromanlagen nach 
Osten entschwanden. Auch die Stählerne Hallenkonstruktion des Bahnhofs 
Dresden-Mitte 'ging' wohl diesen Weg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Chronik_der_Streckenelektrifizierung_der_Deutschen_Reichsbahn_im_Gebiet_der_DDR#Ausgangslage

von Lichtbogenofen (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Der Wasserverbrauch in den 70ger Jahren lag bei etwa 70 Litern pro
> Waschgang. Heute kommen Maschinen auf 60 Liter. Bei einem
> Kubikmeterpreis von Wasser von ca. 3 Euro ist das ein eher
> untergeordneter Kostenpunkt.
Ich habe das aus Interesse mehrmals bei meiner Miele W1 gemessen. Da 
waren es zwischen 12 und 24 l je Waschgang.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Hört mir auf mit diesen Wellenrad-Waschmaschinen! Die konnten nicht mal 
eine einzige Jeans ganz allein waschen, weil der Bottich einfach zu 
klein war. Die Jeans blieb dann unten hängen, und man hatte zumindest 
ein "tolles" Muster drin, wenn nicht sogar Löcher. Und da rede ich von 
Jeans, die heute umgerechnet sicher 300 Euro kosten müssten, um ein 
ähnliches Loch ins Portemonnaie zu reißen...
Wir hatten ein Modell, bei dem rechts neben dem Bottich gleich noch ne 
Schleuder eingebaut war. Das war auch jedes Mal ein Kampf. Die Wäsche 
penibel verteilt, aber trotzdem war das anschließend wie beim 
Bullenreiten...

Ist doch klar, daß so eine simple Maschine kaum Ausfälle hat. An dem 
Ding ist doch gar nichts dran. Da kann man gleich sagen, man hat noch 
eine Gabel aus der DDR, die immer noch nicht weggerostet ist...

: Bearbeitet durch User
von Pippo (Gast)


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René H. schrieb:
> Christian S. schrieb:
>> Kann die Maschine vom Smartphone aus gesteuert werden?
>
> Wofür soll das gut sein?

Gut zum vögeln

von michael_ (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> man hat noch
> eine Gabel aus der DDR, die immer noch nicht weggerostet ist...

Seit wann rostet Aluminimum?

von michael_ (Gast)


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Ammerländer schrieb:
> Die Herstellerfirma "Senator" existiert nicht mehr.

Ich find im Netz nur Miele Senator.
Vielleich war die aus dem Genex-Katalog.

Beitrag #7226962 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Christian S. schrieb:

> Wer Wäschetrockner benutzt, dem ist der hohe Energiebedarf in Form von
> Strom nicht so wichtig.

Das halte ich so für zu pauschal.

Wenn man die Möglichkeit hat, die nasse Wäsche auf den Balkon, in den 
Garten oder in einen ansonsten unbeheizten (aber gut gelüfteten) Raum zu 
hängen, mag das stimmen.

Wer die Wäsche jedoch in der Stadtwohung trocknen muss, sollt die zum 
Trocknen benötigte Heizenergie einrechnen. Das Wasser benötigt nicht 
gerade wenig Wärme zum Verdunsten, die es seiner Umgebung entzieht ...

von Programmierer (Gast)


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Ammerländer schrieb:
> Die Herstellerfirma "Senator" existiert nicht mehr. Daher darf man sie
> wohl nennen.

Wie kommst du darauf dass man sie sonst nicht nennen dürfte? Auch Namen 
von existenten Firmen darf man nennen...

von Paul (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Mach das mal mit deiner LG :-)

Die WM66 in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf :D.

Das ist halt das was der Osten nicht einsehen will. Zum einen sollen wir 
alle nachhaltig, grün und umweltbewusst leben....zum anderen alle 3 
Jahre ein neues Auto leasen, die Waschmaschine nach 5 Jahren tauschen, 
den Geschirrspüler alle 4 Jahre neu kaufen...das passt halt nicht 
zusammen.
Jedes Unternehmen darf hier fabrikneuen Sperrmüll verkaufen, es gibt 34 
verschiedene Geräte von jeder Art, aber nichts davon haltbar oder 
durchdacht sondern zum wegwerfen gebaut. Da war die DDR wirklich weiter, 
auch wenn es zum Teil der Mangelwirtschaft geschuldet war.

