Forum: PC Hard- und Software Windows 10 Tresor Domänen-Anmeldeinformationen Gültigkeitsdauer: Sitzung


von Haselbert (Gast)


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Hi,

ich habe eine alte, MBR-formatierte SSD auf eine neue NVMe-SSD geklont, 
mit Hilfe eines M.2-NVMe-USB-Adapters in einer Linux Kernel Virtual 
Maschine (KVM) gebootet und mit dem Windows Bordtool mbr2gpt.exe bootbar 
zum GPT-Format konvertiert.

Ich habe das gemacht, weil auf dem Rechner Software läuft, für die sich 
Dienstleister den Support fürstlich bezahlen lassen, weil sie ein 
Quasi-Monopol haben. Ich will eine (durch Inkompetenz sehr lange 
dauernde und nervenzehrende) Neuinstallation verhindern.

Nachdem Einbau in den neuen Rechner habe ich die Treiber bereinigt und 
festgestellt, dass Windows und Office nicht mehr aktiviert sind. 
Ansonsten sieht das Resultat recht gut aus. Die Aktivierung ist kein 
Problem und lässt sich sicherlich beheben.

Nun das echte Problem: Der Rechner loggte sich zuvor automatisch in der 
Domäne ein, wenn der Fingerabdrucksensor benutzt wurde.
Nun funktioniert die Anmeldung an der Domäne insofern nicht mehr, dass 
das Netzlaufwerk des Servers nicht mehr automatisch verbunden wird, 
obwohl der Rechner selbst in der Domäne ist.

Wenn ich in den Windows-Tresor die Anmeldeinformationen für die Domäne 
manuell eingebe, ist leider die Gültigkeitsdauer nur für die aktuelle 
Sitzung. Gebe ich stattdessen nicht-Domänen-Anmeldeinfos an, ist die 
Gültigkeitsdauer auf "Organisation" gesetzt, übersteht also auch den 
Neustart. Das geht mit Domänen-Anmeldeinformationen schlicht nicht.

Da diese Infos ja auf dem bisherigen System gespeichert waren: Kann mir 
jemand helfen? Weiß jemand, wie ich dieses Domänenkennwort persistent 
für alle Domänenressourcen gespeichert bekomme? Würde mir echt 
weiterhelfen!
Oder weiß eventuell jemand eine GPO, mit der ich am Domänencontroller 
das permanente Speichern der Anmeldeinfos erlauben kann?

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Bei einer Domänenmitgliedschaft gibt es nicht nur Benutzer-, sondern 
auch Computerkonten. Durch Dein Klonen eines zur Domäne gehörenden 
Computers hast Du dessen Computerkonto nicht kopieren können (das ist 
eine Sicherheitsmaßnahme, denn sonst könnte man ja mit physischen 
Zugriff auf einen einzigen Computer, der sich in einer Domäne befindet, 
zahlreiche neue Computer in die Domäne einschleusen).

Lange Rede - Du musst Deinen geklonten Computer neu zur Domäne 
hinzufügen.
Das kann nur der Domänenadministrator*, entweder direkt von Deinem 
Computer aus (durch "Hinzufügen zur Domäne" etc., dabei wird das 
Domänenadministratorkonto abgefragt) oder aber auf dem Domänencontroller 
mit der AD-Verwaltung.

Das ist nichts neues, so verhalten sich Windows-Domänen schon seit über 
einem Vierteljahrhundert.

*) bzw. ein anderer Domänenbenutzer mit der Berechtigung "Hinzufügen von 
Computern zur Domäne"

von c-hater (Gast)


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Haselbert schrieb:

> ich habe eine alte, MBR-formatierte SSD auf eine neue NVMe-SSD geklont,
> mit Hilfe eines M.2-NVMe-USB-Adapters in einer Linux Kernel Virtual
> Maschine (KVM) gebootet und mit dem Windows Bordtool mbr2gpt.exe bootbar
> zum GPT-Format konvertiert.

Warum dies? Der Clone wäre doch auch ohne dieses Vorgehen bootbar 
gewesen, warum musste der auf GPT umgebaut werden? Das ergibt aus meiner 
Sicht keinerlei Sinn.

> Nachdem Einbau in den neuen Rechner habe ich die Treiber bereinigt und
> festgestellt, dass Windows und Office nicht mehr aktiviert sind.

Das ist vollkommen normal. GPT/MBR hin oder her. Windows wird merken, 
das es eine neue Maschine ist und dementsprechend die Aktivierung 
verlieren. Mit ein bissel Pech sogar dauerhaft. Das hängt davon ab, wie 
die vorherige Aktivierung zustande gekommen ist. War das eine "digitale 
Lizenz" (z.B. aus dem Upgrade eines älteren Windows), ist hier Ende 
Gelände.
Office ist sogar noch restriktiver als Windows, aber die genaue und 
konsistente Darstellung der hier geltenden Regeln bekommt nichtmal mehr 
Microsoft selber gebacken, würde also hier deutlich zu weit führen.

> Ansonsten sieht das Resultat recht gut aus. Die Aktivierung ist kein
> Problem und lässt sich sicherlich beheben.

Kommt halt drauf an.

> Nun das echte Problem: Der Rechner loggte sich zuvor automatisch in der
> Domäne ein, wenn der Fingerabdrucksensor benutzt wurde.
> Nun funktioniert die Anmeldung an der Domäne insofern nicht mehr, dass
> das Netzlaufwerk des Servers nicht mehr automatisch verbunden wird,
> obwohl der Rechner selbst in der Domäne ist.

Sicher? Woher genau weißt du das?

von Haselbert (Gast)


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Auflösung: Tatsächlich war der Benutzer nicht richtig an der Domäne 
angemeldet. Grund: durch den neuen LAN-Adapter beim neuen Rechner wurden 
alle statischen Verbindungseinstellungen verloren. Folglich war der DC 
nicht mehr als DNS konfiguriert. Die lokale Domainauflösung ging also 
nicht, was dann zu den Problemen führte.

Windows ließ sich wie erwartet nach erneuter Eingabe des Keys problemlos 
aktivieren. Office leider nicht. Der Key kam leider mit dem Haken, dass 
man ihn nur einmal aktivieren darf. Hätte ich mal lieber direkt das 
Office Abo genommen...

Vielen Dank mit dem Hinweis zur PC-Mitgliedschaft und zur Richtlinie! 
Das werde ich auch noch prüfen. Ich kann mir vorstellen, dass es da noch 
Unstimmigkeiten gibt.

Sorry, dass ich so wenig Erfahrung mit der Domäne habe. Ich mache das 
eher aus der Not als weil es mir Spaß bringt... Sonst kümmern sich alle 
nur darum, dass es überhaupt läuft, und keiner darum, dass es nach 
Regeln abläuft. Und das geht mehr und mehr irgendwann in die Hose.

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