Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum ist ein Trenntrafo sicher?


von Aabeku K. (aabeku)


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Hi Leute,

ich habe mir soeben die Frage gestellt, warum Trenntrafos überhaupt 
sicher sind?

Mir ist klar, dass Trenntrafos galvanisch trennen und auch wie das 
funktioniert. Im Internet steht dazu oft eine Erklärung, dass es kein 
Potential zwischen Trenntrafo "Erde" und tatsächlicher Erde gibt oder 
dass der Trenntrafo einen von der tatsächlichen Erde getrennten 
Potentialbereich erzeugt.

Wie ich das verstehe ist das aber falsch, oder nicht?

Ein Trenntrafo erzeugt einen sehr hohen Widerstand zwischen der Primär- 
und Sekundärwicklung (Luft). Durch die Topologie wird eine Spannung in 
der Sekundärwicklung erzeugt, wodurch ein Potentialbereich entsteht, der 
sehr hochohmig gegenüber der tatsächlichen Erde ist.

Am Ende wird auch das Bezugspotential der Sekundärwicklung des 
Transformators ein Potential zu Erde haben. Man überlege sich, dass 
niederfrequente E-Felder kaum abzuschirmen sind und jeder Punkt in 
unserem Universum ein Potential besitzt. Somit können auch bei einem 
Trenntrafo Ströme über die Erde zurück in den Trafo fließen. Also auch 
über einen Menschen.

Im Normalfall müssten die Ströme vernichtend klein sein, da das 
Potential der Sekundärwicklung mit dem Erdpotential aufgrund der 
räumlichen Nähe sehr ähnlich sein sollten.

Was ist jetzt aber, wenn das Bezugspotential der Sekundärwicklung/der 
galvanisch getrennten Schaltung, aus welchem Grund auch immer, bei 
einigen kV liegt, während Erde 0V darstellt.

Wenn der Trafo mit einem Widerstand von einem Giga Ohm trennt, müssten 
bei 10kV dabei nur
fließen. Was die Sache sicher macht.

Stimmt meine Überlegung, oder wird tatsächlich das Potential auf 
Sekundärseite durch mirakulöse Weise getrennt?

Ich habe das ganze mal versuch darzustellen (siehe Bild).

Gruß und Danke fürs Feedback

: Verschoben durch Moderator
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Spannung tötet nicht - Strom tötet.

von Aabeku K. (aabeku)


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Wolfgang R. schrieb:
> Spannung tötet nicht - Strom tötet.

Strom und Spannungs sind proportional zueinander und bedingen sich 
gegenseitig. Lässt sich also nicht wirklich so sagen.

Strom mag zwar die direkte Ursache der Verletzung sein, doch die Ursache 
für Strom ist eine Spannung.

Außerdem war das nicht die Frage.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Aabeku K. schrieb:
> durch mirakulöse Weise
Das Mirakel nennt sich "Magnetismus".

> Wenn der Trafo mit einem Widerstand von einem Giga Ohm trennt, müssten
> bei 10kV dabei nur 10 uA fließen. Was die Sache sicher macht.
> Stimmt meine Überlegung
Im Grunde schon, du musst jetzt aber überlegen: woher kommt dieses 1 
GOhm?
Es kommt von der kapazitiven Kopplung zwischen der Primär und 
Sekundärwicklung. Und für 1 GOhm dürfte diese "Koppelkapazität" grade 
mal 3pF sein (zum selbst probieren: 
https://www.redcrab-software.com/de/Rechner/Elektro/XC).

Normalerweise ist diese Kapazität aber 2 Zehnerpotenzen höher und damit 
der Strom bei 10kV auch schon im mA-Bereich.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Aabeku K. schrieb:
> Was ist jetzt aber, wenn das Bezugspotential der Sekundärwicklung/der
> galvanisch getrennten Schaltung, aus welchem Grund auch immer, bei
> einigen kV liegt, während Erde 0V darstellt.

Aabeku K. schrieb:
> Außerdem war das nicht die Frage.

Dann habe ich deine Frage - oder du meine Antwort nicht richtig 
verstanden. Ein Potential im Sekundärkreis ohne die Fähigkeit für einen 
signifikanten Stromfluss schadet dem Körper nicht. Das war es, was ich 
sagen wollte.

von Aabeku K. (aabeku)


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Wolfgang R. schrieb:
> Aabeku K. schrieb:
>> Was ist jetzt aber, wenn das Bezugspotential der Sekundärwicklung/der
>> galvanisch getrennten Schaltung, aus welchem Grund auch immer, bei
>> einigen kV liegt, während Erde 0V darstellt.
>
> Aabeku K. schrieb:
>> Außerdem war das nicht die Frage.
>
> Dann habe ich deine Frage - oder du meine Antwort nicht richtig
> verstanden. Ein Potential im Sekundärkreis ohne die Fähigkeit für einen
> signifikanten Stromfluss schadet dem Körper nicht. Das war es, was ich
> sagen wollte.

Ja dem Stimme ich absolut zu. Meine Überschrift ist zugegebener Maßen 
etwas falsch gewählt. Es sollte eher sowas heißen wie "Ist meine Annahme 
über Trenntrafos so korrekt?".

