Ich würde gerne ein tragbares Modul mit einem STM32L072 bauen, das mit einer CR2032 Knopfzelle versorgt wird. Zum Flashen möchte ich den internen Bootloader über USB verwenden. Außerdem möchte ich die USB Schnittstelle zum Ausgeben von Debug Meldungen nutzen. Im mobilen Normalbetrieb wird der USB Anschluss nicht verwendet. Wegen der Knopfzelle wäre die Versorgungsspannung 2 bis 3 Volt. Kann dann die USB Schnittstelle überhaupt funktionieren? So wie ich das Datenblatt verstehe müsste das gehen (außer bei der 32 Pin Version weil die keinen V_USB Anschluss hat). Habe ich das richtig verstanden? Als Sahnehäubchen fände ich cool, wenn die Batterie nicht belastet wird solange das Ding am USB Port des PC hängt. Ich denke dafür brauche ich einen Umschalter (Batterie vs. USB) und einen 3 Volt Regler. Vielleicht gibt es das auch schon kombiniert als IC. Kennt ihr da was, dass ich als Privatkunde kaufen kann?
Stefan F. schrieb: > Außerdem möchte ich die USB Schnittstelle zum Ausgeben von Debug > Meldungen nutzen. Ein USB-UART mit Pegelwandler tut's nicht? Andererseits kann zum Debuggen die VCC auch auf 3,3V angehoben werden. Stefan F. schrieb: > Kennt ihr da was, dass ich als Privatkunde kaufen kann? Geh' Mal alte Threads durchforsten, das wurde hier schon oft diskutiert. Neulich wurden solche ICs die das können auch im Marktforum angeboten. mfg mf
Achim M. schrieb: > Ein USB-UART mit Pegelwandler tut's nicht? Möchte ich vermeiden, die Platine soll primitiv bleiben. > Andererseits kann zum Debuggen die VCC auch auf 3,3V angehoben werden. Ja dagegen hätte ich nichts. Scheint aber gar nicht nötig zu sein, falls ich das Datenblatt richtig verstanden habe.
Schau dir mal den Schaltplan vom Adafruit STM32 Feather an. Ist zwar ein STM32F4 aber sollte ähnlich sein. Jedenfalls haben die einen LiPo-Lader und damit eine Umschaltung zwischen USB und Akku.
Jens R. schrieb: > Schau dir mal den Schaltplan vom Adafruit STM32 Feather an. Danke. Die Schaltung kenne ich schon von einem anderen Board. Problem ist hier, dass zwischen Batterie und µC noch ein Spannungsregler liegt. Den will ich vermeiden, da meine Batterie nur 2-3 Volt hat und auch wegen der Ruhestromaufnahme. Vielleicht mache ich die Umschaltung einfach mechanisch. Dann bleibt aber noch meine Frage offen ob ich richtig verstanden habe, dass der USB Anschluss funktioniert, während der STM mit (nur) 2-3 Volt versorgt wird. Ich würde es ja gerne einfach ausprobieren, aber ich kann ihn nirgendwo kaufen. Außer für Schweinepreise bei Aliexpress, denen traue ich aber nicht. Die Wartezeit würde ich gerne mit der Planung dieses Projektes verbringen und schon mal eine Platine produzieren lassen. Deswegen frage ich hier.
Stefan F. schrieb: > Ich denke dafür brauche ich > einen Umschalter (Batterie vs. USB) und einen 3 Volt Regler. Vielleicht > gibt es das auch schon kombiniert als IC. Kennt ihr da was, dass ich als > Privatkunde kaufen kann? Man könnte im einfachsten Fall zwei Dioden nehmen, allerdings geht da etwas Spannung verloren. Sollte aber fast reichen, denn wenn die Zelle soweit hin ist, kommt es auf die letzten 0,25V auch nicht mehr an. Braucht man halt eine Schottky mit möglichst niedriger Durchlassspannung, z.B. PMEG3005AEA. In den USB-Zweig kommt ein LDO dazu. Die Verlustleistung der Dioden bleibt natürlich, je nach Anwendungsfall aber verschmerzbar. Alternativ: Fertige ICs gibt es von vielen Herstellern, Stichwörter wären „load switch battery line“, dann kommt so etwas: https://pdfserv.maximintegrated.com/en/an/AN1136.pdf Als Privatperson sicherlich zu beziehen, Mouser oder LCSC oder Sammelbestellung Farnell.