VG Paul

von Nase (Gast)


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Und meine Nase läuft seit über 60 Jahren...Ätsch

von Christian M. (likeme)


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Paul schrieb:
> Jedes Unternehmen darf hier fabrikneuen Sperrmüll verkaufen, es gibt 34
> verschiedene Geräte von jeder Art, aber nichts davon haltbar oder
> durchdacht sondern zum wegwerfen gebaut. Da war die DDR wirklich weiter,
> auch wenn es zum Teil der Mangelwirtschaft geschuldet war.

Das ist 110% die Wahrheit. Aber wenn alles ewig halten würde, dann 
hätten wir noch viel mehr Arbeitsuchende. Die Grünen - ich mag sie nicht 
- feuern im Moment fast jede Branche mit ihrem Panikmodus an.

: Bearbeitet durch User
von also_bitte! (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Weitere Einsatzmöglichkeiten
> Da das Wasser im Bottich bis zum Kochen bzw. 100 °C erwärmt werden
> konnte, wurde die WM 66 auch zum Kochen („Auskochen“) von Wäsche,
> Hygieneartikeln und anderen Gegenständen, zur Sterilisation, zum
> Wäschefärben oder zum Einkochen verwendet. Bei Feiern oder
> Gemeindefesten diente sie zum Erhitzen von Bockwürsten und anderen
> Speisen im Wasserbad. Auch zum Maischen und Würzekochen beim Bierbrauen
> im Heimbereich ist sie gelegentlich noch heute in Gebrauch..

Ich finde ja, dass man 1 zu 1 kopierte Texte auch gerne mit einer Quelle 
kennzeichnen darf.

https://de.wikipedia.org/wiki/WM_66

von Udo S. (urschmitt)


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Christian M. schrieb:
> mit ihrem Panikmodus

Der Panikmodus kommt von über 90% der Wissenschaftler die seit über 20 
Jahren warnen. Siehe z.B. Nobelpreis für Klaus Hasselmann.
Aber der (ost)deutsche Michel steckt lieber den Kopf in den Sand und 
ruft: "Sollen erst die anderen machen".

von Martin S. (sirnails)


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Hoffentlich bald Rentner schrieb:
> Miele war ihm stets zu teuer, er hat in den 23 Jahren aber doppelt so
> viel für Waschmaschinen ausgegeben wie wir.

Ja, für die Miele aus den 90gern/00ern mag das noch stimmen. Wenn ich 
mir aber heute Miele im Geschäft mal ansehe, finde ich da das gleiche 
Waber-Plastik, wie bei Bosch, AEG oder Bauknecht. Die Wertigkeit haben 
die Maschinen heute nicht mehr. Und wer so konseqent spart, spart auch 
an der Langlebigkeit.

Außerdem darfst Du nicht vergessen, dass an so nem Motor höchsten die 
Kohlen sterben, oder die Lager, weil das Fett nach 20-30 Jahren 
verharzt. Der Riemen wird hard oder die Stoßdämpfer weich, und vllt. 
dankt mal ein Magnetventil ab. Die Elektronik waren zwar auch schon µC, 
aber alles wurde über Relais geschaltet. Und die Heizung, die alle 10-15 
Jahre mal abdankte.

Heutzutage hast du Direktantriebe, mit BLDC Motoren - d.h. eine 
aufwändige Ansteuerung über Vollbrücke, Trubungssensoren und 
Waschmitteldosierung usw. Dazu kommen die obigen Verschleißteile. 
Unsere ist jetzt 24 Jahre alt. Ein Erbstück von der Großmutter. Die 
nächste wird keine 24 Jahre (mindestens) mehr.

Hoffentlich bald Rentner schrieb:
> Im Winter ist die Feuchtigkeit aber sehr willkommen, da die Raumluft oft
> eine zu geringe Luftfeuchtigkeit hat.