Haben wohl etwas aneinander vorbei gequatscht :).

von Aabeku K. (aabeku)


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Lothar M. schrieb:
> Aabeku K. schrieb:
>> durch mirakulöse Weise
> Das Mirakel nennt sich "Magnetismus".
>
>> Wenn der Trafo mit einem Widerstand von einem Giga Ohm trennt, müssten
>> bei 10kV dabei nur 10 uA fließen. Was die Sache sicher macht.
>> Stimmt meine Überlegung
> Im Grunde schon, du musst jetzt aber überlegen: woher kommt dieses 1
> GOhm?
> Es kommt von der kapazitiven Kopplung zwischen der Primär und
> Sekundärwicklung. Und für 1 GOhm dürfte diese "Koppelkapazität" grade
> mal 3pF sein (zum selbst probieren:
> https://www.redcrab-software.com/de/Rechner/Elektro/XC).
>
> Normalerweise ist diese Kapazität aber 2 Zehnerpotenzen höher und damit
> der Strom bei 10kV auch schon im mA-Bereich.

Hast du zufällig Zahlen, wei hoch diese Koppelkapazität i.d.R. ist?

Und eigentlich müsste ja auch eine resisitive Kopplung vorhanden sein, 
da auch über Luft oder den Isolierlack Ströme fließen können. Zugegeben 
sehr gering, aber möglich. Hast du da vlt. auch Zahlen für?

Gruß

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Aabeku K. schrieb:
> Im Internet steht dazu oft eine Erklärung, dass es kein
> Potential zwischen Trenntrafo "Erde" und tatsächlicher Erde gibt oder
> dass der Trenntrafo einen von der tatsächlichen Erde getrennten
> Potentialbereich erzeugt.

<schulterzuck>

Im Internet steht auch daß wir von Reptiloiden regiert werden.

> Ein Trenntrafo erzeugt einen sehr hohen Widerstand zwischen der Primär-
> und Sekundärwicklung (Luft).

Nein. Der Trenntrafo erzeugt gar nichts. Er stellt vielleicht dar.

> Durch die Topologie wird eine Spannung in
> der Sekundärwicklung erzeugt, wodurch ein Potentialbereich
> entsteht, der sehr hochohmig gegenüber der tatsächlichen Erde ist.

Geschwurbel.

Die Sekundärwicklung hat schlicht keine Verbindung zur Erde. 
Insbesondere keine strikt asymmetrische wie in deiner Skizze.

> Am Ende wird auch das Bezugspotential der Sekundärwicklung des
> Transformators ein Potential zu Erde haben.

Mal abgesehen davon, daß vollkommen unklar ist was du mit 
"Bezugspotential der Sekundärwicklung" meinst. Aber wenn der Trafo leer 
läuft wirst du an keinem der Pole der Sekundärwicklung ein Potential 
messen können. Es sei denn, der Trenntrafo ist kaputt.

Das kann sich natürlich ändern, wenn am Trenntrafo sekundärseitig etwas 
angeschlossen wird.

> Was ist jetzt aber, wenn das Bezugspotential der Sekundärwicklung/der
> galvanisch getrennten Schaltung, aus welchem Grund auch immer, bei
> einigen kV liegt, während Erde 0V darstellt.

Ein Trenntrafo trennt nur bis zu einer bestimmten Spannung zwischen 
Primär- und Sekundärseite. Wieviel das ist, steht im Datenblatt.

> Man überlege sich, dass
> niederfrequente E-Felder kaum abzuschirmen sind und jeder Punkt in
> unserem Universum ein Potential besitzt.

Nach dieser Betrachtungsweise gibt es gar keine Isolationen. 
Insbesondere auch keine (Trenn)Trafos. Offensichtlich nicht hilfreich.

von Dussel (Gast)


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Bei einem Trenntransfomrator (und anderen Transformatoren, aber nicht 
zum Beispiel bei Spartransformatoren) wird die Sekundärseite nicht auf 
ein festes Potential (der Primärseite) 'gezogen'. Das Potential der 
Sekundärseite (wo auch immer man misst) ist also veränderlich und wird 
sehr schnell zum Erdpotential, wenn zum Beispiel ein Mensch anfasst. 
Dann fließt eventuell kurzzeitig ein Ausgleichstrom, aber dann ist auch 
die Sekundärseite auf Erdpotential.

Die unterschiedlichen Potentiale bemerkt man zum Beispiel auch an einer 
Autokarosserie. Die kann auch ein Potential gegen Erde haben, aber davon 
merkt man im Auto und außerhalb nichts. Nur wenn man Erde und Karosserie 
gleichzeitig anfasst, fließt kurzzeitig ein Ausgleichsstrom. Aber eben 
nur kurzzeitig.

von Aabeku K. (aabeku)


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Axel S. schrieb:
> Geschwurbel.
>
> Die Sekundärwicklung hat schlicht keine Verbindung zur Erde.
> Insbesondere keine strikt asymmetrische wie in deiner Skizze.

Naja man überlege sich, die einzelnen Windungen haben definitiv eine 
parasitäre Kapazität zu den Windungen derselben Wicklung, aber auch eben 
zu der anderen Wicklung.

