Forum: Markt Countdown bei Conrad Frankfurt


von Elektrickser (Gast)


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Am kommenden Montag den 31.10.2022 ist Ende mit dem Conrad Shop auf der 
Zeil in Frankfurt. Der Ausverkauf läuft und ein paar Teile sind noch da, 
wie ich heute feststellen konnte. Leider nichts für mich. Da waren schon 
die Räuber da!

Aber weg mag ...

: Verschoben durch Admin
von Mark S. (voltwide)


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von mir aus kann die blaue Traditionsapotheke gerne dicht machen.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Warum, kommst Du versandkostenfrei an Bauelemente ran? Ich brauche noch 
ne LED

von Jens (Gast)


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War zu erwarten. Conrad wurde immer schlechter und wollte mit 
Mediamarkt/Saturn konkurrieren. Dass das nicht funktioniert, war 
vollkommen klar. Hätten sich auf höherwertiges Werkzeug, Messtechnik für 
Elektriker und Elektroniker und auf Nischen wie Amateurfunk und 
Modellbau spezialisieren sollen. Und eben kein Consumer-Massenmarkt.

von Ulf (Gast)


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Mark S. schrieb:
> von mir aus kann die blaue Traditionsapotheke gerne dicht machen

Das Problem ist: Es macht viel zu viel dicht dieser Tage.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Alexander schrieb:
> Warum, kommst Du versandkostenfrei an Bauelemente ran? Ich brauche noch
> ne LED

Dann fahr am Montag noch schnell nach Frankfurt in die Zeil! Die LED 
wird bestimmt ein Schnäppchen. Viel Glück!

Beitrag #7236691 wurde vom Autor gelöscht.
von Karusselbremser (Gast)


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Galleria Kaufhof wurde schon mindestens ein halbes Dutzend Mal 
"gerettet" von Steuergeldern.

von Thomas W. (goaty)


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Conrad jetzt aufkaufen, wenn der Wirtschaftskrieg mit China losgeht, 
kann man die Läden hier schneller wieder aufmachen. Leider dann erstmal 
ohne Ware.

von Jefe (Gast)


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In HH war letzte Woche auch kaum noch was da.

von Andre M. (andre1597)


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In Mannheim gehts angeblich noch bis zum 19.11. aber in den Regalen ist 
auch nur noch Ramsch. Der Haupteingang ist derzeit aber wegen "Umbau" 
geschlossen.

von Tobo M. (chipi)


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Von allen mir bekannten Electronicanbieter aus den 80 Jahre hab ich mich 
immer gefragt warum gerade die Apotheke Conrad überlebt hat.
Ich habe bei Conrad nur auf der Hobbytronic was gekauft, aber eins darf 
man nicht ausser acht lassen, das Personal in den Läden muss schließlich 
auch bezahlt werden.
In Duisburg hatte Völkner mal ein Ladengeschäft.

von Stefan F. (Gast)


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Tobo M. schrieb:
> hab ich mich immer gefragt warum gerade die Apotheke Conrad überlebt hat.

Noch im Jahr 2015 hatte QVC seinen Angestellten regelmäßig aufgefordert, 
alles zu tun, um den Umsatz und die Marge von Conrad zu erreichen.

Ich frage mich, wie es den Strategen geht, die sich das ausgedacht 
hatten. Aber nicht nur dort, denn ich habe das Gefühl, dass der 
Kapitalismus in seiner bisherigen Form am Ende ist. Ewiges Wachstum, der 
Markt regelt alles, Zinseszins, Leerverkäufe, ... Alles Ideen die 
verboten gehören, weil sie auf maßlose Ausbeutung beruhen.

von H. H. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich frage mich, wie es den Strategen geht, die sich das ausgedacht
> hatten. Aber nicht nur dort, denn ich habe das Gefühl, dass der
> Kapitalismus in seiner bisherigen Form am Ende ist. Ewiges Wachstum, der
> Markt regelt alles, Zinseszins, Leerverkäufe, ... Alles Ideen die
> verboten gehören, weil sie auf maßlose Ausbeutung beruhen.

Die Sklaverei wurde nie abgeschafft, sie hat nur einen anderen Namen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Elektrickser schrieb:
> Leider nichts für mich. Da waren schon
> die Räuber da!

Das war auch schon so bevor die Räuber da waren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich habe immer noch 'ne 50 Euro Guthabenkarte von Conrad. Vermutlich 
kann ich mir damit demnächst einmal gepflegt den Arsch abwischen oder 
so. Oder kann ich eine Auszahlung verlangen wenn der Laden pleite geht?

Versteht mich nicht falsch, nach besonders tollen Erfahrungen mit der 
Modellbau-Sparte dieses Saftladens in der Jugend feiere ich deren Pleite 
wie lange nichts mehr. Das ist mir auch mehr als 50 Euro wert, aber 
gönnen tue ich sie denen trotzdem nicht.

von MaWin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich habe immer noch 'ne 50 Euro Guthabenkarte von Conrad.

In Internet einlösen?

von Ulf (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich habe immer noch 'ne 50 Euro Guthabenkarte von Conrad.

Ihr Laden in Wernberg bleibt auch auf :)

Beitrag #7237044 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manfred K. (4for)


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Alexander schrieb:
> Warum, kommst Du versandkostenfrei an Bauelemente ran?

Bei den Preisen die Conrad aufrief sind die Versandkosten locker  mit 
drin..
Das Bauelementangebot im Laden war sowieso grottig.
Ich weine denen keine Träne nach!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> Ich habe immer noch 'ne 50 Euro Guthabenkarte von Conrad.
> In Internet einlösen?
Wofür? Die haben doch niemals was Lieferbares, was mich interessieren 
würde - schon gar nicht für bis 50 Euro, weil ich's woanders für weniger 
als die Hälfte bekomme.

