Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kaypro Boschert XL60


von Kurt (kurtcontroller)


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Hi Leute,

ich möchte gerne das Boschert Netzteil aus dem Kaypro 4/84 prüfen und 
auch etwas schlauer machen.

Das Netzteil verursacht nach einiger Zeit einen Kurzschluss und
beim Hausnetz gehen die Lampen aus. Schutzschalter wird aktiv.

Nach meiner Analyse sind die 3 RIFA Kondensatoren defekt.
Die Messwerte von 4700pF werden nicht mehr erreicht.
Die Bauteile haben kleine Risse.

Das Netzteil kann auch ohne diese Bauteile am Trenntrafo getestet 
werden.
Leider habe ich keinen Schaltplan (diverse Foren angefragt) und muss 
schauen wie ich klar komme.

So möchte ich meinen Messaufbau starten.
Zwischen Trenntrafo und AC 1 = L, AC 2 = N kommt ein Schalter.
Schalte zuerst den Trenntrafo ein und dann das Netzteil über diesen 
genannten Schalter.
Messgeräte: Oszilloskop, Tischmultimeter und UNI-T UT161E Handmultimeter
KUNKIN DC Electronic Load ode Metallwiderstand(100 - 500 mA).

Gummi Handshuhe und ?

Messungen direkt an der Steckleite (siehe unten) unter Laster mit dem 
Kunkin
kann auf kleinen Strom eingestellt werden.
Ich würde 100 mA beginnen.

Jetzt brauche ich eure Hilfe.

Wie beschrieben - kein Schaltplan.

Ein und Ausgänge des Steckernetzteils

|-----|
|5 V  | ab hier kann gemessen werden
|R V
|RTN
|RTN
|12+ V
|12- V| bis hier
|NC
|PE
|AC 2  ---> zum Sshalter  --> Trenntrafo
|AC 1  ---> zum Schalter  --> Trenntrafo
|-----|


Wie gehe ich vor um auf der Platine (Primärteil und Sekundärteil) einen 
Fehler zu finden?

Ja, schreibt:
Hast keine Ahnung, beschäftige dich mit TTL,gehe nochmal zur Schule.
Nö, nur denken!

Ich würde mich sehr freuen wenn ich hier etwas lernen könnte.

Gruß
Kurt

: Bearbeitet durch User
von Johann Klammer (Gast)


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Kann schon sein dass es die RIFA sind.
Ausserdem: Elkos altern und MOVs haben auch begrenzte lebensdauer.
Halbleiter werden gerne niederohmig kaputt. Wuerde aber gleich beim 
einschalten knallen.

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi Leute,

der PeakTech 2240 ist heute gekommen.

Solides Teil, gute Lackierung, handliches Tischgerät.

1. Test mit Boschert Netzteil.

- noch ohne Schalter am Netzteil
- Netzkabel aus einem defekten DVD Gerät verwendet.

Kein Stromausfall Hausnetz. Na ja, ohne Last noch nicht getestet.

Die Spannung am Ausgang stimmen.

Weiter Analysen - ich warte auf noch auf Tip's.

Gruß
Kurt

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi,

der Kaypro 4/84 funktioniert wieder mit dem Boschert dc Netzteil.
Der Fehler wurde durch die defekten Störkondensatoren verursacht.

Mit meinem Messaufbau habe ich den Fehler nicht gefunden.
Es ist nicht einfach mit dem Messaufbau den Fehler zu finden.
Ich muss versuchen einen Schaltplan (primär) zu erstellen.

Mit einer Lupe habe ich etwas entdeckt. Ich habe 4 Kondensatoren
ausgelötet.

Zoto USB Mikro zeigt den Fehler (Riss an der Seite des Kondensator)
3 Kondensatoren sind defekt.

Der 0,33uF Kondensator ist OK.

Gruß
Kurt

von 888 (Gast)


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Kurt P. schrieb:

> Zoto USB Mikro zeigt den Fehler (Riss an der Seite des Kondensator)
> 3 Kondensatoren sind defekt.

Das ist normal bei den Dingern. Die bekommen Risse, ziehen Feuchtigkeit 
und werden niederohmig. Einen kaputten X-Kondensator merkst Du an der 
Stromrechnung und ggf an der Rauchentwicklung. Kaputte Y-Kondensatoren 
(zwischen L/N und PE) reissen den FI.

Mit einem Multimeter misst man da nichts sinnvolles. Prüfen kann man die 
mit einem Isolationsprüfgerät oder einem BGV A3-Tester (Prüfdose, 
zwischen L+N und PE-Klemme und dann Ableitstrom messen). Man kann die 
goldenen Rifas aber auch einfach auf Verdacht rausschmeißen, denn die 
sind eigentlich immer kaputt.

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi Soul E.

Danke für die Antwort.