Ein Isolierlack ist hochohmig, genauso wie die die Wicklungen umgebende 
Luft (normalerweise), es ist jedoch ein Widerstand vorhanden. Evtl. so 
hochohmig, dass er nicht mal gemessen werden kann, aber vorhanden.

Ebendies gilt auch für den Widerstand und die Kapazität, welche 
Bezugspotential des Trenntrafos (niedrigeres Potential an den beiden 
Anschlüssen) mit der tatsächlichen Erde verbinden.

Darauf zielt meine Frage jetzt auch ab, welche Effekte wirken hier und 
welche sind zwar theoretisch vorhanden, jedoch vernachlässigbar.

> Ein Trenntrafo trennt nur bis zu einer bestimmten Spannung zwischen
> Primär- und Sekundärseite. Wieviel das ist, steht im Datenblatt.

Warum trennt er nur bis zu einer bestimmten Spannung? Weil irgendwann 
der Isolationswiderstand überwunden wird?

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Aabeku K. schrieb:
> Warum trennt er nur bis zu einer bestimmten Spannung? Weil irgendwann
> der Isolationswiderstand überwunden wird?

Der wird nicht überwunden, die Isolierung bricht durch.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Aabeku K. schrieb:
> es ist jedoch ein Widerstand vorhanden. Evtl. so
> hochohmig, dass er nicht mal gemessen werden kann

Warum sollte man sich mit einem Widerstand beschäftigen, den man nicht 
mal messen kann?

von Aabeku K. (aabeku)


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Dussel schrieb:
> Bei einem Trenntransfomrator (und anderen Transformatoren, aber nicht
> zum Beispiel bei Spartransformatoren) wird die Sekundärseite nicht auf
> ein festes Potential (der Primärseite) 'gezogen'. Das Potential der
> Sekundärseite (wo auch immer man misst) ist also veränderlich und wird
> sehr schnell zum Erdpotential, wenn zum Beispiel ein Mensch anfasst.
> Dann fließt eventuell kurzzeitig ein Ausgleichstrom, aber dann ist auch
> die Sekundärseite auf Erdpotential.
>
> Die unterschiedlichen Potentiale bemerkt man zum Beispiel auch an einer
> Autokarosserie. Die kann auch ein Potential gegen Erde haben, aber davon
> merkt man im Auto und außerhalb nichts. Nur wenn man Erde und Karosserie
> gleichzeitig anfasst, fließt kurzzeitig ein Ausgleichsstrom. Aber eben
> nur kurzzeitig.

Das macht für mich Sinn. Kann man das so verstehen, dass sich die beiden 
Potentiale gegenseitig angleichen, sodass das Potential zueinander 0 
ist?
Reicht der Innenwiderstand eines Multimeters schon aus, dass beide 
Potentiale sich angleichen, oder warum kann man mit dem Multimeter 
keinen Potentialunterschied messen?

Ist das, das "Funken" der elektrostatischen Entladung die es manchmal 
gibt, wenn man ein Auto anfasst?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Aabeku K. schrieb:
> Reicht der Innenwiderstand eines Multimeters schon aus, dass beide
> Potentiale sich angleichen

Ja.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Aabeku K. schrieb:
> Naja man überlege sich, die einzelnen Windungen haben definitiv eine
> parasitäre Kapazität zu den Windungen derselben Wicklung, aber auch eben
> zu der anderen Wicklung.

Schirmwicklung? Schonmal gehört?

> Darauf zielt meine Frage jetzt auch ab, welche Effekte wirken hier und
> welche sind zwar theoretisch vorhanden, jedoch vernachlässigbar.

Theoretisch wird sowohl die kapazitive Kopplung als auch die resistive 
Trennung für die beiden Enden der Sekundärwicklung leicht 
unterschiedlich sein. In der Praxis vernachlässigbar.

> Warum trennt er nur bis zu einer bestimmten Spannung? Weil irgendwann
> der Isolationswiderstand überwunden wird?

Das ist kein Widerstand im herkömmlichen Sinn, insbesondere ist die 
Proportionalität von Spannung und Strom nicht gegeben. Aber für jedes 
Material gibt es eine kritische Feldstärke, bei der es durchbricht. 
Spätestens dann ist Sense mit dem Ohmschen Gesetz.


Aabeku K. schrieb:
> Kann man das so verstehen, dass sich die beiden
> Potentiale gegenseitig angleichen, sodass das Potential zueinander 0
> ist?

Es ist die Potentialdifferenz (vulgo: Spannung) die Null wird. Wenn du 
schon mit wissenschaftlich belegten Begriffen diskutierst, dann verwende 
sie doch bitte auch richtig.

Und tatsächlich ist das auch ein Aspekt von Trenntrafos. Wenn du einen 
Punkt am angeschlossenen Gerät anfaßt und (unwillentlich aber 
unvermeidbar) auf Erdpotential bringst, dann fließt vielleicht 
kurzzeitig ein Ausgleichsstrom, um parasitäre Kapazitäten zu entladen. 
Aber der Strom ist klein genug (weil die Kapazitäten klein genug sind) 
um dich nicht zu töten.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Aabeku K. schrieb:
>ich habe mir soeben die Frage gestellt, warum Trenntrafos überhaupt
>sicher sind?

