Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welches Fräser (Material) für eloxiertes Aluminium?


von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Es ist vielleicht etwas trivial, ab und zu ist es notwendig in ein paar 
eloxiert Aluminiumplatten ein wenig Text ein zu Fräsen.
Das funktioniert auch an sich super, leider mit recht kleinen Fräsern
also 0,8 mm oder auch mal 0,5 mm, das ist schon sehr dünn.
Stichel ist etwas problematisch, da das Blech wirklich sehr eben sein 
muss sind ändert sich die Strichdicke schon merklich und Nullpunkt ist 
auch sehr kritisch, das sieht man sofort.

Das elementare Problem, das Eloxal ist richtig übel für die Fräser, die 
halten nicht lange, teils nicht mal eine Platte und fressen sich fest, 
das ist wirklich nicht optimal.
Gibt es Materialien für Fräser, die damit etwas besser zurechtkommen, 
Hartmetall->CBN->... usw. ? Was für Fräser werden kommerziell verwendet 
für solche Frontplatten Bearbeitung, die auch etwas Standzeit haben.

Oder hat man beim eloxierten Aluminium keine Chance und muss einfach 
sich mit Tauschen der Fräser sich dort durch beißen?

hoffe, die Frage wurde nicht schon zehn Mal gestellt, hatte extra 
gesucht, ob das schonmal hinreichend erwähnt wurde.

Danke schonmal für die Tipps

von Andras H. (kyrk)


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Vorschub und Drehzahl?

von MaWin O. (mawin_original)


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Isak P. schrieb:
> teils nicht mal eine Platte und fressen sich fest,

Mit Spiritus kühlen.

von Mani W. (e-doc)


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MaWin O. schrieb:
> Mit Spiritus kühlen.

Ja, und Spiritus schmiert auch sehr gut, die Späne bleiben nicht im
Fräser kleben und es gibt auch praktisch keinen Grat, die Fräsflächen
glänzen und der Spiritus verdunstet...

Einfach mit einem Pinsel immer wieder Spiritus aufbringen oder
mit einem "Tropfomat"...

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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MaWin O. schrieb:
> Mit Spiritus kühlen.

ja, aber das ist nicht wirklich das Problem, das Eloxal ist ja so gut 
wie ne Keramik, das ist sehr abrasiv.
Habe es schon getestet, dieselbe Legierung nicht eloxiert, kann ich 
Stunden lang gravieren und fräsen ohne Probleme, aber leider nicht die 
eloxierte Seite  nicht

von Mani W. (e-doc)


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Isak P. schrieb:
> das Eloxal ist ja so gut
> wie ne Keramik, das ist sehr abrasiv.
> Habe es schon getestet, dieselbe Legierung nicht eloxiert, kann ich
> Stunden lang gravieren und fräsen ohne Probleme, aber leider nicht die
> eloxierte Seite  nicht

Schmiere das mit Spiritus, dann ist alles ok!

Ich habe hunderte Eloxalfrontplatten und Gehäuse gefräst, immer mit
Spiritus, das schon in der Lehre, und da ist kein Fräser stumpf
geworden...

Und solltest Du das noch immer nicht glauben, dann teste es selbst 
aus...

von Uli S. (uli12us)


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Beschichtetes HM ist zumindest nen Versuch wert. Welche Schicht dafür 
tauglich ist,  musst du selber versuchen. Einerseits verrundet jegliche 
Beschichtung die Kante, andrerseits ist die abhängig von der Sorte 
nochmal etwas härter wies HM. Es gibt sogar Diamantbeschichtung. Aber ob 
bei so kleinen Werkzeugen, ist mir nicht bekannt. Wichtig ist natürlich 
auch eine zum Werkzeugdurchmesser passende Drehzahl. mit 4 stellig ist 
da kein Blumentopf zu gewinnen. So ab etwa 30.000 fängt der Fräser zu 
schneiden an.

von Mani W. (e-doc)


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Uli S. schrieb:
> So ab etwa 30.000 fängt der Fräser zu
> schneiden an.

