Hat jemand Erfahrung mit diesen Öfen: https://www.ebay.de/itm/353802296886?hash=item5260429e36:g:4jMAAOSwpaxhsFIW Ich suche für kleine Serien und Prototypen einen SMD Ofen, der möglichst nicht einige tausend Euro kostet, weil sich das bei den Stückzahlen und Auftragswerten nicht lohnt, ich aber trotzdem BGA und QFN löten möchte.
PCB-Grösse oder Nutzengrösse welche auf's Mal in den Ofen soll? Oder doch mit durchlaufendem Förderband: Breite des Förderbandes?
Hafner schrieb: > PCB-Grösse oder Nutzengrösse welche auf's Mal in den Ofen soll? > Oder doch mit durchlaufendem Förderband: Breite des Förderbandes? Mit doppelter eurokarte wäre ich zufrieden. Alles mit durchlaufenden Band gibts glaube ich nicht in der Größe und braucht Stickstoff.
Nein. Der T962 macht kein vernünftiges bleifrei. Ich habe es versucht und anschließend ungelogen eine Woche lang gelüftet. Verbranntes Epoxidharz ist echt eklig. Und ja, der Ofen ist umgebaut und umgeflasht. Beste Annäherung an was Brauchbares: Beitrag "Puhui t960 reflow Ofen". Allerdings ist das von 2016, die Welt hat sich weitergedreht. Im Angebot scheint das Gerät noch zu sein, Ali sagt was von 1.500 EUR, eBay mit Versand eher das Doppelte. Der Gebrauchtmarkt ist, wenn man eBay glaubt, leergefegt. Du wirst also Geld in die Hand nehmen müssen oder einen Bestücker beauftragen.
John schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Der schafft kein bleifrei. > > Zum Glück hat ihm das keiner gesagt. Wenn man die Platinen dabei verbrennen will geht das irgendwie. Aber nicht wenn man sauber die Temperaturgradienten abfahren möchte. Dazu gibt u.a. auch ein ausführlichen Thread von mir.
Ich habe noch aus meinem Studium einen kleinen aber professionellen Reflow-Ofen, den ich damals einer Firma abkaufen konnte. Der Ofen heizt mit etwas über 3kW und schafft damit die meisten bleifreien Profile problemlos, zumal er sehr gut isoliert ist. Der Anschluss ist einphasig 230V. Der Baugruppe kann man durch eine Isolierglasscheibe beim Löten zuschauen. Das Rein- und Rausschieben erfolgt manuell. Ich habe die damalige rein zeitgesteuerte Elektronik ausgebaut und durch eine eigene Platine mit einem AVR und zwei Thermocouples ersetzt, wobei die IR-Unterhitze und die Quarz-Strahler-Oberhitze separat geschaltet werden. Alle Einstellungen kann man auf einem 4x20 Zeichen LCD vornehmen und ein Summer informiert über den abgeschlossenen Lötvorgang. Was man für eine bessere Temperaturverteilung vielleicht noch nachrüsten könnte wäre ein kleiner Ventilator (Motor müsste außen angebracht und die Achse durch die Isolierung dann ins Innere geführt werden). Geht technisch sicherlich, hatte bei mir aber nie hohe Priorität. Der Ofen steht in Münster und kann auf Palette auch versendet werden (je nach Ziel in Deutschland wahrscheinlich ~100€ für den Versand). Bei Interesse kann ich nächste Woche gerne ein paar Fotos machen. Schaltpläne und Layouts (EAGLE) sowie den Quellcode für eigene Anpassungen/Erweiterungen gibt es gerne dazu. Viele Grüße Christoph
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Der T962 mit 800W ist rausgeworfenes Geld - der taugt noch nicht mal fürs Hobby. Der schafft die nötige Hitze nicht und kann kein Profil sinnvoll fahren. Wenn du irgendwo einen T937 bekommen kannst: der ist brauchbar und sorgt für konsistente Ergebnisse.