Kommt auf die Raumgröße an. Unser Wohn-Schlafzimmer ist 32qm groß. Macht 
bei 2,30m Deckenhöhe 74m³ Raumvolumen. Eine Ladung wäsche hat locker 
noch 2-4 Liter Wasser intus. Um unseren Raum von 40 auf 100% rel.LF zu 
erhöhen, braucht es gerade einmal 350g Wasser.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ammerländer schrieb:
> Meines Wissens war das ein Hersteller von Küchen-Elektrogeräten und
> Stereoanlagen aus der DDR, der die Teile aber nur an westliche Händler
> verkauft hat.

Was für ein Widersinn! Im Kapitalismus ist es eine Todsünde, haltbare 
Konsumgüter herzustellen oder gar langlebige Wirtschaftsgüter dem 
Proletariat zur Verfügung zu stellen!

von Re D. (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Hört mir auf mit diesen Wellenrad-Waschmaschinen!

Der Uwe, Kann einen Toplader nicht von einem Bottisch  unterscheiden. 
Eine Topleistung!

von Zeno (Gast)


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Ammerländer schrieb:
> Die Herstellerfirma "Senator" existiert nicht mehr
Eine Firma mit diesem Namen gab es in der DDR nicht. Waschmaschinen 
wurden im VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg hergestellt. Was in den 
"Westen" ging wurde dort dann unter einem anderen Namen verkauft z.B. 
auch Senator. Bei Quelle hieß die dann oft Privileg.
Audiotechnik (ausnahmslos von RFT) wurde auch oft unter der Bezeichnung 
Bruns gehandelt.

Mcn schrieb:
> und zerstört schneller die Textilien (Kunstfaser) die nicht für
> "Auskochen" ausgelegt ist.
Stell Dir vor sogar in der Ex-DDR und dort sogar in den Tiefen 
Erzgebirges (Schwarzenberg) kannte man 30°-Wäsche und hat die 
Waschmaschinen mit entsprechenden Waschprogrammen versehen - guggst Du 
hier 
https://www.berlin-repariert.de/wp-admin/admin-ajax.php?action=kernel&p=image&src=WyJ3cC1jb250ZW50XC91cGxvYWRzXC8yMDE2XC8xMlwvRm9yb24tVkEtODYxLXN1Y2h0LWRyaW5nZW5kLWVpbi1MaWViaGFiZXItMS5qcGciLFtbImRvUmVzaXplIixbMTUzNiwyMDQ4LDE1MzYsMjA0OF1dXV0%3D&hash=c4111a3bf2023dc49f4b58dbcef77488.

Mcn schrieb:
> Das heisse Wasser konnte auch manche Abwasserleitung in der DDR
> beschädigen, weil diese in manchen Neubau aus billigen Material war.
> Deshalb kühlten manche DDR-Maschinen das wasser vor/Abpumpen ab.
Man hat auch in der DDR nicht an Waschtagen die Abwasserleitungen 
gewechselt, die haben das schon ausgehalten und halten das auch heute 
noch aus - ein Teil der Abwasserleitungen in meinem Haus stammt noch aus 
dieser Zeit.

Aber schon klar das Leute die die DDR nur aus den Medien kennen und nie 
selbst dort gewesen sind, der Meinung sind das man in der DDR hinterm 
Mond gelebt habe. Die vergessen dann auch gern das viele der auch so 
preisgünstigen Quelle- oder Neckermannartikel in der ehemaligen DDR 
gefertigt wurden und dann zu Tiefstpreisen im Westen verschleudert 
wurden. Das Zeug fehlte dann natürlich auf dem eigenen Markt, aber den 
Rentnern in Berlin war die DM halt wichtiger - koste es was es wolle.

von Udo S. (urschmitt)


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Re D. schrieb:
> Der Uwe, Kann einen Toplader nicht von einem Bottisch  unterscheiden.
> Eine Topleistung!

https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenradwaschmaschine

Sowas, der Paul und der Christian, der Paul antwortete, anscheinend auch 
nicht.

Paul schrieb:
> Die WM66 in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf :D.

Aber du kannst uns bestimmt sagen welcher Typ der TO genau hat.
(Link)

von Udo S. (urschmitt)


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Zeno schrieb:
> Aber schon klar das Leute die die DDR nur aus den Medien kennen und nie
> selbst dort gewesen sind, der Meinung sind das man in der DDR hinterm
> Mond gelebt habe.