> Immer, wenn man denkt, man hat HIER das größte bekannte Arschloch
> gesehen, produziert sich umgehend ein noch größeres.
Da werde ich bezüglich meiner Meinung zu Conrad nichts gegen sagen 
können. Allerdings haben sie sich dieses Arschloch selbst produziert, 
denn hätten sie mich damals als Halbstarken nicht mit einem komplett 
funktionsunfähigem RC-Car um vielleicht zwei Jahre Taschengeld 
abgezockt, dann würde ich den Laden wahrscheinlich heute noch mögen.

von Alexander (alecxs)


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Manfred K. schrieb:
> Bei den Preisen die Conrad aufrief sind die Versandkosten locker  mit
> drin..
> Das Bauelementangebot im Laden war sowieso grottig.
> Ich weine denen keine Träne nach!

In unserer Filiale in Dresden gab es immer alles was ich brauchte, 
spontan und sofort, da auf Lager, bezahlt habe ich mit Centbeträgen als 
Bargeld. Einige Mitarbeiter waren selbst Elektroniker, und es gab eine 
Reparaturecke da konnte man Platinen löten. Für die Kinder war 
währendessen genug Beschäftigung in der Spielwarenabteilung, und selbst 
meine Frau hat noch das ein oder andere entdeckt.

Ich habe erst kürzlich online bestellt und festgestellt bei den 
Versandkosten kommt man nicht mal mehr annähernd auf die Stückpreise.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Da war der Conrad Hasenheide anders. Diverse Allerweltstransistoren wie 
z.B. mein damaliger Standard-Basteltransistor BC547/557 waren regelmäßig 
nicht auf Lager. Das gleiche war bei den für mich damals schon 
interessanten Audioverstärker-ICs der Fall, die man sich aus deren 
Katalog herausgesucht hatte. Hingefahren, Mr. Hamwanich begrüßt, 
zurückgefahren, 3..4 Stunden Freizeit im Arsch.

Anstatt einer Spielecke für Kinder oder einer Löt-Ecke gab es irgendwann 
eine Schrott-Ecke. Die machte ihrem Namen auch alle Ehre, denn nachdem 
man in den Anfangstagen durchaus noch das eine oder andere nützliche 
Bauteil für einen guten Preis abgreifen konnte, gab es da später 
wirklich nur noch Schrott. Also wirklich Elektroschrott, teilweise 
komplett zerbombte Geräte (also echt hochwertige, z.B. ein 
Festnetz-Tastentelefon oder ein Kofferradio) für einen Preis, zu dem sie 
selbst intakt niemand gekauft hätte. Totale Zerstörung als 
aufpreispflichtige Serviceleistung sozusagen. Nee danke, das war alles 
nur noch Verarschung und der Laden geht zurecht vor die Hunde.

Und versteht mich nicht falsch, ich finde es durchaus bedauernswert, 
wenn die Angestellten ihre Jobs verlieren. Die können ja nichts dafür. 
Aber ich gönne es den verantwortlichen Leitenden und der Chef-Etage, daß 
sie für diese Kundenverarsche und Abzocke wenns nach mir geht für den 
Rest ihres Lebens von Hartz4 leben dürfen. Was anderes haben sie meiner 
Meinung nach nicht verdient.

von Alexander (alecxs)


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Ben B. schrieb:
> Totale Zerstörung als aufpreispflichtige Serviceleistung sozusagen.
Und wo kam der Schrott her? Ein Geschäft ist immer nur so gut wie seine 
Kunden. Ist eben regional bedingt unterschiedlich. Im Dresdner 
Hauptbahnhof könnte ich mich seelenruhig schlafen legen, im Frankfurter 
Hauptbahnhof eher nicht.

Die bayrische Filiale im zentral gelegenen Hirschau bleibt uns ja 
erhalten, mit Pleite hat diese Umstrukturierung nichts zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Conrad-Clan ist sehr wohlhabend, die werden keine Probleme haben. 
Tummeln sich auf dem Golfplatz. Die Etage unten drunter sucht sich eben 
was Neues. Noch tiefer wird's dann schwieriger.

Vorher hatte Conrad viele kleine Elektronikläden kaputtgemacht. Da muß 
man nicht weinen über diese Apotheke.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Es ist im 8-Euro-Reichelt-Thread alles gesagt worden. Hohe 
Versandkosten, aber ein Einkauf vor Ort ist noch teurer. Ja, ich mochte 
das Stöbern bei Conrad auch, ergab sich aber eher, wenn ich ohnehin in 
der Nähe zu tun hatte. Extra hinfahren lohnte nie. Also warum sollen sie 
noch Ladengeschäfte vorhalten? Ich kann es inzwischen verstehen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Ben B. schrieb:
> schon gar nicht für bis 50 Euro, weil ich's woanders für weniger
> als die Hälfte bekomme.

Du hast ja ein geiles Verständnis von Wirtschaft. 50€ sausen lassen, 
weil man es woanders für 25€ kommt.

von Stefan F. (Gast)


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Ich erinnere mich an meinen letzten Besuch der Halbleitertheke in 
Düsseldorf.

Ich: Ich hätte gerne ein paar rote LEDs, aber nicht die dunklen 
Glimmfunzeln, sondern aktuelle.
Er: Was meinen sie?
Ich: Ich meine welche mit mehr als 100 mcd.
Er: Schauen sie, da vorne sind ein paar ausgestellt. Suchen sie sich 
eine aus.
Ich: Die haben alle nur einen kleinen Abstrahlwinkel und sind zu teuer. 
Ich bezahlen maximal 1 Euro pro LED.
Er: Dann halt nicht, sonst noch was?
Ich: Ja, ein paar Kondensatoren 10µF. Brauche ich nur für 5V, Bauform 
ist egal. Haben sie 10 Stück?
Er verschwindet und kommt 10 (!) Minuten später wieder: Ich brauche eine 
Artikelnummer.
Ich: Geben sie mal den Katalog her. Hier die zum Beispiel.
Er hackt auf den Computer ein, dann: Hammer nich
Ich: Dann diese
Er: Hammer nicht
Ich: Dann diese
Er: So geht das nicht, sie halten hier alles auf.
Ich: Sorry, aber so ungewöhnlich sind 10µF Kondensatoren nicht. Woher 
soll ich wissen welche sie vorrätig haben, wenn sie das schon nicht 
heraus finden können. Können sie nicht einfach ins Lager gehen und 
schauen was in der Schublade drin ist? Ich würde auch 22µF nehmen.
Er: Nein, so finde ich die nicht. Ich brauche die Artikelnummer.
Ich: Sorry Leute, ich kaufe hier nicht mehr ein.

von KArl Fred M. (Gast)


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zum Kotzen solche Kunden.
Gibt es aber leider zu Hauf.
Viele verstehen nicht, das Conrad nicht Reichelt oder Rs ist.
Eine Autosicherung, einen 220uF Elko, einige Widerstände tc ak, aber 
wenn einer zu mir kommen würde und eine Elko für um 5V und 10uF haben 
wollte..pfft...da ist die Tür...

