Warum wird bei Transistoren die aktive Region zum Vertärken genutzt? Nehmen wir einen FET als Beispiel. Ich könnte den Arbeitspunkt doch auch in den ohmschen Bereich legen.
Betti schrieb: > Ich könnte den Arbeitspunkt doch auch in den ohmschen Bereich legen. Nein. Nicht wenn du einen Verstärker bauen willst.
Axel S. schrieb: > Betti schrieb: >> Ich könnte den Arbeitspunkt doch auch in den ohmschen Bereich legen. > > Nein. Nicht wenn du einen Verstärker bauen willst. Why
Die Steilheit ist dort vergleichsweise gering und die Rückwirkung der Drainspannung auf den Drainstrom (bei Röhren hat man das den Durchgriff genannt) hoch. Gleichzeitig dadurch bedingt der Innenwiderstand der Stromquelle klein. Alle drei diese Faktoren möchte man nicht bei einem Spannungsverstärker. Obendrein ist die Linearität schlecht und sehr exemplarabhängig. Zeichne einfach mal beim BS170 in der "On Region": https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/BS170_ON.pdf (Seite 3) die Arbeitsgerade ein und schau was da rauskommt .. Gruß, Christian
Betti schrieb: > Warum wird bei Transistoren die aktive Region zum Vertärken genutzt? Aktiv meint den Bereich, wo die Ausgangsgröße der Eingangsgröße monoton folgt. Im gesättigten Bereich kannst Du dagegen nur digitale Signale verstärken (Class-D). Betti schrieb: > Ich könnte den Arbeitspunkt doch auch > in den ohmschen Bereich legen. Das ist er doch. Ein FET ist im aktiven Bereich immer ein gesteuerter Widerstand. Im Gegensatz zum BJT, wo eine minimale U_CE nicht unterschritten werden kann.
Peter D. schrieb: > Das ist er doch. Ein FET ist im aktiven Bereich immer ein gesteuerter > Widerstand. Im Gegensatz zum BJT, wo eine minimale U_CE nicht > unterschritten werden kann. Es stimmt zwar, dass der FET als "gesteuerter Widerstand" angesehen werden kann, aber im sog. "Sättigungsbereich" (den man zur Spannungsverstärkung nutzt) eben nur mit einer extrem nicht-linearen Spannungs-Strom-Kennlinie (also gerade NICHT ohmsches Verhalten). Das ist der Grund dafür, dass nur der Anlaufbereich (bei relativ kleinen Spannungen zwischen Drain und Source) als "ohmscher Bereich" bezeichnet wird, weil dort eben das Strom-Spannungsverhältnis (Id-Uds) als nahezu linear angesehen werden kann. Und nur in diesem Bereich wird der FET dann auch als gesteuerter Widerstand eingesetzt. Umgekehrt ist die "aktive Region" (Fragestellung) dadurch gekennzeichnet, dass der FET (wie auch der BJT) als (nicht-ideale) Stromquelle fungiert, die durch die Eingangsspannung Ugs bzw. Ube gesteuert werden kann. Der Arbeitswiderstand (Rd bzw. Rc) erzeugt dann die Ausgangsspannung, die im Rhythmus der Signalspannung am Eingang schwankt (und verstärkt ist). Dabei ist es wichtig, dass die Stromquelle durch die schwankende Spannung am Drain (bzw. Kollektor) eben nicht (bzw. nur wenig) beeinflusst wird, denn das würde zu nicht-linearen Verzerrungen führen. (Die nahezu waagerechten Kennlinienschar Id=f(Uds) bzw. Ic=f(Uce) ist ein äußeres Zeichen dafür). Hinweis zur Terminologie: Es hat wohl historische Gründe, dass bei FETs der aktive Bereich als "Sättigungsbereich" bezeichnet wird, wohingegen das bei den BJTs der Anlaufbereich (für kleine Spanungen Uce) ist.
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