Forum: Offtopic Faradayscher Käfig


von Mathias B. (dedi)


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Hallo Zusammen,

kann mir von euch jemand bei einem (Denk-)Problem behilflich sein? 
Nehmen wir mal an, ich möchte einen Faradayschen Käfig bauen. Wie muss 
dieser genau aufgebaut sein? Ja, in der Theorie reicht ja z.B. ein rund 
herum geschlossenes Metallgehäuse. Aber wir wissen alle, dass wir im 
Aufzug z.B. Mobilfunk-Empfang haben. Selbst wenn ich mein Smartphone in 
die Mikrowelle lege, hat es dort Empfang.

In einer 1cm dicken Eisen-Kiste allerdings nicht.

Ich frage mich momentan: Welche Wirkung hat denn überhaupt ein 
Faradayscher Käfig? Mir kommt es nämlich so vor, dass er keine Wirkung 
auf die hochfrequente EM-Strahlung hat. Nur dass das Metall eine 
abschirmende Wirkung hat.

von Udo K. (udok)


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Das Metallgehäuse muss geerdet sein, sonst koppelt die HF kapazitiv auf 
die Handy Antenne.  Wenn Erdung da ist, müssen alle Öffnungen viel 
kleiner als die Wellenlänge sein.  Kabeln koppeln die HF ebenfalls ins 
innere.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Udo K. schrieb:
> Das Metallgehäuse muss geerdet sein, sonst koppelt die HF kapazitiv auf
> die Handy Antenne.

Das stimmt so allgemein sicher nicht.

von Udo K. (udok)


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>Das stimmt so allgemein sicher nicht.

Und was wäre dann deiner Meinung nach richtig?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Mathias B. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> kann mir von euch jemand bei einem (Denk-)Problem behilflich sein?
> Nehmen wir mal an, ich möchte einen Faradayschen Käfig bauen. Wie muss
> dieser genau aufgebaut sein?

Aus leitfähigem Metall. Das kann Kupfer, Alu, Messing sonstwas sein.
Entscheidend ist, daß die Maschenweite bzw. Schlitze kleiner sind als 
die minimale Wellenlänge des zu schirmenden Signals. In der EMV spricht 
man von lambda/20, das reicht meistens. Und die leitfähigkeit sollte 
eher hoch sein. Eisen oder Stahl sind schlechte elektrischer Leiter. 
Eisen oder gar Mu-Metall braucht man nur bei sehr niederfrequenten 
Magnetfeldern (100Hz und weniger). Das wurde früher u.a. zur Schirmung 
von Röhrenmonitoren benutzt, die in besonders "verseuchter" Umgebung 
betrieben wurden.

> Ja, in der Theorie reicht ja z.B. ein rund
> herum geschlossenes Metallgehäuse. Aber wir wissen alle, dass wir im
> Aufzug z.B. Mobilfunk-Empfang haben.

Das Ding ist alles andere als ein geschlossenes, metallisches Gefäß. Die 
Seiten sind nicht HF-tauglich verbunden, durch die Schlitze kommt 
tonnenweise HF.

> Selbst wenn ich mein Smartphone in
> die Mikrowelle lege, hat es dort Empfang.

Weil auch die nur ausreichend, aber nicht ultimative HF-Schirmung hat. 
Wenn von dem 1kW HF-Leistung 100mW rauskommen ist das praktisch 
akzeptabel, bedeutet aber nur 40dB Schirmmaß. Mal so als Größenordnung. 
Normale Handies für GSM, vermutlich auch UMTS/LTE etc. haben einen 
Empfindlichkeit von -107dBm, das sind aberwitzige 200pW (Picowatt!). 
Dagegen ist ein Mückenfurz ein Orkan! Wenn man das soweit schirmen will, 
daß da WIRKLICH kein Empfang mehr ist, muss man ein SEHR gutes 
HF-Gehäuse haben!

> In einer 1cm dicken Eisen-Kiste allerdings nicht.

