Forum: HF, Funk und Felder MAX2871 Phasendrift


von Gustav G. (gustavgggg)


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Meine Schaltung mit 2 MAX2841 ist darauf angewiesen, dass die Phase über 
einen langen Zeitraum zueinander stabil bleibt. Die beiden haben die 
gleiche 50MHz Referenzclock, welche durch einen Clock Divider aufgeteilt 
wird. Nach meinem Verständnis sollte die Phase der Ausgänge doch dann 
stabil bleiben. Dem scheint allerdings nicht so zu sein. Die Phase 
bleibt nicht gleich wenn ich die Spannungsversorgung einmal ausschaltte 
und wieder einschalte.

Die haben ja prinzipiell einen Sync Eingang. Dabei ist mir jedoch ein 
Rätsel, wie man sicherstellen soll wann der Sync Puls kommt. Im 
Datenblatte steht dazu: "The MUX sync pulse rising edge cannot occur 
inside setup/hold
time window around the reference signal rising edge."

Das heißt, dass man ja eine extra Logk braucht, die das sicherstellt. 
Ich würde die gerne immer in gleicher Phase zueinander betreiben. Hat da 
jemand Hinweise für mich?

von hf werker (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Hat da jemand Hinweise für mich?

Mein Hinweis lautet dass du (aus dem Zusammenhang entnehmend)
von einem Synthesizer sprichst, aber der MAX2841 (den du nennst)
einen "5GHz Linear Power Amplifier" darstellt.

Also vielleicht erst mal klarstellen was du wirklich meinst.

von Gustav G. (gustavgggg)


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hf werker schrieb:
> Gustav G. schrieb:
>> Hat da jemand Hinweise für mich?
>
> Mein Hinweis lautet dass du (aus dem Zusammenhang entnehmend)
> von einem Synthesizer sprichst, aber der MAX2841 (den du nennst)
> einen "5GHz Linear Power Amplifier" darstellt.
>
> Also vielleicht erst mal klarstellen was du wirklich meinst.

Tut mir leid das war ein Tippfehler ohne zu lesen. Ich meine den 
MAX2871.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Gustav G. schrieb:
> Nach meinem Verständnis sollte die Phase der Ausgänge doch dann
> stabil bleiben. Dem scheint allerdings nicht so zu sein. Die Phase
> bleibt nicht gleich wenn ich die Spannungsversorgung einmal ausschaltte
> und wieder einschalte.

Ohne den Chip zu kennen: Wenn Teiler im Spiel sind, haben die natürlich 
innere Zustände, und die können sich in beiden Exemplaren nach jedem 
Einschalten unterscheiden, z.B. dadurch, dass einer der beiden etwas 
eher einrastet, als der andere.

Zu der Sync-Funktion kann ich nichts sagen, dazu müsste ich erst das 
Datenblatt studieren. Kann ich heute Abend vielleicht mal machen.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Mario H. schrieb:
> Ohne den Chip zu kennen: Wenn Teiler im Spiel sind, haben die natürlich
> innere Zustände, und die können sich in beiden Exemplaren nach jedem
> Einschalten unterscheiden, z.B. dadurch, dass einer der beiden etwas
> eher einrastet, als der andere.

Das würde ja heißen, dass es nicht möglich ist zwei physisch getrennte 
Chips zu benutzen, die mit einer Referenzclock betrieben werden wenn 
sich die Phase zueinander nicht stabil verhält. Das mit den Zählern 
macht natürlich Sinn.

von hf werker (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Die Phase
> bleibt nicht gleich wenn ich die Spannungsversorgung einmal ausschaltte
> und wieder einschalte.

Ja, denn du musst ja den Synthesizer neu initialisieren und
auf deine Wunschfrequenz setzen. Da es sich um einen Fraktional-
Synthesizer handelt findet er nach jedem Setzen einer Frequenz
eine neue Phasenstellung. Sogar dann wenn du den Synthesizer
nur mal kurz auf eine andere Frequenz setzt und dann zurück.

Dieses Verhalten bekommt man auch bei einem kommerziellen,
hochklassigen Messender. Phasen-Wiederholtreue wird im
Allgemeinen nicht garantiert. Oder: alles was im Datenblatt
nicht festgeschrieben ist wird auch nicht garantiert geleistet.

Kann vielleicht sein dass man bei reinen Integer-Teilerfaktoren
immer die gleiche Phase bekommt.

Ob das Synchronisieren zweier Bausteine funktioniert wage
ich nicht zu sagen da es schwer zu beurteilen ist in
wieweit der Sync-Eingang bis auf den Phasendetektor einwirken
kann. Eigentlich müsste ja der Fraktional-Modulator geeignet
aufsynchronisiert werden. Ob das gemacht wird? Mehr Fragen
als Antworten....

von hf werker (Gast)


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Am Titel hätte ich noch was zu kritisieren: dort schreibst du
Phasendrift, redest aber in deinem Text von unterschiedlichen
Phasen nach dem jeweiligen Einschalten. Das wiederum hat mit
Drift allerdings nicht im Geringsten etwas zu tun. Drift ist
ein kontinuierliches Abweichen vom Sollwert.

von hf werker (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> werden wenn sich die Phase zueinander nicht stabil verhält

Die Phase bleibt ja zueinander stabil, nur steht sie nach
jedem Setzen eben anders.

von Gustav G. (gustavgggg)


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hf werker schrieb:
> Die Phase bleibt ja zueinander stabil, nur steht sie nach
> jedem Setzen eben anders.