Die Kondensatoren tauschen ist der erste Schritt.
Es wird von vielen geschrieben. Klar wegen der Alterung der Materialien.

Messen mit Multimeter, das sehe ich so.
Siehe Foto.

Beispiel Primärseite(ohne Spannung).
Ausgehend von rechts kann ich einige Bauteil im eingebauten Zustand
messen und vergleichen.
Bei den Dioden muss ich halt eine Seite auslöten.
Siehe Diode vor dem Kühlkörper. Eingelötet werden falsche Werte
gemessen.
Gleichrichter und Kondensatoren auslöten und messen.
Nach und nach die Bauteile checken.

Sehe ich dies falsch?

Das gezeigte Netzteil von California dc hat einen Kurzschluss.
Am Trenntrafo angeschlossen hört man den Klick und an Ausgängen sind
die Spannungsänderung zu beobachten.

Ich möchte noch was lernen.

Gruß
Kurt

: Bearbeitet durch User
von Kurt (kurtcontroller)


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Hi,

ich finde keine Lösung für das Boschert Netzteil das Kaypro 4/84.

Nach Entlöten der Störkondensatoren funktionierte das Netzteil.
Ich habe drei neue Kondensatoren(X2) eingelötet.

Vorher gemessen - alles OK.

Test mit Trenntrafo - OK.

Beim Test mit dem Trenntrafo ist mit kein Fehler aufgefallen.
Alle Ausgangsspannungen standen zur Verfügung. Kein Stromausfall oder
Sicherung defekt.

Einbau des Boschert Netzteil in den Kaypro verursacht Kurzschluss.

FI vom Hausanschluß schaltet?

Kondensatoren wieder ausgelötet. Prüfung mit Trenntrafo - OK

Eingebaut in Kaypro - Rechner funktioniert.

Klar, ich könnte sagen es geht doch. Ja ohne Kondensatoren.
Ich wollte aber gerne wissen warum?

Auf dem Foto ist der grüne Kondensator der Original.
Weiße Kondensator (wurde auch eingelötet) im Internet gekauft.

Was haltet Ihr davon:
Wenn die am Kondensator anliegende Spannung zu groß wird, bricht das 
Dielektrikum zusammen (sogenannter elektrischer Durchschlag) und es 
kommt zu einem Kurzschluss zwischen den Kondensatorplatten.

Gruß
Kurt

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Wenn der FI auslöst, dann liegt das nicht am X-Kondensator.

von Reiner W. (Gast)


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Kurt P. schrieb:
> Nach Entlöten der Störkondensatoren funktionierte das Netzteil.
> Ich habe drei neue Kondensatoren(X2) eingelötet.
>
> FI vom Hausanschluß schaltet?

> Auf dem Foto ist der grüne Kondensator der Original.
> Weiße Kondensator (wurde auch eingelötet) im Internet gekauft.

3x 0,33uF? Also auch da wo die Y-Kondensatoren hingehören? Ja das ist 
dann Kacke.
Bau mal die Werte rein die da vorher drin waren. Also ein paar nF Y2.

von 888 (Gast)


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Kurt P. schrieb:

> FI vom Hausanschluß schaltet?
>
> Kondensatoren wieder ausgelötet. Prüfung mit Trenntrafo - OK

Mach mal die Y2-Kondensatoren ein bisschen kleiner. Die 47 nF oder was 
man damals so hatte verursachen recht hohe Ableitströme. Mehrere solcher 
Geräte in einem Raum und der FI fliegt.

2,2 nF oder 4,7 nF reichen hier völlig aus.

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi,
danke für die Info.

Hallo Reiner 3x0,33uF ist nicht Kacke sondern falsch!
Habe mich ungenau informiert. Entschuldigung.

Ich habe selbstverständlich nur ein 0,33uF und 2x4700pF eingelötet.
Hätte ich explizit schreiben sollen.

Das Netzteil wurde gemäß seiner Vorgabe bestückt.
Auf dem Foto sind die Kondensatoren abgebildet. Die neuen 4700pF sind 
etwas größer entsprechen aber den geforderten Werten.

Siehe mein Bericht oben. Dort hatte ich schon einmal die Besonderheit 
vom
Borschert Netzteil hingewiesen.
Nach einer unbestimmten Zeit - Kurzschluß.

Wie kann ich die Kondensatoren noch prüfen oder hängt es evtl. mit dem 
Einschaltstrom zusammen?


