Forum: /dev/null Ich finde keinen Arzt mehr [Endet 27.11.]


von Privatpatient (Gast)


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Hallo,

da ich schon seit mehr als 3 Tagen krank im Bett liege, wollte ich mir 
heute vom Doc eine Krankschreibung holen.

Weil ich sonst fast nie zum Arzt gehe und erst umgezogen bin, hatte ich 
noch keine Hausarztpraxis. Also bin ich einfach zum nächstgelegenen 
Allgemeinmediziner, habe mich vorgestellt und nach einer Krankschreibung 
für 1 Woche gefragt.

Aber, oh Schreck, Aufnahmestopp! Ich solle es doch woanders probieren, 
sogar als PKV-Patient!? Ich wurde abgewiesen.

Erst die dritte Praxis die ich besucht habe hat mich genommen, aber 
relativ schnell abgefrühstückt...

Wie kann das sein? Sogar als Privatpatient hat man keine Garantie mehr 
auf eine ärztliche Versorgung?

Gesunde Grüße

PS: Das ist kein Troll-Thread sondern wirklich so passiert!

: Gesperrt durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Probier es mit dem Patientenservice 116 117.

von Da Baby (Gast)


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Weil die Ärzte überfordert sind. Der Lohn ist solala und ausgebildet 
wird auch nicht genug, weil die UNIs streng selektieren. In Deutschland 
wird alles Stück für Stück abgebaut. Wer kann der geht. Das hatten wir 
ja schon mal hier. Es ist wie es ist.

von Qwertz (Gast)


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Da Baby schrieb:
> Weil die Ärzte überfordert sind. Der Lohn ist solala und ausgebildet
> wird auch nicht genug, weil die UNIs streng selektieren.

Richtig, für so wenig Geld würde ich morgens nicht in meinen Mercedes 
steigen. Da bin ich im IGM-Konzern deutlich besser aufgestellt. Und das 
beste: Die Stempeluhr wird nie krank und lässt mich immer pünktlich um 
16 Uhr nach Hause gehen.

von Da Baby (Gast)


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Nur mal so. Bei meiner Mutter (überall Schmerzen durch zu viel Arbeit) 
gibt es beim Arzt keine eigentliche Behandlung mehr. Der verschreibt 
entweder ein Schmerzmittel oder bietet eine Krankschreibung an. Bei 
meiner Schwester im Krankenhaus auch katastrophale Zustände. Überall 
fehlt Personal. Sie wird nach der Ausbildung sofort studieren gehen. So 
spart der Staat alles kaputt und vergrault die Leute. Nur wer soll den 
Job machen? Billige Ausländer, die kein Deutsch können? Na dann viel 
Glück bei der nächsten OP

von René H. (mumpel)


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Für eine Landarztpraxis hätte ich einen Vorschlag. Arzt und Helferinnen 
auf Abgestellten- oder Beamtenverhältnis anstellen. Arzt bekommt 8.000,- 
Euro, Helferinnen 3500,- Euro. Plus Weihnachts- und Urlaubsgeld. 
Betriebskosten übernimmt das Land. Problem gelöst?

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Privatpatient schrieb:
> Wie kann das sein? Sogar als Privatpatient hat man keine Garantie mehr
> auf eine ärztliche Versorgung?

Hier im Saarland gibt es drei Regeln um gesund zu bleiben:
1. bei den Pferden bleibt man hinten weg
2. bei den Mädels bleibt man vorne weg
3. bei den Ärzten bleibt man ganz weg

Das ist schonmal eine Perspektive gesund zu bleiben ;-)

Beitrag #7265533 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7265539 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Dieter schrieb im Beitrag #7265533:
> Wärest Du nicht so ungläubig, dann müßtest Du Dir keine Sorgen machen.

Ja, das gilt natürlich nur für Gläubige, die brauchen nur in ihre 
Kirche/Moschee/Tempel zu gehen und zu beten, deren Leben ist sowieso 
vorbestimmt, was soll da ein Arzt daran ändern?

