Wieder mal die Supernummer: - Konzept gemacht für einen Kunden, mit allem Drum und dran an Programmierung der Einzelmodule, bis aufs Kleinste abgeschätzt. Invest 150h bezahlt nach Aufwand. - Angebot abgegeben für das Gesamtprojekt auf Basis des erstellten Konzeptes und den sich ergebenden Stunden = 750h x Stundensatz von oben. - Kunde lehnt ab, zu teuer - 3 Wochen nichts gehört - Heute, am Freitag, rufen mich gleich zwei Vermittler an, sie hätten einen Kunden, der dringend einen Entwickler sucht, zur Umsetzung von [... und es kommt genau mein Zeug, an genau dem Ort] - Angebot 10,- Euro unter meinem Stundensatz. Ich habe den Vermittler um 5,- hochgehandelt. Würde also bei 750h weniger verdienen. - Keine Ahnung, was der Vermittler angeboten hat, aber der Kunde hat eingeschlagen und es ist in der Tat, der den ich vermutetet: Die interne Entwicklungsabteilung. Diese hat von der PL den Auftrag bekommen, es "intern" zu machen, weil ich ja zu teuer bin und die lagern es aus, weil sie keine Zeit haben. Daher beauftragen sie den teueren Zwischendienstleister, der sicher 10,- abgreift. Ist das nicht geil? - die interne Entwicklung kennt mich nicht, weil sie an einem anderen Standort sind und nicht involviert waren. - Soll ich das Angebot annehmen? Es ist stundensatzbasiert, wenn ich also länger brauche, kriege ich mehr. Wahrscheinlich braucht man mehr, weil ich knapp kalkuiert habe und viel zusätzliche Kommunikation anfällt. Es bleibt natürlich der Umstand, dass ich mehr Stunden reinstecken muss, mir also Zeit verloren geht. Sollte man einfach mehr aufscheiben?
Topdesigner am Wochenende schrieb: > Wieder mal die Supernummer: eher mal wieder ein Märchen aus der Freitagnacht.
Topdesigner am Wochenende schrieb: > Ist das nicht geil? Topdesigner am Wochenende schrieb: > Soll ich das Angebot annehmen Warum nicht. Topdesigner am Wochenende schrieb: > Sollte man einfach mehr aufscheiben? Nicht unbedingt, aber wenn es sich ergibt, ist das eben so.
Topdesigner am Wochenende schrieb: > Soll ich das Angebot annehmen? Weiß nicht, sag du's mir. Brauchst du den Job? Dann nimm an. Wenn die Nummer raus kommt gibt es natürlich Ärger. Wenn du dann vorgeblich oder real länger gebraucht hast fliegt die Scheiße garantiert in deine Richtung. > Sollte man einfach mehr aufscheiben? Also vorgeblich länger brauchen. Als juristischer Laie würde ich das als Betrug bezeichnen. Im Projekt- und Consulting-Geschäft leider gang und gäbe. Normalerweise wird gerne weggesehen. Nur sind die Begleitumstände hier so, dass es jemanden in der Firma ausnahmsweise interessieren könnte.
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Oder einfach blöd stellen: "Sie haben das Angebot ja schon einmal abgelehnt, ist es über den Vermittler jetzt ok für Sie?" Oder an den Vermittler: "Der Kunde hat das Angebot direkt von mir schon mal abgelehnt weil zu teuer, sind sie sicher dass es jetzt passt? Wenn "ja" zurück kommt bist du auf der sicheren Seite, wenn nicht hast du Ärger vermieden.
Ja glauben der Kunde und der Vermittler etwa, dass du den Schwindel nicht merkst? Dabei stecken die beiden doch gemeinsam unter einer Decke und machen Backe-backe-Kuchen. Topdesigner am Wochenende schrieb: > ...und die lagern es aus, weil sie keine Zeit haben. Die wollen doch gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit einfach nur ihre Ruhe haben und in ihren täglichen ausgedehnten Besprechungsrunden gemütlich Plätzchen essen. 🍪☕
Hannes J. schrieb: > Wenn die Nummer raus kommt gibt es natürlich Ärger. Dem TE ggue.? Warum? Dem Unternehmen war er zu teuer, deshalb hat das Unternehmen einen noch teureren Vermittler eingeschaltet ohne den Vertragspartner zu pruefen. Koennte ja auch sein das sind Kumpels und ohne den Vermittler waere der Vertrag sowieso nicht zu bekommen gewesen.
Das Unternehmen schaltet lieber einen teuren Vermittler dazwischen, denn falls der Programmierer krank wird, oder komplett ausfällt, wird das Risiko einfach auf den Vermittler drauf geschoben. Der lässt sich das natürlich vorab schmackhaft vom Unternehmen bezahlen. Die Unternehmen entwickeln sich in Zukunft immer deutlicher zu Schissbuxen und bezahlen brav.
Hannes J. schrieb: > Also vorgeblich länger brauchen. Als juristischer Laie würde ich das als > Betrug bezeichnen. Im Projekt- und Consulting-Geschäft leider gang und > gäbe. Dafür, daß er dem potentiellen Kunden gegenüber bereits ohne Entgeld in Vorleistung gegangen ist – immerhin hat er der PL ein oder zwei AT erspart – sollte sich solcher moralischer Sermon in ganz engen Grenzen halten. Den Auftrag jetzt nicht anzunehmen wäre vielleicht für die eigene Befriedigung nicht verkehrt. Kann man machen, wenn man sonst genug zu tun hat und das Projekt jetzt auch nicht so interessant ist. Ansonsten muß er die fünf Euro, die er jetzt weniger verdient, doch irgendwie wieder reinholen. Also nimm das Projekt und hau da die fünf Euro Mangeldifferenz nebst fünf Euro Verarschungspauschale wieder rauf. Man muß dem Kunden da bestimmt noch viel mehr erklären als ursprünglich angenommen, und Sonderlocken kommen da sicher auch noch... Keine Gnade mit solchen Firmen, die haben es nicht anders gewollt und auch nicht besser verdient.