Aber das mit der LED war echt die Spitze...wie in einem Wusnchalden.
Der Teiletresen diente heutzutage nur noch für 0815 Ware, also Du willst 
eine LED bekommste, Du hast Sonderwünsche, dann bestell es dir.

Scherz Beiseite.
Ich meine es teilweise schon ernst.
Genau an Deinem Beispiel sieht man doch, weshalb es solche Geschäfte 
nicht mehr geben KANN!
Damals gab es nur eine Überschaubare Bauteilauswahl an gängigen 
Halbleitern.
Heute gibt es so unfassbar viel, wie sollen die das noch alles da haben 
und dann natürlich zu preisen wie bei Ali.
Für den einen ist es selbstverständlich das die alle AVRs da hahen 
sollten, der andere meckert ja schon bei Reichelt über die kleine 
Auswahl der ARMS CPUs etc pp.
Leider ist dieses Geschäftsmodell aufgrund der Vielfallt heute schon 
schlicht nicht mehr möglich.
Wenn dann noch SMD Bauteile dazukommen...unmachbar

von Stefan F. (Gast)


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KArl Fred M. schrieb:
> Heute gibt es so unfassbar viel, wie sollen die das noch alles da haben

Ich bin lange gerne nach Arlt Elektronik gegangen. Die hatten nicht 
viel, aber was in dem gelben manuell erstellten Katalog stand, war immer 
da. Man konnte seine Basteleien daran ausrichten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Stefan F. schrieb:
> Ich erinnere mich an meinen letzten Besuch der Halbleitertheke in
> Düsseldorf.

Hach, da verstehe ich Stefan gut. Das kenne ich. Hilflose Verkäufer, 
zeitraubende Gespräche, erfolglose Einkäufe.

Kein Wunder, dass es auf Versandhandel hinausläuft, wo den Kunden das 
vergebliche Schlange stehen und den Verkäufer die Überforderung mit den 
Bauelementen erspart bleibt.

Hier verweise ich wieder auf den Reichelt 8,00 Euro 
Versandkosten-Thread.

von Paul (Gast)


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KArl Fred M. schrieb:
> zum Kotzen solche Kunden.
> Gibt es aber leider zu Hauf.
> Viele verstehen nicht, das Conrad nicht Reichelt oder Rs ist.
> Eine Autosicherung, einen 220uF Elko, einige Widerstände tc ak, aber
> wenn einer zu mir kommen würde und eine Elko für um 5V und 10uF haben
> wollte..pfft...da ist die Tür...

Die gängigen Standardteile sollten aber schon vorrätig sein. Der Kunde 
hier im Beispiel war sogar noch flexibel und hätte auch andere, ähnliche 
Kondensatoren gekauft. Wenn das ein Laden nicht auf die Kette bekommt, 
dann sollte er besser zu machen.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Das einzige was ich hier vom geschlossenen Conrad erbeutet habe, war ein 
frühstücksbrettgroßer "Conrad bringt sie auf Ideen"-Stempel. Wird 
bestimmt mal was wert. Zur Not als Brennholz. ;)

Warum gab es in den 50ern und 60ern Läden mit Schaufenstern? Weil man 
dort, und fast nur dort, Ware anschauen und kaufen konnte. Das Angebot 
war überschaubar, und so hatten die Händler z.B. auch Ersatzteile für 
ihre Waren. Ob es sich um Schleifkohlen oder Entstörkondensatoren für 
Elektrogeräte handelte, Röhren für Radios und Fernseher sowieso, oder um 
Ersatzgläser für Thermoskannen, Dichtringe für Schnellkochtöpfe etc.

Wer Spezialbedarf hatte, mußte in eine Großstadt und hoffen daß er einen 
passenden Laden fand. Oder man kaufte eine Fachzeitschrift und nutzte 
die Katalogkarten. Für vieles davon gab es nie Ladengeschäfte. Ich kenne 
zum Beispiel keine Chemikalienläden. Klar, Drogerien hatten mal etwas 
mehr, aber ich meine das was man im Katalog kaufen konnte.

Daß es mal Elektronikläden gab, lag halt daran, daß man damit mal Geld 
verdienen konnte, weil es soviel Bedarf gab. Heute gibt es nichtmal mehr 
Autoteileläden. Hier in der Großstadt hat gerade der eine von zweien 
zugemacht, und in einer Kleinstadt nebenan hat bei einem alles was im 
Regal stand, mehr als das Doppelte wie bei einem Versender gekostet.

So ähnlich wie die Tante-Emma-Läden verschwunden sind, weil 
Selbstbedienung in allen Belangen besser ist, wird das wohl mit dem 
Einzelhandel abseits von Lebensmitteln und Klamotten als ganzem 
passieren.

Ich brauche zum Beispiel gerade:
-eine bestimmte Dichtmasse von Sikaflex. Bin sogar mal an der 
Werkspforte vorbeigekommen, aber ich bin mir sicher, daß der Pförtner 
sie mir nicht verkauft hätte.
-O-Ringe mit bestimmten Abmessungen, zum einen für die Kaffeemaschine, 
zum anderen fürs Auto
-Kohlen für eine Bohrmaschine
-einen Hepafilter für einen Staubsauger, eigentlich sogar für zwei 
verschiedene.
-von Elektronikbauteilen gar nicht zu reden.

