Neuerdings kann ein iPhone wohl aktiv mit einem Satelliten reden. Technisch gesehen erreichen also die vom iPhone ausgesendeten Funkwellen tatsächlich den Satelliten. Ich frage mich, wie sowas technisch möglich ist. Ich mit meinen gammeligen 866 MHz Gadgets erreiche bei 10 dBm gerade mal 150 Meter. Weiss jemand, was da beim iPhone für eine Sendeleistung erreicht wird?
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Verschoben durch Admin
Christian schrieb: > Neuerdings kann ein iPhone wohl aktiv mit einem Satelliten reden. Und was erzählen die sich so?
Christian schrieb: > Weiss jemand, was da beim iPhone für eine > Sendeleistung erreicht wird? Ja, lies heise.de https://www.heise.de/news/Satelliten-SOS-im-iPhone-14-Erste-Hinweise-auf-die-Technik-7268971.html https://www.heise.de/news/iPhone-14-und-14-Pro-Satellitenfunk-in-Deutschland-ab-Dezember-7340896.html https://www.heise.de/news/Satelliten-Notruf-Wie-Apples-neues-iPhone-14-Feature-arbeitet-7257214.html Oder schau ins Datenblatt, da muss die sendeleistung angegeben werden.
Christian schrieb: > Ich frage mich, wie sowas technisch möglich ist. Richtfunk! Da wird die Kamera aktiviert und du musst den Satelliten im Fadenkreuz halten.
Möglicherweise wird der Dienst "spot" von "globalstar" genutzt. Diese spot-Geräte gibt's schon etliche Jahre. Die Gebühren sind aber nicht billig. https://www.globalstar.com/en-us/products/spot-for-business/spot-gen4
Hans B. schrieb: > Die Gebühren sind aber nicht billig. Notarzt für 100€ rufen zu können ist meine ich immer noch "günstiger" hinsichtlich Ausgang als für 0€ zu Sterben.
Ich habe mir den Spot-Service mal angeschaut, aber nichts über die Funktionsweise erfahren. Eine Coverage Map zeigt mir jedoch, dass auch dieser Service nicht weltweit zur Verfügung steht. Also doch Bodenantennen? Dann bräuchte es aber gar keinen Satelliten mehr und es wird ja als Satellitenservice beworben. Auch dass derzeit über der Ukraine keine Coverage existiert, deutet wieder auf Bodenstationen hin. Dieses Starlink bracht ja auch Bodenstationen, aber ka wofür genau.
Christian schrieb: > Neuerdings kann ein iPhone wohl aktiv mit einem Satelliten reden. > Technisch gesehen erreichen also die vom iPhone ausgesendeten Funkwellen > tatsächlich den Satelliten. Ich frage mich, wie sowas technisch möglich > ist. Ich mit meinen gammeligen 866 MHz Gadgets erreiche bei 10 dBm > gerade mal 150 Meter. Weiss jemand, was da beim iPhone für eine > Sendeleistung erreicht wird? Es wird effektiv eine extrem kleine Bandbreite benutzt, die auch unter 1Hz gehen könnte. Entsprechend lange dauert dann auch die Übertragung von ein paar Bytes (steht ja auch in den oben verlinkten Heise-Beiträgen). Sendeleistung muß dann auch nicht hoch sein.
Christian schrieb: > deutet wieder auf Bodenstationen hin. Die wenigsten Systeme arbeiten mit Uplinks im Weltall zwischen den Satelliten. D.h. dein Satellit leitet die Daten nicht direkt an einen anderen Satelliten weiter sondern erst einmal an die nächst gelegene Bodenstation. Die muss aber relativ "nah" bei dir sein, ansonsten wird das nichts. Zudem kommt es auch noch darauf an in welchem Orbit die Satelliten sind, hier gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Hier setzt auch die Verfügbarkeit in Krisenregionen an, wenn es keine Bodenstationen gibt und eine Verfügbarkeit nicht gewünscht ist gibt es eben keine.
Beitrag #7274284 wurde von einem Moderator gelöscht.
Das Modem Qualcomm x65 scheint das wohl möglich zu machen.
Peter Bumsen schrieb: > Notarzt für 100€ rufen zu können ist meine ich immer noch > "günstiger" hinsichtlich Ausgang als für 0€ zu Sterben. Du zahlst aber erst mal eine monatliche Grundgebühr und wenn Du dann irgendwo am Arsch der Welt tatsächlich einen Notarzt rufst, werden Dir dafür - wenn Du keine Versicherung hast, die das abdeckt - die realen Einsatzkosten verrechnet; das können dann auch mal 3 Nullen mehr sein.