Blödsinn!

von MaWin O. (mawin_original)


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Isak P. schrieb:
> Habe es schon getestet, dieselbe Legierung nicht eloxiert, kann ich
> Stunden lang gravieren und fräsen ohne Probleme, aber leider nicht die
> eloxierte Seite  nicht

Ja. Und mit Spiritus hast du es auch schon einmal probiert?
Wenn nicht, dann mache es!
Du wirst Bauklötze staunen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Stichelschleifmaschine?
Feine Scheibe und maximal ein paar 1/100mm zustellen.

Dann schleifst einen Stichel noch oft nach, bevor er wirklich fertig 
ist.

CBN willst nicht, bei Wackeldackelmaschine und so Mikrofräsern, CBN will 
bombenfeste Maschine mit möglichst ohne Vibration, sonst brichts grad.

: Bearbeitet durch User
von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Mani W. schrieb:
> Schmiere das mit Spiritus, dann ist alles ok!

ja wie gesagt, aber da liegt leider nicht das Problem.

Mani W. schrieb:
> kein Fräser stumpf
> geworden

Das kann ich mir fast nicht vorstellen außer du hast Fräser aus 
unkaputtbar oder Schrittgröße 300.
Das Eloxal ist ja wirklich hart, es ist ja an sich Aluminiumoxid und das 
zu fräßen ist jetzt nicht so trivial.

Rote T. schrieb:
> Stichelschleifmaschine?

ja, das wäre sicher, was Schönes haben wir aber nicht und wie schon 
erwähnt möchte ich Stichel nicht verwenden aus, weil die Planheit auf 
der Maschine einfach schwer zu erreichen ist. Auch die Befestigung, der 
platten da muss, man wirklich schon sehr darauf aufpassen, dass es 
nachher gut aussieht. Und man ist dann genau so am Stichel 
tauschen/schleifen.

Uli S. schrieb:
> Beschichtetes HM ist zumindest nen Versuch wert. Welche Schicht dafür
> tauglich ist,  musst du selber versuchen.

Denke, das halte ich auch für eine gute Idee der muss ja nicht ewig 
halten nur etwas mehr stand Zeit wäre schon gut. Und dass es konsistente 
Ergebnisse gibt.
Geschwindigkeit ist jetzt auch nicht das Problem, die Spindel geht bis 
75krpm, das reicht sicher für vieles.
Dann muss ich mal etwas die Beschichtungen durchgehen und ein paar 
bestellen und ausprobieren. Denke gerade das eintauchen ist auch immer 
etwas böse, da habe ich auch schon etwas herumprobiert. Und wie schon 
erwähnt die normale Al Bearbeitung einst absolut kein Problem. Nur 
sobald die Eloxalschicht dazu kommt, machen die Fräser Probleme.
Danke für die Einschätzungen

von Christian M. (likeme)


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ALU = nicht immer ALU, je nach Legierung wird es härter oder weicher, je 
weicher desto schwieriger fräst du feine Strukturen. Kannst du das 
Material mit der Hand leicht verformen biegen?

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Christian M. schrieb:
> ALU = nicht immer ALU

meines Wissens nach ändert sich die Legierung von Vor- zu Rückseite 
eines Alupanels nicht merkbar ;).
Viele von den 19" Fronteilen sind nur auf einer Seite Eloxiert. Da kann 
man viel ausprobieren wie ich auch geschrieben habe.

von Werner (Gast)


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Isak P. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Schmiere das mit Spiritus, dann ist alles ok!
>
> ja wie gesagt, aber da liegt leider nicht das Problem.

hast du es jetzt schon Mal mit Spiritus probiert oder nicht?

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Werner schrieb:
> hast du es jetzt schon Mal mit Spiritus probiert oder nicht?

Isak P. schrieb:
> MaWin O. schrieb:
>> Mit Spiritus kühlen.
>
> ja, aber das ist nicht wirklich das Problem,

also ja

von Johannes R. (oa625)


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Thema Stichel:

Wenn die Frästiefe keinen Einfluss auf die Strichbreite haben darf:
Es gibt auch zylindrische Stichel: www.gravierbedarf.de

MfG
J.R.