Gruß
Kurt

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Evtl ist dein FI ein Sensibelchen geworden.

von Reiner W. (Gast)


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Gut, wenn die Y-C stimmen, dann muss noch irgendwo anders ein 
Ableitstrom herkommen.
Schonmal Widerstand von L/N zu PE gemessen? Wenn da nichts zu messen 
ist, nochmal am Trenntrafo einschalten und den PE über eine Lampe o.ä 
Strombegrenzungselement auf L (und dann N) legen und den Ableitstrom 
messen.
Vermutlich hats den Trafo durchgeschlagen, kommt bei den damaligen 
Trafodesigns schon manchmal vor (ohne Schutzerdung sind die echt 
gefährlich). Wenn dem so ist, dann ist das Netzteil wirtschaftlich 
gesehen endgültig durch und man wird am besten darin tun ein neues 
(nicht-Aliexpress) Netzteil passender Werte mechanisch passend zu 
machen.

von G. H. (schufti)


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sind die "neuen" RIFA Y Kondensatoren wirklich neu oder nur "recycled"?
Da nicht mal gleich gestempelt tippe ich eher auf Letzteres.
Mach mal zwei wirklich neue rein, kostet ja nicht die Welt.
Oder miss mal den Leckstrom der beiden Y-Cs (einfach mit Multimeter im 
A~ Bereich in Serie an den Trenntrafo).

von Kurt (kurtcontroller)


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Reiner W. schrieb:
>
> Schonmal Widerstand von L/N zu PE gemessen? Wenn da nichts zu messen
> ist, nochmal am Trenntrafo einschalten und den PE über eine Lampe o.ä
> Strombegrenzungselement auf L (und dann N) legen und den Ableitstrom
> messen.
>

Hallo Reiner,

danke für deine Information.

Ich werde das Netzteil nach diesen Info's mal testen.

Was ich nicht verstehe, der Kaypro funktioniert wenn ich die 
Kondensatoren aus dem Netzteil auslöte. Sind die Kondensatoren drin - 
Kurzschluss.
Kondensatoren defekt?

Der Lieferant erstattet den Kaufpreis und entschuldigt sich für meine 
Probleme. Macht schon nachdenklich.

Ich habe ein Mean Well Netzteil(RT 85B) geordert. Dieses Netzteil hat 
alle Spannungen welche der Kaypro braucht.

Melde mich zum Thema nochmal.

Danke nochmal.

Kurt

von Kurt (kurtcontroller)


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G. H. schrieb:
> sind die "neuen" RIFA Y Kondensatoren wirklich neu oder nur "recycled"?

Der Lieferant erstattet den Kaufpreis.

Danke für die Info.

Kurt

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi,

mein Kaypro mit den Gotek LW habe ich jetzt mit einem MaenWell RT 85B
umgebaut.
Dieser Rechner wird so nach einigen Änderungen (Plastik Abstandhalter 
und Verbindung zum Rechner - Netzteil) so genutzt.

Siehe Foto mit dem MeanWell im Gehäuse.
https://www.glitchwrks.com/2022/06/29/kaypro2-repair

Ich habe mit zwei Händen und Handy versucht Fotos zu machen.

Juhu, der Rechner funktioniert!

Ich würde mich über ein Tip freuen, wir Ihr das Netzteil einbauen 
würdet.

Wie glichwrks direkt am Gehäuse mache ich nicht. Die untere Seite des 
MaenWell hat eine dicke Platte zur Reduzierung der Wärme.

Danke für die vielen guten Ratschläge im Forum.

Kurt

von Reiner W. (Gast)


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Kurt P. schrieb:
> Ich würde mich über ein Tip freuen, wir Ihr das Netzteil einbauen
> würdet.
>
> Wie glichwrks direkt am Gehäuse mache ich nicht. Die untere Seite des
> MaenWell hat eine dicke Platte zur Reduzierung der Wärme.

So viel Wärme erzeugt ein modernes Netzteil der Leistungsklasse nicht 
(das alte vermutlich so 70%, das aktuelle wird eher 90% erreichen also 
so 1/3 der Wärme) , das muss man nicht übers Gehäuse zusätzlich kühlen 
solang es nicht total verbaut ist und keine Luft dran kommt. Vermutlich 
ist eh ein Lüfter im Gehäuse.
Extra Löcher ins Rechnergehäuse bohren würd ich nicht wenn mans nicht 
muss, am einfachsten ein 2mm Blech nehmen das groß genug ist um das neue 
Netzteil mit Sekkopfschrauben drauf zu befestigen, und gleichzeitig auf 
die alten Montagebohrungen passt.

von Kurt (kurtcontroller)


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Hallo Reiner,

danke für deine Antwort.

OK, so in diese Richtung habe ich geplant.
Ja genau Lüfter ist drin. Läuft aber schon 1984 nicht.
Brauchte der Rechner nicht. Keine Thermoprobleme.
Ich habe jahrelang auf diesem Rechner programmiert.
Die Diskettenlaufwerke hatten richtig Arbeit.

Löcher bohren mache ich auch nicht.

Dann fahre ich mal zum Baumarkt.

Schöne Grüße vom Rhein

Kurt

: Bearbeitet durch User
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