Sie verhindern das ein geschlossener Stromkreis über Erde
entstehen kann. Strom kann ja nur fließen wenn es einen
geschlossenen Stromkreis gibt. Der Strom, der in die
Erde rein fließt muß ja auch irgendwo wieder rausfließen
können. Primärseitig ist das der geerdete Nullleiter
in der Trafostation. Sekundärseitig kann also kein
Strom fließen wenn nur ein Pol kontakt mit der Erde
bekommt.

von H. Eggert (Gast)


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Ich bin der Ansicht, daß die Fragestellung nicht ganz den Kernpunkt 
trifft.

Die sogenannte Sicherheit eines Trenntrafos ist nur sekundär von 
Bedeutung insofern das Teil normale Erwartungen erfüllt und weiters 
nicht wichtig. Wenn man die Ausgangsklemmen berührt, kriegt man genauso 
eine gewischt wie ohne TT. direkt am Netz zwischen L und N.

Natürlich soll so ein Trafo so konstruiert sein um die unvermeidlichen 
Ausgleichsströme zu minimieren.

Der Zweck eines Trenntrafos ist aber hauptsächlich, nicht-netzgetrennte 
Netzteile zum Berühren ihrer Schaltungsteile mit geerdeten Messgeräten 
zu ermöglichen. Nicht mehr und nicht weniger. Sachgerechte Vorsicht ist 
da genauso wie sonst notwendig.

In Frage kamen historisch die früheren Fernsehgeräte u.ä. Geräte und 
heutzutage für Schaltnetzteile um Messungen an ihren Eingangsschaltungen 
zu ermöglichen, weil deren Brückengleichrichter kein sicheres 
Bezugspotenzial zu N erlauben. Das ist der primäre Zweck eines 
Trenntrafos. Ein Trenntrafo sollte idealerweise mit einem Stelltrafo 
kombiniert oder zusammen damit verwendet werden, um langsames Hochfahren 
zu ermöglichen. Damit kann man oft gefährliche Überlasten im Gerät 
rechtzeitig erkennen.

von Korinthen verdauern (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Aber der Strom ist klein genug (weil die Kapazitäten klein genug sind)
> um dich nicht zu töten.

Wenn man es ganz genau (Praxisfern) nimmt begrenzt die geringe Kapazität 
aber nicht den Strom sondern nur Zeit in der ein - eben nicht- 
"tödlicher" Strom fließt.
Die Energie die den Körper trifft (durch ihn als Strom  fließt, in ihn 
umgesetzt wird) ist einfach viel zu klein um irgendwelche Schäden 
anzurichten.

Schon bei "ganz normalen" elektrostatischen Aufladungen die man sich 
immer wieder bei trockener Luft zufügt fließen extrem kurz "hohe" Ströme 
in vielen mA (bis sogar A?) Bereich - aber sehr schnell in µS (oder noch 
kürzer) Bereich abklingen - weit weg von z.B. auch nur der Zeit einer 
Halbwelle vom 50Hz Wechselstrom.


Nur mal so da "wir" sowieso beim Korinthen koten sind... ;-)

von mIstA (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Spannung tötet nicht - Strom tötet.

Waffen töten keine Menschen - Projektile töten!



Axel S. schrieb:
> Spätestens dann ist Sense mit dem Ohmschen Gesetz.

Nö wieso? Bloß das Material (und damit u.a. der Widerstand) verändert 
sich schlagartig.

von Wühlhase (Gast)


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Aabeku K. schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> Spannung tötet nicht - Strom tötet.
>
> Strom und Spannungs sind proportional zueinander und bedingen sich
> gegenseitig. Lässt sich also nicht wirklich so sagen.

Der Widerstand bestimmt aber die Proportionalität. Und der Strom durch 
deine Nervenbahnen töten dich ja auch nicht. ;)


Aabeku K. schrieb:
> Strom mag zwar die direkte Ursache der Verletzung sein, doch die Ursache
> für Strom ist eine Spannung.

Das ist falsch. Wenn du Leistung überträgst – ohne Leistung ist auch 
nichts gefährlich – brauchst du immer beides zusammen. Eine 
eineindeutige Kausalbeziehung zwischen Strom und Spannung gibt es so 
nicht.

von Korinthen verdauern (Gast)


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Günter L. schrieb:
> Sekundärseitig kann also kein
> Strom fließen wenn nur ein Pol kontakt mit der Erde
> bekommt.

Praktisch dort und wie Trenntrafos im echten Leben eingesetzt werden 
tatsächlich "nicht", theoretisch bzw. Messtechnisch aber dann doch.

Warum wurde ja schon erklärt, aber ja die auch unter ungünstigen 
Bedingungen fließenden Ströme von deutlich unter 1mA (wohl eher nur 
wenige µA) stören Sicherheitstechnisch nicht können aber Messtechnisch 
zumindest zu Verwirrung und Unsicherheiten (Typischerweise DMM mit 
10MOhm Eingangswide3rstand die einen dann eine "gefährliche" Spannung 
vorgaukeln) führen.