Alles Dinge, die man nur im Netz bekommt. Lediglich Kondensatoren von 
One Hung Lo gab es noch bis vor Kurzem bei Conrad. Ordentliche mußte man 
auch schon woanders bestellen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ist ja nicht Conrad alleine verschwunden, alle anderen Stationär-Händler 
ja auch. Dank Versandhandel (eigentlich war Conrad da ja der Vorreiter), 
dem damit verdienten Geld und dem Image (die früheren Bastelkinder waren 
jetzt gutsituierte Familienväter und mussten nicht auf jede(n) Mark/Euro 
schauen) funktionierte es eben eine Weile länger. Jetzt ist eben 
Schluss.
Was es heute auch sehr schwierig macht sind neben der gefühlt 
unendlichen Vielfalt der Bauteile auch deren kurze Haltbarkeit für 
einwandfreie Lötbarkeit und gleichzeitig immer grösseren VPEs der 
Hersteller. Man kann keine zigtausender VPE kaufen, 3 Teile entnehmen 
und die wieder sachgerecht lagern.
Ein Hauch von Oxid macht bei einem DIL-Gehäuse so gut wie nichts, beim 
TQFP wirds schwierig und QFN und Konsorten ist dann eben nur noch Müll. 
Man kann das nicht in Bastelmengen verkaufen.

Ansonsten: mir tut es auch kein bisschen leid, die Leidensphase ist 
schon 25 Jahre um. Der Conrad-Katalog war ein wesentlicher Teil meiner 
späten Kindheit/früher Jugend.

von H. H. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ich kenne
> zum Beispiel keine Chemikalienläden.

Gab es früher durchaus.

Aus uralter Erinnerung: Dr. Wieland & Co. am Sedanplatz in Pforzheim.

von Dieter (Gast)


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Schuld daran hat im Wesentlichen, dass weniger Bastler in den Jahrgängen 
nachkamen. Dies haben aber die Frauen zu verantworten, weil diese keine 
"langweiligen Techniker" wollten. Falls unter dem Nachwuchs doch 
interessierte Kinder waren, dann wurde das unterdrückt. Es gab drei 
Kinder, die sich dafür interessierten und die ein paar Teile zum Basteln 
bekamen. Zum Teil unter glänzenden Augen, mußten diese das 
zurückbringen. Die Mütter hatten eine panische Angst aus dem Kind könnte 
dadurch eine bastelndes introvertiertes Kellerkind werden.

Dann gibt es natürlich auch das Internet zum Bestellen, das natürlich 
auch eine Konkurrenz ist. Aber zu viele Leute gingen auch zum Conrad um 
sich beraten zu lassen und bestellten woanders.

Nebenbei wollen alle mehr Gehalt bekommen, aber keiner will die dadurch 
verursachten höheren Preise bezahlen.

Was es heute auch sehr schwierig macht sind neben der gefühlt
unendlichen Vielfalt der Bauteile auch deren kurze Haltbarkeit oder 
Miniaturisierung.

Der Genderismus ist dort auch eingezogen. Dadurch wird schon seit 
einiger Zeit zu viel Personal ohne einen Fimmel für die Technik 
eingestellt und von unten bis nach ganz oben durchgereicht. Die haben 
dann auch keinen Riecher, wohin der Bastler strebt.

Exportbeschränkungen spielen auch eine Rolle. Beim Ladenverkauf ist das 
nicht zu kontrollieren, wenn die Teile in Deutschland verkauft werden 
dürfen, aber zum Beispiel nicht weiterverkauft werden dürfen an Russen. 
Die gehen sonst hier in den Laden und kaufen die Teile ein. Solche Teile 
konnten die Damen am Tresen einfach nicht bestellen. Die wissen heute 
noch nicht warum das nicht ging.

von Manfred (Gast)


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KArl Fred M. schrieb:
> zum Kotzen solche Kunden.

Oder eher solche Kommentare?

> Viele verstehen nicht, das Conrad nicht Reichelt oder Rs ist.
> Eine Autosicherung, einen 220uF Elko, einige Widerstände tc ak, aber
> wenn einer zu mir kommen würde und eine Elko für um 5V und 10uF haben
> wollte..pfft...da ist die Tür...

Wo ist dann die Berechtigung des Ladens? Früher gab es Läden wo man 
genau so einkaufen konnte. Ich denke da an Bassenberg in BS oder Flemmig 
in WF, Inhabergeführt und selbige vom Fach.

Als es den originalen Völkner-Eckladen noch gab, war es auch kein 
Problem, dort einen einzelnen Transistor oder drei Widerstände zu 
kaufen. Beim Transistor hat der Verkäufer sogar in seine Ersatzliste 
geschaut und wusste, was er lieferbar hat.

Fakt ist aber auch, dass die sich wirtschaftlich nicht halten können, 
Zeitaufwand und Umsatz passen nicht zueinander.

> Aber das mit der LED war echt die Spitze...wie in einem Wusnchalden.
> Der Teiletresen diente heutzutage nur noch für 0815 Ware, also Du willst
> eine LED bekommste, Du hast Sonderwünsche, dann bestell es dir.

Der Wunsch ist nicht abwegig, aber man kann auch nicht erwarten, dass 
der Verkäufer alle Bauteiledaten kennt. Da hilft wirklich nur der 
Katalog.

Paul schrieb:
>> wenn einer zu mir kommen würde und eine Elko für um 5V und 10uF haben
>> wollte..
> Die gängigen Standardteile sollten aber schon vorrätig sein. Der Kunde
> hier im Beispiel war sogar noch flexibel und hätte auch andere, ähnliche
> Kondensatoren gekauft. Wenn das ein Laden nicht auf die Kette bekommt,
> dann sollte er besser zu machen.

Wohl wahr, das sollte er können.

Wollvieh W. schrieb:
> [ Ersatz-Kleinteile ]
> Alles Dinge, die man nur im Netz bekommt.

Auch mit dem Netz habe meine liebe Not, Preise und Versandkosten:

Die Brotschneidemaschine hat bei real mal knapp 40 Euro gekostet und 
brauchte einen neuen Zahnriemen. Bei den deutschen Anbietern kratze ich 
da die 20 Euro an. Na gut, das Innenleben zeigt klar die Herkunft China 
und Ali hat's gerichtet.