Unfug. HF-Strahlung hat zwar eine magnetische Komponente, die wird aber 
bei nennenswerten Frequenzen deutlich oberhalb von 50Hz nicht durch den 
Ferromagnetismus des Eisen abgeschirmt, sondern durch die Leitfähigkeit 
und Wirbelströme der Umhüllung.

> Ich frage mich momentan: Welche Wirkung hat denn überhaupt ein
> Faradayscher Käfig?

Er kann statische und dynamische, auch hochfrequente elektrische, bzw. 
elektromagnetische Felder abschirmen.

> Mir kommt es nämlich so vor, dass er keine Wirkung
> auf die hochfrequente EM-Strahlung hat.

Unsinn.

> Nur dass das Metall eine
> abschirmende Wirkung hat.

Ja was denn sonst? Gummibärchen sind nicht Bestandteil des Faradyschen 
Käfigs.

von Falk B. (falk)


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Udo K. schrieb:
> Das stimmt so allgemein sicher nicht.
>
> Und was wäre dann deiner Meinung nach richtig?

Um ein Handy HF-dicht abzuschirmen braucht es "nur" ein HF-dichtes 
Gehäuse. Eine Keksdose aus Weißblech mit einem Deckel, der rundherum 
metallischen Kontakt gibt, könnte schon reichen. ggf. muss man den an 
mehreren Punkten verlöten. Das Gehäuse muss dazu NICHT geerdet sein. Es 
muss auch keinen Kontakt zum Handy haben, das kann isoliert in der Kiste 
liegen. Die Profilösung ist ein HF-Gehäuse mit passenden Lamellen etc.

https://www.reichelt.de/stahlblechgehaeuse-161-x-68-x-16-mm-silber-teko-16160-p34041.html?&trstct=pos_0&nbc=1

Die Schirmung gegen elektromagnetische Strahlung/Wellen wird oft mit 
Schirmung gegen kapazitive Einkopplung verwechselt. Für diese braucht es 
tatsächlich eine HF-taugliche Verbindung vom Schirm auf die Masse des zu 
schirmenden Objekts. Z.B. beim Kabelschirm. Gibt es die nicht oder ist 
das ein Rattenschwanz, sinkt die Schirmwirkung deutlich. Fehlt sie, kann 
der Schirm sogar zur Verstärkung der Kopplung führen, denn die 
vergrößtere Elektrode (der Schirm) hat eine vergrößtere Kapazität zur 
Störquelle sowie Störsenke (Kabel). Die Erdung des Schirms nützt nur in 
sofern was, wenn das zu schötzende Objekt auch gut geerdet ist. Das ist 
aber HF-mäßig das Gleiche wie die direkte Masseverbindung zwischen 
Schirm und Objekt.

von Mathias B. (dedi)


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Falk B. schrieb:
> Das Ding ist alles andere als ein geschlossenes, metallisches Gefäß. Die
> Seiten sind nicht HF-tauglich verbunden, durch die Schlitze kommt
> tonnenweise HF.

Ok, ich habe gerade mal folgendes ausprobiert. Ich habe Alu-Folie 
genommen und mein Smartphone reingelegt. Dann die Folie umgeschlagen, 
dass das Smartphone komplett umhüllt ist. Dann habe ich die drei offenen 
Seiten genommen und die ein paar Mal umgeschlagen, sodass das Smartphone 
komplett von allen Seiten umhüllt ist und von allen Seiten Kontakt 
besteht.

Das höchstfrequente Netz ist hier aktuell mein 5GHz WLAN Netz. 5 GHz hat 
eine Wellenlänge von ca. 6cm. lambda/20 wären 3mm. In dem "Schild" war 
100% keine Öffnung von 3mm mehr.

Dennoch gab es Empfang. Auch von weitaus niederfrequenten LTE.

von Falk B. (falk)


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Mathias B. schrieb:
> Ich habe Alu-Folie
> genommen und mein Smartphone reingelegt. Dann die Folie umgeschlagen,
> dass das Smartphone komplett umhüllt ist.

