Mahlzeit! Auf meinem neuen PC wollte ich Debian endlich mal "vorschriftsmäßig" und ohne Tricks installieren. Also nicht einfach /etc/init.d/rcS und rc durch eigene ersetzen oder /sbin/hwclock löschen oder so. Früher gab es mal in /etc/default/ einen Schalter, heute finde ich nur das Gegenteil: /sbin/hwclock wird zu allem Überfluss auch noch von udev benutzt. Auf jeden Fall darf niemand meine RTC verstellen. Gibt es einen offiziellen Weg? Vielleicht wenigstens für (gegen) udev? Dem muss ich sowieso "enp$@#&!" statt "eth0" abgewöhnen.
Bauform B. schrieb: > Dem muss ich > sowieso "enp$@#&!" statt "eth0" abgewöhnen. kernel parameter net.ifnames=0,
Bauform B. schrieb: > Auf jeden Fall darf niemand meine RTC verstellen. "The Linux kernel has a mode wherein it copies the System Time to the Hardware Clock every 11 minutes." Klingt nach BYOK - Build Your Own Kernel. Kernel build-time Parameter CONFIG_RTC_SYSTOHC. Hilfsweise sicherstellen, dass die Uhrzeit nicht als synchronisiert erkannt wird: "If you say yes here, the system time (wall clock) will be stored in the RTC specified by RTC_HCTOSYS_DEVICE approximately every 11 minutes if userspace reports synchronized NTP status." https://manpages.debian.org/buster/util-linux/hwclock.8.en.html https://cateee.net/lkddb/web-lkddb/RTC_SYSTOHC.html
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derkernel schrieb: > kernel parameter net.ifnames=0 also gibt's den doch, danke. Nur ist es eben kein kernel parameter, deshalb finde ich den nicht in https://www.kernel.org/doc/html/v4.14/admin-guide/kernel-parameters.html (prx) A. K. schrieb: > Klingt nach BYOK - Build Your Own Kernel. So kann das ja jeder ;) Aber eigentlich wollte ich es diesmal vermeiden. > "The Linux kernel has a mode wherein it copies the System Time to the > Hardware Clock every 11 minutes." Der Satz geht noch weiter: "This is a good mode to use when you are using something sophisticated like NTP to keep your System Clock synchronized.". Ja, "niemand darf" war wieder übertrieben, der ntpd ist sophisticated genug, der darf das. Besonders, wenn ich es schaffe, dass er auf meinen GPS-Empfänger hört. Eigentlich wäre es am besten, wenn der Kernel einfach mit 1970-01-01 00:00:00 startet. Aber wie sehen dann die Logfiles aus? Und was machen dann z.B. fsck und Freunde?
Bauform B. schrieb: > Und was machen dann z.B. fsck und Freunde? Gedenkst du, damit das Internet zu nutzen? Könnte spannend werden, denn mit Datum 1970 machen Zertifikate sehr viel Freude. > Aber eigentlich wollte ich es diesmal vermeiden. Dann nimm einen RasPi an Stelle des PC. Da geht dein Wunsch ab Werk perfekt in Erfüllung.
Bauform B. schrieb: > Ja, "niemand darf" war wieder übertrieben, der ntpd ist > sophisticated genug, der darf das. Besonders, wenn ich es schaffe, dass > er auf meinen GPS-Empfänger hört. Das kann ein schönes Projekt werden: https://gpsd.gitlab.io/gpsd/gpsd-time-service-howto.html
(prx) A. K. schrieb: > Gedenkst du, damit das Internet zu nutzen? Könnte spannend werden, denn > mit Datum 1970 machen Zertifikate sehr viel Freude. Das ist doch einfach: solange die Uhr nicht gestellt ist, gibt es kein Internet. Das Grundproblem ist die Batterie im PC, ganz besonders, wenn es irgendeine Spezialausführung ist. Eine CR2032 sollte jeder wechseln können, aber der neueste PC ist Schrott, sobald die Batterie leer ist -- außer, man braucht die RTC nicht. Das GPS-Gerät hat eine RTC mit Supercap. Wenn der leer ist, muss man eben ein paar Minuten warten. In einem Dutzend Versuchen hat das nie länger als 3 Minuten gedauert. > Dann nimm einen RasPi an Stelle des PC. Ja, danke. Mit Kabeln in alle Himmelsrichtungen. Und bei gefühlten MIPS/Watt kann Intel mit dem RasPi4 wahrscheinlich mithalten. Oliver S. schrieb: Das kann ein schönes Projekt werden: > https://gpsd.gitlab.io/gpsd/gpsd-time-service-howto.html ja, die Hardware kann pps, aber dabei ist es wichtig, dass man rechtzeitig aufhört ;) ±3ms gegen de.pool.ntp.org müssen erstmal reichen.