Am Heizkessel ist die Kontrolleuchte kaputt und beim Ausbau das 
Plastikgehäuse zerbrochen. Hat ein etwas abstruses Maß, rechtfertigt das 
wirklich, die für 21 Euro verkaufen zu wollen? Da musste dann leider mit 
Unterlegscheibe und Lüsterklemme geferkelt werden.

Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, mit der defekten Lampe zu Conrad 
zu fahren.

Der Conrad in Braunschweig ist schon lange weg. Solange es ihn gab, bin 
ich einige Male im Ramschverkauf gewesen, auf seinem Hinterhof und nur 
tageweise geöffnet.

Im Laden selber gab es nichts, was mich angesprochen hätte. Die Struktur 
mit mehreren Theken nach Fachbereich und auf zwei Geschossen hat mich 
eher abgeschreckt, Rätselraten, wo ich denn hingehen solte. Na immerhin 
habe ich dort mal zwei Pb137 bekommen, was aber auch der einzig reguläre 
Einkauf ist, an den ich mich erinnern kann.

Meine Schwester hatte ihr Schnurlostelefon aus dem Conrad-Laden. Als die 
Akkus schwächelten, hat sie sich dort 'beraten' lassen und für furchtbar 
teuer zwei AAA-NiMH bekommen.

Der Laden fehlt mir nicht!

H. H. schrieb:
>> Ich kenne
>> zum Beispiel keine Chemikalienläden.
> Gab es früher durchaus.

Kommt halt drauf an, wo man wohnt / wie weit man fahren mag. Früher bin 
ich zu Richard Sichler Chemikalienhandel in Braunschweig gefahren, 
Eisendreichlorid, Ätznatron .. zu günstigen Preisen. Das Internet kennt 
ihn noch, aber das Handelsregister verrät mir, dass er 2012 gelöcht 
wurde :-(

Das geht quer über alle Branchen, die spezialisierten Ladengeschäfte 
verschwinden.

von H. H. (Gast)


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Dieter schrieb:
[Spinnereien]

Du hast eine blühende Phantasie.

von Dieter (Gast)


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H. H. schrieb:
> Du hast eine blühende Phantasie.

Wäre überglücklich, wenn das so wäre. Wenn zwei Kunden das Selbe kaufen, 
bei einem der seine Conrad-Card verwendet und mit der EC-Karte geht es 
und bei einem anderen Kunden der ohne Conrad-Card bar zahlt an der Kasse 
schon die Kasse den Dienst verweigert das Produkt anzunehmen, wurde es 
interessant. Es war nicht die SIM-Karte, die noch registriert werden 
muss mit Adressangaben und Ausweis.

von Manfred (Gast)


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Dieter schrieb:
> Wäre überglücklich, wenn
... Du Deine Texte verständlich formulieren könntest. Ein paar 
Satzzeichen würden dabei helfen, aber sind nicht die alleinige Lösung.

von Helge (Gast)


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Manfred schrieb:
> Richard Sichler Chemikalienhandel

alte Zeiten. Und dann gabs noch den Laborbedarf am Ring Ecke Hamburger. 
"Eigentlich darf ich dir das ja nicht verkaufen, ..." und hast doch 
alles bekommen: mußt ja den Chemieversuch aus der Schule nachbauen oder 
so :-)

Nachdem Conrad den Völkner aufkaufte, war der Laden noch ungefähr 10 
Jahre recht gut. Dann wurde mehr auf Fertigprodukte gesetzt und Ramsch. 
Damit begann der Abstieg. Schade.

von Dieter (Gast)


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Helge schrieb:
> Dann wurde mehr auf Fertigprodukte gesetzt und Ramsch.

... als Reaktion den sinkenden Umsatz durch die Abnahme der Zahl an 
Bastlern in den nachwachsenden Jahrgängen auszugleichen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Dieter schrieb:
> ... als Reaktion den sinkenden Umsatz durch die Abnahme der Zahl an
> Bastlern in den nachwachsenden Jahrgängen auszugleichen.

... Bastler, die sich ihren Kram nicht im Internet (bzw. direkt in 
China) bestellen.
Nur vom Verkauf blauer LEDs für "Kfz-Tuner" kann man halt nicht leben.

von HAL9000 (Gast)


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Jens schrieb:
> War zu erwarten. Conrad wurde immer schlechter und wollte mit
> Mediamarkt/Saturn konkurrieren. Dass das nicht funktioniert, war
> vollkommen klar. Hätten sich auf höherwertiges Werkzeug, Messtechnik für
> Elektriker und Elektroniker und auf Nischen wie Amateurfunk und
> Modellbau spezialisieren sollen. Und eben kein Consumer-Massenmarkt.

Hi !

Wenn jemand mal so ein richtiges Elektronikladengefühl bekommen will:

Da gibt es in Wöllstadt (nördlich von Frankfurt) die Firma ELW. Das
ist wie in meiner Jugend. Der Laden ist wirklich super sortiert.
Das Personal ist kompetent. Das Preisniveau geht auch noch.

Man sollte allerdings zum Besuch eine Maske dabeihaben, sonst darf
man in den Laden nicht rein .

von Dieter (Gast)


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Bitte daran denken, dass das mit der Maske nichts mit irgendwelchen 
übertriebenen Ansichten zu tun hat. Dort arbeiten Personen, die auf 
Grund bestimmter Krankheiten ihr Leben lang starke immunsuppressive 
Medikamente einnehmen müssen. Die durchschnittliche restliche 
Lebenserwartung liegt bei 10-12 Jahren, wenn man so etwas hat.

von Oskarine (Gast)


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Alexander schrieb:
> Manfred K. schrieb:
>> Bei den Preisen die Conrad aufrief sind die Versandkosten locker  mit
>> drin..
>> Das Bauelementangebot im Laden war sowieso grottig.
>> Ich weine denen keine Träne nach!
>
> In unserer Filiale in Dresden ... Einige Mitarbeiter waren selbst > 
Elektroniker,

Die dürften wohl von dem großen DDR Elektronikladen gekommen sein.
Der Alte an der Bauteiltheke kam mir irgendwie von da bekannt vor.

von Alexander (alecxs)


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Ich fand's immer schön wenn ich in den Laden gekommen bin mit einer Idee 
ohne selbst zu wissen was ich überhaupt genau brauche, und meist spontan 
2-3 Anregungen und 1 Lösung mitbekommen habe.

von Manfred K. (4for)


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Helge schrieb:
> Nachdem Conrad den Völkner aufkaufte, war der Laden noch ungefähr 10
> Jahre recht gut. Dann wurde mehr auf Fertigprodukte gesetzt und Ramsch.

