Hat jemand Erfahrungen wie sich solche Verstärker bei niedrigeren Frequenzen Verhalten. Insbesondere möchte ich mit dem genannten Verstärker bis 25MHz herunter kommen. Ist das überhaupt möglich oder ist 100MHz die absolute untere Grenze? Wie wird sich das verhalten?
Diese Skyworks Gain Blocks sind meines Wissens intern als Darlington-konfiguration aufgebaut. Die untere Frequenzgrenze ist daher primär von der Beschaltung (geeignete DC Blocks und bias tee) abhängig. Die Kenndaten könnten sich allenfalls sehr geringfügig ändern, aber 25 MHz sollten mit diesem Teil überhaupt kein Problem sein. Sehr wahrscheinlich würde das Teil mit uF und mH beschaltet sogar im NF-Bereich funktionieren, wobei die Rauschzahl in dem Bereich eher berauschend sein dürfte :)
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Das dachte ich mir fast aber ich frage mich dann immer warum die Explizit eine untere Frequenz angeben. Bei vielen sieht man dann DC - X GHz und in einer Anmerkung, dass das ganze von von der externen Beschaltung abhängig ist.
Der PGA103+ von MiniCircuits entwickelt unter 100 MHz einen negativen Eingangswiderstand. Mit der richtigen (induktiven) Signalquelle bekommt man einen Oszillator. Es gibt von MCL eine App-Note zum Thema, die einen verlustbehafteten Serienkreis am Eingang benutzt. Funktioniert. Ich hab's nachgemessen. Das vertraut vermutlich darauf, dass die Ausgangsdrossel so klein ist, dass es ganz unten keine nennenswerte Verstärkung mehr gibt. Es würde mich kein bischen wundern, wenn die SKYs sich genauso verhalten würden. Gerhard
Es kann sein dass der eine interne Rückkopplung hat. Kann auch sein dass der unterhalb der offiziellen Grenzfrequenz zwar verstärkt, aber der IP3 schlechter wird, oder die Rauschzahl, oder was auch immer.
Gerhard H. schrieb: > Der PGA103+ von MiniCircuits entwickelt unter 100 MHz > einen negativen Eingangswiderstand. Der sieht allerdings auch in den veröffentlichten S-Parametern schon "böse" aus bei niedrigen Frequenzen. Beim SKY65014-70LF sehen die S-Parameter bis 100 MHz herunter sehr gutmütig aus. Das sollte auch bei 25 Mhz noch funktionieren. Ich denke das Datenblatt nennt die 0.1GHz nur weil niedrigere Frequenzen für die Zielgruppe nicht relevant erschien.
Simulant schrieb: > Beim SKY65014-70LF sehen die S-Parameter bis 100 MHz herunter sehr > gutmütig aus. Das sollte auch bei 25 Mhz noch funktionieren. Ich denke > das Datenblatt nennt die 0.1GHz nur weil niedrigere Frequenzen für die > Zielgruppe nicht relevant erschien. Die haben, wie Mini-Circuits das meist macht, keine Stabilitätsfaktoren veröffentlicht.
Simulant schrieb: > Der sieht allerdings auch in den veröffentlichten S-Parametern schon > "böse" aus bei niedrigen Frequenzen. Noch eine Frage an dich: Woran erkennst du an den S-Parameters, ob der Böse aussieht? An der Stelle habe ich noch nicht die Erfahrung.
Das hier ist z.b. böse: S11 verlässt den Kreis, der durch 0 und unendlich geht. D.h. wenn man n mW in Port 1 hineinschickt, dann kommen an diesen Frequenzen >n mW wieder raus.
Gerhard H. schrieb: > Der PGA103+ von MiniCircuits entwickelt unter 100 MHz > einen negativen Eingangswiderstand. Den Skyworks Gainblock würde ich nicht mit dem PGA103 vergleichen. Aus den Gain Kurven ist sofort ersichtlich, dass letzterer höchstens minimale interne Rückkoplung hat und somut eher auf "low noise" getrimmt ist während der Skyworks auf einfache Anwendung und breitbandigem Abschluss (bzw. "Gutmütigkeit") ausgelegt ist. Bei entsprechend höherer Noise figure.