Tja, weil deine Alufolie gut isoliert ist ;-) Denn die hat eine 
mikroskopisch dünne Oxidschicht, die sich innerhalb weniger Minuten 
bildet, erst recht, wenn die Folie schon "ewig" rumliegt. Wenn man mit 
einem Multimeter mißt, durchbricht man die meist unbewußt mit den 
Meßspitzen.
Besorg dir eine Keksdose aus Weißblech und probier es noch mal. Aber 
eine mit metallisch blankem Rand! Die meisten sind dort lackiert!

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


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Falk B. schrieb:
> Um ein Handy HF-dicht abzuschirmen braucht es "nur" ein HF-dichtes
> Gehäuse.

Ich erinnere mich hier an eine Anekdote aus der Studienzeit. Unser 
Professor hat uns mal zur Besichtigung einer EMV-Kammer eingeladen. Er 
lies ein Radio in der Kammer laufen. Der Sender wurde gut empfangen. 
Dann hat er betont langsam die Eingangstür zur Kammer geschlossen. Genau 
als man das Einrasten (Klicken) des Türverschlusses gehört hat war der 
Sender weg und nur noch Rauschen zu hören. Man konnte richtig schön mit 
der Tür den Empfang ein & aus schalten. Das hat eindrücklich gezeigt, 
dass die komplette Kammer ordentlich geschlossen sein muss um die Wellen 
von außen fernzuhalten. Die Tür besitzt dazu spezielle Kontaktflächen, 
die ein bündiges (elektrisches) Abschließen ermöglichen. 
Abschirmbehälter sind üblicherweise mit Kupferfolie umschlossen und 
jeder Öffnungsmechanismus muss ins Schließkonzept einbezogen werden, was 
manchmal gar nicht so einfach ist, denn Kontakte sind 
mechanisch/elektrisch anfällig für Oxidation und "Schlitzbildung"

: Bearbeitet durch User
von Mathias B. (dedi)


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Falk B. schrieb:
> Tja, weil deine Alufolie gut isoliert ist ;-) Denn die hat eine
> mikroskopisch dünne Oxidschicht, die sich innerhalb weniger Minuten
> bildet, erst recht, wenn die Folie schon "ewig" rumliegt.

Okay, gutes Argument. Ja, daran habe ich garnicht gedacht.
Ich habe hier leider keine Keksdose zur Hand, das Krümmelmonster hat die 
auch mitgenommen ;) Aber ich probiere es mal aus. Vielen Dank!

von Mathias B. (dedi)


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Jonny O. schrieb:
> Unser
> Professor hat uns mal zur Besichtigung einer EMV-Kammer eingeladen.

Ja, wir hatten im Labor an der Uni auch so eine Kammer. Aber die war 
auch nicht nur ein Faradayscher Käfig, als rund herum geschlossen, 
sondern war mit "Schaumstoff" ausgekleidet, mit Spitzen.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Klar, Absorberkegel

von Gunnar F. (gufi36)


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Mathias B. schrieb:
> Okay, gutes Argument. Ja, daran habe ich garnicht gedacht

Du siehst einfach nicht das Ganze. Jede Welle besteht im Fernfeld aus H- 
und E-Komponenten. Für den magnetischen Teil ist die Folie durchlässig 
wie Papier. Es induzieren sich zwar Wirbelströme, wegen der endlichen 
Leitfähigkeit des Alu erzeugen die aber auch innen wieder E-Felder.
P.S. Alufolie schirmt nur ein statisches elektrisches Feld, das dann 
sogar ziemlich gut.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Gunnar F. schrieb:
>> Okay, gutes Argument. Ja, daran habe ich garnicht gedacht
>
> Du siehst einfach nicht das Ganze. Jede Welle besteht im Fernfeld aus H-
> und E-Komponenten. Für den magnetischen Teil ist die Folie durchlässig
> wie Papier.

Unsinn.

> Es induzieren sich zwar Wirbelströme,

Eben!

> wegen der endlichen
> Leitfähigkeit des Alu erzeugen die aber auch innen wieder E-Felder.