Naj, Gemischtwarenladen bzw Ramsch kann Reichelt seit mehreren Jahren 
auch sehr gut.

von Helge (Gast)


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Wenn bei Bauteilen der Verkäufer durch nen Schubladenbediener ersetzt 
wird (und der nicht mal das schafft), und dann auch noch die Hälfte der 
Schubladen leer ist, brauchste kein Ladengeschäft betreiben. So 
geschehen zuletzt in München, als noch offen war: "Hamwa nicht" und ich 
sag dem genau wo die Teile liegen, und dann findet der Burschi die erst. 
:-)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Jens schrieb:
> War zu erwarten. Conrad wurde immer schlechter und wollte mit
> Mediamarkt/Saturn konkurrieren.
Frankfurt war mit einer der ersten, wo sie dieses Konzept versucht 
haben. Mit dem Umzug von der Berger Straße auf die Zeil war das ganze 
eigentlich nur noch ein Elektrogerätehändler und der Rest schon arg in 
die Ecke gedrängt.

Jens schrieb:
> Hätten sich auf höherwertiges Werkzeug, Messtechnik für
> Elektriker und Elektroniker und auf Nischen wie Amateurfunk und
> Modellbau spezialisieren sollen. Und eben kein Consumer-Massenmarkt.
Und genau das ist das Problem mit einem Ladengeschäft. Mit der geringen 
Anzahl an Leuten die in diese Gruppe fallen kann man keinen Laden am 
Leben erhalten und schon gar nicht an so einem Standort wie der Zeil in 
Frankfurt.

Die Zeit der Spezialgeschäfte ist einfach vorbei. Dafür ist auf der 
einen Seite die Produktauswahl, die man vorrätig haben müsste heutzutage 
viel zu groß. Und auf der anderen Seite die Margen, die damit noch 
erzielt werden können, viel zu gering um einen großen Laden in für viele 
"erreichbaren" Lage zu unterhalten.

Wenn die Bahnfahrkarte schon das doppelte Kostet wie die Versandkosten 
egal von woher. Da fällt es einfach Teile nur noch zu bestellen wo man 
wenigstens auch weiss das man alles bekommt und nicht nach dem teuren 
Ladenbesuch dennoch die Hälfte bestellen muss.

von HAL9000 (Gast)


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Mark S. schrieb:
> von mir aus kann die blaue Traditionsapotheke gerne dicht machen

Von mir aus auch. Ich frage mich sowieso wie das Businessmodell
von Conrad funktionieren soll. Beim stöbern in ebay bin ich schon
des Öfteren über Angebote dieser Apotheke gestoßen. z.B ein
7 W Keramik Drahtwiderstand für 11€ + Versand. Wenn ich einen
Angestellten hätte der das kauft, würde ich ihn fristlos
entlassen.

von HAL9000 (Gast)


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Dieter schrieb:
> Bitte daran denken, dass das mit der Maske nichts mit irgendwelchen
> übertriebenen Ansichten zu tun hat. Dort arbeiten Personen, die auf
> Grund bestimmter Krankheiten ihr Leben lang starke immunsuppressive
> Medikamente einnehmen müssen. Die durchschnittliche restliche
> Lebenserwartung liegt bei 10-12 Jahren, wenn man so etwas hat.

Also ich habe da kein Problem mit, der Besitzer ist scheinbar ein 
älterer
Herr. Der Besitzer legt die Regeln für seinen Laden fest. Punkt.

von Gerald B. (geraldb)


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In Hannover wollten sie eigentlich erst am 19.11.22 schließen. Jetzt 
haben sie das kurzfristig schon auf den 05.11.22 vorgezogen.

von Alexander (alecxs)


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Remember, remember the 5th of November

von Mucky F. (Gast)


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Jefe schrieb:
> In HH war letzte Woche auch kaum noch was da.

Das war vorher gefühlt auch nicht groß anders ;-).

Sehr netter Laden, war da früher öfter und im Eingang gab es lecker 
selbstgemachte Pizza. Zuletzt aber nur noch 1-2 mal im Jahr, bei 10 
Minuten Fußweg. Selbst mit vorher bezahlter Abholung war es inkl. 
Wartezeit am Tresen mehr Aufwand als abends bei RS zu bestellen und 
morgens die Teile zu haben.

von die guten alten Zeiten ;) (Gast)


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HAL9000 schrieb:
> Wenn jemand mal so ein richtiges Elektronikladengefühl bekommen will:
>
> Da gibt es in Wöllstadt (nördlich von Frankfurt) die Firma ELW. Das
> ist wie in meiner Jugend. Der Laden ist wirklich super sortiert.
> Das Personal ist kompetent. Das Preisniveau geht auch noch.

Wo findet man den bei denen was über die Versandbedingungen? Versenden 
die mit DHL und an Packstationen?

von Frankenfurter (Gast)


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Dieter schrieb:
> Bitte daran denken, dass das mit der Maske nichts mit irgendwelchen
> übertriebenen Ansichten zu tun hat.
Das bezieht sich jetzt auf den Laden in Wöllstadt ?

von Dieter (Gast)


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Frankenfurter schrieb:
> Das bezieht sich jetzt auf den Laden in Wöllstadt ?

Nicht nur auf diesen.

von Manfred (Gast)


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Helge schrieb:
> Nachdem Conrad den Völkner aufkaufte, war der Laden noch ungefähr 10
> Jahre recht gut.

Nö, Völkner war für mich der Eckladen in der Ernst-Amme-Straße bzw. das 
Versandlager bei Broitzem. Alles danach taugte nichts mehr.

Manfred K. schrieb:
> Naj, Gemischtwarenladen bzw Ramsch kann Reichelt seit mehreren Jahren
> auch sehr gut.