Für einen Atheisten jedoch, wird es teuer :-)

von Ich (Gast)


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Ich hau mich weg. Was bist Du nur für ein Jammerbolzen. Vielleicht 
schaffst Du es 2023 aus dem Bett. Natürlich nur, wenn der Klimawandel 
die Menschheit und dich nicht ausgelöscht hat. Risiko ist immer dabei.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Für einen Atheisten jedoch, wird es teuer :-)

Im Gegenteil, niemand verlangt von Dir, dass Du im Foyer Deiner 
Bankfiliale teuere Opfer darbringst!

von Alexander (alecxs)


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Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch!

von F. B. (Firma: Finanzberater) (thomas1112)


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Für Privatpatienten gibt es außer in Notfällen keine Behandlungspflicht.
Kassen-Patienten können sich an die zuständige kassenärztliche 
Vereinigung wenden um einen Hausarzt zugewiesen zu werden.

von Percy N. (vox_bovi)


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F. B. schrieb:
> Für Privatpatienten gibt es außer in Notfällen keine
> Behandlungspflicht.
> Kassen-Patienten können sich an die zuständige kassenärztliche
> Vereinigung wenden um einen Hausarzt zugewiesen zu werden.

Und deshalb ist der Hinweis auf 116117 ziemlich sinnfrei, auch da 
dieseer Service von der KBV betrieben wird.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die Zahl der Studienplätze für Medizin, die der Staat einrichtet, 
orientiert sich auch an den Bedarfsprognosen. Die Teilzeit war meines 
Wissens bisher wenig berücksichtigt worden.

Hier sind mal Zahlen aus der Schweizer Presse:
https://medical-tribune.ch/10086923/2021/teilzeitarbeit-von-arzten-wirkt-sich-wohl-negativ-auf-die-patienten-aus/

https://www.aerzte-vermittlung.com/blog/arbeitsleben/teilzeitstellen-fuer-aerztinnen-und-aerzte.html
"Wie viele Ärztinnen und Ärzte arbeiten in Teilzeit?
In Deutschland ist Teilzeitarbeit auf dem Vormarsch – der Anteil an 
Frauen überwiegt. Bei angestellten Medizinern arbeiten etwa 25 Prozent 
in Teilzeit. In einzelnen Kliniken ist der Anteil deutlich höher. Bei 
Ärztinnen und Ärzten in der Weiterbildung liegt die Zahl niedriger, da 
hier Teilzeit ein Karrierehemmnis darstellt (Stand: Dezember 2021)."

Mir sind Kliniken bekannt, da liegt der Anteil der Teilzeitarbeit bei 
50% und sogar Gemeinschaftpraxen bekannt, da liegt der Anteil der 
Teilzeit bei 100%. Hier sind auch einige Ärztinnen direkt nach der 
Ausbildung in große Pharmakonzerne gegangen.

von Re D. (Gast)


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Privatpatient schrieb:
> Erst die dritte Praxis die ich besucht habe hat mich genommen, aber
> relativ schnell abgefrühstückt...

Der Unterschied zwischen finde keinen und musste es 3 Mal versuchen ist 
die bekannt? Und statt dich zu freuen, das die Ärzte nicht die $ Zeichen 
in den Augen haben sondern sich an wohl ihrer Patienten orientieren 
laberst du hier rum.

von (prx) A. K. (prx)


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Privatpatient schrieb:
> Weil ich sonst fast nie zum Arzt gehe

Neues Jahr neues Glück. Lass dich gründlichst untersuchen, zu allem was 
die PKV zahlt. Dann gibt es vielleicht ausreichend Gründe, regelmässig 
beim Arzt vorbei zu sehen, und du wirst erwartungsvoll begrüsst. ;-)

Kommst du jedoch erstmalig mit "Ich will Sie möglichst nie wiedersehen" 
rein, ist die ärztliche Bürokratie teurer als die Gebühren für die 
AU-Bescheinigung.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Soweit mir bekannt, sind zwischen 80 und 90% der Studenten und Erpel 
weiblich. Bei den Ärzten die man egal in welcher Sparte findet, ist eher 
das Gegenteil zu finden. Es liegt also keineswegs daran, dass zu wenige 
studieren, sondern dass diejenigen die  studieren aus welchen Gründen 
auch immer ihren Job nicht ausüben. Bekanntestes Beispiel dürfen wir uns 
alle paar Tage im Fernsehen anschauen.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Uli S. schrieb:
> Soweit mir bekannt, sind zwischen 80 und 90% der Studenten und Erpel
> weiblich.