Das macht jedes Material mit einer Leitfähigkeit kleiner Unendlich. 
Darum gibt es ja das Dämpfungsmaß. Alu ist auch nur um Faktor 1,4 
schlechter als Kupfer.

> P.S. Alufolie schirmt nur ein statisches elektrisches Feld, das dann
> sogar ziemlich gut.

Das halte ich für ein Gerücht. Wenn man es richtig macht (tm), kann man 
auch mit Aluminium ein HF-dichtes Gehäuse bauen. U.a. wenn man das 
Aluminium leitfähig passiviert, dafür gibt es verschiedene Verfahren. 
Dazu eine HF-Feder zwischen Deckel und Gehäuse, fertig ist die 
HF-Abschirmung. Sowas hab ich schon gebaut und erfolgreich vermessen.
Außerdem kann auch Alu elektrische Wechselfelder abschirmen, wenn man es 
passend kontaktiert bekommt.

von Gunnar F. (gufi36)


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Falk B. schrieb:
> Unsinn

ist jetzt was? Mann, dein Umgangston!

Halt mal nen Mageten vor Eisen und führe dann Papier und Alufolie 
dazwischen durch. Beobachte die Haltekraft.

Falk B. schrieb:
> U.a. wenn man das Aluminium leitfähig passiviert, dafür gibt es
> verschiedene Verfahren.

Was ist jetzt leitfähig passivieren? Leitet Alu nicht schon an sich?
Vielleicht meinst du ferromagnetisch beschichten. Aber dann kommst du 
genau zu meiner Aussage: Du musst die H- und die E-Komponenten 
bedämpfen, und/oder reflektieren. Eins von beiden bringt nicht viel.

von Falk B. (falk)


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Gunnar F. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Unsinn
>
> ist jetzt was? Mann, dein Umgangston!

Du erzählst Unsinn. Gefählt dir das besser?

https://de.wikipedia.org/wiki/Tachles#Zum_Namen

> Halt mal nen Mageten vor Eisen und führe dann Papier und Alufolie
> dazwischen durch. Beobachte die Haltekraft.

Du kennst nicht mal den Unterschied zwischen einem statischen Magnetfeld 
und dynamischen Magnetfeld. Und willst dem Rest der Welt was über 
elektromagnetische Wellen und Abschirmung erzählen. Wirklich?

> Falk B. schrieb:
>> U.a. wenn man das Aluminium leitfähig passiviert, dafür gibt es
>> verschiedene Verfahren.
>
> Was ist jetzt leitfähig passivieren? Leitet Alu nicht schon an sich?
> Vielleicht meinst du ferromagnetisch beschichten.

Leitfähig passivieren bedeutet, mit einer elektrisch leitfähigen 
Oberfläche beschichten, die nicht oxidiert. Ein Verfahren nennt sich 
Surtec, das nutzen wir in der Firma. Es gibt aber auch andere.

https://www.surtec.com/de/produkte-services/surtec-650/

Das machen wir nicht selber, aber unsere Metallzulieferer.

Das ist das Gegenteil von Eloxieren. Dabei wird die Oberfläche 
elektrisch isolierend.

> Aber dann kommst du
> genau zu meiner Aussage: Du musst die H- und die E-Komponenten
> bedämpfen, und/oder reflektieren. Eins von beiden bringt nicht viel.

Korrekt. Eine Metallschicht wirkt u.a. als Reflektor, wie man an jeder 
Radaranlage (Metallgeflecht) oder Satellitenschüssel (Aluspiegel) sehen 
kann. Es gibt dabei aber immer auch Absorption sowie Kompensation 
(Gegenfeld, erzeugt durch Wirbelströme, welches des einstrahlende Feld 
nahezu 100% kompensiert/auslöscht).

von Gerald K. (geku)


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Wie sieht es mit Resonanzen mit den Gehäuseabmessungen aus?

Sollte nicht bei einen Abstand von einer Wellenlänge zwischen Deckel und 
Boden nicht eine Spannung zwischen diesen auftreten? Das Gehäuse wirkt 
als Dipol.