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Stefan F. schrieb: > Ich würde es ja gerne einfach ausprobieren, aber ich kann ihn nirgendwo > kaufen. Außer für Schweinepreise bei Aliexpress, denen traue ich aber > nicht. Die Wartezeit würde ich gerne mit der Planung dieses Projektes > verbringen und schon mal eine Platine produzieren lassen. Deswegen frage > ich hier. Du könntest einfach einen EFM32 nehmen. Von dem hier https://www.silabs.com/mcu/32-bit-microcontrollers/efm32-happy-gecko/device.efm32hg322f64g-qfp48?tab=specs z.B. hat DIgikey gerade über 300 Stück vorrätig. https://www.digikey.de/de/products/detail/silicon-labs/EFM32HG322F64G-C-QFP48R/10314095 Und für batteriebetriebene Anwendungen sind die auch nicht übel. fchk
Frank K. schrieb: > Du könntest einfach einen EFM32 nehmen. Für mich wäre das nicht einfach, weil ich mit dieser Serie und den zugehörigen Arbeitsmitteln nicht vertraut bin. Als Hobbybastler muss man sich auch wenige Inseln beschränken. Dass ich mich über den Tellerrand der 8 Bit Welt hinaus wage ist für mich schon aufregend genug. Ich hab's nicht eilig. Irgendwann werden STM32 wohl wieder verfügbar sein. Es muss ja nicht unbedingt in L072 sein.
Ich reiche mal ein Infos zu meiner Idee nach, was das werden soll: Inspiriert haben mich die altbekannten Produkte Digispark und B·O·B·3. Ich möchte einen ähnlichen USB Stick zum Kennenlernen der STM32L0 Serie entwerfen, den man mit sich herum tragen und vorzeigen kann (daher der Batteriebetrieb). Er soll ein bisschen einfache Peripherie on Board haben. Wer damit mehr machen will, soll an der Unterkante Kontakte wie an den alten ISA Karten vom PC vorfinden, für die es passende Slot-Stecker gibt. Man kann da aber auch Stit- und Buchsenleisten im 2,54mm Raster anlöten. Ich will damit gar nicht reich werden, sondern einfach einen Grund haben, eine eigens entworfene Platine herstellen zu lassen, die nicht völlig sinnlos ist, und die man dem einen oder anderen Interessenten überlassen kann. Warum nicht Digispark? Weil der nur 5 Pins hat die sich auch noch mit dem USB Port überlappen. Die Idee finde ich gut, aber er ist insgesamt zu klein geraten. Warum nicht B·O·B·3? Weil der schon immer wie zu teuer war. Außerdem finde ich es nicht mehr Zeitgemäß, extra einen Programmieradapter dazu kaufen zu müssen. Warum nicht Microbit? Auch zu teuer und vor allem zu komplex. Als ich mir den damals anschaute war das verfügbare Lehrmaterial und die Bibliotheken noch äußerst unvollständig. Es zeichnete sich jedoch ab, dass man auf jeden Fall von den vorgefertigten Bibliotheken abhängt, was mir nicht gefällt. Auch stört mir der spezielle Erweiterungs-Anschluss, den man ohne teures Spezialzubehör nicht benutzen kann. Warum nicht Trinkey QT2040? Da fehlt mir die Batterie und Anschlüsse für Erweiterungen (nur I²C ist zu wenig). Der hat auch praktisch keine Peripherie On-Board, was soll man damit anfangen? Warum nicht RP2040 PYBStick? Der ist offenbar Fall am nächsten an meiner Idee. Leider kann auch dieser nicht mobil mit Batterie vorgeführt werden. Der RP2040 ist wenigstens lieferbar, andererseits kenne ich mich mit dem Chip nicht aus und habe zur Zeit auch keine Lust mich mit ihm zu befassen (das wären zu viele Baustellen gleichzeitig). Wenn die STM32 noch lange unobtainable bleiben, könnte sich das ändern.
