Forum: /dev/null Ich habe genug von der KFZ High-Tech! [Endet 1.12.]


von Nix Verstehen (Gast)


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Warum macht man das!

In meinen Auto sind überall "integrierte" LED Leuchten eingebaut. 
Austauschkosten sind astronomisch im Vergleich zu früher. Bekanntlich 
hält nichts ewig. Eine Kurze Recherche ergab €1200 für die Scheinwerfer, 
€200 für die Rückleuchten. Scheinwerfer Austausch Arbeitszeit mindestens 
zwei Stunden. Garantiezeit 3 Jahre. Danach mußte blechen...

Und leider zahlt mir die Firma keinen sechstelligen Gehalt. Abschreiben 
kann ich armes Schwein meine Reparaturkosten leider auch nicht.

Kabinenluftfilter kostet um die €80?

Im vorhergehenden 2006er Wagen kostete eine Ersatz Scheinwerferlampe €12 
und war in fünf Minuten auf dem Parkplatz ausgetauscht.

Es würde mich von den Industrie Experten hier interessieren warum man 
keine austauschbaren LED Leuchtmittel mehr konstruieren kann oder will. 
Können sie nicht, oder wollen sie nicht, daß ist die Frage. Vielleicht 
sollten sich die Designer ihr Lehrgeld zurückgeben lassen.

Die Frage wirft sich auf ob es ethisch verantwortbar ist, unnötig teuer 
mit dem Design von Verschleissteilen umzugehen. Man erwidert bestimmt, 
daß die LEDs viel länger halten. In der Theorie vielleicht. Aber 
Automobile sind für seine Komponenten kein Honiglecken. Die 
Arbeitsbedingungen können sehr harsch sein. Andauernde Temperaturwechsel 
und Feuchtigkeitswechsel. Verstehe ich alles.

Sind die neuen Verkehrsvorgaben das Problem, daß alles Neue so hoch 
getrieben werden muß, so daß z.B. konventionelle Halogenlichter nicht 
mehr den heutigen Anforderungen entsprechen? Gut. Wenn dem so ist, warum 
kann man dann oder will man nicht so zu konstruieren, daß High-Tech 
billiger reparierbar ist? Sind wir denn alle Schafe, due sich das alles 
gefallen lassen müssen? Irgendwo ist hier ein "Disconnect".

Es mag ja sein, daß die LED Scheinwerfer integrierten Wunderteile besser 
funktionieren. Aber ist es fair, die Ersatzkosten so astronomisch 
hochzutreiben? Vielleicht ist der Leistungsunterschied die 
Reparaturkosten nicht wert. Es muß doch möglich sein LED 
Scheinwerferlampen austauschbar zu konstruieren. Ging doch früher auch.

Ein LED Scheinwerfer Leuchtmittel für mittelmäßige Anforderungen und 
Fahrzeugeklassen sollte nicht mehr wie €250 kosten dürfen und muß 
austauschbar sein. Den gesamten Scheinwerferbaustein auswechseln zu 
müssen, halte ich für kriminell. Und wenn jetzt jemand kommt und sich 
rechtfertigen will, es gehe eben nicht anders, dann würde ich ihm sagen, 
daß das Design oder die Vorgaben unrealistisch sind und nicht genug 
ausgereift ist und er sich besser wieder vor dem CAD PC setzen solle und 
sich überlegen wie man es besser machen könne.

Wie kommt es, daß man nun in 2022 nicht einmal mehr mal ein Rücklicht 
mit austauschbaren Leucht-Verschleißteilen konstruieren will? Ist das 
wirklich sooooooo schwierig?

Wie ist das denn mit dem Umweltschutz? Wird das ganze Plastkzeugs 
weggeschmissen, oder heimlich neu aufgearbeitet um noch mehr Profit 
rauszuschinden?

Sind die Hersteller so gewinnsüchtig, daß jedes Mittel recht ist, 
Reparaturen an Verschleißteilen absichtlich massiv hochzutreiben?

Ich fragte auch nach wieviel das Steuercomputer des Entertainmentsystems 
kostet. Der kostet "nur" €1K. Der Scheinwerfer im Vergleich noch mehr. 
Kann so etwas möglich sein? Das Scheinwerfer-Steuergerät kostet dagegen 
nur €200?

Wenn man sich vorstellt, wieviel Elektronik in so einen modernen Auto 
steckt, kommt einem das Grausen.

Wie schön war da mein vorheriges Automobil.

Hatte Halogenscheinwerfer, ein Motor ECM, Body Control Modul, Airbag 
Elektronik. Und abgesehen von diversen Sensoren, das wars schon, Vieles 
wurde mit billigen Relais geschaltet. Lasten wurden mit "richtigen" 12V 
geschaltet und man jonglierte noch nicht mit diversen CAN Paketen.

In DMM genügte zur Fehlersuche elektrischer Probleme.

Verstehe wieder mal die Welt des Automobils nicht mehr und heule deshalb 
hier ein bisschen:-)

: Gesperrt durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Nix Verstehen schrieb:
> Verstehe wieder mal die Welt des Automobils nicht mehr

Dabei ist das nicht so schwer: Nach 3 Jahren ist die Garantiezeit bzw. 
das Leasingangebot abgelaufen und der Wagen sollte zügigst kaputt gehen 
und verschrottet werden.

Nix Verstehen schrieb:
> Wie kommt es, daß man nun in 2022 nicht einmal mehr mal ein Rücklicht
> mit austauschbaren Leucht-Verschleißteilen konstruieren will?

Weil man prächtig dran verdient ? Ist ja keine Vorschrift mehr, wie bis 
1974 in den USA als alle Frontscheinwerfer dieselben runden Dinger 
waren.

Nix Verstehen schrieb:
> Wie ist das denn mit dem Umweltschutz?

