Hallo Freunde der Microelektronik,
ich habe letztens eine altes Nokia gefunden. Eigendlich wollte ich nur
da Display ausbauen zum Spielen aber dann bin ich echt vom glauben
abgefallen.
Als ich das Ding zerlegt hatte viel mir eine Zusatzplatine auf, welche
echt Professionell eingabut war. Ich habe keien ahnung was das Ding
macht. Fotos habe ich euch beigelegt. Wer ne idee hat - raus damit.
Ne recherche über die aufschrift, Fotosuche war erfolglos. schaut euch
einfach die bilder an. Verbaut ist ein PIC16F819
mfg
Martin
Dachte erst an einen Lage-Sensor, um das Gespräch mit dem aufheben des
Telefons automatisch anzunehmen.
Dem widerspricht aber etwas, dass bei den Telefontasten ja eigene
Schalter dazwischen gebaut sind.
Für Spionage reicht der Prozessor nicht und dort geht man an die
Datenleitungen zur Sim, sieht hier nicht danach aus. Für Spionage ist
die Platine auch zu Amateurhaft 😉
Ich dachte zuerst, evtl um ein Simlock zu hacken oder sowas. Aber das
macht mit den Knöpfen wenig sinn.
Welches Nokia ist es denn? Woher hast du das? Mediamarkt? Telekom?
Zwielichtiger Händler? Gebraucht?
Eigentlich scheint ja das goldene Bauteil die Schlüsselkomponente zu
sein, aber das Ding hängt an RA6/OSC2/CLKO und ist damit an einem
ziemlich unspannenden Port.
Matthias S. schrieb:> Eigentlich scheint ja das goldene Bauteil die Schlüsselkomponente> zu> sein, aber das Ding hängt an RA6/OSC2/CLKO und ist damit an einem> ziemlich unspannenden Port.
Ist das güldene Vielleicht eine Infrarot/Laserdiode und jemand hat das
Handy zur Fernbedienung umgebaut? Ist an der Seite im Gehäuse ein
entsprechendes Loch?
DomeG schrieb:> Das ist bestimmt ein Wildschweinalarm:>> https://www.ebay.de/itm/221526343838>> Auch unter (Wildschwein-)Alarmhandy zu finden…
Ach was es nicht alles gibt. Ein kleiner Industriezweig, der Handys
umbaut anstatt eine eigene Schaltung zu entwickeln. Wahnsinn.
Das goldene Dings ist ein Lage- bzw. Erschütterungssensor.
Das bei ebay geschilderte dings nutzt nur den Sensor und drückt die
grüne Taste, was die Wahlwiederholung auslöst.
Dazu muss aber das Telefon dauerhaft im Standby sein, was selbst bei
einem Nokia nur ne Woche oder so geht.
Diese Schaltung hier kann das Handy ein und ausschalten, d.h. der Proz
schläft bei ausgeschaltetem Telefon, wird vom Sensor geweckt, macht das
Handy an, aktiviert die Wahlwiederholung, legt dann wieder auf und
schaltet das Handy wieder ab.
Dadurch ist die Standbyzeit signifikant verlängert, und die
Auflegefunktion sorgt auch noch dafür das man selbst nur kurz
angebimmelt wird und nicht selbst auflegen muss.
Ich frage mich jetzt nur: wo wird sowas eingesetzt? Schmeißen die Jäger
so ein Ding in den Wald damit es ausgebuddelt wird?
Jens M. schrieb:> Ich frage mich jetzt nur: wo wird sowas eingesetzt?
Stichwort "Personensicherungssystem". Es geht da um gefährdete Arbeiten,
wo eine Alarmierung erfolgen soll, wenn sich die Person nicht mehr
bewegt oder umgefallen ist oder manuell betätigt oder ... Wird im
Industriebereich, in Knästen und Psychatrien eingesetzt, mit deutlich
mehr Aufwand.
Schaue Dich mal dort um:
https://funktel.com/systeme-produkte/gsm/is3201ex
Manfred schrieb:> Stichwort "Personensicherungssystem".
Mit Sicherheit (höhö) nicht.
Hoffe ich zumindest.
So eine Bastelplatte, die ausgeschnittene Tastatur und die schief
drangelöteten Ersatztaster mit dem Controllerabgriff, das ist genau was
ich Jägern und Bauern zutrauen würde. Stichworte sind hier "Billig, aber
tut" und "wenn's nicht tut ist's auch nicht schlimm".
Auf keinen Fall hängt da irgendjemandes Leben dran.
