Forum: Fahrzeugelektronik Mealwell Netzteil als Ladegerät LiIon


von Biker (Gast)


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Hallo Freunde der Elektronik,

ich habe mich hierher verirrt, weil ich im Netz keine Antwort auf meine 
Frage gefunden habe.

Ich habe einen 48V (12S) LiIon Akku für mein E-Bike gebaut (18650 
Zellen, 12S5P, BMS). Er hat eine XLR Buchse zum Laden, dass Ladegerät 
wollte ich nicht selbst bauen, die gibt es für 30-50€ zu 
kaufen....dachte ich! Alles was ich bei den üblichen Händlern gefunden 
habe war 13S (54,6V), 14S, oder eben die 42V für die "normalen" 10S.

Die Dinger können "nur" 2A, aber wenn ich es hätte von der Stange kaufen 
können wer es mir egal gewesen. Da es das aber scheinbar so nicht gibt, 
würde ich den Leistungssprung wagen wollen auf 5-8A Ladestrom mit einem 
Meanwell Netzteil. LiIon wird ja in der Regel CC CV geladen, also wollte 
ich ein 48V Meanwell Netzteil nehmen und die Spannung auf 50V mit dem 
eingebauten Poti einstellen. Was ich aber nicht gefunden habe: Was 
passiert dann wenn ich den Akku anklemme. Treibt es den angegeben Strom 
oder schaltet es ab? Das anklemmen erfolgt über das BMS mit einer 
PreCharge Funktion, es sind also keine Blitzentladungen zu erwarten.
Es muss auch kein Meanwell sein, ich bin markenoffen :). Die sind halt 
weit verbreitet und gut zu bekommen.

Beste Grüße und einen schönen Advent.

: Verschoben durch Moderator
von g457 (Gast)


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> [..] das[..] Ladegerät wollte ich nicht selbst bauen, die gibt es
> für 30-50€ zu kaufen....dachte ich!

Mein gugl überschüttet mich mit über 100k(!) Suchergebnissen wenn ich 
nach 12s-liion-Ladern suche. Vllt. nochmal versuchen? Und ggf. 
Wunschpreisvorstellung nochmal überdenken damit das Ladegerät auch 
brauchbar ist?

Ansonsten täts ggf. auch ein günstiges Labornetzteil das womöglich eh 
schon vorhanden ist.

HTH

von Roland D. (Gast)


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Biker schrieb:
> also wollte ich ein 48V Meanwell Netzteil nehmen ...

Das Netzteil muss eine Strombegrenzung haben, dann geht das.

von Biker (Gast)


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g457 schrieb:
> Mein gugl überschüttet mich mit über 100k(!) Suchergebnissen wenn ich
> nach 12s-liion-Ladern suche.

Dann ist meins kaputt. Ich hab nur die 13S, 14S, 16S gefunden. Hast du 
bitte mal einen Link?

g457 schrieb:
> Und ggf.
> Wunschpreisvorstellung nochmal überdenken damit das Ladegerät auch
> brauchbar ist?

Naja, ab 100€ bekomme ich ein Labornetzteil 60V 5A, also Wunschpreis 
wäre schon in der Region um die 50€ mit 2A Ladestrom.
Gibt es ja für die anderen Varianten auch, sogar bei Amazon:
https://amzn.eu/d/5kz9QGo

g457 schrieb:
> Ansonsten täts ggf. auch ein günstiges Labornetzteil das womöglich eh
> schon vorhanden ist.

So mach ich es aktuell, aber ich suche etwas portables für unterwegs. 
Daher der Gedanke mit dem MW Netzteil.

Danke für den Input.

von H. H. (Gast)


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Meanwell ELG.

von Biker (Gast)


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H. H. schrieb:
> Meanwell ELG.

Danke für den Input.

https://www.reichelt.de/de/de/led-trafo-240-w-48-v-dc-5000-ma-elg-240-48a-3y-p229285.html?r=1

Ich bin mir noch nicht sicher ob ich es richtig verstanden habe: Ich 
kann bei der "A" Variante mit einem Poti die Spannung einstellen? Der 
Strom ist jeweils maximal/ich brauch mich nicht drum kümmern?

Dieser Hiccup Modus wird beim Laden nicht zum Problem? Dieses 
"Auto-Recovery" irritiert mich ein wenig.

Danke!

von Michael B. (laberkopp)


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Biker schrieb:
> Was ich aber nicht gefunden habe: Was
> passiert dann wenn ich den Akku anklemme. Treibt es den angegeben Strom
> oder schaltet es ab?

Es schaltet ab, taugt also nicht als Ladegerät.

Biker schrieb:
> Dieser Hiccup Modus wird beim Laden nicht zum Problem? Dieses
> "Auto-Recovery" irritiert mich ein wenig.

Doch. Genau deshalb geht das nicht.

von H. H. (Gast)


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Biker schrieb:
> Dieser Hiccup Modus wird beim Laden nicht zum Problem?