Schaue mal in die Liste von Pollin.

Vor ein paar Jahren war ich mal in Pförring im Laden, das ist mehr ein 
Mini-Media-Markt als den Bastler ansprechend. Aber Pollin unterhält halt 
keine weiteren Ladengeschäfte.

Da dieser einzige Laden im Hauptgebäude ist, hat man natürlich Zugriff 
auf das gesamte Sortiment und der Mann an der Bestelltheke war 
freundlich. Also bestellen und nach ca. 15 Minuten an der Kasse abholen. 
Würde ich in der Gegend wohnen, würde ich es nutzen.

Das soll wohl auch bei Reichelt in Sande so funktionieren, berichtete 
ein Kollege, der mal in der Gegend zu tun hatte.

Irgend W. schrieb:
> Und auf der anderen Seite die Margen, die damit noch
> erzielt werden können, viel zu gering um einen großen Laden in für viele
> "erreichbaren" Lage zu unterhalten.

"Erreichbare Lage" - wer legt das fest? Conrad Braunschweig war im 
Gewerbegebiet Sudentenstraße, kommt man mit dem Linienbus nicht 
komfortabel hin. Mit dem PKW hat man über die A392 eine sehr gute 
Anbindung und kostenlose Parkplätze vor dem Laden oder zumindest im 
Umfeld.

Geschäfte direkt in der Innenstadt gehen für mich garnicht, behinderte 
Zufahrten und kostenpflichtige Parkhäuser hasse ich.

Also, welche Kunden will er haben - Laufkundschaft der Innenstadt oder 
Leute, die gezielt anreisen?

von Helge (Gast)


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Manfred schrieb:
> kommt man mit dem Linienbus nicht komfortabel hin

naja 300m laufen ist kein Weltuntergang. Anfangs war der Laden noch gut 
sortiert, mit der Zeit wurde das schlechter, zum Schluß gabs bei 
Bauteilen kaum noch was. Es lohnte nich mal mehr, auf der Durchreise 
einen Halt zu machen.

Ganz früher, in der Ernst-Amme-Straße, mußte man auf die heiß begehrten 
"GH-Listen" schielen, aber die waren meist sofort weg..

In dem ausgeräumten Trafohäuschen freitags in Broitzem hatte ich mein 
S1-94 zum halben Preis ergattert und mein M3650 um nur 40DM. Das M3650 
läuft immer noch, fürs S1-94 bräuchte ich 3 Stück МП26б, falls jemand 
die übrig haben sollte..

von Nichtverzweifelter (Gast)


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ach nöööö!! Opas erzählen vom Kriech

von Wühlhase (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Die Zeit der Spezialgeschäfte ist einfach vorbei. Dafür ist auf der
> einen Seite die Produktauswahl, die man vorrätig haben müsste heutzutage
> viel zu groß. Und auf der anderen Seite die Margen, die damit noch
> erzielt werden können, viel zu gering um einen großen Laden in für viele
> "erreichbaren" Lage zu unterhalten.

Nö, das würde ich so nicht sagen.
Held der Steine - branchenfremd - steht mit seinem Lädchen recht gut da, 
auch wenn er das meiste Geld mittlerweile wahrscheinlich mit seinen 
Videos macht.

Und Segor hier in Berlin hat ebenfalls allemal seine 
Daseinsberechtigung. Auch ohne daß ich da physisch anmarschiere. Jedes 
Mal, wenn wir z.B. von Fischer Electronic einen Kühlkörper als Stange 
brauchen, bestellt uns Segor die freundlicherweise und schickt sie uns 
zu, weil FE sich für solch geringe Stückzahlen zu fein ist.
Und auch sonst, kurzfristig mal Kleinkram zu besorgen ist normalerweise 
auch erfolgreich, denn im Gegensatz zum blauen Klaus haben die Leute 
beim Segor Standardteile vorrätig.

von die guten alten Zeiten ;) (Gast)


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die guten alten Zeiten ;) schrieb:
> HAL9000 schrieb:
>> Wenn jemand mal so ein richtiges Elektronikladengefühl bekommen will:
>>
>> Da gibt es in Wöllstadt (nördlich von Frankfurt) die Firma ELW. Das
>> ist wie in meiner Jugend. Der Laden ist wirklich super sortiert.
>> Das Personal ist kompetent. Das Preisniveau geht auch noch.
>
> Wo findet man den bei denen was über die Versandbedingungen? Versenden
> die mit DHL und an Packstationen?

Die Frage steht noch immer im Raum. Anscheinend kann sie aber keiner 
beantworten. Dann streiche ich die Adresse wieder aus meiner Liste.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also Segor in Berlin ist ein ganz anderes Kaliber als Conrad. Erstens 
können die vieles auf Wunsch beschaffen, wo man bei Conrad sofort auf 
Granit gebissen hat wenn das Teil nicht im Katalog steht und zweitens 
haben sie echt kompetente Mitarbeiter an der Theke, die nicht nur Teile 
verkaufen können, sondern auch Ahnung von den Teilen haben. Von Segor 
habe ich als Halbstarker damals z.B. gelernt, daß diese überall 
aufkommenden Japan-Transistoren wie A1943 oder C5200, die in keiner 
Liste auffindbar waren, in Wirklichkeit 2SA1943 und 2SC5200 heißen. Und 
schwupps findet man die Dinger auch. Ihr müsst doch nicht denken, daß 
das bei Conrad jemand wusste...

Leider war ich nicht oft bei Segor, weil die noch deutlich schlechter 
erreichbar waren als Conrad... das war jedes Mal ein 4..5 Stunden 
dauernder Ausflug einmal quer durch die Stadt.

von Alexander (alecxs)


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die guten alten Zeiten ;) schrieb:
> Wo findet man den bei denen was über die Versandbedingungen?

Das werten wir mal als Scherz, wenn die versenden wo bleibt da das 
Elektronikladengefühl? Wenn Du nicht da wohnst streich es und gut.

von Ulf (Gast)


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Ben B. schrieb:
> das war jedes Mal ein 4..5 Stunden
> dauernder Ausflug einmal quer durch die Stadt

Immerhin wohnst Du in Berlin.