Vielleicht sage ich mal worum es hier eigentlich geht. Ich habe mir eine 
modifizierte Version des LibreVNA aufgebaut. Der hat ja einen MAX2871 
aber eben 2 davon. Einmal für den Transmitter uns einmal für die erste 
LO Frequenz. Das sind ja erstmal zwei getrennte Einheiten, die nur die 
gemeinsame Referenzfrequenz haben.

Wenn ich nun eine Messung mache und die Messung nach ein paar Minuten 
widerhole, ohne etwas anzufassen dann gibt es eine Phasenverschiebung im 
S11 Signal zwischen der ersten und der zweiten Messung, was im Grunde 
nicht sein dürfte.

So wie ich das sehe werden die beiden MAX2871 nirgendwo explizit 
synchronisiert und das würde ich gerne machen.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Gustav G. schrieb:
> So wie ich das sehe werden die beiden MAX2871 nirgendwo explizit
> synchronisiert und das würde ich gerne machen.

Wie gesagt, ich kenne den MAX2871 nicht, und habe meine Nase nie ins 
Datenblatt gesteckt.

Die Konkurrenz von Analog Devices hat jedenfalls im ADF4350/ADF4351 und 
anderen ähnlichen Chips Vorkehrungen, um bei jedem Neuprogrammieren 
dieselbe Phasenbeziehung zum Clock-Signal sicherzustellen, ohne dass es 
dafür eines externen Sync-Signals bedarf. Findet man im Datenblatt im 
Abschnitt "Phasae Resync". Die Funktion muss man aktivieren, wenn man 
die Chips für einen VNA verwenden will. Anders geht es nicht, die Teiler 
und auch der Sigma-Delta-Modulator im Fraktional-Modus haben nun einmal 
innere Zustände.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Gustav G. schrieb:
> So wie ich das sehe werden die beiden MAX2871 nirgendwo explizit
> synchronisiert und das würde ich gerne machen.

Das wird dir so einfach nicht gelingen.
Der MAX2871 hat von haus aus keine Direkte Synchronisationsmöglichkeit
Im Datasheet steht dazu:
1
Output Phase Reset and Adjustment Allow
2
Synchronization of Multiple Synthesizers

Was so viel bedeutet das der µC die Phase nachregeln muss bis sie 
Stimmt.
Bzw Resynchronisieren und das bei allen MAX2871.
Auf seite 27 https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX2871.pdf
wird dies in einer Applikation beschrieben.

Hast du da den Punkt:
1
This feature works in the frequency range of 187.5MHz to
2
6000 MHz and in Fractional-N mode ONLY.
Beachtet?

: Bearbeitet durch User
von hf werker (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Wenn ich nun eine Messung mache und die Messung nach ein paar Minuten
> widerhole, ohne etwas anzufassen dann gibt es eine Phasenverschiebung im
> S11 Signal zwischen der ersten und der zweiten Messung, was im Grunde
> nicht sein dürfte.

Das wird auch nicht so sein. Der/die Drift wird in deinen
analogen HF-Kanälen passieren, nicht aber in den PLLs. Die
liegen phasenstarr zueinander solange sie gelockt sind.
"Solange sie gelockt sind" bedeuted auch dass eine Um-
programmierung die Phase verändern wird.

Was bei dir "zwischen der ersten und der zweiten Messung"
bedeuted müsstest du daher erst mal klarstellen.

von hf werker (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> und das würde ich gerne machen.

.... und das wird dir nicht gelingen da man das bei Fraktional-
PLLs nicht schafft.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiss ich dass man bei manchen
DDS-Bausteinen die Synchronisation reproduzierbar setzen
kann, bei Fraktional-PLLs ist mir das nicht bekannt.

Die einzige Chance bestünde darin beide PLLs  genau zum
gleichen Zeitpunkt parallel zu setzen, aber da naturgemäss
Sender und LO unterschiedliche Frequenzen haben müssen
geht das nicht.

von KNX-Nutzer (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Wenn ich nun eine Messung mache und die Messung nach ein paar Minuten
> widerhole, ohne etwas anzufassen dann gibt es eine Phasenverschiebung im
> S11 Signal zwischen der ersten und der zweiten Messung, was im Grunde
> nicht sein dürfte.

Ich wundere mich etwas über die Systemarchitektur deines VNA.

S11 ist das Verhältnis aus rücklaufender und hinlaufender Welle, wo 
kommt da ein Phasenversatz hinein durch die Oszillatoren? Sowohl der 
RF-Oszillator als auch der LO sollten doch für hin- und rücklaufende 
Welle gleichermassen genutzt werden und ein Phasenoffset fällt heraus?

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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KNX-Nutzer schrieb:
> S11 ist das Verhältnis aus rücklaufender und hinlaufender Welle, wo
> kommt da ein Phasenversatz hinein durch die Oszillatoren? Sowohl der
> RF-Oszillator als auch der LO sollten doch für hin- und rücklaufende
> Welle gleichermassen genutzt werden und ein Phasenoffset fällt heraus?