: Bearbeitet durch User
von Mathias B. (dedi)


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Sehr spannende Diskussion hier mit wirklich viel Mehrwert! Nicht nur zum 
Thema, sondern auch drum herum. Ich wusste z.B. nämlich nicht, dass 
eloxierte Oberflächen isolieren. Wow...

von Falk B. (falk)


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Mathias B. schrieb:
> Ich wusste z.B. nämlich nicht, dass
> eloxierte Oberflächen isolieren. Wow...

Im Ernst? Schon mal über die Bedeutung des Wortes "Eloxieren" 
nachgedacht?

https://de.wikipedia.org/wiki/Eloxal-Verfahren

Wenn man viel mit Aluminiumgehäusen zu tun hat und die auch halbwegs 
HF-dicht bekommen will, kann man da schon mal drauf reinfallen.

von Udo K. (udok)


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Falk B. schrieb:
>> Das stimmt so allgemein sicher nicht.
>>
>> Und was wäre dann deiner Meinung nach richtig?
>
> Um ein Handy HF-dicht abzuschirmen braucht es "nur" ein HF-dichtes
> Gehäuse. Eine Keksdose aus Weißblech mit einem Deckel, der rundherum
> metallischen Kontakt gibt, könnte schon reichen. ggf. muss man den an
> mehreren Punkten verlöten. Das Gehäuse muss dazu NICHT geerdet sein. Es
> muss auch keinen Kontakt zum Handy haben, das kann isoliert in der Kiste
> liegen. Die Profilösung ist ein HF-Gehäuse mit passenden Lamellen etc.

Hmm...  Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Handy 
klingelt, wenn es in einem EMV tauglichen Zinkdruckguss Gehäuse drinnen 
ist.
Kontakt zum Gehäuse hatte das Handy nicht.
Zumindest war das vor 15 Jahren noch so. Erst als ich es geerdet habe, 
war der Empfang weg.

Meine Erklärung damals war, das die HF kapazitiv auf die Antenne 
übertragen wird.

von Falk B. (falk)


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Udo K. schrieb:
> Hmm...  Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Handy
> klingelt, wenn es in einem EMV tauglichen Zinkdruckguss Gehäuse drinnen
> ist.

Hatte das eine HF-Dichtung?

> Kontakt zum Gehäuse hatte das Handy nicht.
> Zumindest war das vor 15 Jahren noch so. Erst als ich es geerdet habe,
> war der Empfang weg.

Hmm.

> Meine Erklärung damals war, das die HF kapazitiv auf die Antenne
> übertragen wird.

Naja, da müßte man nochmal drüber nachdenken und auch bissel testen. 
Mögich wäre auch, daß das gehäuse zwar auf dem Papier HF-dicht ist, aber 
auch welchen Gründen auch immer real eben nicht. Dann kann eine 
"isolierte" gehäusehälfte schon als kapazitive Einkopplung wirken. Die 
Frage ist, ob das mit einem wirklich HF-dichten Gehäuse dann auch noch 
passiert.

von Udo K. (udok)


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Ok, ich habe das Experiment jetzt wiederholt und das Smartphone  in eine 
Keksdose reingetan.

Geklingelt hat es nicht, eventuell liegt es daran, dass das Smartphone 
nicht so empfindlich ist, wie die alte Motorola?

Der Computer hatte interessanterweise noch Empfang über den Handy 
Hotspot, wobei das Handy nicht mehr ins Internet rausgekommen ist.

Kann aber auch sein, dass vor 15 Jahren das Gehäuse auch irgendwie nur 
teilweise HF dicht war.

: Bearbeitet durch User
von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Mathias B. schrieb:
> Selbst wenn ich mein Smartphone in die Mikrowelle lege, hat es dort
> Empfang.

Das ändert sich rapide - und nachhaltig - sobald du die Mikrowelle 
anschaltest!

;D

von Falk B. (falk)


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Magnus M. schrieb:
>> Selbst wenn ich mein Smartphone in die Mikrowelle lege, hat es dort
>> Empfang.
>
> Das ändert sich rapide - und nachhaltig - sobald du die Mikrowelle
> anschaltest!