Wenn dann ein Anfänger durch typische Reaktionen in Foren ;-) dann noch 
mehr verunsichert wird wird es nur noch schlimmer (Dumme immer gleiche 
Sprüche, immer Worst Case Szenarien, Übertreibungen,... halt die ganze 
Weltuntergangspalette )

von Steiger Stiftung (Gast)


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Genauso könnte man fragen warum sind Sicherheitsschuhe sicher.
Die Antwort auf alles ist nicht 42, sondern es kommt darauf an.

von Bernd K. (bmk)


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mIstA schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> Spannung tötet nicht - Strom tötet.
>
> Waffen töten keine Menschen - Projektile töten!
>
Wenn jemand vom Hochhaus auf die Straße springt,
ist es nicht die Sprunghöhe, die ihn tötet.

Sondern die Aufprallgeschwindigkeit.

von Dussel (Gast)


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H. Eggert schrieb:
> Wenn man die Ausgangsklemmen berührt, kriegt man genauso
> eine gewischt wie ohne TT. direkt am Netz zwischen L und N.
Das sollte vielleicht auch nochmal herausgehoben werden.
Man kann auch hinter einem Trenntransformator einen tödlichen 
elektrischen Schlag bekommen. Also sicher ist ein Trenntransformator 
auch im elektrischen Sinn nicht.
Man bekommt halt nur keinen Schlag, wenn man nur einen Teil der 
Schaltung anfasst. Und wenn man irgendwo sekundärseitig eine 
Masseverbindung herstellt, kann es auch wieder gefährlich werden.

mIstA schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> Spannung tötet nicht - Strom tötet.
>
> Waffen töten keine Menschen - Projektile töten!
Heißt das nicht "Waffen töten keine Menschen. ICH tue das."? (Aus 
irgendeinem Actionfilm.)

von Wolle G. (wolleg)


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Dussel schrieb:
> Man bekommt halt nur keinen Schlag, wenn man nur einen Teil der
> Schaltung anfasst.
Deshalb gilt ja die Regel:
Nicht mit 2 Händen an der Schaltung rumfummel, sondern eine Hand in die 
Hosentasche

von Prometheus (Gast)


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Dussel schrieb:
> H. Eggert schrieb:
>> Wenn man die Ausgangsklemmen berührt, kriegt man genauso
>> eine gewischt wie ohne TT. direkt am Netz zwischen L und N.
> Das sollte vielleicht auch nochmal herausgehoben werden.
> Man kann auch hinter einem Trenntransformator einen tödlichen
> elektrischen Schlag bekommen. Also sicher ist ein Trenntransformator
> auch im elektrischen Sinn nicht.
> Man bekommt halt nur keinen Schlag, wenn man nur einen Teil der
> Schaltung anfasst. Und wenn man irgendwo sekundärseitig eine
> Masseverbindung herstellt, kann es auch wieder gefährlich werden.

Ja, und wenn man sich etwas mehr mit Aspekten der elektrischen 
Sicherheit befasst, so stolpert man früher oder später über die Begriffe 
"Einfachfehler" und "doppelter Fehler". Beimn normalen 230 V Netz ist 
der Einfachfehler, anfassen des Außenleiters, bereits gefährlich. Beim 
IT Netz, oder Trenntrafo, ist das noch nicht gefährlich, sondern erst 
der Doppelfehler, die zweite Hand die reinlangt.
Und deshalb darf dann beim Trenntrafo nur ein Gerät angeschlossen werden 
und beim IT Netz nur ein kleiner Bereich versorgt werden.

Das zieht sich als roter Faden durch alle Sicherheitsaspekte,
- NotAus, 2 Schütze mit 2 Kontakten in Reihe
- doppelte Isolierung
- ...

von Marc X. (marc_x)


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Prometheus schrieb:
> Und deshalb darf dann beim Trenntrafo nur ein Gerät angeschlossen werden
> und beim IT Netz nur ein kleiner Bereich versorgt werden.

Naja beim IT-Netz hast du ja deinen Isolationswächter als doppelte 
Absicherung. Der kleine Bereich liegt an der Kapazität gegen Erde, umso 
größer das Netz wird, umso größer wird auch die Kapazität gegenüber der 
Erde und der kapazitive Widerstand zur Erde wird kleiner, weshalb es 
wieder zu gefährlichen Strömen zwischen Außenleiter und Erde kommen 
kann.

von Wolfgang (Gast)


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Aabeku K. schrieb:
> Strom und Spannungs sind proportional zueinander und bedingen sich
> gegenseitig. Lässt sich also nicht wirklich so sagen.

Das sag mal den Vögeln, die völlig unbeirrt auf den Drähten einer 30 
kV-Leitung des Mittelspannungsnetzes sitzen.

von Windows 10 (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Spannung tötet nicht - Strom tötet.

Falsch!

von Schneitenseider (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Das sag mal den Vögeln, die völlig unbeirrt auf den Drähten einer 30
> kV-Leitung des Mittelspannungsnetzes sitzen.

Die haben da vielleicht das gleiche Potential wie das Leiterseil, aber 
frag ruhig...