Nicht hinterm Mond eher hintern eisernen Vorhang und unter der Knute 
einer Diktatur und der UDSSR.
Dagegen hilft auch die Ostalgie nix, denn früher war nicht alles besser, 
weder im Westen noch im Osten.
Genausowenig ist heute alles besser.

von Hoffentlich bald Rentner (Gast)


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Hallo,

dass unsere nächste Miele keine 23 Jahre mehr macht dürfte ziemlich 
sicher sein. Allerdings kostet ein vergleichbares Modell von Miele heute 
800€, im Vergleich zu den 1900DM im Jahre 1999 inflationsbereinigt 
eigentlich nur noch die Hälfte. Wenn die Maschine also nur 13 Jahre 
halten würde, wäre sie im Prinzip genauso teuer wie ihre Vorgängerin.

Die Miele meiner Mutter hat übrigens 50 Jahre geschafft, von 1948 bis 
1998.
Dafür waren damals aber auch mehrere Monatsgehälter fällig.

Zur Luftfeuchtigkeit: Es geht ums ganze Haus (> 500 m³), da geht die 
Luftfeuchtigkeit bei kaltem, trockenen Wetter nach einer Ladung 
Wäscheständer von 35% auf 55%.

Gruß

Beitrag #7227086 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens B. (dasjens)


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Udo S. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Aber schon klar das Leute die die DDR nur aus den Medien kennen und nie
>> selbst dort gewesen sind, der Meinung sind das man in der DDR hinterm
>> Mond gelebt habe.
>
> Nicht hinterm Mond eher hintern eisernen Vorhang und unter der Knute
> einer Diktatur und der UDSSR.
> Dagegen hilft auch die Ostalgie nix, denn früher war nicht alles besser,
> weder im Westen noch im Osten.
> Genausowenig ist heute alles besser.

Und bitte die Sanktionen nicht vergessen.

von Udo S. (urschmitt)


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Walter K. schrieb im Beitrag #7227086:
> westdeutsch sozialisiert wurden

Ostdeutsch wurde dann SEDialisiert? Oder stasiisiert?
 :-)
SCNR

von Zeno (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Aber du kannst uns bestimmt sagen welcher Typ der TO genau hat.
> (Link)
Wenn's ein Halb- oder Vollautomat, ist dann so etwas wie ich in meinem 
letzten Post verlinkt habe. In der DDR gab es außer der legendären WM66 
(Wellradmaschine) eigentlich nur 2 Typen (70'ziger/80'ziger): WAxx waren 
Halbautomaten und WVAxx waren Vollautomaten. Davon gab es eine 
Grundversion und eine etwas teurere aufgepeppte Version (das waren die 
mit den Zusatztasten):

Udo S. schrieb:
> Dagegen hilft auch die Ostalgie nix, denn früher war nicht alles besser,
> weder im Westen noch im Osten.
Das hat so auch keiner behauptet. Dennoch hat man im Osten, der 
Mangelwirtschaft geschuldet, so produziert das es entweder länger 
gehalten hat oder man es zumindest reparieren konnte. Allerdings wurde 
die Qualität zum Ende hin auch immer schlechter, zumindest das was im 
eigenen Land verkauft wurde.
Im Westen war, wie Du schreibst, auch nicht alles besser, aber es war 
besser verpackt und hat so eine höhere Qualität suggeriert.

von René H. (mumpel)


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Udo S. schrieb:
> Re D. schrieb:
>> Der Uwe, Kann einen Toplader nicht von einem Bottisch  unterscheiden.
>> Eine Topleistung!
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenradwaschmaschine

Und was hat das mit Toplader zu tun? Toplader = "Von oben befüllen", 
Frontlader = "Von vorn befüllen".  Ein Toplader hat eine Trommel, kein 
Wellenrad.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Zeno schrieb:
> Die vergessen dann auch gern das viele der auch so
> preisgünstigen Quelle- oder Neckermannartikel in der ehemaligen DDR
> gefertigt wurden und dann zu Tiefstpreisen im Westen verschleudert
> wurden. Das Zeug fehlte dann natürlich auf dem eigenen Markt, aber den
> Rentnern in Berlin war die DM halt wichtiger - koste es was es wolle.