Wühlhase schrieb: > Den Auftrag jetzt nicht anzunehmen wäre vielleicht für die eigene > Befriedigung nicht verkehrt. Kann man machen, wenn man sonst genug zu > tun hat und das Projekt jetzt auch nicht so interessant ist. Bin ich anderer Meinung. Dem Kunden war es erst zu teuer, das sind Kunden, denen man eh nicht hinterher laufen sollte, weil die mit die schlimmsten in der Zusammenarbeit sind. Wenn es der Kunde dann noch etwas später doch mehr zahlen will, dann ist die Kacke bereits am dampfen. Viel Spass!
Stimmt, da hast du auch Recht. Wobei es aber auch Leute gibt, denen solcher Streß herzlich egal ist (zumindest bis zu einem gewissen Alter oder bis zum ersten Herzinfarkt).
Topdesigner am Wochenende schrieb: > Diese hat von der PL den Auftrag bekommen, es "intern" zu machen, weil > ich ja zu teuer bin und die lagern es aus, weil sie keine Zeit haben. > Daher beauftragen sie den teueren Zwischendienstleister, der sicher 10,- > abgreift. Ist das nicht geil? Selber schon gemacht. Bei gewissen Projekten spielen die Kosten gar keine Rolle, hier geht es vermutlich eher um verbindliche Zusagen. Neben Milestones auch gerne ein zertifiziertes Gesamtpaket und eine vollständige Integration. Der Zwischendienstleister kann also gut und gerne dein Projekt nur als kleines Teilprojekt eines viel größeren Auftrages übernommen haben 😉
Topdesigner am Wochenende schrieb: > Soll ich das Angebot annehmen? Es ist stundensatzbasiert, wenn ich > also länger brauche, kriege ich mehr. Voll der Teufelskreis, weil so uninspiriert ans Werk gehen auch nicht so toll sein kann -> noch mehr Zeitbedarf wahrscheinlich. Kommt aber drauf an. Kann man nach einem Entscheidungskosten-Ausgleich fragen? Meistens nicht, und wie beim Motoren frisieren gibt es einen grünen Bereich, einen gelben, und einen roten für die Drehzahl. Wenn man zu lange im roten Bereich herumfährt, und dann auch noch mit ungünstigen Windbedingungen (Windschatten) dann muss man sich über Motorschäden nicht wundern. Man sollte sich auf jeden Fall umhören, was so die gängigen Geschäftspraktiken sind. Von der Kundenseite wird schnell "Unprofessionalität" empfunden, wenn gewisse Preisgestaltungen aus dem Rahmen fallen.
Paul schrieb: > Topdesigner am Wochenende schrieb: >> Wieder mal die Supernummer: > > eher mal wieder ein Märchen aus der Freitagnacht. Denke ich auch, reichlich unlogisch der Wechsel von intern wieder zu extern bei kompletter Beibehaltung der Arbeitspakete. Wahrscheinlich irgendein Möchtegern-Freiberufler ohne Arsch in der Hose selbst zu entscheiden und eine suboptimale Entscheidung immer noch als besser als garkeine Entscheidung zu erkennen. Ansonsten nach dem Prinzip Angebot-Nachfrage verhandeln, meint Stundensatz rauf-, und nicht runtersetzen. Sollen sie doch den Internen Überstunden anordnen und ne urlaubssperre verhängen. Dem Kunden gegenüber wird das als "Expresszulage" ausgewiesen. Hätte er sich Wochen früher entschieden, hätte man es finanziell wie zeittechnisch entspannter angehen lassen können.
Druck erzeugt Gegendruck schrieb: >> eher mal wieder ein Märchen aus der Freitagnacht. > > Denke ich auch, reichlich unlogisch der Wechsel von intern wieder zu > extern bei kompletter Beibehaltung der Arbeitspakete. Also vorstellen kann ich mir das schon... :D
Topdesigner am Wochenende schrieb: > - Soll ich das Angebot annehmen? was haben wir eigentlich davon wenn wir dir Tipps geben? du schadest nur dir selber: erstens lernst du nichts aus dieser geschichte, zweitens - du wirst hier mit sehr hoher wahrscheinlichkeit so ein hinweis bekommen, da kannste gleich insolvenz anmelden
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Topdesigner am Wochenende schrieb: > Ist das nicht geil? Das ist Firmenpolitik. Ich blicke da nicht mehr durch bzw. kann darin keine Vernunft erkennen. Deswegen halte ich mich aus diesen Kreisen heraus. Ich mache, wofür ich bezahlt werde. Nach dem Sinn frage ich schon lange nicht mehr.
Der erste Fehler bestand darin die Projektausarbeitung gratis zu machen. Es ist Standardpraktik einen Dummen zu suchen, welcher das Konzept gratis ausarbeitet, und dann damit zu einem Anderen zu gehen, welcher dann diese Arbeit schon nicht mehr machen muss. Daher erst mal : Konzeptausarbeitung ist ein kostenpflichtiges Vorprojekt, von vielleicht 2000 Euro, oder so. Wenn das interaktiv mit dem Kunden geschieht, wie die 150 Stunden, ist das dann schon ein eigenes kostenpflichiges Projekt. Allenfalls darf man eine Schnellstudie von 2 Stunden machen, alles daruber hinaus kostet.
Purzel H. schrieb: > Konzeptausarbeitung ist ein kostenpflichtiges Vorprojekt, von vielleicht > 2000 Euro, oder so. Kann man ja im Auftragsfall gutschreiben.
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