Christoph B. schrieb: > Der Ofen steht in Münster und kann auf Palette auch versendet werden (je > nach Ziel in Deutschland wahrscheinlich ~100€ für den Versand). Hallo Christoph, das klingt nach mehr oder weniger einem Angebot. Wie groß ist denn der Ofen und wie deine Preisvorstellung? Gruß Max
Rolf schrieb: > Der T962 mit 800W ist rausgeworfenes Geld - der taugt noch nicht mal > fürs Hobby. Der schafft die nötige Hitze nicht und kann kein Profil > sinnvoll fahren. Jain. Ich habe so ein Teil. Ich sag's mal so - größer 10x10cm sind ein Problem. 5x5cm geht eigentlich. Größere Spulen sind ein Problem (da muss man ziemlich lange soak-Zeiten fahren). Wenn ich PCBs brauchen sollte (bei mir kommt mittlerweile alles zumindest bis auf 2-3 Stecker oder spezial ICs alles vorbestückt), dann behelfe ich mir mit Bismuth Paste. Das ist auch Bleifrei und macht verhältnismäßig wenig Probleme. Die Profile, die man eingibt, schafft er schon. Das Problem ist eher, dass die Verteilung nicht passt. Durchgehende Kupfer-Planes helfen da - dann muss man aber wegen der zusätzlichen thermischen Trägheit die Soak-Time wieder ziemlich strapazieren. Es gibt da eine alternative Firmware. Da wird der Lüfter hin und wieder kurz eingeschalten. Das hilft viel - reicht aber nicht für wirklich konsistente Ergebnisse. Man muss sich mit "normalem Bleifrei Lot" bei jedem PCB rantasten. Also 1. Versuch 1min zu kurz. Wenn du da nur Kleinzeug draufhaben solltest, dann kann das schon reichen. Wenn es nicht gereicht hat, +30sec Soak-Time und +15sec Peak-Time. Dann verbrennt nix. Für einzelne Prototypen ist das natürlich mist... Man kennt übrigens seine Hot-Spots ziemlich schnell mit dieser Methode. Daher kann man mit etwas Überlegen oft das PCB so platzieren, dass z.B. Drosseln genau dort liegen. Das hilft auch ungemein. In Summe: Für Hobby gerade so (vielleicht) denkbar - für alles andere definitiv zu billig. Bei mir rennt er im Büro übrigens öfter als Preheater. Das kann er besser als mein eigentlicher Preheater :) Ich fahre da im Prinzip ein "Reflow-Profil" bei dem ich die Cool-Down Phase entfernt habe. Beim Beep ist er fertig :) Achja, ich habe damals vollkommen unterschätzt, wieviel "Qualm" Lötpaste machen kann, wenn ein ganzes Board auf einmal aufgeheizt wird. Für die 1-2 PCBs die ich im Büro Jahr noch selbst reflowe behelfe ich mir mit einem offenen Fenster für die paar Minuten. Hast du eine Möglichkeit das abzusaugen? Wenn nicht, würde ich mir darüber wirklich Gedanken machen... 73
Max G. schrieb: > das klingt nach mehr oder weniger einem Angebot. Wie groß ist denn der > Ofen und wie deine Preisvorstellung? Der Ofen ist ca. 80cm lang, 35cm tief und 35cm hoch. Gewicht ca. 21,5kg. Der Rost für die Leiterplatten hat Abmessungen von 17x25cm. Der Ofen ist von SAB - Schumacher Apparatebau. Typ Fokus 20, 3200W Anschlussleistung, Baujahr 1989. Ich habe den Ofen gerade kurz getestet, läuft soweit und fährt das Temperaturprofil ab. Man muss nur die Temperaturfühler nochmal justieren - ohne Umluft ist die Temperatur von der Höhe der Temperaturfühler abhängig. Auf der Platine gibt es drei Anschlüsse für Temperaturfühler, einen für einen Schalter (der auslöst, wenn die Schublade vollständig eingeschoben ist), einen USB-Anschluss über FT232RL (derzeit nicht in Nutzung), einen Summer, der das Ende des Lötvorgangs signalisiert und ein paar Taster für die Menüführung rund um das Display. Die Elektrik innen drin ist recht solide aufgebaut und quasi selbsterklärend - an den Finder-Relais sind separat Ober- und Unterhitze angeschlossen, nochmal abgesichert über eine eigene Sicherung. Den CEE-Stecker tausche ich bei Bedarf gerne gegen einen Schutzkontaktstecker - was halt gebraucht wird. Preis: 500€ zuzüglich Versand nach Aufwand. Speditionsversand auf einer Einwegpalette kann organisiert werden - liegt bei iloxx je nach Ziel-PLZ so um die 80€. Oder Abholung in Münster.
Hier https://www.ebay.de/itm/285073356233 gäbe es auch, abseits der üblichen China-Öfen, einen evtl. interessanten Ofen bei Ebay.
Meine Empfehlung: Nimm ein paar € in die Hand und kaufe etwas gebrauchtes, was du dir vorher zeigen lässt und kaufe nicht selbst modifiziertes. Wenn du das benutzen willst zahlt dir bei Unfällen keine Versicherung.
Christoph B. schrieb: > Ich habe den Ofen gerade kurz getestet, läuft soweit und fährt das > Temperaturprofil ab. Man muss nur die Temperaturfühler nochmal justieren > - ohne Umluft ist die Temperatur von der Höhe der Temperaturfühler > abhängig. Was nützt es, wenn das Profil am Temperaturfühler stimmt. Entscheidend ist doch, dass die Temperatur homogen über das genutzte Volumen eingehalten wird, egal wie die aktuelle Bestückung des Ofens ist.