Jens M. schrieb:> Das goldene Dings ist ein Lage- bzw. Erschütterungssensor.> Das bei ebay geschilderte dings nutzt nur den Sensor und drückt die> grüne Taste, was die Wahlwiederholung auslöst.> Dazu muss aber das Telefon dauerhaft im Standby sein, was selbst bei> einem Nokia nur ne Woche oder so geht.> Diese Schaltung hier kann das Handy ein und ausschalten, d.h. der Proz> schläft bei ausgeschaltetem Telefon, wird vom Sensor geweckt, macht das> Handy an, aktiviert die Wahlwiederholung, legt dann wieder auf und> schaltet das Handy wieder ab.> Dadurch ist die Standbyzeit signifikant verlängert, und die> Auflegefunktion sorgt auch noch dafür das man selbst nur kurz> angebimmelt wird und nicht selbst auflegen muss.> Ich frage mich jetzt nur: wo wird sowas eingesetzt? Schmeißen die Jäger> so ein Ding in den Wald damit es ausgebuddelt wird?
Jens hat da schon ne gute Idee.
Könnte möglich sein. Das mit dem Personenschutz, ja aber das war ja
damals vor xxx Jahre. Weiß nicht ob die Technik da schon soweit war.
Sicher ist, es wurde nachgerüstet. Muss mal schauen ob ich das Nokia
noch mal zum Leben erwecken kann und ob es irgendwelche Menüpunkte gibt
die auf sowas hinweisen.
Nick schrieb:> Ach was es nicht alles gibt. Ein kleiner Industriezweig, der Handys> umbaut anstatt eine eigene Schaltung zu entwickeln. Wahnsinn.
Für mobile Alarmsysteme (Auftragsarbeiten) hatte ich vor einigen Jahren
oft Handies umgebaut. Das war schlicht viel billiger, als ordentliche
Lösungen von der Stange.
Martin schrieb:> Als ich das Ding zerlegt hatte viel mir eine Zusatzplatine auf, welche> echt Professionell eingabut war. Ich habe keien ahnung was das Ding> macht.
In diesen älteren Hadys gab es häufig noch genug Platz, um zusätzliche
Hardware einzubauen. So nutzte etwa der israelische Nachrichtendienst
Mossad solch ein Modell nicht zur Spionage, sondern um einen Terroristen
zu neutralisieren.
Ein baugleiches Handy versah man mit einem Sprengsatz und schob es
dem Mann unbemerkt unter. Als er sich dann am Telefon meldete, wurde
die Ladung per DTMF gezündet und blies ihm den halben Kopf weg.
Haben wir 2000 rum auch viel(!) gebaut. Die Erschütterungssensoren waren
allseits beliebt (irgendwas mit 1600 in der Typenbezeichnung, weiss ich
noch. gabs bei RS-Components) ins Handy direkt rein oder den Proz unten
mit in den ladestecker eingebaut. Netzteil brauchte man eh meistens.Da
bot sich das Steckergehäuse vom Nokia-Stecker oder auch vom Siemens (der
war zwar kleiner) ganz gut an.
http://2014.kes.info/archiv/heft/abonnent/0105/93.htm
Das waren ja aber nir die harmlosen Varainten. Beleibt wwar es auch, die
/CS Leitung vom Display bei Bedarf zu trennen, sodass dieses nicht
aktualisiert werden konnte und das Telefon den Anruf dann automatisch
angenommen hat.
Naja - nette Spielerei gewesen, war ne schöne Zeit.
Axel R. schrieb:> Haben wir 2000 rum auch viel(!) gebaut. Die Erschütterungssensoren> waren> allseits beliebt (irgendwas mit 1600 in der Typenbezeichnung, weiss ich> noch. gabs bei RS-Components) ins Handy direkt rein oder den Proz unten> mit in den ladestecker eingebaut. Netzteil brauchte man eh meistens.Da> bot sich das Steckergehäuse vom Nokia-Stecker oder auch vom Siemens (der> war zwar kleiner) ganz gut an.> http://2014.kes.info/archiv/heft/abonnent/0105/93.htm> Das waren ja aber nir die harmlosen Varainten. Beleibt wwar es auch, die> /CS Leitung vom Display bei Bedarf zu trennen, sodass dieses nicht> aktualisiert werden konnte und das Telefon den Anruf dann automatisch> angenommen hat.> Naja - nette Spielerei gewesen, war ne schöne Zeit.
Es würde schon nahe hinkommen, ich hatte das Handy noch mal zum leben
erweckt. Das Systemmeny weis hier keien "veränderungen" auf, so das ich
nicht sagen kann wie man das Ding aktiviert.
Da es sich ja um eineen PIC handelt kan man doch das Programm auslesen.
macht das sinn um herauszufinden was das Teil macht?
mfg
Martin
Martin schrieb:> macht das sinn um herauszufinden was das Teil macht?
Nicht wirklich - besser verfolgst du die Portleitungen und notierst
deren Verwendung. Dann kannst du dir auch selber die nötige Software
schreiben, die ja eigentlich nur eine Ablaufsteuerung ist. Die Funktion
eines 'Wildwutz' Telefons wurde ja oben beschrieben.
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