: Bearbeitet durch User
von tuctuc (Gast)


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Ja, eloxiertes Alu spanabhebend zu bearbeiten ist wirklich übel. Macht 
auch im industriellen Umfeld erhebliche Probleme, auch mit Hartmetall- 
Werkzeugen.
Vorschläge:
a) Die Frontplatten etst nach dem Gravieren eloxieren.
b) Die Beschriftung auf eloxierter Frontplatte nicht fräsen, sondern 
lasern.

von Hermann Kokoschka (Gast)


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Isak P. schrieb:
> da das Blech wirklich sehr eben sein
> muss sind ändert sich die Strichdicke schon merklich und Nullpunkt ist
> auch sehr kritisch, das sieht man sofort.

Deshalb nutzu man hierzu auch Abstandhalter:
Die komplette Höhenachse ist frei beweglich und unterliegt schlicht der 
Schwerkaft oder leichtem Federdruck von oben.

Um den Fräser liegt eine Gleithülse, die auf dem Blech aufliegt.
Der Abstand zwischen Gleithüle und herausstehendem Fräser ist 
fein-justierbar und bestimmt die Eintauchtiefe.
Dadurch ist die Tauchtiefe stets gleich, auch bei höhen-ungleichem 
Blech.

Aänhlich wie bei Folien-Schneidplottern.

von Metallmeister (Gast)


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MaWin O. schrieb:
> Mit Spiritus kühlen.

Ach davon hast du also auch keine Ahnung.

Mani W. schrieb:
> und Spiritus schmiert auch sehr gut

Das MantaMani auch nur das kennt was die Jungs aus der Nachbarklasse 
gemacht haben war klar.

Mani W. schrieb:
> das schon in der Lehre

Welche Hinterhofwerkstatt war das?

Isak P. schrieb:
> ja wie gesagt, aber da liegt leider nicht das Problem.

Das verstehen die Dorfmechaniker doch nicht.

Isak P. schrieb:
> Das elementare Problem, das Eloxal ist richtig übel für die Fräser, die
> halten nicht lange,

Bohrschmieremulsion verwenden, Schnittgeschwindigkeit korrekt einstellen 
und alles ist gut.

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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tuctuc schrieb:
> b) Die Beschriftung auf eloxierter Frontplatte nicht fräsen, sondern
> lasern.

das wäre natürlich auch eine sehr elegante variante, die Fiber Laser aus 
China sind ja nicht schlecht nur mit dem fehlen jeglicher 
Sicherheitseinrichtung immer so ne Sache, und "richtige" sind dann sehr 
teuer. Wäre mal interessant wie die Schaeffer Fräsen.

Metallmeister schrieb:
> Schnittgeschwindigkeit korrekt einstellen

Glaube jetzt nicht ganz das durch eine Emulsion viel an der härte von 
250 HV ändert ;)

Beitrag #7287531 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Schlaumaier schrieb im Beitrag #7287531:
> Trotzdem tut beides der Standzeit gut. Verstehe?

Da widerspreche auch nicht, es ist ein wichtiger Teil der Zerspanung, 
aber zaubern tut es auch nicht, nur hatte ich auch nicht danach gefragt, 
wie ich besser kühle und schmiere, sondern welche Materialien dafür 
verwendet werden üblicherweise.
Oder ist die Aussage von dir geht nur einfach mit signifikantem 
verschleiß. Egal was für ein Fräser Material, dann ist das auch ok, aber 
dann kann man das auch einfach so schreiben.

Also bisher kann ich feststellen Hartmetall beschichtet könnte da eine 
Verbesserung erreichen. Das werde ich auch mal probieren Nitride und so.

von Hansi E. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Schmiere das mit Spiritus, dann ist alles ok!
>
> Ich habe hunderte Eloxalfrontplatten und Gehäuse gefräst, immer mit
> Spiritus, das schon in der Lehre, und da ist kein Fräser stumpf
> geworden...

tuctuc schrieb:
> Ja, eloxiertes Alu spanabhebend zu bearbeiten ist wirklich übel. Macht
> auch im industriellen Umfeld erhebliche Probleme, auch mit Hartmetall-
> Werkzeugen.

Die Industrie sollte sich mal von den Bastlern beraten lassen, denn der 
Bastler weiß wie's geht. Dumme Industrie!

von Metallmeister (Gast)


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Isak P. schrieb:
> aber zaubern tut es auch nicht

Nein, kann trotzdem den Unterschied zwischen einer Standzeit von einer 
Sekunde und vielen Stunden machen.