Diese früheren Quelle- und Neckermannartikel kenne ich. Einige - 
vielleicht sogar die meisten? - Wessis mochten nicht glauben, dass es 
DDR-Produkte waren (ich bin übrigens ebenfalls Wessi).

Was ich mich schon lange vor 1989 gefragt habe: Muss es für die Ossis 
nicht frustrierend gewesen sein, wenn das Zeugs auf dem eigenen Markt 
fehlte, aber bei Qualle und Meckermann - wie Du es wohl zutreffend 
bezeichnest - "verschleudert" wurde?

Ja, für den Bedarf der Rentner aus dem Berlin-nahen Wandlitz.

von Yoyo (Gast)


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Schön das als sinnstiftendes Element einer mörderischen Diktatur eine 
Waschmaschine herhalten muss. So kann man Geschichte besonders dumm und 
lächerlich relativieren.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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@Zeno:

Hättest mal den Link zum ganzen Artikel einstellen sollen:

https://www.berlin-repariert.de/foron-va-861-sucht-dringend-ein-liebhaber-kostenlos/

Der "Leon", der dort viele Reparaturberichte schreibt, ist ein wahrer 
Nachhaltigkeitsfanatiker und hat das Herz (für E-Geräte) am rechten 
Fleck. Die Berichte lesen sich auch lustig, weil er als 
Nichtmuttersprachler ganz unbekümmert und mit viel Emotionen drauflos 
schreibt.

von Udo S. (urschmitt)


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Hoffentlich bald Rentner schrieb:
> ur Luftfeuchtigkeit: Es geht ums ganze Haus (> 500 m³), da geht die
> Luftfeuchtigkeit bei kaltem, trockenen Wetter nach einer Ladung
> Wäscheständer von 35% auf 55%.

Man sollte bei der Luftfeuchte berücksichtigen dass die nicht nur in die 
Luft geht, sondern von dort auch in Wände und Holzmöbel.
Da die Luftfeuchte beim Wäschetrocknen langsam freiwird stellt mehr oder 
weniger ein Gleichgewicht zwischen Luft, Möbel und Bausubstanz ein.
Dadurch wird ein vielfaches der Feuchte aufgenommen ohne dass die Luft 
-> 100% geht.
In Niedrigenergiehäusern ist z.T weit innen schon die Dampfbremse, so 
dass hier je nach Baumaterial dieser Austausch weniger gut funktioniert.
Dafür hat man bei Altbauten eher punktuelle Kältebrücken die dort zur 
Kondensation und Schimmel führen können, auch bei rel. Luftfeuchten 
deutlich unter 90%.

Beitrag #7227159 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7227168 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mcn schrieb:
> Die da?
> https://de.wikipedia.org/wiki/WM_66

Gewiss nicht. Er schrieb etwas von "sauschwer", das deutet auf 
Waschvollautomat hin, mit Betongewichten zur Beschwerung im Fuß, damit 
sie beim Schleudern nicht wegsetzt.

1982 sehr wahrscheinlich noch keine elektronische, sondern mit 
mechanischem Schrittschaltwerk und Synchronmotor-Zeitsteuerung. Die mit 
Controller-Steuerung kamen erst Ende der 1980er Jahre auf. Antrieb über 
Kondensator-Motor, da schleifen sich keine Kohlen ab. Lagerung der 
Trommel auf beiden Seiten, sodass die Lager auch ewig halten.

Nun können all die WM66-Enthusiasten ihre Theorien wohl wieder in die 
Ecke legen.

von Programmierer (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Was für ein Widersinn! Im Kapitalismus ist es eine Todsünde, haltbare
> Konsumgüter herzustellen oder gar langlebige Wirtschaftsgüter dem
> Proletariat zur Verfügung zu stellen!