Der ist für dich bei dem NT nicht relevant. Du wirst dich hüten deine 
Akkus unter 2V/Zelle zu entladen.

von Biker (Gast)


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H. H. schrieb:
> Der ist für dich bei dem NT nicht relevant. Du wirst dich hüten deine
> Akkus unter 2V/Zelle zu entladen.

Nein, keinesfalls! Obergrenze ist 4,15V, UG ist dynamisch in 
Abhängigkeit vom Stromfluss. Unterer Wert unter maximaler Last ist 2,5V.

Ich glaube das könnte es werden, dann bekomm ich sogar noch in den Akku 
mit rein, dann brauche ich nur noch ein Kaltgerätekabel zum Laden 
mitführen. Das dürfte auch in den meisten Haushalten verfügbar sein.

Danke!

von Uwe B. (uwebre)


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Roland D. schrieb:
> Biker schrieb:
>> also wollte ich ein 48V Meanwell Netzteil nehmen ...
>
> Das Netzteil muss eine Strombegrenzung haben, dann geht das.

Die "LED-Trafos" von Meanwell, z.B. HLG-240H-48 haben einstellbare 
Spannungs/Strom Begrenzung (I/U-Kennlinie).
Sind auch schon praktisch im IP67-Gehäuse und mit Kabeln dran.

Uwe

Beitrag #7275395 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald W. (wilhelms)


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Biker schrieb:

> also wollte ich ein 48V Meanwell Netzteil nehmen und die Spannung
> auf 50V mit dem eingebauten Poti einstellen.

Abgesehen von der fehlenden Stromstabilisierung solltest Du beachten,
das die Ladeschlussspannung bei Li-Akkus auf genauer 1% eingestellt
werden muss. Das schaffen zwar sog. Modellbauladegeräte, nicht aber
Dein Meanwell. Bei zu hoher Ladespannung musst Du dann auch mit Akku-
Bränden rechnen.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Abgesehen von der fehlenden Stromstabilisierung solltest Du beachten,
> das die Ladeschlussspannung bei Li-Akkus auf genauer 1% eingestellt
> werden muss.

Ja und nein.

Genauer als 1%, nämlich 0.5%, gilt für 1 Zelle. Aber schon bei einer 
Reihenschaltung von 2, erst recht von 20, sagt die Gesamtspannung nichts 
mehr über die Spannung der einzelnen Zelle aus, eine kann 4.1, die 
andere 4.3 haben. Daher benötigen Akkupacks zwingend ein BMS, falls 
nicht der Lader mit 1 Leitung an jedem Zellenabgriff einzeln messen 
kann. Und dann ist es auch egal, ob der auf 1% oder 5% ungenau lädt, 
denn das BMS schaltet ab sobald die ERSTE Zelle über 4.25V geht.
Die dann hochschnellende Leerlaufspannung des Laders sollte nur nicht 
die Elektronik des BMS beschädigen.
Na ja, und die Ladespannung sollte nicht geringer sein als zum vollladen 
nötig.

von A-Freak (Gast)


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> das die Ladeschlussspannung bei Li-Akkus auf genauer 1% eingestellt
werden muss.

Nein...

Man muß nur unter 4,2V bleiben (oder 4,3V bei "Hochspannungs"-Zellen)

Es ist absolut unproblematisch wenn man nur 4,1V oder 4,0V pro Zelle 
einstellt, dauert halt 20 Minuten länger und lädt 10% weniger als 
Oberkante, aber dafür leben die Akkus viel länger

Die 4,2V mit 1% sind kein Gottgegebener Wert, sondern die Grenze bei der 
die Zellen gerade noch nicht explodieren, ein Wert der 
Unterhaltungsgeräteindustrie um die Zellen so schnell wie möglich auf so 
viel Kapzität wie möglich vollzuknallen

von Christian R. (supachris)


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Kann man machen mit den HLG, das klappt gut mit einem BMS. Man muss bei 
der Serie aber beachten, dass sie 2mF am Ausgang haben und es ordentlich 
funkt, wenn man die unter Spannung an den Akku steckt. Da braucht man 
dann irgendwo was schützendes.

von Walta S. (walta)


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Ich hab mir, vor Jahren, bei ebay ein ebike Ladegerät für 13S gekauft 
und umgebaut. Auf der Platine war sogar ein extra Lötpad vor sowas 
vorhanden - beschriftet auf chinesisch ;-9

Walta

von Christian M. (likeme)


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Biker schrieb:
> Die Dinger können "nur" 2A, aber wen

du weißt schon das das dann 100W sind, die das Netzteil hat? Wenn du nun 
noch mehr Strom rein ballerst geht noch mehr verloren und das Risiko den 
Akku zu himmeln steigt. 8A sind dann schon 400W und das wird 
Gerätetechnisch ein ganz schöner Eumel!!!

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