Bauform B. schrieb: > können, aber der neueste PC ist Schrott, sobald die Batterie leer ist -- > außer, man braucht die RTC nicht. Was ist das denn für eine Maschine? Die Zeiten von Mostek Timekeepern und ähnlichen Bausteinen mit vergossenen Knopfzellen sollten eigentlich schon längst vorbei sein. Ansonsten hätte ich eher ein DS3231-Board an den internen SMB anzuflanschen versucht. fchk
Frank K. schrieb: > Was ist das denn für eine Maschine? Die Zeiten von Mostek Timekeepern > und ähnlichen Bausteinen mit vergossenen Knopfzellen sollten eigentlich > schon längst vorbei sein. Ist sie insofern, als das diese Dinger nicht mehr lieferbar sind. Ist sie allerdings insofern nicht, als dass sie nicht mehr benötigt würden... Dieser Sachverhalt hat uns einen schönen Auftrag eingebracht ;o)
Selbst 13-14" Notebooks und 10-12" Netbooks haben trotz ihrer Enge nicht selten eine handelsübliche Knopfzelle drin, die man wechseln kann.
Bauform B. schrieb: > aber der neueste PC ist Schrott, sobald die Batterie leer ist Ich hörte von PCs, die ohne CMOS-Spannung nicht erst starten ... > außer, man braucht die RTC nicht ... wobei das nicht davon abhängt, ob das Betriebssystem sie braucht oder nicht. Sondern das Problem vorher auftritt. Also was ist das für eine seltsame Kiste?
(prx) A. K. schrieb: > Ich hörte von PCs, die ohne CMOS-Spannung nicht erst starten ... Na toll, ganz große Begeisterung. Aber das schaffe ich auch so. Jetzt gerade, nach einem harmlosen update-initramfs, findet er sein root device nicht mehr :) > Also was ist das für eine seltsame Kiste? Ein Shuttle DL2000XA von Reichelt. Hat ein massives Metallgehäuse, ist sauber verarbeitet, läuft mit 12V, hat genau die richtigen Schnittstellen für mich und eine Batterie mit Kabel und Stecker RM1.0 (oder so).
Konstruktionsfehler, oder einfach bloss defekt? Wenn der eine leicht wechselbare Batterie drin hat, dann wird die ja wohl nicht im Wochentakt leer sein. Oder ist die dir zu teuer?
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Bauform B. schrieb: > und eine Batterie mit Kabel und Stecker RM1.0 Meine Güte, leere Zelle abschneiden, Sockel für cr2032 an die Kabel löten, Problem gelöst. Manche Menschen haben Probleme...
(prx) A. K. schrieb: > Konstruktionsfehler, oder einfach bloss defekt? Wenn der eine leicht > wechselbare Batterie drin hat, dann wird die ja wohl nicht im Wochentakt > leer sein. Defekt ist noch nichts (außer der initrd). Ob es ein Konstruktionsfehler oder ein Feature ist, ist natürlich Geschmackssache. Mit abgesteckter Batterie wird übrigens das BIOS Geburtsdatum verwendet, im Oktober 2021. Immerhin reproduzierbar. > Oder ist die dir zu teuer? Im Endeffekt schon, weil schwer beschaffbar. Wenn überhaupt, mit dem winzigen Stecker. Aber der entscheidende Unterschied ist doch, eine CR2032 bekommt man an jeder Tankstelle. alopecosa schrieb: > Manche Menschen haben Probleme... Manche Menschen haben keine Elektronikwerkstatt, wahrscheinlich nicht einmal einen Lötkolben. Und wer außer mir hat CR2032-Sockel auf Lager? Jedenfalls startet das BIOS ganz normal mit "CMOS checksum error, defaults loaded, press F1 to continue". Und wenn man zufällig eine Tastatur griffbereit hat, geht's auch ganz normal weiter. Aber neuerdings haben manche Menschen nur noch einen Touchscreen :) Und man braucht F1 nach jedem Einschalten. Standby ginge evt., aber das tut man ja nicht. Also, praktisch funktioniert es nicht ohne Batterie.