Wie bereits von mehreren Diskutanten festgestellt wurde, hat das 
Ausgangssignal des Synthesizers bei einer Neuprogrammierung eine 
unvorhersehbare Phasenlage zum Clock-Signal, sofern nicht dezidiert 
Maßnahmen ergriffen werden. Daher unterscheidet sich die Phase zwischen 
verschiedenen Sweeps, was für einen VNA unbrauchbar ist. Und ein 
Phasenoffset zwischen LO und TX-Signal fällt nicht heraus.

Und wie bereits in Beitrag "Re: MAX2871 Phasendrift" 
erwähnt, haben zumindest einige (alle?) der integrierten Synthesizer von 
ADI für eine reproduzierbare Phasenlage Möglichkeiten an Bord, und sie 
werden auch erfolgreich in low-cost VNA-Projekten eingesetzt, wie z.B. 
dem nanoVNA.

: Bearbeitet durch User
von KNX-Nutzer (Gast)


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Mario H. schrieb:
> Daher unterscheidet sich die Phase zwischen
> verschiedenen Sweeps, was für einen VNA unbrauchbar ist.

Den Teil verstehe ich eben nicht: misst man nicht für jeden 
Frequenzpunkt jedes Sweeps ohnehin die hin. und rücklaufende Welle 
erneut?
So kenne ich die VNA-Konzepte aus der HF-Messtechnik-Vorlesung, die 
hatten aber 4 Sampler um alle Wellengrößen gleichzeitig zu messen.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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KNX-Nutzer schrieb:
> Den Teil verstehe ich eben nicht: misst man nicht für jeden
> Frequenzpunkt jedes Sweeps ohnehin die hin. und rücklaufende Welle
> erneut?

Stimmt, dabei fällt die Phase heraus. Sorry, Knoten im Hirn...

von Nils B. (Gast)


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Mario H. schrieb:
> KNX-Nutzer schrieb:
>
>> Den Teil verstehe ich eben nicht: misst man nicht für jeden
>> Frequenzpunkt jedes Sweeps ohnehin die hin. und rücklaufende Welle
>> erneut?
>
> Stimmt, dabei fällt die Phase heraus. Sorry, Knoten im Hirn...

Demnach sollte der phasenversatz doch völlig egal sein, solange er für 
jeden frequenzpunkt stabil bleibt, was durch einen lock garantiert wird. 
Wenn er beide Synthesizer einstellt haben die für jeden Register 
schreibvorgang danach eine beliebige Phase zueinander. Ist aber egal 
denn es wird ja reflektierte pro einfallende Welle berechnet.

Wie sich das bezüglich der Kalibrierung verhält kann ich nicht sagen. 
Die könnte schon problematisch werden, wenn die Phasenlage zwischen 
Kalibrierung und Messung nicht mehr stimmt oder habe ich da jetzt ein 
Knoten im Hirn?

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Nils B. schrieb:
> Wie sich das bezüglich der Kalibrierung verhält kann ich nicht sagen.
> Die könnte schon problematisch werden, wenn die Phasenlage zwischen
> Kalibrierung und Messung nicht mehr stimmt oder habe ich da jetzt ein
> Knoten im Hirn?

Die Kalibrierung findet auf der Ebene gemessener S-Parameter statt, und 
nicht der Wellengrößen. Daher sollte das für die Kalibrierung nicht 
problematisch sein.

Was dann allerdings nicht mehr geht, ist das direkte Anzeigen der 
komplexen Wellengrößen der hin- und rücklaufenden Welle. Zumindest 
professionelle Labor-VNAs können das. Insofern ist es nicht verkehrt, 
für reproduzierbare Phasenlagen der Synthesizer zu sorgen.

von Simulant (Gast)


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Mario H. schrieb:
> KNX-Nutzer schrieb:
>> Den Teil verstehe ich eben nicht: misst man nicht für jeden
>> Frequenzpunkt jedes Sweeps ohnehin die hin. und rücklaufende Welle
>> erneut?
>
> Stimmt, dabei fällt die Phase heraus. Sorry, Knoten im Hirn...

Nach den Posts oben geht es um einen modifizierten LibreVNA-Aufbau. Bei 
dem frage ich mich, ob überhaupt die hinlaufende Welle gemessen wird? 
Ich sehe da nur zwei Sampler an Port 1 und 2, also KEINE fortlaufende 
Messung der hinlaufenden Welle? Dann würde ein Phasensprung der Quelle 
nach der Kalibrierung tatsächlich die genannten Problem erzeugen?

https://saure.org/cq-nrw/2021/05/12/librevna-100khz-to-6ghz-vna-von-jan-kaeberich/

von Simulant (Gast)


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Simulant schrieb:
> Ich sehe da nur zwei Sampler an Port 1 und 2, also KEINE fortlaufende
> Messung der hinlaufenden Welle?

Da habe ich Unsinn geschrieben, der dritte Sampler ist vorhanden.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Simulant schrieb:
> Da habe ich Unsinn geschrieben, der dritte Sampler ist vorhanden.

Nach etwas nachdenken bin ich mir nun gar nicht mehr sicher, ob mein 
Problem überhaupt darauf zurückzuführen ist, dass die MAX2871 
Synthesizer nicht mehr in Phase sind.

Nils B. schrieb:
> Demnach sollte der phasenversatz doch völlig egal sein, solange er für
> jeden frequenzpunkt stabil bleibt, was durch einen lock garantiert wird.
> Wenn er beide Synthesizer einstellt haben die für jeden Register
> schreibvorgang danach eine beliebige Phase zueinander. Ist aber egal
> denn es wird ja reflektierte pro einfallende Welle berechnet.