Alexander schrieb:
> wo bleibt da das
> Elektronikladengefühl

In München noch beim Balzer CFS Electronic in der Implerstraße.
Weniger modernes als viel vergangenes Zeug mit vielen Raritäten und 
immer einem guten Rat vom Klaus.

von Reinhard S. (rezz)


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Alexander schrieb:
> Die bayrische Filiale im zentral gelegenen Hirschau bleibt uns ja
> erhalten,

Nicht in Hirschau, in Wernberg-Köblitz, direkt an der A93.

> mit Pleite hat diese Umstrukturierung nichts zu tun.

Mit florierendem Geschäft aber auch nicht.

von Holger D. (hodoe)


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Manfred schrieb:
> Das soll wohl auch bei Reichelt in Sande so funktionieren, berichtete
> ein Kollege, der mal in der Gegend zu tun hatte.

Ich komme aus der Ecke und so ist es immer noch. In der Wartezeit kann 
man sich dann mal eine Axt oder einen Spaten genauer ansehen. Oder 
Rückläufer-Ramsch ...

Was ich faszinierend finde sind die Verkäufer. Die waren gefühlt auch 
schon in der Marktstraße / Schlicktown da. Wie man das so lange aushält 
...?

von Maik .. (basteling)


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Ich lach mich grade halb tot - in Hannover wird nun auch die Filiale 
sogar vorzeitig geschlossen. Aber lt. Internetveröffentlichungen wollen 
sie jetzt mehrere Gewerbekundenfilialen eröffnen.*

Ein Rückblick auf die Hannoversche Filiale: wo ich mir als Kunde immer 
kriminalisiert vorkam, da mitgeführte Taschen am Eingang in einer Reihe 
Spinte eingeschlossen werden mussten. Die Leute am Service/Infotresen 
und den Kassen waren auch meist wenig freundlich und hilfreich. Nur zwei 
der Bauteiltresenmitarbeiter hatten Ahnung und waren engagiert. Aber die 
konnten den Rest auch nicht rausreißen. Also: aus meiner Sicht ein 
verdientes Ende, das ich dem Gesamtunternehmen nach einigen weiteren 
kundenunfreundlichen Online - Vorfällen auch von ganzem Herzen wünsche. 
Noch mehr Chancen bekommt der Laden von mir nicht mehr.

* Manchmal habe ich da zu Studentenzeiten auch mal was für den 
Familienbetrieb geholt. Einige male sogar quasi als Feuerwehr kurz vor 
Feierabend, das hat mir und den Kunden durch verhinderten 
Maschinenausfall viel Geld gespart bzw. eingebracht. Das war gut, da 
konnte man über einiges hinwegsehen. Nur das Sortiment vor Ort wurde 
immer dünner. Plötzlich gab es keine Vergussmassen mehr. Kein 
dünnflüssiges RTV Silikon, weniger Spezialchemie, Bauteile - höhö ....
Dafür aber immer mehr Konsumerkram statt Fachhandel - mit aus meiner 
Sicht zweifelhafter Qualität.
Und nun wollen die also Gewerbekunden zurück. Ich bin gespannt. Mich 
nicht mehr..

Vielleicht sollte Würth lieber sowas machen. Die können das. Sind zwar 
manchmal bei den Preisen grenzwertig, wissen aber wie Service geht.

von Reinhard S. (rezz)


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Maik .. schrieb:
> Vielleicht sollte Würth lieber sowas machen. Die können das. Sind zwar
> manchmal bei den Preisen grenzwertig, wissen aber wie Service geht.

Würth Elektronik soll Ladengeschäfte machen?

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Reinhard S. schrieb:
> Maik .. schrieb:
>> Vielleicht sollte Würth lieber sowas machen. Die können das. Sind zwar
>> manchmal bei den Preisen grenzwertig, wissen aber wie Service geht.
>
> Würth Elektronik soll Ladengeschäfte machen?

Würth hat merkwürdige Family-Stores (gehabt?) Da gabs alles für die 
Familie, außer Babykleidung, nur nix aus dem Katalog. Völlig bescheuerte 
Idee. Ich war da mal drin und hatte nach FFP-Masken gefragt. Zu einer 
Zeit, als sie wieder allgemein verfügbar waren. Junge Verkäuferin läuft 
mit mir zum Arbeitsschutzregal, "Die sind hier bei den, äh, also hier, 
nein Moment, oh, ich frag mal eben." Dann kam sie nach einer Weile 
zurück und meinte hamwa nich, gibts nich. Und man kann nur das kaufen, 
was da ist, also 99,95% des Sortiments nicht.

(Edit: Ah, jetzt erst den Gag mit Würth Elektronik kapiert... Ja, ich 
wollte schon immer mal Regale voller Spulen und Relais mitten in der 
Innenstadt.)

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Mal ehrlich, wozu 100km in die nächste Filiale fahren, wenn es online 6 
Euro VK und 2 Tage warten kostet? Früher in den 1990 igern bin ich immer 
gern in die Schillerstraße in München gefahren. Dort gabs einen Conrad, 
Bürklin und zig andere kleine Läden mit Bastelware und gebrauchten 
Geräten. Damals dauerte Bestellen 2 Wochen, war mit dem Telefon, finde 
ich, total umständlich. Heute Klick, da und wenn es nicht passt wieder 
zurück.

von Andre M. (andre1597)


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KArl Fred M. schrieb:
> Aber das mit der LED war echt die Spitze...wie in einem Wusnchalden.
> Der Teiletresen diente heutzutage nur noch für 0815 Ware, also Du willst
> eine LED bekommste, Du hast Sonderwünsche, dann bestell es dir.

Das mit den Leds konnte ich auch nie nachvollziehen, absoluter Standard 
- Kram und es wurden dann absurte Preise für 0815 Zeug verlang, das 
Gleiche für Kondensatoren im Pack / "ausgesuchte" Transistoren im Pack / 
4 Taster für "nur" 9,95 Euro im Pack / einfache Experimentierplatinen 
für um die 10 Euro / hickhack wenn man nur ne Sicherung haben wollte: 
bitte die Bestell Nr...  usw...

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