Wolfgang schrieb: > Was nützt es, wenn das Profil am Temperaturfühler stimmt. Entscheidend > ist doch, dass die Temperatur homogen über das genutzte Volumen > eingehalten wird, egal wie die aktuelle Bestückung des Ofens ist. Das funktioniert sowieso nicht. Dazu müsste man mit Fühlern auf der Platine kalibrieren und zwar für jede Sorte. Wird im professionellen Umfeld auch teilweise gemacht.
Dennis E. schrieb: > Das funktioniert sowieso nicht. Dazu müsste man mit Fühlern auf der > Platine kalibrieren und zwar für jede Sorte. Wird im professionellen > Umfeld auch teilweise gemacht. Und dafür ist der dritte Temperaturfühler-Anschluss auch ursprünglich gedacht gewesen. Nur dann funktionierte der Ofen eigentlich auch sehr gut mit den zwei fest installierten Temperaturfühlern und das Provisorium wurde zur langfristigen Lösung - wie es halt meistens so ist. :-) Kurzum: Die meisten Platinen kann man in der jetzigen Form problemlos (bleifrei) löten. Etwas Optimierungspotential gibt es mit dem dritten Temperaturfühler und Umluft aber natürlich auch noch. Der Ofen ist jedenfalls eine sehr solide Grundlage dafür und die Heizleistung und der solide Aufbau sind besser als bei den meisten chinesischen Öfen.
Paul B. schrieb: > Hat jemand Erfahrung mit diesen Öfen: > https://www.ebay.de/itm/353802296886?hash=item5260429e36:g:4jMAAOSwpaxhsFIW Ich! Der ist, naja, was man eben für das Geld erwarten kann. Frisch gekauft ist der komplett unbrauchbar. Aber mit geflashter Firmware (die mit "Unified Engineering") geht's dann so. Ich muss dazu sagen, ich mache nur recht kleine PCB (~ 5 x 5cm) und das geht ganz okay wenn EINE drin ist. Bei zwei müsste man dann das Profil vermutlich anpassen, entweder etwas mehr °C, oder etwas länger bei der Höchsttemperatur. Das ändern vom Profil ist recht fummelig. Ja, ich löte nur bleifrei. Ideal ist der nicht, mir fallen aber keine Alternativen ein. https://github.com/UnifiedEngineering/T-962-improvements PS: auch bei den Profis hab ich nie einen gesehen der Reflow unter N macht. Das war allerdings in China. Ich weiss, das gibt es.
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warum holt ihr euch für so kleine Anwendungen nicht einfach eine dampfphase? ist doch viel einfacher
Weil Dampfphase teuer ist? Ich habe mal mit Galden in der Friteuse experimentiert. Das ging recht gut, aber das Galden war schneller weg, als ich piep sagen konnte. Und das Risiko, Flusssäure herzustellen, ist real. Da ich mein Leben eigentlich ganz gerne mag, fällt diese Option weg. Es gab mal eine hässliche niederländische (?) Bastellösung, die im Grunde eine überteuerte Friteuse war. Die hatte immerhin eine Überwachung verbaut. Und dann ist da noch Asscon. Leider fehlen mir Platz und Geld dafür. Dampfphase muss man sich leisten können.
Ich habe mir mal so ne Platte zum testen bestellt, vielleicht gehts ja auch direkt oder man tapeziert damit die Innenwände, -Boden und -Decke eines gut isolierten Ofens. https://www.aliexpress.com/item/1005004501086557.html
>>warum holt ihr euch für so kleine Anwendungen nicht einfach eine >>dampfphase? >Weil Dampfphase teuer ist? Vielleicht auch, weil Dampfphase ein gigantischer Umweltfrevel ist? Wenn ihr für eure Basteleien 1kg Galden freisetzt, ist das gleich klimawirksam wie 3500l Heizöl oder Diesel zu verbrennen! (GWP von Galden ist um 10000)
Christoph Z. schrieb: >>>warum holt ihr euch für so kleine Anwendungen nicht einfach eine >>>dampfphase? > >>Weil Dampfphase teuer ist? > > Vielleicht auch, weil Dampfphase ein gigantischer Umweltfrevel ist? > Wenn ihr für eure Basteleien 1kg Galden freisetzt, ist das gleich > klimawirksam wie 3500l Heizöl oder Diesel zu verbrennen! (GWP von Galden > ist um 10000) Das baucht hier für ein paar prototypplatinen nun wirklich keinen interessieren. Dann sollte das halt verboten werden. Wir es aber nicht von daher alles gut.
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