Demnach ist es bei mir ebenfalls egal, denn Pro Frequenzpunkt werden 
beide LO/TX Synthesizer jeweils neu beschrieben, was zu einer nicht 
widerholbaren Phasenlage zueinander führt wie oben bereits erwähnt. 
Solange die eben für jeden Punkt gelockt sind wird ja die 
Phasenbeziehung von Einfallend/Reflektierend gemessen und die bleibt 
gleich (Da Systemabhängig), oder verstehe ich hier etwas nicht?

Die Fehlersuche muss also weitergehen. Eventuell ist die 
Widerholgenauigkeit der Ausgangsfrequenz doch nicht so genau, was ich 
bei einer PLL für nicht so wahrscheinlich halte. Dafür ist die ja 
immerhin da. Was ist momentan allerdings noch nicht mache ist die VCO 
Lookup Tabelle zu bilden und das alles der Autoselect state machine zu 
überlassen.

Außerdem habe ich mangels verfügbarkeit den Attenuator für den TX 
Ausgang ersetzt durch einen PE43712B. Wie die Widerholgenauigkeit bei 
dem ist kann ich nicht sagen.

Widerholte Messungen über die Zeit zeigten jedenfalls eine leichte 
Verschiebung von S11 nach oben oder unten auf der y-Achse (dB).

von Jan K. (jan-k)


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Gustav G. schrieb:
> Vielleicht sage ich mal worum es hier eigentlich geht. Ich habe mir eine
> modifizierte Version des LibreVNA aufgebaut.

In dem Fall würde mich schon sehr interessieren, was du modifiziert 
hast. Nur um nochmal die bisherigen Posts zu bestätigen: Die Phasenlage 
der beiden PLLs relativ zueinander wechselt natürlich bei jedem 
Messpunkt und wird durch den Referenzkanal herausgerechnet.

> Außerdem habe ich mangels verfügbarkeit den Attenuator für den TX
> Ausgang ersetzt durch einen PE43712B.

Der beeinflusst alle Empfangskanäle gleichermaßen und sollte damit keine 
Rolle spielen (solange kein Eingang übersteuert wird).

> Widerholte Messungen über die Zeit zeigten jedenfalls eine leichte
> Verschiebung von S11 nach oben oder unten auf der y-Achse (dB).

Um welche Größenordnung geht es da? Was für Einstellungen benutzt du für 
den Sweep? (Power level, IF bandwidth,...) Sofern das überhaupt noch 
vergleichbar ist, ich kenne ja deine Modifikationen nicht.

Eventuell Temperaturdrift?

von GHz N. (ghz-nerd)


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Gustav G. schrieb:
> Was ist momentan allerdings noch nicht mache ist die VCO Lookup Tabelle
> zu bilden und das alles der Autoselect state machine zu überlassen.

Ich habe mal gehört (weiss nicht mehr wo), dass die 
Ausgangsimpedanz/Amplitude des PLL IC je nach selektiertem VCO Band 
leicht variieren kann. Wenn die Autoselect Routine je nach Temperatur 
und Laune zu einer unterschiedlichen Wahl kommt  könnte das zu 
nicht-deterministischen Abweichungen führen...

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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GHz N. schrieb:
> Ich habe mal gehört (weiss nicht mehr wo), dass die
> Ausgangsimpedanz/Amplitude des PLL IC je nach selektiertem VCO Band
> leicht variieren kann.

Beim ADF4351 und ähnlichen Chips von Analog sind die 
Open-Collector-Ausgänge gepuffert, da würde ich ein solches Verhalten 
nicht erwarten. Siehe das Bild im Anhang; der Ausgangspegel lässt sich 
durch Programmieren der Stromquelle grob einstellen. Der Ausgang ist 
auch gut rechteckig, und ich habe Oberwellen bis in den zweistelligen 
GHz-Bereich gemessen. Leider habe ich seinerzeit anscheinend kein Bild 
zu der Messung gespeichert.

Beim MAX2871 bin ich mir nicht sicher, im Blockdiagramm sieht man 
jedenfalls auch Pufferverstärker.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Mario H. schrieb:
> sind die
> Open-Collector-Ausgänge gepuffert, da würde ich ein solches Verhalten
> nicht erwarten.

Ich bin nicht sicher wieviel an der Sache dran ist. Ich gebe dir auch 
recht, dass zwischen VCO und Ausgang (besonders wenn noch die 
Teilerkette involviert ist) einige Stufen Isolation dazwischen sind.
Allerdings bietet ein einfacher Transistor-Buffer bei 3-6 GHz auch keine 
perfekte Isolation. Zudem kann es auch sein, dass andere Eigenschaften 
wie Symmetrie, Verzerrung und Amplitude betroffen sind. Wenn dann die 
Mischer des VNA allenfalls mit etwas niedriger oder ungleicher LO 
Leistung getrieben werden, kann dies durchaus zu kleinen 
Phasenunterschieden führen.

Jedenfalls würde ich sagen, dass die Implementierung der VCO Band Lookup 
Tabelle nicht nur wegen gesparten Lock Zeit sinnvoll ist.

Was wir aber nicht wissen, ist wie gross die beobachteten Effekte sind 
und bei welcher Frequenz. wenn es sich um 30° und mehr bei 200 MHz 
handelt, sind andere Ursachen wahrscheinlicher.

von Nils B. (Gast)


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Ein Bild von S11 der Kalibrierung und S11 der abweichenden messung wäre 
mal schön in Amplitude und Phase.