Stefan F. schrieb: > Warum nicht RP2040 PYBStick? > Der ist offenbar Fall am nächsten an meiner Idee. Leider kann auch > dieser nicht mobil mit Batterie vorgeführt werden. Warum nicht eine fertige USB-Power-Bank nehmen und ein aus USB versorgtes Board unterwegs da anstecken?
Nikolaus S. schrieb: > Warum nicht eine fertige USB-Power-Bank nehmen und ein aus USB > versorgtes Board unterwegs da anstecken? Ist unpraktisch, da zwei Teile. Und außerdem ist da nichts drauf was man vorführen könnte. Mein STM32 Stick soll da schon etwas "besser" sein. Ja ich weiß, jeder findet etwas anderes besser. Ist auch gut so.
> und habe zur Zeit auch keine Lust mich mit ihm zu > befassen (das wären zu viele Baustellen gleichzeitig). Wenn die STM32 > noch lange unobtainable bleiben, könnte sich das ändern. Hatte die selbe Haltung dazu, bis ich mich neulich einmal „zwangsweise“ damit beschäftigt habe. Brauchte ein Gerät, das ohne viel Entwicklungsaufwand verschiedene USB-Rollen einnehmen kann (Host, Slave, HID, VCOM, etc.). Es ist wirklich der Hammer, was man mittels Python in kürzester Zeit hinbekommt. Dazu muss ich sagen, dass ich bis jetzt nicht gerade der Python-Experte bin. Support aus dem Netz grandios.
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Harald A. schrieb: > Es ist wirklich der Hammer, was man mittels Python in > kürzester Zeit hinbekommt Ja das stimmt wohl. Python lebt wie Java von den Bibliotheken die dafür gemacht wurden.
Stefan F. schrieb: > Ich reiche mal ein Infos zu meiner Idee nach, was das werden soll: > [und so weiter] Ehrlich gefragt, warum dann nicht die Adafruit Feder (STM32 Feather)? 🤔 Größenordnung ist ähnlich dem von dir gezeigten RP. Es ist vollständig in Arduino integriert. Ebenso geht Python. Wenn einem das nicht reicht, schnappt man sich die CubeIDE und fängt in C oder C++ an zu programmieren (entweder direkt über USB oder sogar über SWD). Hardware seitig ist das Stack-System mit den Wings wunderbar erweiterbar oder man hat für einfache Anbindung an Sensoren die Stemma QT Teile. Wenn es mehr Hardwareschnitstellen sein müssen, kann man auch hier selber Wing-Boards designen. Ich habe mir ein CAN Transceiver-Wing gebaut. Ich selber habe schon Mikrocontroller Platinen entworfen (für Infineons C166 und dessen Nachfolger). Das lohnt sich aber bei den heutigen Preisen für Fertige Boards nicht mehr. Außer vielleicht man sucht etwas ganz besonderes. Ja du hattest schon erwähnt, dass du dir das Board angeschaut hast. Achja, es gibt auch Wing-Boards die einen Knopfzellen Halter haben. Was damit möglich ist, hab ich aber noch nicht geschaut.
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Stefan F. schrieb: > Wegen der Knopfzelle wäre die Versorgungsspannung 2 bis 3 Volt. Kann > dann die USB Schnittstelle überhaupt funktionieren? Ja! Wir haben in einem Serienprodukt einen STM32L072С8, der über einen Regler mit 2,5V versorgt wird. USB wird benötigt, um das Gerät zu parametrieren, aber auch, um Updates einzuspielen. Beachte dabei, dass der Treiber zum SW-Update ein anderer ist als jener, nur Daten zu lesen. Die beiden Datenleitungen sind direkt an PA11 / PA12 des µC, ESD-Schutz mit einem TVS-Array SR05. V-USB geht über 200k-100k an PA2, vermutlich, damit der µC weiß, ob Spannung da oder nicht. Vom USB kann auch der interne LiPo geladen werden. Pin4 der Micro-USB geht über einen R-Teiler 3k3-10k und zwei BAT254 nach VDD / VSS an BOOT0 des STM32. Der STM32 kommuniziert per UART mit einem anderen Stein, dessen Versorgung geregelte 1,8 Volt sind, das setzt ein TXS0102D um. Bevor jemand fragt: Den Stromlauf gebe ich nicht aus der Hand.