Isak P. schrieb:
> sondern welche Materialien dafür
> verwendet werden üblicherweise.

HSS geht, Hartmetall geht besser. Wobei es weder das "Hartmetall" noch 
das "Aluminiumoxid" gibt.

von Uwe B. (uwebre)


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Isak P. schrieb:
> Das elementare Problem, das Eloxal ist richtig übel für die Fräser, die
> halten nicht lange, teils nicht mal eine Platte und fressen sich fest,
> das ist wirklich nicht optimal.
> Gibt es Materialien für Fräser, die damit etwas besser zurechtkommen,
> Hartmetall->CBN->... usw. ? Was für Fräser werden kommerziell verwendet
> für solche Frontplatten Bearbeitung, die auch etwas Standzeit haben.

Normal verwendet man Gavierstichel mit Höhenregelung und minimaler (0,1 
- 0.2mm) Tiefe. Ich müsste das Material der Stichel erst nachsehen, ist 
aber "08/15". Kein China. Ich graviere hauptsächlich PLA2 und klebe das 
auf die Gehäuse, teilweise werden Alugußgehäuse (Hammond) direkt 
graviert, auch mal eine eloxierte Frontplatte. Ich benutze einen 
gleichen, nicht aber den selben Stichel für Kunststoff und Alu. 
Standzeit kann ich nicht sagen, ist aber zimlich lang. (hunderte Meter) 
Wichtig ist die Späneabsaugung
Die Schrift wird mit speziellem (Zappon-) Lack ausgelegt oder mit Aloxyd 
geschwärzt.

Läßt sich eine Höhenregelung nachrüsten? Vereinfacht den Job erheblich.

Für Fräsen in Alu ist die Zerspaneigenschaft des Materials wichtig, es 
gibt extrem "schmierige" Sorten. Die Lieferanten für Graviermaterial 
haben auf jeden Fall geeignetes Alu, wenn man kleinere Mengen benötigt.
Mit 19" Teilfrontplatten hatte ich nie Probleme.

Auch wichtig ist bei so kleinen Fräsern eine stabile Maschine, ist 
sicher klar.
Beschichtete Fräser verwendet man bei Alu normal nicht, man möchte 
wirklich scharfe Schneiden. Man verwendet auch gerne Fräser mit einer 
Schneide.

Beim Fräsen von Alu ist Kühlen wichtig. Das geht mit Luft, Emulsion 
oder, am einfachsten, mit Spiritus. Aus der Spritzflasche oder, besser, 
mit einer Minimalmengenkühlung. Letztere saut auch kaum herum.
Es geht um zwei Effekte: Die Späne sollen hinweggespült werden damit sie 
nicht zwischen Fräser und Werkstoff gezogen werden können, und, noch 
wichtiger, damit sich keine Aufbauschneide bildet. Aufbauschneiden sind 
geschmolzenes Alu, auf der Schneide verschweißt. Fräserbruch garantiert.

Ich fräse öfter Alu(guß)gehäuse auf der Maho mit 3mm Zweischneider und 
Kühlschmieremulsion. Fällt die Kühlung aus ist der Fräser nach wenigen 
Zentimetern abgebrochen. Passiert bei niedrigem Füllstand des Tanks 
schonmal deswegen wird das bei jüngeren CNC-Maschinen auch überwacht.

Genügend Vorschub per Umdrehung ist Vorraussetzung. Bei zu geringem 
Vorschub erhitzt sich die Schneide, verschleißt extrem und die Neigung 
zur Bildung einer Aufbauschneide ist größer.

Es wurde ja schon geschrieben: Probier die Kühlung mit Spitus einfach 
mal aus. Die halbleere Flasche steht in der Garage, neben dem Grill ;-)

Uwe

von MaWin (Gast)


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Isak P. schrieb:
>> Schmiere das mit Spiritus, dann ist alles ok!
>
> ja wie gesagt, aber da liegt leider nicht das Problem.

Du hast es ja noch gar nicht ausprobiert.