Manche dieser PLL Synth sind Biester. Da setzt du eine bitkombination 
falsch und in falscher Reihenfolge da verhalten die sich komisch je nach 
Mondphase und wer im Nachbarzimmer hustet.

Kann natürlich auch Verstärkern bis zum Lokaloszillator liegen. 
Eventuell driftet da etwas mit der Temperatur. Wir wissen es nicht. Ob 
es wirklich die lookup table ist kann ich auch nicht sagen. Vielleicht 
hat Jan da Erfahrungen. Wenn die autoselect Funktion nach ein paar 
Minuten seit der letzten Kalibrierung etwas anders macht ist das schon 
nicht ausgeschlossen.

Wenn ich mir das librevna Blockschaltbild ansehe kann ich noch vermuten, 
dass der MAX Baustein für den LO mit der Temperatur driftet und dann 
würde sich die Leistung ändern. Solange das für beide Ausgänge gleich 
ist macht das nicht aber wenn die beiden Ausgänge unterschiedlich 
driften wäre das schlecht.

von W.S. (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> So wie ich das sehe werden die beiden MAX2871 nirgendwo explizit
> synchronisiert und das würde ich gerne machen.

Und wie bitte? Immerhin besteht das Prinzip bei den meisten derartigen 
Geräten darin, da man einen Generator auf die Testfrequenz stellt und en 
anderen auf eine Frequenz daneben, so daß sich eine niedrige und gut 
verarbeitbare ZF ergibt. Was willst du da synchronisieren? Etwa 2 
verschiedene Frequenzen?

W.S.

von Ulrich P. (uprinz)


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Interessanter Thread...

Ich versuche auch gerade einen Weg zu finden einen alten aus obsoleten 
Oszillator in einem Gerät durch etwas 1:1 Stecker kompatibles zu 
ersetzen.

Dazu benötige ich zwei Pfade der gleichen Frequenz wobei der eine 
gelegentlich zugeschaltet werden kann oder muss. Was Phasenrauschen und 
andere Parameter angeht ist der Si5340 interessant. Da dort jeder 
Ausgang auch einen output-enable pin hat, wäre der schaltbare 2. Pfad 
problemlos machbar, ohne Anpassungen, Pin-Dioden zur Umschaltung u.s.w.

Aber die beiden dann separat generierten Ausgangssignale sollen ja wie 
eines aussehen, also Phasentreu sein. Und da überlege ich, ob der in 
Kapitel 5.5 des Datenblatts genannte Zero-Delay Mode unsere beider 
Lösung sein könnte?
https://www.skyworksinc.com/-/media/Skyworks/SL/documents/public/reference-manuals/Si5341-40-D-RM.pdf
Zitat:
A zero delay mode is available for applications that require fixed and 
consistent minimum delay between the selected input and outputs.
The zero delay mode is configured by opening the internal feedback loop 
through software configuration and closing the loop externally.
This helps to cancel out the internal delay introduced by the dividers, 
the crosspoint, the input, and the output drivers. Any one of the
outputs can be fed back to the FB_IN pins, although using the output 
driver that achieves the shortest trace length will help to minimize
the input-to-output delay.

Der angedeutete Delay könnte eventuell durch eine angepasste 
Leiterbahnführung ausgeglichen werden.

Allerdings habe ich noch nicht herausgefunden, ob man die für die 
Programmierung nötige "Clock Generator Pro" Software einfach so bekommt 
und ob man die Chips nur mit dem 499USD teuren Adapter programmieren 
kann oder auch mit anderen I2C USB Interfaces. Sonst müsste ja 
zusätzlich ein kleiner uC auf das Board. Das wäre nicht tragisch, aber 
Schade, weil der Si5340 alles an Inputs und Outputs hat, was die 
originale Platine erwartet.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Ich habe jetzt mal eine Tabelle für die VCO Frequenz erstellt und setze 
die  Registerwerte entsprechend. Das hat leider keinen Erfolg gebracht. 
Die Lockzeit verkürzt sich zwar aber der Drift ist immer noch da.

Im Anhang gibt es mal einen Vergleich. Einmal S11 beim kalibrieren und 
dann noch S11 nach ca 5 Minuten. Dort ist beidesmal ein Match 
angeschlossen. und wurde in der Zwischenzeit nicht angefasst.

von Nils B. (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Ich habe jetzt mal eine Tabelle für die VCO Frequenz erstellt und
> setze
> die  Registerwerte entsprechend. Das hat leider keinen Erfolg gebracht.
> Die Lockzeit verkürzt sich zwar aber der Drift ist immer noch da.
>
> Im Anhang gibt es mal einen Vergleich. Einmal S11 beim kalibrieren und
> dann noch S11 nach ca 5 Minuten. Dort ist beidesmal ein Match
> angeschlossen. und wurde in der Zwischenzeit nicht angefasst.

Hast du mal die Chiptemperatur der PLLs gemessen? Sind die speziell 
gekühlt? Für einen VNA sieht das unbrauchbar aus. Wie verhält sich der 
Temperaturdrift beim ursprünglichen Librevna?