Christian schrieb: > Also doch Bodenantennen? Dann bräuchte es aber gar keinen > Satelliten mehr und es wird ja als Satellitenservice > beworben. Umgekehrt wird 'n Schuh draus; Du brauchst für jedes Satellitenservice auch wieder eine Bodenantenne an die das Signal weitergeleitet wird. Oder wie soll denn sonst ein Rettungsteam verständigt werden; das befindet sich ja üblicherweise am Boden. Das allerwichtigste dabei ist immer eine freie Sichtlinie ohne Berge, Hochhäuser usw. zum Satelliten, also bleibt im Allgemeinen nur ein relativ kleiner Bereich rund um senkrecht nach oben, wo das gegeben ist. Und jetzt mal zu den Größenverhältnissen, die übersieht man nämlich dabei leicht: da ist zum einen die Erdkugel mit einem Radius von rund 6000km und die Satelliten (jedenfalls die, die Du ohne Schüssel erreichen kannst) kreisen nur ein paar 100km über der Oberfläche - oder vielleicht anschaulicher: Eine Kugel mit 6cm Radius und der Satellit (ein Kügelchen mit Radius deutlich unter 1µm, also wirklich nur ein Pünktchen) ist nur wenige mm entfernt; da bleibt nur ein recht kleiner Bereich der Kugeloberfläche von der aus der Satellit (in halbwegs steilem Winkel) sichtbar ist.
mIstA schrieb: > Umgekehrt wird 'n Schuh draus; Du brauchst für jedes Satellitenservice > auch wieder eine Bodenantenne an die das Signal weitergeleitet wird. > Oder wie soll denn sonst ein Rettungsteam verständigt werden; Nur damit die Daten zu einer Bodenstation zu übertragen ist es noch lange nicht getan. Dazwischen benötigst du vorallem sowas wie eine Rettungsleitstelle und davor noch eine Art Datenbank die erstmal die GPS-Koordinaten in die für den Standort zuständige Rettungsleitstelle überträgt. Je nach Land ist da eine ganze Menge Bürokratie im Spiel um so einen Dienst zu realisieren. Und das am ende für jedes der 195 Länder... Nur mal so als Beispiel wie das alleine in D-Land aussieht: - https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_BOS-Leitstellen
Die KI die mit dem Satelliten redet ist ist wie jede KI scheiße: https://www.golem.de/news/iphone-14-auch-skifahren-loest-apples-unfallerkennung-aus-2212-170190.html https://www.golem.de/news/unfallerkennung-iphone-14-dreht-auf-der-achterbahn-durch-2210-168817.html
Beitrag #7276145 wurde von einem Moderator gelöscht.
Vielficker schrieb im Beitrag #7276145: > Das kann dir jeder QRP-Funker mit OSCAR-Erfahrung bestätigen, in dem > Fall genügen wenige Watt (<5W) Sendeleistung. Oder die Russischen Milsat Piraten, wobei man bedenken muss das in beiden Fällen mit besseren Antennen gearbeitet wird! Yagi, Turnstile, Helical... Selbst im Empfang macht das unglaublich viel aus, beispielsweise eine Turnstile VS Vertikal. Aber den dazu nötigen Anschluss für eine externe Antenne wird Apple wohl kaum in ihre Geräte Einbauen.
> Oder die Russischen Milsat Piraten Das könnten auch die Ostdeutschen (Stasi) wobei man bedenken muss das in beiden Fällen mit besseren Antennen gearbeitet wird! Wobei die Antenne im Handy so schlecht auch nicht ist, wenn sie bis zur Basistation reicht und sich nach Eibuchung auch noch abregelt um die Handies in der Nachbarschaft nicht zu 'überfahren'. Man schaue sich die älteren Inmarsat Gerät an, die man in den Neunzigern im Rucksack trug.https://de.wikipedia.org/wiki/Inmarsat#/media/Datei:IsatPhone-Pro_026.jpg
Here I am, brain the size of a planet schrieb: > Man schaue sich die älteren Inmarsat Gerät an, die man in den Neunzigern > im Rucksack > trug Bei den neueren COSPAS-SARSAT ist's auch nicht anders. Die senden auf 406 Mhz mit ein paar Watt (36-39dBm), reicht dass das von einem geostationären Satelliten empfangen werden kann.
Here I am, brain the size of a planet schrieb: > Wobei die Antenne im Handy so schlecht auch nicht ist, wenn sie bis zur > Basistation reicht und sich nach Eibuchung auch noch abregelt um die > Handies in der Nachbarschaft nicht zu 'überfahren'. In Anbetracht der Größe sind die nicht schlecht. Allerdings kein Vergleich mit dem was man im Amateurfunk verwendet, da geht eben auch mit wenig Leistung Sprache und nicht nur stark komprimierte Daten mit geringer Geschwindigkeit.
Christian schrieb: > Weiss jemand, was da beim iPhone für eine Sendeleistung erreicht wird? <10W? Mit geringer Datenrate und hohen Gewinn der Antennen am Satelliten könnte das funktionieren. Die Thuraya Sats(Geo) schauen z.B. mit nem' 12m*16m Phased Array (6x7) bei ~1,5GHz nach unten. https://en.wikipedia.org/wiki/Thuraya
Wenn ich mir die FossaSats anschaue, die ich bei 125mW Sendeleistung an einem Dipol mit einem anderen Dipol und einem TTGO mit ESP32 empfange, kann man das schon glauben. Zauberwort ist "Spread Spectrum" bzw. LoRa-Modulation. Da klappt der Empfang schon bei -10dB SNR auf 403MHz. Jawohl, das Signal ist UNTER dem Rauschpegel.
Spread Spectrum ist keine Magie. Damit kann man im optimalen Fall nur einen SNR von BitChipfrequenz/Bitdatenrate gutmachen. zB 100MHz/10kHz= 10^5 = 100dB
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Bearbeitet durch User
Vermutlich ähnliche Technik wie WSPR? Und dazu nen Korrelationsempfänger?
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