Es mag dumm klingen und ich habe Anfangs auch nicht dran geglaubt. Bis 
ich es dann einmal selbst ausprobiert habe.
Es macht tatsächlich einen riesigen Unterschied.
Kühlen/Schmieren mit Wasser/Emulsion/Öl ist ein Witz dagegen.

von W.S. (Gast)


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Isak P. schrieb:
> Es ist vielleicht etwas trivial, ab und zu ist es notwendig in ein paar
> eloxiert Aluminiumplatten ein wenig Text ein zu Fräsen.

Dazu fällt mir ein Spruch unseres Zerspaners ein: "Im Zeitalter des 
Hartmetalls ist das alles egal geworden"

W.S.

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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MaWin schrieb:
> Du hast es ja noch gar nicht ausprobiert.

habe ich doch schon mehrmals gesagt, JA wird schon lange gemacht, das 
weiß doch inzwischen jeder, das muss man nicht alle fünf Minuten 
erwähnen, als wäre es das größte geheimes nach dem Bernsteinzimmer ;)

Danke Uwe für den Input.
Ich kann relativ gut unter dem Mikroskop sehen, dass der Fräser, in der 
Höhe der Oberfläche des Eloxal schon deutlich stärker versumpft im 
Gegensatz zu weiter unten, wo er "nur" eintauchen muss. Klar, da reden 
wir auch von nur wenigen zehntel, aber man sieht es. Es sind jetzt auch 
keine billig Fräser, wo man sagen könnte, das Material wäre bescheiden.

Uwe B. schrieb:
> Beschichtete Fräser verwendet man bei Alu normal nicht, man möchte
> wirklich scharfe Schneiden. Man verwendet auch gerne Fräser mit einer
> Schneide.

Das ist natürlich wahr, das hilft beim Alu schon viel. Aber vielleicht 
kann man auch damit gut leben wenn er etwas stumpfer ist, wenn zumindest 
die Scheide das Eintauchen und Scheiden besser überlebt. Freiflächen 
sind ja immerhin dann auch beschichtet, das hilft auch ein wenig. Ich 
würde es einfach mal probieren, kostet ja nur ein paar Fräser, im 
schlimmsten Fall lernt man noch was dabei.
Minimalmengenkühlung ist auch was sehr Sinnvolles, das ist auch schon 
geplant, das macht auch für viele andere Fräsarbeiten Sinn. Aber dann 
nicht  mit Alkohol, sondern dafür gegeigtem Mittel, das ist dann von der 
Brandlast etwas zu heikel ;)

von Mani W. (e-doc)


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Isak P. schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> ALU = nicht immer ALU
>
> meines Wissens nach ändert sich die Legierung von Vor- zu Rückseite
> eines Alupanels nicht merkbar ;).

Es gibt weiche bis harte Aluplatten, das hat dann nichts mit
Eloxal zu tun!

von Mani W. (e-doc)


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Metallmeister schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> das schon in der Lehre
>
> Welche Hinterhofwerkstatt war das?

Die hieß:

E. Schrack EAG, 1121 Wien

Lehrvertrag vom 3. Nov. 1976, 3,5 Jahre mit LAP als
Nachrichtenelektroniker

1 Jahr mechanische Ausbildung wie Werkzeugmacher u. Schlosser

Belegschaft einige hundert


Soweit zur Hinterhofwerkstätte!

von Mani W. (e-doc)


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Metallmeister schrieb:
> Bohrschmieremulsion verwenden, Schnittgeschwindigkeit korrekt einstellen
> und alles ist gut.

Spiritus hinterlässt keine Schmierspuren und kühlt durch
natürliche Verdunstung...

Isak P. schrieb:
> Minimalmengenkühlung ist auch was sehr Sinnvolles, das ist auch schon
> geplant, das macht auch für viele andere Fräsarbeiten Sinn. Aber dann
> nicht  mit Alkohol, sondern dafür gegeigtem Mittel, das ist dann von der
> Brandlast etwas zu heikel ;)

Irgendwie habe ich das Gefühl, Du willst erst gar nicht unsere
Tips austesten, weil Du ja eh alles besser weist...