Wahnsinn, was hier für Spezialisten herumirren.

von Wolfgang (Gast)


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Schneitenseider schrieb:
> Die haben da vielleicht das gleiche Potential wie das Leiterseil,

Es handelt sich um 30kVAC - da müssen sich die Vögel schon bewegen ;-)

von Thomas U. (charley10)


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Bernd K. schrieb:
> mIstA schrieb:
>> Wolfgang R. schrieb:
>>> Spannung tötet nicht - Strom tötet.
>>
>> Waffen töten keine Menschen - Projektile töten!
>>
> Wenn jemand vom Hochhaus auf die Straße springt,
> ist es nicht die Sprunghöhe, die ihn tötet.
>
> Sondern die Aufprallgeschwindigkeit.

Die extreme negative Beschleunigung des Körpers beim Auftreffen ist 
wirksam!

von Thomas U. (charley10)


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Wolfgang schrieb:
> Aabeku K. schrieb:
>> Strom und Spannungs sind proportional zueinander und bedingen sich
>> gegenseitig. Lässt sich also nicht wirklich so sagen.
>
> Das sag mal den Vögeln, die völlig unbeirrt auf den Drähten einer 30
> kV-Leitung des Mittelspannungsnetzes sitzen.

Die Drähte sind auf Potenzial. Strom fliesst nur bei einer Spannung 
(=PotenzialUNTERSCHIED)!
Dieses Prinzip haben die Vögel längst verinnerlicht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Wolfgang schrieb:
> Es handelt sich um 30kVAC - da müssen sich die Vögel schon bewegen.

Die Vögel müssen bei AC nicht 50 mal in der Sekunde auf- und abhüpfen, 
damit ihnen nix passiert, ihnen würde auch bei DC und ohne Hüpfen nix 
passieren.

🐥

von H. H. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Die Vögel müssen bei AC nicht 50 mal in der Sekunde auf- und abhüpfen,
> damit ihnen nix passiert, ihnen würde auch bei DC und ohne Hüpfen nix
> passieren.

Bis die Abtauschaltung kommt...

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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H. H. schrieb:
> Bis die Abtauschaltung kommt...

Welche Abtauschaltung? Ich glaube nicht, dass in der Leitungsseele noch 
ein Heizdraht, oder ein Heizungsrohr für Warmwasser eingebaut ist.

von Spannungsexperte (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Spannung tötet nicht - Strom tötet.

Korrekt. Darum gibt es auch entsprechende Kurven, welche die 
körperlichen Auswirkungen in Abhängigkeit des Stromes darstellen. Die 
Spannung ist hierbei völlig irrelevant.

Darum sind manche Menschen auch tot, wenn sie an 230V fassen und andere 
merken nicht mal ein Kribbeln. Der Grund liegt hierbei darin, dass auf 
Grund unterschiedlicher Hautwiderstände ein unterschiedlich hoher Strom 
fließt. Die Spannung ist aber in beiden Fällen identisch!

Natürlich benötigt man eine Spannung damit ein Strom fließt. Aber die 
Schädigung kommt durch die Ladungen, die sich durch den Körper bewegen 
(Strom).

von H. H. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Bis die Abtauschaltung kommt...
>
> Welche Abtauschaltung? Ich glaube nicht, dass in der Leitungsseele noch
> ein Heizdraht, oder ein Heizungsrohr für Warmwasser eingebaut ist.

Frag doch einfach mal Wikipedia...

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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H. H. schrieb:
> Frag doch einfach mal Wikipedia...

...oder noch einfacher: Sag du es uns! Sonst fängt jetzt jeder Leser an, 
sich die Info aus Wikipedia zu googeln.

von Toxic (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Spannung tötet nicht

Hmmm....lass das mal das Gate eines MOSfets wissen.

von Rumms (Gast)


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Die Vögel müssen bei AC nicht 50 mal in der Sekunde


Verrechnet

von [math]Formel in LaTeX-Syntax[/math] (Gast)


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H. H. schrieb:
> Frag doch einfach mal Wikipedia...

Ich frag meine Kollegen! Davon habe ich noch nie gehört. Außerdem wüsste 
ich nicht, wie die die Lasten so zusammenschalten können, um diesen 
Betriebpunkt zu erreichen.

Auf dem Bild oben ist rechts ein Hochtemperatur-Leiterseil, da wurde die 
Stahlseele gegen Carbon getauscht. Somit kann die Leitung kurzzeitig 
überlastet werden, ohne dass der maximale Durchhang überschritten wird 
(>7m). Stahl würde sich entweder zu sehr längen, oder nicht mehr die 
erforderliche Festigkeit aufweisen. Da bin ich mir nicht mehr sicher.

von Andrew T. (marsufant)


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 schrieb im Beitr
> überlastet werden, ohne dass der maximale Durchhang überschritten wird
> (>7m). Stahl würde sich entweder zu sehr längen, oder nicht mehr die
> erforderliche Festigkeit aufweisen. Da bin ich mir nicht mehr sicher.