Für die Einen ist es eine Mikrowelle, für die Anderen der stärkste 
WLAN-Router der Welt! ;-)

von Falk B. (falk)


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Udo K. schrieb:
> Der Computer hatte interessanterweise noch Empfang über den Handy
> Hotspot, wobei das Handy nicht mehr ins Internet rausgekommen ist.
>
> Kann aber auch sein, dass vor 15 Jahren das Gehäuse auch irgendwie nur
> teilweise HF dicht war.

Praktischer, wenn gleich nicht physikalischer Gegenbeweis. Wenn eine 
HF-Schirmung nur funktionieren würde, wenn sie geerdet ist, könnte man 
Elektronik in Flugzeugen und Satelliten nicht schirmen. 8-0

von Falk B. (falk)


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Falk B. schrieb:
> Für die Einen ist es eine Mikrowelle, für die Anderen der stärkste
> WLAN-Router der Welt! ;-)

Oder in der Chuck Norris Version.

Chick Norris hat kein Problem mit schlechtem WLAN-Empfang und hält sich 
kein Smart Phone ans Ohr, er steckt seinen Kopf in die Mikrowelle!

;-)

: Bearbeitet durch User
von Peter F. (toto)


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Udo K. schrieb:
> Hmm...  Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Handy
> klingelt, wenn es in einem EMV tauglichen Zinkdruckguss Gehäuse drinnen
> ist....

Hmm, sehr interessantes Thema. Eine mögliche Erklärung liefert dieses 
Video.
https://www.youtube.com/watch?v=Sxqa7N-fuHM

Falk B. schrieb:
> Praktischer, wenn gleich nicht physikalischer Gegenbeweis. Wenn eine
> HF-Schirmung nur funktionieren würde, wenn sie geerdet ist, könnte man
> Elektronik in Flugzeugen und Satelliten nicht schirmen. 8-0

Das ist die Frage, worauf bezieht sich das Erdpotenziel? Reicht es die 
Schirmung mit dem GND-Potenzial der zu schützenden Schaltung zu 
verbinden?

von Gerald K. (geku)


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> Das ist die Frage, worauf bezieht sich das Erdpotenziel? Reicht es die
> Schirmung mit dem GND-Potenzial der zu schützenden Schaltung zu
> verbinden?

Schirmung braucht keine Erdung solange keine Leitungen den geschirmten 
Bereich verlassen. Dann könnten diese Leitungen ein Bezugspotential aus 
dem Inneren schaffen. Dann ist eine Erdung des Schirms erforderlich.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Mathias B. schrieb:
> Aber wir wissen alle, dass wir im
> Aufzug z.B. Mobilfunk-Empfang haben. Selbst wenn ich mein Smartphone in
> die Mikrowelle lege, hat es dort Empfang.

Schon im Film "Staatsfeind Nr. 1" kommt diese Problematik vor. Gene 
Hackman hat dort einen geschirmten Raum, sagt aber sinngemäß: "Es kommen 
nur Mikrowellen durch aber es ist ein Kinderspiel diese aufzuspüren".

Also gegen Mobilempfang abzuschirmen geht recht schwer. Wobei der Test 
in der Mikrowelle weniger zeigt dass dieser Käfig nicht dicht ist, 
sondern viel eher wie empfindlich die Empfangseinheit im Handy wirklich 
ist.

von Percy N. (vox_bovi)


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Falk B. schrieb:
> Du erzählst Unsinn. Gefählt dir das besser?
> https://de.wikipedia.org/wiki/Tachles#Zum_Namen

Am interessantesten dabei ist der Unstand, dass Yves Kugelmann sich 
einer deutlich moderateren Diktion befleißigt, was durchaus ein Virbild 
für Dich sein könnte

von Stefan M. (derwisch)


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Eine Erdung das Faradaykäfigs bewirkt bei hohen Frequenzen nichts, da 
allein der "Draht", der zum Erdungspunkt führt eine Induktivität 
darstellt.
Was das zur Folge hat sollte auch ohne Erklärung einleuchten.

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