: Bearbeitet durch User
von Lothar J. (black-bird)


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Isak P. schrieb:
> Aber vielleicht
> kann man auch damit gut leben wenn er etwas stumpfer ist,

Der Mensch vielleicht schon, aber nicht der Fräser. Der muss IMMER 
rasiermesserscharf sein bei Alu-Bearbeitung, poliert sein und keine 
Beschichtung haben. Große Spanräume haben ...

Da haben sich die Profis mit sehr viel Erfahrungen der vergangenen 
Jahrzehnte schon genug Gedanken gemacht - aber nein, das ist doch sowas 
von altmodisch.

Die Frage, mit der im Hinterkopf fest vorgegebenen eigenen Meinung, wäre 
in einem "Maker"-Forum besser aufgehoben gewesen.

Blackbird

Beitrag #7288278 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ryven (Gast)


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Ich nehm gerne auch Petroleum.
CBN ist wenn es dicker ist schon brutal robust. Da gerade Fräser immer 
im unterbrochen Schnitt sind.
Auch Pkd würde gehen aber obs die als Stichel gibt?

von Re D. (Gast)


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Isak P. schrieb:
> ja, aber das ist nicht wirklich das Problem, das Eloxal ist ja so gut
> wie ne Keramik

Dann nimm was mit Diamantbesatz.

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Mani W. schrieb:
> Es gibt weiche bis harte Aluplatten, das hat dann nichts mit
> Eloxal zu tun!

Rückseite ohne eloxal lässt sich super Fräsen und Gravieren habe es auch 
probiert nach 6 mal das gleiche nur versetzt funktioniert super auf der 
anderen Seite bekomme ich Nichtmal ganz zwei Schriftsätze hin.

Mani W. schrieb:
> Irgendwie habe ich das Gefühl, Du willst erst gar nicht unsere
> Tips austesten, weil Du ja eh alles besser weist...

Ihr könnt auch Genre noch 10-mal schreiben das mal Alu mit Spiritus 
kühlen kann, und ich das es schon lange so mache. Aber das führt halt zu 
nichts, deswegen wird es ignoriert.

Lothar J. schrieb:
> Der Mensch vielleicht schon, aber nicht der Fräser. Der muss IMMER
> rasiermesserscharf sein bei Alu-Bearbeitung, poliert sein und keine
> Beschichtung haben. Große Spanräume haben ...

Aber das kann doch mit dem Eloxal dann einfach nicht anders 
funktionieren,
die beiden Materialien stellen wirklich sehr unterschiedliche 
Anforderungen an der Fräser. Für Alu scharf, aber sogar das ein paar mal 
durch das Eloxal gegangen, ist er eh stuf, dann bringt mir das ja recht 
wenig oder sehe ich das falsch.

Metallmeister schrieb im Beitrag #7288278:
> Wetten Meister Isak kann uns die eingestellte Schnittgeschwindigkeit
> nicht einmal nennen?

Kann ich schon, aber dann geht eine weite Diskussion los, an der ich 
kein Interesse habe und die meine Frage bis dato nicht beantwortet.

Aber so wie ich, das bisher lesen kann, gibt es da keine direkte 
Einigkeit welches Fräser Material sich besser eignen würde, da bleibt 
dann nur die Vorschläge zu probieren und selber die "geheimen Profi 
Erfahrungen" zu sammeln :)

von Fertigungstechniker (Gast)


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Hast Du unabhängig von der Frage nach KSM auch mal die Schnittparameter 
überprüft? Ich habe zwar für Alu eloxiert keine Erfahrung, aber eins ist 
sicher: zu langsam ist genauso schlimm wie zu schnell. Und das gilt 
nicht nur für die Schnittgeschwindigkeit sondern auch für den Vorschub - 
aus beidem setzt sich nämlich das Spanvolumen zusammen.

Bei guten Fräsern liefert der Hersteller dazu außerdem die passenden 
Schnittparameter - im Zweifel schaut man mal bei namhaften Herstellern 
nach einem ähnlichen Fräser (gleiche Geometrie, Material & ggf. 
Beschichtung) und schaut sichs da ab.