Welches konkrete Problem soll das jetzt eigentlich lösen? Wenn du nicht gerade an der Knopfzelle herum gefummelt hättest, um Probleme zu provozieren wo keine sind, wäre die Kiste schon längst fertig installiert und produktiv im Einsatz... Um die leere Knopfzelle kannst du dich auch 2030 noch kümmern, wenn die Hardware überhaupt so lange durch hält. Bis dahin möchtest du ständig am System/Kernel herum frisieren?
Der Thread liest sich wie die verzweifelte Suche nach einem Problem, wo weit und breit keines zu sehen ist. ;-)
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Andre schrieb: > Welches konkrete Problem soll das jetzt eigentlich lösen? "wie wird man Debians hwclock los?" (steht fettgedruckt über jedem Beitrag). > Wenn du nicht gerade an der Knopfzelle herum gefummelt hättest, um > Probleme zu provozieren wo keine sind, wäre die Kiste schon längst > fertig installiert und produktiv im Einsatz... Ein Sidequest ;) (prx) A. K. schrieb: > Ich hörte von PCs, die ohne CMOS-Spannung nicht erst starten ... Das musste natürlich geklärt werden. Und ja, manche PCs werden ohne Tastatur betrieben und dann ist das ein Problem. Und dann kam noch die kaputte initrd dazwischen. Ich dachte, mit einem Link nach /dev/null in /etc/udev/rules.d könnte man udev-Regeln außer Kraft setzen. Das wäre die halbe Antwort auf die eigentliche Frage gewesen. Aber wenn man außer hwclock noch mehr abschaltet, funktioniert halt noch mehr nicht :) Der nächste PC hat übrigens auch eine Batterie mit Kabel, aber mit einem anderen Stecker. Mal sehen, was der ohne Batterie macht. Sein BIOS ist jedenfalls schon viel umfangreicher.
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Also, der nächste Versuch sieht buchstäblich viel besser aus, ohne ACPI-Fehler und dank i915 Framebuffer statt EFI 800x600. Vor allem bootet er auch ohne Batterie, ohne zu fragen, wie sich das gehört. Das wirft einen zwar ins Jahr 2012 zurück, aber mit dem Shuttle kommt man ja garnicht so weit. Das Gehäuse ist noch massiver als beim Shuttle weil es als Kühlkörper dient. Dafür trennen mich 11 (elf) Schrauben von der Batterie. Der Stecker am Batteriekabel ist wohl doch der gleiche wie beim Shuttle, nur die Buchse auf der Platine hat einen besseren Verpolungsschutz. Evt. sind diese Batterien doch nicht so ungebräuchlich. Aber ganz ohne Batterie bleibt einfach eine Klasse besser. Es gibt übrigens Kunden, die das ausdrücklich wünschen. Dies ist jetzt ein Adlink MXE-212 "Made in China", obwohl Adlink doch in Taiwan sitzt??
Bastel dir halt aus Goldcap + Spannungsregler an 5Vsb einen Bios-Batterie-Ersatz. Für kurz mal rebooten und einen Stromausfall hier und da reicht das, und nach Monaten im Schrank muss man halt doch die Uhrzeit neu einstellen.
Bauform B. schrieb: > Andre schrieb: >> Welches konkrete Problem soll das jetzt eigentlich lösen? > > "wie wird man Debians hwclock los?" (steht fettgedruckt über jedem > Beitrag). Das ist nicht das Problem, sondern was du für eine Lösung hältst. Für welches Problmm nochmal? > Und dann kam noch die kaputte initrd dazwischen. Ich dachte, mit einem > Link nach /dev/null in /etc/udev/rules.d könnte man udev-Regeln außer > Kraft setzen. OMFG! Was ist denn das für ein planloses Gebastel?
Axel S. schrieb: > Das ist nicht das Problem, sondern was du für eine Lösung hältst. Das kann man so sehen. Ich meine immer noch, dass es eine ziemlich einfache Frage ist. Und wenn es darauf keine Antwort gibt, weil Debian das einfach nicht vorgesehen hat, ist das auch eine Antwort. > Für welches Problmm nochmal? Diese Art von Fragen bringt uns immer auf Abwege, dieser Thread ist wieder mal ein gutes Beispiel. "Was meinst du mit 'loswerden'?", "Was ist hwclock?", "Meinst du das script oder /sbin/hwclock?" -- solche Rückfragen wären natürlich ok. > Was ist denn das für ein planloses Gebastel? So sieht das aus, wenn man sich nur alle paar Jahre damit beschäftigt. Ja, ich bin selbst schuld, warum schreibe ich Sachen, die nicht zum Thema gehören.
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