Eventuell könnte es helfen wirklich mal die chiptemperatur zu messen und 
einen Kühlkörper aufkleben. Ist die Referenz auch stabil genug gegenüber 
der Temperatur. Da kann man beliebigen Aufwand treiben bis hin zu 
geregelten Peltier Elementen.

von Jan K. (jan-k)


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Nils B. schrieb:
> Wie verhält sich der
> Temperaturdrift beim ursprünglichen Librevna?

Siehe Anhang. Das Setup ist das Gleiche wie bei Gustav, ein Match an 
Port 1 und dann jeweils S11 beim Einschalten und nach 5 Minuten gemessen 
(ohne aktive Kalibrierung). Etwas Drift ist erkennbar (besonders bei ca. 
4.8GHz), aber nicht vergleichbar mit den Problemen hier im Thread.

Ich bleibe dabei: Solange nicht verraten wird, was am LibreVNA 
modifiziert wurde, bleibt das hier eher ein Ratespiel.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Jan K. schrieb:
> Ich bleibe dabei: Solange nicht verraten wird, was am LibreVNA
> modifiziert wurde, bleibt das hier eher ein Ratespiel.

Ich hatte ja oben erwähnt, dass ich den Attenuator ersetzt habe. Der 
sollte aber unkritisch sein, denn der verändert das Ausgangssignal und 
das wird ja mitgemessen, rechnet also heraus.

Zusätzlich habe ich die Referenzclock geändert auf einen 
ECS-TXO-5032-270-TR. Die ursprüngliche Version war nicht zu bekommen. 
Außerdem habe ich die Skyworks Clockgeneratoren weggelassen und der 
ECS-TXO-5032-270-TR versorgt nun über einen Clockdivider direkt die 
Maxim Bausteine.

Das hatte ich als unkritisch erachtet, da man die Frequenz auch direkt 
im MAX2871 erzeugen kann.

von Simulant (Gast)


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Jan K. schrieb:
> Etwas Drift ist erkennbar (besonders bei ca.
> 4.8GHz), aber nicht vergleichbar mit den Problemen hier im Thread.

Auch die Absolutwerte sehen deutlich besser (sinnvoller) aus.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Ok, immerhin wissen wir nun, welche Bauteile geändert wurden.

Wie sieht es denn mit dem Layout, PCB-Hersteller, Lagenaufbau und 
Kühlung etc. aus? Wurde das alles 1:1 vom LibreVNA übernommen?

von Gustav G. (gustavgggg)


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GHz N. schrieb:
> Ok, immerhin wissen wir nun, welche Bauteile geändert wurden.
>
> Wie sieht es denn mit dem Layout, PCB-Hersteller, Lagenaufbau und
> Kühlung etc. aus? Wurde das alles 1:1 vom LibreVNA übernommen?

Der Lagenaufbau wurde geändert. Das ist nun ein RO4003 Material und die 
Leiterbahnen habe ich dadurch auch anpassen müssen. Ein Testboard mit 50 
Ohm Leitung habe ich ebenfalls machen lassen und das zeigte gute 
Resultate. So wie ich das sehe hat der LibreVNA keine aktive Kühlung.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Gustav G. schrieb:
> So wie ich das sehe hat der LibreVNA keine aktive Kühlung.

Das nicht, aber wie es scheint ist das PCB in der Standardversion von 
ziemlich viel Aluminium umgeben... Das dürfte zumindest auf die 
Temperaturverteilung einen relevanten Einfluss haben

von Nils B. (Gast)


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GHz N. schrieb:
> Gustav G. schrieb:
>
>> So wie ich das sehe hat der LibreVNA keine aktive Kühlung.
>
> Das nicht, aber wie es scheint ist das PCB in der Standardversion von
> ziemlich viel Aluminium umgeben... Das dürfte zumindest auf die
> Temperaturverteilung einen relevanten Einfluss haben

Ob ein Aluminiumgehäuse reicht um die Bauteile so gut thermisch zu 
koppeln wage ich zu bezweifeln.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Nils B. schrieb:
> GHz N. schrieb:
>> Gustav G. schrieb:
>>
>>> So wie ich das sehe hat der LibreVNA keine aktive Kühlung.
>>
>> Das nicht, aber wie es scheint ist das PCB in der Standardversion von
>> ziemlich viel Aluminium umgeben... Das dürfte zumindest auf die
>> Temperaturverteilung einen relevanten Einfluss haben
>
> Ob ein Aluminiumgehäuse reicht um die Bauteile so gut thermisch zu
> koppeln wage ich zu bezweifeln.

Wenn ich es richtig gesehen habe, ist es ja nicht ein einfaches 
Alugehäuse, sondern zwei massive Halbschalten mit gefrästen Taschen. Es 
besteht also ein recht enger Kontakt mit dem PCB. Insofern denke ich 
schon, dass es mindestens zur Abschwächung von Hotspots beiträgt.

PS: Und HF-mässig ist eine solche Abschirmung ohnehin ein Muss, wenn man 
halbwegs brauchbare Isolationswerte erreichen möchte

: Bearbeitet durch User
von Jan K. (jan-k)


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GHz N. schrieb:
> Gustav G. schrieb:
>> So wie ich das sehe hat der LibreVNA keine aktive Kühlung.
>
> Das nicht, aber wie es scheint ist das PCB in der Standardversion von
> ziemlich viel Aluminium umgeben... Das dürfte zumindest auf die
> Temperaturverteilung einen relevanten Einfluss haben

Im Anhang nochmal der gleiche Test ohne Gehäuse. Das ist eine anderes 
Exemplar als beim letzten Test und auch ein etwas älteres Layout, die 
Absolutwerte sind deshalb auch deutlich anders. Der Temperaturdrift ist 
etwas höher (ohne Gehäuse erwärmen sich die Bauteile in den 5 Minuten 
mehr). Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass hier noch andere Probleme 
vorliegen als das Gehäuse.