Soweit mir (und der Wissenschaft) bekannt, sind zwischen 0 und 0% der 
Erpel weiblich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erpel_(M%C3%A4nnchen)

von Alexander (alecxs)


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die sogen. Studerpel oder Studenteriche zwischen 10 und 20 % schon

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7266441 wurde vom Autor gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Uli S. schrieb:
> Es liegt also keineswegs daran, dass zu wenige studieren, sondern dass
> diejenigen die  studieren aus welchen Gründen auch immer ihren Job nicht
> ausüben. Bekanntestes Beispiel dürfen wir uns alle paar Tage im
> Fernsehen anschauen.

Seit wann ist Paule Ziemiak weiblich?

Übrigens hat der einen guten Grund: er ist zu oft durchs Examen 
gefallen.

Btw.: Falls Du Mediziner meinen solltest, da sind etwa zwei Drittel der 
Studierenden weiblich. Von den berufstätigen Ärzten sind es iinzwischen 
40 %, mit wachsender Tendenz.

Deine "Wissenschaft" scheint im geplanten Wahrheitsministerium der Neuen 
Weltordnung beheimatet zu sein ...

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Nö, ich mein die Eu-obermotzin, ehemalige Leyenministerin.
Es mag gut sein, dass inzwischen je nach Uni etwas mehr Männer 
studieren,
ich kenn jedenfalls entsprechende Studenten, die meine Zahlen 
bestätigen.
Und diese Prozentzahlen bei den praktizierenden Ärzten werden halt durch 
einen Blick ins Telefonbuch bestätigt.

Deutschland ist klein und überbevölkert, es kann also durchaus Gegenden 
geben, wo deine Zahlen zutreffen, in meiner Gegend ist das nicht der 
Fall.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uli S. schrieb:
> ich kenn jedenfalls entsprechende Studenten, die meine Zahlen
> bestätigen.
> Und diese Prozentzahlen bei den praktizierenden Ärzten werden halt durch
> einen Blick ins Telefonbuch bestätigt.

Es soll eine Geheimorganisation geben, die sich "Statistisches 
Bundesamt" nennt. Aber Vorsicht - bei Suche im Internet unauffällig 
vorgehen, am besten über Tor im Darknet suchen: alles ganz geheim!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Anbei was aktuelles vom 17.11.2022 aus dem Bayrischen Rundfunk:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/aerztemangel-loesen-mehr-medizin-studienplaetze-das-problem,TNAm7gS

"Auch international belegt Deutschland nach Angaben des Statistischen 
Bundesamtes mit durchschnittlich 44,3 Ärzten je 10.000 Einwohner 
international einen Spitzenplatz. Trotzdem fordert der Präsident der 
Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, bundesweit 6.000 
zusätzliche Studienplätze in Medizin. Der Grund: Durch technischen 
Fortschritt und eine alternde Gesellschaft werde es immer aufwändiger, 
Patienten adäquat zu behandeln."

Das sind nicht die einzigen Gründe. Ein weiterer Grund ist, dass die 
Ärzte über die letzten Jahre immer mehr zusätzlichen Verwaltungskram 
aufgebürdet bekamen. Teilzeit und Elternzeit spielt auch eine Rolle. 
Daher wäre ein besserer Vergleich die Angabe der tatsächlich verfügbaren 
ärztlichen Arbeitsstunden pro Patient pro Jahr.

Anbei Links zum Verwaltungsaufwand bei Kliniken und Ärzten:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135438/Marburger-Bund-beklagt-Buerokratieirrsinn-an-Kliniken
https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.stuttgarter-hausaerztin-gibt-praxis-auf-der-druck-ist-nicht-mehr-zu-ertragen.42714b0a-37e1-4050-9882-b5b3207b9257.html

von Percy N. (vox_bovi)


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Dieter D. schrieb:
> Daher wäre ein besserer Vergleich die Angabe der tatsächlich verfügbaren
> ärztlichen Arbeitsstunden pro Patient pro Jahr.

Das ist ein Ansatz, führt aber nicht allzu weit, wenn hierbei auch der 
Aufwand für Organisation, Dokumentation u.ä. eingerechnet wird. Man 
beachte: TE wollte (im Rahmen seiner Trollerei) überhaupt nicht 
medizinisch versorgt werden im Sinne einer Heilbehandlung.

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