Beides trifft zu.
Und zusätzlich Gewichtsersparnis.

von Wolle G. (wolleg)


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Thomas U. schrieb:
> Strom fliesst nur bei einer Spannung
> (=PotenzialUNTERSCHIED)!
> Dieses Prinzip haben die Vögel längst verinnerlicht.

Im  übertragenen Sinn kennen sich die Vögel mit der Schrittspannung aus.

von Thomas U. (charley10)


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Wolle G. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Strom fliesst nur bei einer Spannung
>> (=PotenzialUNTERSCHIED)!
>> Dieses Prinzip haben die Vögel längst verinnerlicht.
>
> Im  übertragenen Sinn kennen sich die Vögel mit der Schrittspannung aus.

Mal kurz 'überschlagen':

Al mit 50mm^2 und einem Bemessungsstrom von 195A ergibt eine
Schrittspannung U=0,0021V bei 2cm Krallenabstand.
https://www.bayka.de/servicebereich/technische_daten/strombelastbarkeit-mittelspannungskabel-kunststoffisoliert/

Das lässt die Piepser sicher nicht hüpfen...
Da dürfte je nach Spannung, Luftfeuchte und Oberfläche des Vogels der 
kapazitive Strom größer sein.
Wurden schon Vögel bei hörbarer Korona auf diesem Leiter beobachtet?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
nicht umsonst hat der Trafo eine Schirmwicklung zwischen Primärwicklung 
und Sekundären. Diese kann mit PE verbunden werden.

https://www.schmidbauer.net/de/produkte/transformatoren/1ac-trenntransformatoren/trenntransformator-im-gehaeuse-ortsveraenderlich/

ciao
gustav

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Wer es bis jetzt noch verstanden hat,
im folgenden Vidio wird es bestens erklärt.

https://www.youtube.com/watch?v=Q8QSarnGstw

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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>Wer es bis jetzt noch verstanden hat,

Ein Fehler ist passiert.
Es soll heißen: "Wer es bis jetzt noch nicht verstanden hat,"

von Praktiker (Gast)


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Hallo

habe wohl nicht nur ich überlesen ;-)

Aber ja man kennt es ja:
Würdest du es nicht schreiben würden irgendwelche Zeitgenossen darüber 
herziehen...

Und ja:
Der "Youtuber" (wahrscheinlich wird er die Bezeichnung nicht mögen, aber 
wie soll man ihn anders Bezeichnen) hat sehr viel Ahnung und kann extrem 
gut erklären.
Wer ein wenig Interesse an detailierter Bahntechnik hat sollte unbedingt 
auch mal seinen anderen kanal ansehen.
Da bietet er tatsächlich im dutschsprachigen Raum einzeigartige sehr 
detailierte dInformationen und Erklärungen und auch so manches 
Unterhaltsames.

Einzig seine kleinliche Grundeinstellung die auf beiden Kanälen deutlich 
herüberkommt wird nicht jedermann gefallen - da ist er wohl von seinen 
Arbeitsumfeld (wohl seid fast 5 Jahrzehnten dort aktiv) "versaut" worden 
- etwas schwarzer Humor und "Shit happens" Einstellung fehlen ihn 
eindeutig - andererseits hat er keine Angst darzustellen wie es bei 
allen (es ist so glaut es ihn und auch mir) Bahnen in der Praxis zugeht 
- da sit nicht übertrieben - so wird dort tatsächlich gearbeitet.

Praktiker

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Günter L. schrieb:
> Wer es bis jetzt noch verstanden hat,
> im folgenden Vidio wird es bestens erklärt.
>
> https://www.youtube.com/watch?v=Q8QSarnGstw

Der Youtube-Autor vergisst in seinen Ausführungen ab 20:18 zu erwähnen,
dass ab dem Moment, wo die Masseklemme eines PE-geerdeten Oszis
angeschlossen wird, die Leiterbahnen des Schaltnetzteils eben nicht
mehr gegen PE neutral sind. Deswegen bekommt der Reparateur auch bei
nur einhändiger Berührung einen elektrischen Schlag, sofern er sich
nicht selber ausreichend gegen Erde isoliert hat. Ist er aber gegen Erde
isoliert, kann ihm bei einhändiger Berührung auch ohne Trenntrafo nichts
passieren.

Der Trenntrafo gaukelt in diesem Fall also eine trügerische Sicherheit
vor, die nicht vorhanden ist. Insofern ist das ansonsten sehr gute Video
leider nicht ganz zu Ende gedacht.

Generell ersetzt auch der Trenntrafo keinesfalls den Prozess des
Nachdenkens, bevor man seine Finger in Schaltungen mit höheren
Spannungen steckt. Die Frage im Thread-Titel kann deswegen beantwortet
werden mit: Per se ist er es nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Yalu X. schrieb:
> ... dass ab dem Moment, wo die Masseklemme eines PE-geerdeten Oszis
> angeschlossen wird, die Leiterbahnen des Schaltnetzteils eben nicht
> mehr gegen PE neutral sind.

Das ist eine ganz entscheidende Information.