Gustav G. schrieb:
> Zusätzlich habe ich die Referenzclock geändert auf einen
> ECS-TXO-5032-270-TR. Die ursprüngliche Version war nicht zu bekommen.
> Außerdem habe ich die Skyworks Clockgeneratoren weggelassen und der
> ECS-TXO-5032-270-TR versorgt nun über einen Clockdivider direkt die
> Maxim Bausteine.

Der Si5351C (Skywork Clockgenerator) macht ja noch mehr als nur die 
beiden MAX2871 zu versorgen. Unter anderem ist das der zweite LO und er 
versorgt auch den FPGA (der daraus dann das ADC Timing ableitet). So 
ganz ersatzlos kannst du den eigentlich nicht weggelassen haben.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Jan K. schrieb:
> Der Si5351C (Skywork Clockgenerator) macht ja noch mehr als nur die
> beiden MAX2871 zu versorgen. Unter anderem ist das der zweite LO und er
> versorgt auch den FPGA (der daraus dann das ADC Timing ableitet). So
> ganz ersatzlos kannst du den eigentlich nicht weggelassen haben.

Der ADC ist in dem Design völlig losgelöst von den Clockgeneratoren und 
benutzt eine eigene Referenz. Der braucht ja nur die ADCs zu versorgen 
um aufzuzeichnen.

Eine interessante Beobachtung habe ich gemacht: Wenn ich die Maxim Chips 
im Leerlauf auf der maximalen Frequenz laufen lasse dann driftet das 
deutlich weniger.

von Jan K. (jan-k)


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Gustav G. schrieb:
> Der ADC ist in dem Design völlig losgelöst von den Clockgeneratoren und
> benutzt eine eigene Referenz. Der braucht ja nur die ADCs zu versorgen
> um aufzuzeichnen.

Okay und was ist mit dem 2.LO? Oder hast du nur einen Mixer pro 
Empfänger? Und wie erzeugst du das Stimulussignal unterhalb von 23.5 
MHz? Ich glaube so langsam wäre ein Schaltplan oder zumindest ein 
Blockdiagramm wirklich hilfreich, da scheint es ja doch einige 
Änderungen zu geben.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Jan K. schrieb:
> Gustav G. schrieb:
>> Der ADC ist in dem Design völlig losgelöst von den Clockgeneratoren und
>> benutzt eine eigene Referenz. Der braucht ja nur die ADCs zu versorgen
>> um aufzuzeichnen.
>
> Okay und was ist mit dem 2.LO? Oder hast du nur einen Mixer pro
> Empfänger? Und wie erzeugst du das Stimulussignal unterhalb von 23.5
> MHz? Ich glaube so langsam wäre ein Schaltplan oder zumindest ein
> Blockdiagramm wirklich hilfreich, da scheint es ja doch einige
> Änderungen zu geben.

Ja mache ich fertig.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Ich habe mal ein Blockschaltbild erstellt. Ich vermute eben einen Drift 
bei dem Pfad, der die LO Signale der beiden Mischer erzeugt. Bei dem 
PHA-1+ habe ich mal einen 1Ohm widerstand in den Versorgungspfad vor dem 
Bias-Tee gelötet und der DC Strom wird schon deutlich größer mit 
steigender Frequenz.

Außerdem habe ich mal einen PT100 auf den MAX2871 geklebt und der wird 
mit steigender Frequenz ca 20° wärmer, was mit sehr viel vorkommt.

von Simulant (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Im Anhang gibt es mal einen Vergleich. Einmal S11 beim kalibrieren und
> dann noch S11 nach ca 5 Minuten. Dort ist beidesmal ein Match
> angeschlossen. und wurde in der Zwischenzeit nicht angefasst.

Ich würde gerne meine Frage wiederholen: wie kommen die katastrophalen 
Werte von S11 bei hohen Freqenzen zustande, nahe der Totalreflektion? Da 
gibt's mMn ein grundlegenderes Problem über Drift hinaus.

Vom Prinzipschaltbild und den verwendeten Komponenten sollte auch die 
Rohwerte von S11 deutlicht besser sein, wie von Jan beispielhaft 
gezeigt.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Simulant schrieb:
> Ich würde gerne meine Frage wiederholen: wie kommen die katastrophalen
> Werte von S11 bei hohen Freqenzen zustande, nahe der Totalreflektion? Da
> gibt's mMn ein grundlegenderes Problem über Drift hinaus.

Das kann ich nicht sagen. Den verwendeten Koppler habe ich extern 
bestückt und der zeigte keine Werte nahe der Totalreflektion, sondern 
ziemlich brauchbare werte.

von Simulant (Gast)


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Dann stellt sich mMn die Frage, wo der Fehler liegt bei deinen 
S11-Messungen am 50 Ohm Load wo die Anpassung zu hohen Frequenzen völlig 
zusammenbricht. Bei Jan hingegen sieht das mit S11 besser @ 5.5 GHz um 
Welten besser aus.