Holger G. schrieb: > Noch eine Frage an dich: Woran erkennst du an den S-Parameters, ob der > Böse aussieht? An der Stelle habe ich noch nicht die Erfahrung. Im Gegensatz zum MiniCircuits PGA103+ sind die S-Parameter beim SKY65014-70LF sehr flach in Richtung der niedrigen Frequenzen, da erkennen ich keinen Hinweis dass es sich zwei Oktaven drunter gänzlich anders verhält. Man kann aus den S-Parametern den Rollet Stabilitätsfaktor k ausrechnen, der liegt über 1 und damit wäre die Teststruktur unbedingt stabil. Zum Vergleich: Beim PGA103+ wird der k-Faktor kleiner 1 unterhalb 130 MHz -> instabil. Man kann das schon aus dem S11 erahnen, das bei tiefen Frequenzen gegen Totalreflektion strebt.
Simulant schrieb: > Rollet Stabilitätsfaktor k ausrechnen, > der liegt über 1 und damit wäre die Teststruktur unbedingt stabil Kleine Korrektur: Unbedingte Stabilität impliziert K > 1, die Umkehrung gilt aber nicht. Was gilt ist, dass ein Zweitor genau dann unbedingt stabil ist, wenn
Aus den geposteten Bildern kann man also streng genommen nur schließen, dass der PGA103 nicht unbedingt stabil ist. Aus dem Grund hat man die Stabilitätsgrößen µ11 und µ22 eingeführt, da man mit jeder dieser die Stabilität charakterisieren kann (unbedingte Stabilität gilt genau dann, wenn µ22 > 1, und µ11 > 1 genau dann, wenn µ22 > 1).
Die einzige zum Bauteil https://www.skyworksinc.com/en/Products/Amplifiers/SKY65014-70LF verlinkte Appnote hat auch ein kurzes Kapitel ab S. 7 "Low Frequency Operation", demnach sind die Drosseln zur Stromversorgung entscheidend https://www.skyworksinc.com/-/media/SkyWorks/Documents/Products/1-100/200942B.pdf Nur mit einer 33nH Drossel geht es unter 100 MHz steil bergab, mit zwei zusätzlichen Drosseln ist unten keine Abnahme der Verstärkung gezeichnet. Allerdings ist die Skala sehr grob.
Christoph db1uq K. schrieb: > Die einzige zum Bauteil > https://www.skyworksinc.com/en/Products/Amplifiers/SKY65014-70LF > verlinkte Appnote hat auch ein kurzes Kapitel ab S. 7 "Low Frequency > Operation", demnach sind die Drosseln zur Stromversorgung entscheidend > https://www.skyworksinc.com/-/media/SkyWorks/Documents/Products/1-100/200942B.pdf > Nur mit einer 33nH Drossel geht es unter 100 MHz steil bergab, mit zwei > zusätzlichen Drosseln ist unten keine Abnahme der Verstärkung > gezeichnet. Allerdings ist die Skala sehr grob. Danke. Ich benutze sowieso fertige Bias-Tees von Mini Circuits, die bis 10MHz runter gehen.
Gut Idee mit dem Bias-Tee. Sky65014 ist harmlos :-) Das Notch unterhalb 900 MHz ist vermutlich eine Serienresonanz mit der Kapazität der unbestückten Dämpfungswiderstände. Das würde vermutlich mit etwas Rumprobieren weggehen. Wenn man dort 2p8 gegen Masse macht, dann sackt das Loch auf 300 MHz. Wenn man 2 Drosseln in Serie benutzt, dann muss die Verbindung dazwischen offensichtlich seeeehr kapazitätsarm sein. Alle Kondensatoren 100n 0605. Der Sky65015 braucht übrigens den nervigen 4 Ohm-Widerstand nicht in der 5V. Ich habe dem SP14 einfach 4.75V gegeben. Die Makro-Photos sind wirklich unbarmherzig. Gerhard H
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