Gilt übrigens auch für die Kleidung selbst. Ist euch mal aufgefallen 
dass in den letzten 10-20 Jahren T-Shirts aus immer dünnerem Stoff 
hergestellt werden? Das Zeug ist mittlerweile so fragil dass es schon 
beim An/Ausziehen reißt. Wenn man davon eine Ladung in so eine 
Wellenradmaschine gibt wird sie bestimmt in eine Ladung Putzlappen 
umgewandelt. Ganz davon abgesehen dass das wabbelige Zeug überhaupt 
nicht in Form bleibt und immer so sackartig auf dem Leib hängt.

Aber wir haben ja "Fast Fashion", wenn man ein T-Shirt länger als 3 
Jahre nutzt kommt ja aus dem Familienkreis schon "wirf das doch bitte 
mal weg". Also bitte einmal im Jahr alles neu kaufen! Gilt auch für 
Bettwäsche, Sofakissen & Co. Wenn man da irgendwo einen Faden sieht - 
weg damit und neu kaufen.

Beitrag #7227212 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7227229 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alexander (alecxs)


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Ich denke das Thema Geplante Obsoleszenz ist hinreichend bekannt um das 
Anliegen des TE einordnen zu können.

Natürlich waren die Ressourcen in der Planwirtschaft der Sowjetunion 
begrenzt. Es ist aber generell eine andere Generation gewesen, und 
natürlich gab es Markenprodukte von hoher Qualität im gesamten 
Nachkriegsdeutschland.

Ich denke nicht das wir hier in Ostalgie verfallen sollen oder 30 Jahre 
nach dem Fall der Mauer noch in Ostdeutsche und Westdeutsche unterteilen 
können.

Ich bin zwar nicht soo alt das ich was von der DDR bezeugen könnte, aber 
ich kann zumindest berichten das Trommellager einer Indesit 
Waschmaschine hält so ziemlich genau zwei Jahre.

von Uuu B. (hansdampf2)


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Martin S. schrieb:
> Kommt auf die Raumgröße an. Unser Wohn-Schlafzimmer ist 32qm groß. Macht
> bei 2,30m Deckenhöhe 74m³ Raumvolumen. Eine Ladung wäsche hat locker
> noch 2-4 Liter Wasser intus. Um unseren Raum von 40 auf 100% rel.LF zu
> erhöhen, braucht es gerade einmal 350g Wasser.
Hast Du da nur 10°C im Raum? Delta: 350g/74m³= 4,7g/m³. Bei 20°C erhöht 
sich die absolute Luftfeuchte meines Wissens von 6,9g/m³ (40%) auf 
17,3g/m³ (100%), also um 10,4g. Das sind dann bei Deinem Raum 770g und 
bei 25°C sogar mehr als 1l. Die 2-4 Liter sind für aktuelle WMs auch 
etwas hoch gegriffen. Je nach Schleuderwirkungsklasse würde ich eher zu 
1-2 Liter bei 3kg trockener Wäsche tendieren (wer 5kg nimmt, hat sicher 
auch einen größeren Wohn-Schlafraum ;-). Es könnte mit dem Trocknen also 
gerade so mit gekippten Fenster machbar sein..
PS: ich habe hier noch Fineliner aus dem Osten - die schreiben auch 
immer noch ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Uuu B. schrieb:
> Je nach Schleuderwirkungsklasse würde ich eher zu
> 1-2 Liter bei 3kg trockener Wäsche tendieren

Wie wäre es mal mit messen? Einfach die trockene Wäsche vorher und die 
feuchte nachher nehmen und sich auf die "Körperfettwaage" stellen.
Den Fettgehalt dürft ihr dann ignorieren :-)

Uuu B. schrieb:
> Hast Du da nur 10°C im Raum? Delta: 350g/74m³= 4,7g/m³. Bei 20°C erhöht
> sich die absolute Luftfeuchte meines Wissens von 6,9g/m³ (40%) auf

Wie oben schon gesagt. Der Großteil der Feuchte geht in Möbel und Wände, 
eure Rechnung ist Makulatur.

Uuu B. schrieb:
> Es könnte mit dem Trocknen also
> gerade so mit gekippten Fenster machbar sein.

Unnütze Energieverschwendung, aber Heizung ist ja billig ;)

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