Du schreibst der Koppler einzeln betrachtet funktioniert gut, das 
Datenblatt der TRF37A73 verspricht ebenfalls ordentliche Anpassung an 
Ein- und Ausgang.

Hardwarefehler oder Softwarefehler? Hast du die Möglichkeit, mit einem 
anderen VNA die Hardwareanpassung deiner VNA-Ports zu messen? Also dein 
VNA als Testobjekt, wie gut/schlecht ist die Anpassung in die Ports 
hinein gemessen?

von Gustav G. (gustavgggg)


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Simulant schrieb:
> Hardwarefehler oder Softwarefehler? Hast du die Möglichkeit, mit einem
> anderen VNA die Hardwareanpassung deiner VNA-Ports zu messen? Also dein
> VNA als Testobjekt, wie gut/schlecht ist die Anpassung in die Ports
> hinein gemessen?

Ja habe ich das werde ich machen. Ich habe einen R&S zur Verfügung 
stehen, der bis 8GHz messen kann.

An den Ports ist ja eigentlich nichts spezielle dran. Die gehen von SMA 
Stecker an einen 3dB Attenuator und dann an den Verstärker vor dem 
Mischer.

Der TRF37A73 macht zumindest am Ausgang Exakt was er soll das habe ich 
bereits gemessen. Das Problem kann bis zum Mischer natürlich auftreten, 
danach arbeitet das ja mit konstant 5MHz und da sollte nicht mehr viel 
passieren.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Ich bin jetzt mal dazu gekommen TX Empfangsport und RX Empfangsport zu 
vermessen. Jeweils S11 von beiden ist zu sehen. Beides mit einem vorher 
kalibrierten VNA vermessen. Wie seht ihr das? Ist an den Ports eventuell 
schon zu viel Reflektion?

von Dennis E. (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> Ich bin jetzt mal dazu gekommen TX Empfangsport und RX
> Empfangsport zu vermessen. Jeweils S11 von beiden ist zu sehen. Beides
> mit einem vorher kalibrierten VNA vermessen. Wie seht ihr das? Ist an
> den Ports eventuell schon zu viel Reflektion?

Das sieht doch für Eingangsportal ganz brauchbar aus.

von Simulant (Gast)


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Das sehe ich auch so, sieht ok aus. Das erklärt nicht die oben gezeigten 
schlechten S11 Rohwerte bei hohen Frequenzen.

von Dennis E. (Gast)


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Du nutzt Diodenmischer zum heruntermischen. Schafft du auch den mit 
mindestens 13dbm am LO zu versorgen? Falls nicht wird die Amplitude 
extrem vom LO level abhängig und so wie ich das in deinem 
Blockschaltbild sehe ist dieser Pfad nicht geregelt und damit 
temperaturabhängig und von allem möglichen abhängig. Wenn du also gerade 
unter 13dbm bist wo diese Mischer noch so eben funktionieren und du ein 
ZF siehst ist das mit sehr starken Schwankungen versehen und würde eben 
diesen phasendrift über die Zeit erklären.

Vielleicht irre ich mich auch aber mein Verständnis war es immer, dass 
man Diodenringmischer mit ordentlich power versorgen muss damit IF 
möglich nur vom RF Pegel abhängt, was du ja willst.

von Gerhard H. (ghf)


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Der PHA-1+ von Mini Circuits kann 22 dBm bei 1 dB Kompression.
Das kommt schon an die abs. max. ratings des Mischers heran.

von Purzel H. (hacky)


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Phasentreue ergibt sich automatische bei Dual(Multi-)Frequenz 
Synthesizern. Die kann man auch auf 90 Grad Phase setzen.
Allenfalls gibt's auch Synthesizer mit Sync Eingang, dann werden die 
Register im gleichen Moment beschrieben.

: Bearbeitet durch User
von Dennis E. (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Der PHA-1+ von Mini Circuits kann 22 dBm bei 1 dB Kompression.
> Das kommt schon an die abs. max. ratings des Mischers heran.

Ja und? Das heißt nicht, dass er ihn an diese Grenze treibt.

von Gerhard H. (ghf)


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Also, bitte!

Der Max Synthesizer liefert 5 dBm typisch, der TRF37A73 liefert 11 dB
gain und 14.5 dBm bei 1 dB Kompression. Das heißt, der TRF wird schon
übersteuert und er liefert mehr als der Ringmischer braucht.
Danach kommt noch die Stufe mit dem PHA-1 mit nochmal 11 dB gain
und 22 dBm out. Da ist eher die Frage, ob man besser einen der
Gainblocks weglässt oder einen oder 2 Abschwächer spendiert, evtl.
mit einem 17 dBm Mischer.

< Kopfschüttel >

von Dennis E. (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Also, bitte!
> Der Max Synthesizer liefert 5 dBm typisch, der TRF37A73 liefert 11 dB
> gain und 14.5 dBm bei 1 dB Kompression. Das heißt, der TRF wird schon
> übersteuert und er liefert mehr als der Ringmischer braucht.
> Danach kommt noch die Stufe mit dem PHA-1 mit nochmal 11 dB gain
> und 22 dBm out. Da ist eher die Frage, ob man besser einen der
> Gainblocks weglässt oder einen oder 2 Abschwächer spendiert, evtl.
> mit einem 17 dBm Mischer.
> < Kopfschüttel >

Er liefert 5dbm wenn du ihm das sagst. Der kann von -4dbm bis 5dbm in 
3db schritten.

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