Wen interessiert der ? Nichtmal die Klimakleber.

von Michael O. (michael_o)


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Und warum hast Du Dir so ein Auto gekauft? Ich habe 5 Autos vor der Tür, 
davon hat einer den Spielkram. Das ist ein Daimler der jetzt 4 Jahre alt 
wird. Mein 2 Jahre alter E-Expert hat nur Halogenelampen und 
konventionelles Glühobst. Mein 2 jähriger E-UP hat auch nichts anderes. 
Meine beiden 10 Jahre alten Kangoo ZE haben auch umlaufend glühende 
Metallfäden, die auch Automatisch Schnee und Eis entfernen im Gegesatz 
zu dem LED Spielkram des Mercedes für gut 1000€ Aufpreis.
You get What You Pay for...
Augen auf beim Autokauf.

MfG
Michael

Beitrag #7266515 wurde vom Autor gelöscht.
von Achim H. (pluto25)


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Nix Verstehen schrieb:
> Man erwidert bestimmt,
> daß die LEDs viel länger halten. In der Theorie vielleicht.
In der Praxis wird sich viel Mühe gegeben das sie nur genau die 
Garantiezeit überleben.
> Aber Automobile sind für seine Komponenten kein Honiglecken. Die
> Arbeitsbedingungen können sehr harsch sein. Andauernde Temperaturwechsel
> und Feuchtigkeitswechsel. Verstehe ich alles.
Das moß man nicht verstehen. Das sind nur Ausreden etwas schlampig 
konstruiert zu haben.
In anderen Bereichen gibt es Elektroniken die Jahrzehnte mit 
Umweltbedingungen klar kommen. Leds sind da nicht mal in der 
Ersatzteilkiste da die nie ausfallen.
PS Ich muß mich leider berichtigen: Eato hat auch "gelernt" wie man Leds 
tötet.

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Ich antworte mit der fuer mich einzig machbaren Strategie:

NICHT KAUFEN.

von Jack V. (jackv)


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Solange die Option noch besteht.

Wenn man ‘n Auto braucht, und es nur noch diese verdongelten Cashcows 
(für Hersteller) mit Option für Totalüberwachung (für jeden) gibt, was 
ja nunmal leider abzusehen ist, und der Oldtimermarkt nichts mehr im 
bezahlbaren Bereich hergibt, dann wird es ein wenig schwierig, das 
„NICHT KAUFEN“ konsequent durchzuhalten …

von Crazy Harry (crazy_h)


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Deswegen hat mein KFZ 5 Jahre Garantie, die ich sogar jetzt auf 8 
verlängert habe (~700€).

von Achim M. (minifloat)


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Michael O. schrieb:
> Mein 2 jähriger E-UP hat auch nichts anderes.

Wie, da sind immer noch die Grablichter vorne drin und keine LED-H4 mit 
Straßenzulassung?
Spart halt mal gut 75W bei Nacht und Dämmerung. Überschlägig 
0,3kWh/100km.

Jeweils als Paar erhältlich...
Philips Ultinon pro6000 LED H4 110€
Philips Ultinon pro6000 LED H7 110€
Osram night breaker LED H4 130€
Osram night breaker LED H7 100€
... doch nur bei einzelnen Fahrzeugen zugelassen.

Was ja perfekt zum Anliegen des TO passt.

Wie der TO erkannt hat, haben die OEMs kein kommerzielles Interesse da 
Leuchtmittel vom Laien tauschbar anzubieten.

Was die anderen Glühlampen (außen) am Fahrzeug betrifft, haben die 
Lampenhersteller kein kommerzielles Interesse, da die Gewinnmarge vs. 
Abnahmekosten pro Funzel & Fahrzeugmodell sich wohl nicht rechnet.

Also ist es ein KBA-Ding. Du kannst jedoch gern das räudigste Glühobst 
einbauen.

mfg mf

von Uli S. (uli12us)


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Mir ersschliesst sich irgendwie nicht, dass man als Autohersteller nur 
mehr Autos baut die deutlich über 100PS leisten und dann mit ner Lampe, 
die nicht mal 7% eines PS verbraucht, wenn sie als Glühobst ausgelegt 
ist, zum Energiesparen anfängt. Man sieht ja gelegentlich mal einäugige 
Autos auf der Strasse. Wenn man die Birne in wenigen Minuten selber 
tauschen kann, ist das doch gut. Obwohl das auch schon vor 25 Jahren 
nicht ganz so simpel war, wies eigentlich sollte. Hatte ich mal bei nem 
Volvo, da war das so verbastelt, dass mans zwar theoretisch selber 
wechseln konnte, sich aber praktisch fast die Finger brach, damit man da 
rankam.

von Icke ®. (49636b65)


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Jack V. schrieb:
> Wenn man ‘n Auto braucht, und es nur noch diese verdongelten Cashcows
> (für Hersteller) mit Option für Totalüberwachung (für jeden) gibt, was
> ja nunmal leider abzusehen ist

Nicht nur abzusehen, sondern beschlossene Sache. Der Einbau von 
Assistenzsystemen, die teilweise bevormundend in das Fahren eingreifen, 
z.B. der intelligente Geschwindigkeitsassistent (ISA), sowie Fahrdaten 
aufzeichnende Blackboxen sind EU-weit nicht optional, sondern 
obligatorisch. Für Neumodelle schon seit Mitte diesen Jahres, ab 2024 
für alle Neuwagen. Dann ist der Tag nicht mehr weit, wo Verkehrsverstöße 
automatisch an die Bußgeldstelle übermittelt werden.

https://www.bw24.de/auto/blackbox-pflicht-auto-ueberwachung-fahrer-verhalten-daten-uebermittlung-polizei-91209519.html

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