Konservativ geht man dann mit etwas reduziertem Vorschub und/oder 
erhöhter Drehzahl ran - das verringert zwar die Werkzeugstandzeit durch 
geringeres Spanvolumen, aber man hat eine Bessere Chance nicht gleichan 
die Grenzen des Fräsers zu stoßen und ihn ganz zu verlieren. Außerdem 
gibt das in den allermeisten Fällen eine besser Oberfläche (vergleiche 
Schnittdaten für den gleichen Fräser zum Schruppen und zum Schlichten - 
ja es gibt Fräser mit denen man beides machen kann, auch wenn es 
spezialisierte gibt für genau eine der Operationen)

Was ich damit nur sagen will: Der Hersteller des Fräsers weiß es meist 
am besten wofür der wie geeignet ist. Und nur weil das im nicht 
eloxierten Alu der gleichen Frontplatte problemlos geht sollte man 
trotzdem prüfen ob man die richtigen Schnittparmeter verwendet.

Ich will nicht unterstellen, dass Du da die falschen Werte benutzt, nur 
schlage ich vor es nochmal - ggf. mit dem Fachwissen des Herstellers - 
nachzuprüfen. Ich habe es schon oft gesehen, dass trotz Fachkompetenz im 
Zerspanen die Standzeit der Schneiden (nicht nur am Fräser) um ein 
vielfaches gesteigert werden konnte, nur weil man exakt die vom 
Werkzeug-Hersteller auf den zu bearbeitenden Werkstoff optimierten 
Parameter eingestellt hat, statt der "seit Jahren selbst optimierten".

von PC-Freak (Gast)


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Isak P. schrieb:
> Oder hat man beim eloxierten Aluminium keine Chance und muss einfach
> sich mit Tauschen der Fräser sich dort durch beißen?

Was sind das für Fräser?
Wo kaufst Du die?

von Isak P. (Firma: None) (isakheinz)


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Fertigungstechniker schrieb:
> Hast Du unabhängig von der Frage nach KSM auch mal die Schnittparameter
> überprüft? Ich habe zwar für Alu eloxiert keine Erfahrung, aber eins ist
> sicher: zu langsam ist genauso schlimm wie zu schnell. Und das gilt
> nicht nur für die Schnittgeschwindigkeit sondern auch für den Vorschub -
> aus beidem setzt sich nämlich das Spanvolumen zusammen.

Da habe ich leider nichts zu finden können, wie die Schnittparameter für 
eloxierte Oberflächen angepasst werden müssten oder sollen.

Fertigungstechniker schrieb:
> Bei guten Fräsern liefert der Hersteller dazu außerdem die passenden
> Schnittparameter

Ich denke auch ich werde mich da beraten lassen, natürlich muss man auch 
genau schauen, gerne sind die eigenen Produkte immer besser schnell als 
die der Konkurrenz :). Wie du schreibst, die sollten ja wissen welche 
sich eignen, bin nicht der Erste, der sowas macht.

Fertigungstechniker schrieb:
> Ich will nicht unterstellen, dass Du da die falschen Werte benutzt, nur
> schlage ich vor es nochmal - ggf. mit dem Fachwissen des Herstellers -
> nachzuprüfen.

Ja das will ich auch nicht behaupten, nur ist rein physikalisch klar das 
Eloxal einfach ein Problem mit der Abnutzung erzeugt. Das ist wie beim 
Bearbeiten von Glasfaserkunststoffen, das Glas ist nun mal einfach hart, 
egal wie schnell oder langsam man da durch geht. Natürlich kann man 
durch die Parameter viel optimieren, aber natürlich nur im gewissen 
Rahmen.

Bin da natürlich kein Großabnehmer von Fräsen, muss ich einfach 
probieren, von wem ich auch ne Antwort bekomme :). Aber werde es 
versuchen mich dort beraten zu lassen.

Danke!

von Roland D. (Gast)


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Isak P. schrieb:
> Aber werde es versuchen mich dort beraten zu lassen.

Wie du schon selber richtig erkannt hast, ist das Risiko groß, dass man 
dir nur die eigenen Fräser verkaufen wird. VHM ist angesagt und hier 
musst du mit einem hohen Verschleiß leben.

Ist wie Fräsen in GFK oder CFK, nach einer Wegstecke X ist der Fräser 
stumpf. Oder Leiterplatten bohren: Da zählt die Maschine mit und nach X 
Bohrungen holt sich die Maschine einen neuen Bohrer.

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