Jens R. schrieb: > Ehrlich gefragt, warum dann nicht die Adafruit Feder (STM32 Feather)? Erster Eindruck: ziemlich teuer. Es ist von der Schaltung her weit von dem entfernt, was ich machen will. Es soll ein STM32L0 werden, kein F4.
Manfred schrieb: > Ja! ... Danke Manfred, du hast ein ziemlich ähnliches Nutzungs-Szenatio beschrieben, wie mir vorschwebt. Ich habe schon angefangen, die Platine zu entwerfen. Anbei ein Foto vom aktuellen Stand. Das rot Dings soll ein Fototransistor werden. Zwischen den Tastern sind 4 rot/grüne LEDs für die leider die 3D Ansicht fehlt. Ich bin doch von den CR2032 Knopfzellen weg, weil sie zu wenig Strom für die LEDs liefern (zumindest die billigen). Nehme jetzt 2x LR44 (auf der Rückseite). Bin gespannt, wie viele Fehler die Platine haben wird :-)
Stefan F. schrieb: > Danke Manfred, du hast ein ziemlich ähnliches Nutzungs-Szenatio > beschrieben, wie mir vorschwebt. Ich hoffe, meine Beschreibung hilft, den Umgang mit USB am STM32 zu klären, was mir Dein Hauptproblem schien. > Ich bin doch von den CR2032 Knopfzellen weg, weil sie zu wenig Strom für > die LEDs liefern (zumindest die billigen). Nehme jetzt 2x LR44 (auf der > Rückseite). Scheißknöpfe, die sind nicht besser als CR2032, aber sabern gerne mal. Schaue Datenblätter an, LR44 sehe ich von 105..175 mAh bei 6k8 oder 8k2 Last bis 0,9 Volt.
Manfred schrieb: > Ich hoffe, meine Beschreibung hilft, den Umgang mit USB am STM32 zu > klären, was mir Dein Hauptproblem schien. Ja definitiv.
Manfred schrieb: > Scheißknöpfe, die sind nicht besser als CR2032, aber sabern gerne mal. > Schaue Datenblätter an, LR44 sehe ich von 105..175 mAh bei 6k8 oder 8k2 > Last bis 0,9 Volt. Aus irgend einem Grund hat meine Frau zahlreiche dieser Sets gekauft, wo man 16 gemischte Zellen für 1 Euro bekommt. Also qualitativ sicher unterste Schiene. Einige sind schon von alleine leer geworden, aber nicht alle. Jedenfalls habe ich von denen man ein paar Stichproben genommen und da konnten sämtliche LR44 Zellen locker 10x so viel mA liefern, wie die Lithium Zellen.
Wenn Du jetzt schon bei 2x LR44 auf der Rückseite bist könntest Du ja auch einen Halter für 2xAAA nehmen. Den Platz scheinst Du ja zu haben. Keystone hat schicke Halter. Oder ne kleine LiPo Bag Zelle mit fertigen Kabel dran, Schutzelektronik integriert. Die hat auch schon die passende Spannung und kann per USB geladen werden, TP4056 und Co. Bei der Endabschaltung kannst Du dich auf die Schutzschaltung verlassen, die macht dann unter 3V den cut-off. https://www.adafruit.com/product/1570
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Beitrag #7230819 wurde von einem Moderator gelöscht.
Harald A. schrieb: > Wenn Du jetzt schon bei 2x LR44 auf der Rückseite bist könntest Du ja > auch einen Halter für 2xAAA nehmen. Den Platz scheinst Du ja zu haben. Ja stimmt, geht auch.
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