Bin gespannt, ob ich deshalb gleich erschlagen werde. Diejenigen 
Fernsehgeräte, welche ich in den ersten Jahren repariert habe, waren mit 
Röhren und in "Allstromtechnik" ausgeführt, d.h. mit 
Einweggleichrichter. Den Netzstecker "richtig" eingestöpselt bedeutete 
dies, dass das Chassis an N lag. Dann konnte problemlos auch das Oszi 
ohne Trenntrafo angeschlossen werden.

Alles eine Frage der Konzentration und Sorgfalt beim Finden von L und N 
und anschließender Nachprüfung. Und nun haut mich...

Ja, ich weiß, dass es mit Trenntrafo trotzdem deutlich sicherer ist. Die 
Leiterbahnen mit ihren vielen Volts bei den Röhrengeräten, wie es Yalu 
X. ganz richtig sagt. Aber für alles reichte das Taschengeld nicht auf 
einmal.

Einen Trenntrafo habe ich angeschafft, als die ersten Grundig-Geräte mit 
Graetz-Gleichrichter auf dem Tisch landeten.

Diese Problematik hat der Youtuber allerdings deutlich dargestellt.

von my2ct (Gast)


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Günter L. schrieb:
> Wer es bis jetzt noch verstanden hat,
> im folgenden Vidio wird es bestens erklärt.
>
> https://www.youtube.com/watch?v=Q8QSarnGstw

Aber Achtung - nicht einschlafen dabei

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Praktiker schrieb:
> Der "Youtuber" (wahrscheinlich wird er die Bezeichnung nicht mögen, aber
> wie soll man ihn anders Bezeichnen) hat sehr viel Ahnung und kann extrem
> gut erklären.


Deshalb ist "er" im besten Sinne eigentlich auch kein "Youtuber".
Er stellt aber nun mal  regelmäßig sehr gute Videos zu Verfügung und 
somit ist es halt schwierig seine Tätigkeit (Hobby? Auf jeden Fall keine 
Einkommensquelle was so viel kaputt macht und für die echten "Youtuber" 
die oft nerven sorgt) - korrekt zu beschreiben.

Und ja gerade weil er ruhig und geduldig erklärt, keine Show abzieht, 
keine Video interne Eigen- und Bezahlte Werbung heraus schreit, keine 
Amazonlink an den er mit verdient verbreitet usw. halt  alles ein 
"echter" Youtuber macht (Leider immer mehr auch im E-Technik Umfeld) ist 
er richtig gut.

Schau mal in seinen Eisenbahntechnikkanal - dort ist er noch deutlich 
professioneller und auf die technischen Gegebenheiten konzentriert - das 
ein Vortrag dann auch mal 45 Minuten dauert gehört dazu, dass man 
mitdenken muss ebenso und das es keine reine Unterhaltung ist (außer für 
Nerds wie mich) ist auch klar

my2ct schrieb:
> Aber Achtung - nicht einschlafen dabei

Eigentlich ein Lob und Qualitätsmerkmal - in 3 Minuten mit 2 Minuten 
Showeinlage kommt halt wenig rum...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Praktiker schrieb:
> Und ja gerade weil er ruhig und geduldig erklärt, keine Show abzieht,
> keine Video interne Eigen- und Bezahlte Werbung heraus schreit, keine
> Amazonlink an den er mit verdient verbreitet usw. halt  alles ein
> "echter" Youtuber macht (Leider immer mehr auch im E-Technik Umfeld) ist
> er richtig gut.

Für diejenigen Youtuber, die eine Show abziehen, Werbung herausschreien,
Amazonlinks verbreiten usw., gibt es zur Abgrenzung von den Youtubern,
die dies nicht tun, die Bezeichnung "Influencer".

: Bearbeitet durch Moderator
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Angehängte Dateien:

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von Rainer Z. schrieb:
>Den Netzstecker "richtig" eingestöpselt bedeutete
>dies, dass das Chassis an N lag. Dann konnte problemlos auch das Oszi
>ohne Trenntrafo angeschlossen werden.

Nein, bedeutet eben nicht das Chassis direkt an N lag,
N geht über einen Widerstand ans Chassis. Dieser Widerstand
diente der negativen Gitterspannungserzeugung. Wenn die
Masse vom Oszillograf ans Chassis geglemmt wird, ist
dieser Widerstand kurzgeschlossen. Und wie zum Beispiel
im angehängten Schaltplan auch noch die Sicherung
unwirksam wird. Der Widerstand rechts neben
der Sicherung dem ein 100µF Elko parallel liegt, ist
der, der die negative Gitterspannung erzeugt.
Also ist es schon sinnvoll einen Trenntrafo bei der
Reperatur solcher Geräte zu benutzen.

von Mani W. (e-doc)


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Yalu X. schrieb:
> Generell ersetzt auch der Trenntrafo keinesfalls den Prozess des
> Nachdenkens, bevor man seine Finger in Schaltungen mit höheren
> Spannungen steckt.

Das sollte in Stein gemeißelt werden!

von Noch ein Kommentar (Gast)


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Übrigens, zu dem ursprünglichem Thema gibt es eine DIN EN 60601-1.

In der Medizintechnik reichen normale Trenntransformatoren nicht aus. 
Die machen sich Gedanken über die Gigaohm und Pikofarad, die eine 
galvanisch getrennte Schaltung gegenüber Erde hat.

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