Forum: HF, Funk und Felder Mehrere Stabantennen nah zusammen?


von Thomas R. (thomasr)


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Kann man >10 kleine Stab-Empfangsantennen für den UHF Bereich nah 
nebeneinander positionieren oder beeinflussen sich diese gegenseitig?

Beispielbild!

Über die Empfänger ist nichts bekannt, es dürfte sich aber um eine Art 
SDR Empfänger handeln. Digitale Modulation QPSK.

von Helmut -. (dc3yc)


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Natürlich beeinflussen die sich gegenseitig. Aber was soll das bringen, 
sie nebeneinander zu stellen? Wenn Antennen sinnvoll zusammengeschaltet 
werden, würde das ja noch was bewirken. Nimm die aus dem Bild weg, die 
nicht angeschlossen ist.

von Thomas R. (thomasr)


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Helmut -. schrieb:
> Natürlich beeinflussen die sich gegenseitig. Aber was soll das bringen,
> sie nebeneinander zu stellen? Wenn Antennen sinnvoll zusammengeschaltet
> werden, würde das ja noch was bewirken. Nimm die aus dem Bild weg, die
> nicht angeschlossen ist.

Ok, ganze Story:

Zehn Empfänger von Funkmikrofonen sollen möglichst hoch angebracht 
werden um Abschattungen zu vermeiden. Die Ableitungen wären dann 10 
Audiokabel (die Empfänger sind Akkubetrieben) in das Mischpult. Die 
Empfänger haben aber nur Stummelantennen („Drahtstücke“) und die Status 
LEDs wären nicht zu sehen.

Alternativ sollen zehn Antennen möglichst hoch angebracht werden und die 
Ableitungen in RG174 zu den Empfängern die im Mischpult stecken. Die 
Empfänger müssten dazu statt der Stummelantennen SMA Buchsen erhalten.

Dritte Möglichkeit wäre eine Empfangsantenne mit Verstärker und 10fach 
Verteiler.

von oszi40 (Gast)


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Variante
1) kann auch weitere Abstände erlauben
2) Kabel bringt Verluste und evtl. Fehlanpasung
3) Gemeinsamer Verstärker muß alle Frequenzen beherrschen und ist Single 
Point of Failure?

von Thomas R. (thomasr)


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oszi40 schrieb:
> Variante
> 1) kann auch weitere Abstände erlauben
> 2) Kabel bringt Verluste und evtl. Fehlanpasung
> 3) Gemeinsamer Verstärker muß alle Frequenzen beherrschen und ist Single
> Point of Failure?

Danke für den Input, ich suche nach der „richtigen“ Lösung.

1) die Empfänger nebeneinander könnten sich auch gegenseitig 
beeinflussen
2) externe hohe Antenne aber sicher besser als Stummel niedrig 
angebracht, sollte Verluste aufwiegen
3) normaler BK Verstärker, breitbandig und robust

von Phasenschieber S. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Dritte Möglichkeit wäre eine Empfangsantenne mit Verstärker und 10fach
> Verteiler.

Wäre das sinnvollste!

von oszi40 (Gast)


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1) WENN es NUR Empfänger sind, wird der Nachbar nicht durch Sendesignale 
zugestopft? Batteriekontrolle leider nicht gut sichtbar.
2)Externe Antenne sollte richtig abgestimmt sein.
3)Könnte auch Empfänger übersteuern od. Oszillatorfrequenzen des 
Nachbars bekommen wenn Dämpfung fehlt.

von Roben (Gast)


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Am sinnvollsten wäre vermutlich ein Diversity-Empfänger mit mehreren 
Antennen.

von Roben (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 1) WENN es NUR Empfänger sind, wird der Nachbar nicht durch Sendesignale
> zugestopft?

Die benachbarten Antennen verändern das Strahlungsdiagramm.

von Versuch macht kluch (Gast)


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Durch die Induktivitäten sind die Antennen unterschiedlich elektrisch 
lang. Es ist nicht ungewöhnlich an einen Boom für verschiedene Bänder 
verschieden lange antennen zu haben. Um Partituren Effekte zu minimieren 
kann man ja die Abstände optimieren.

von Thomas R. (thomasr)


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So sähe das aus, wenn die Empfänger hoch auf einem Stativ angeordnet 
wären und die Ableitungen nur Audio (die Buchsen/Anschlußleitungen sind 
bei diesem Mockup natürlich nicht gezeigt.)

Ähnlich nahe sind die sich auch im Mischpult, nur eben auf Tischhöhe. 
Das hat bisher gut funktioniert, kann aber Glück gewesen sein.

Anbei noch das Schaltbild des Empfängers und das Datenblatt der 
Chipfamilie.

von Kurt (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> So sähe das aus, wenn die Empfänger hoch auf einem Stativ
> angeordnet
> wären und die Ableitungen nur Audio (die Buchsen/Anschlußleitungen sind
> bei diesem Mockup natürlich nicht gezeigt.)
>
> Ähnlich nahe sind die sich auch im Mischpult, nur eben auf Tischhöhe.
> Das hat bisher gut funktioniert, kann aber Glück gewesen sein.
>

Hier bietet es sich wohl an eine abgesetzte/hochgestellte Antenne zu 
nehmen, einen Verstärker zu verwenden und eine Art "Schlitzantenne" bei 
den Empfängern zu verlegen.

 Kurt

.

von Thomas R. (thomasr)


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Kurt schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> So sähe das aus, wenn die Empfänger hoch auf einem Stativ
>> angeordnet
>> wären und die Ableitungen nur Audio (die Buchsen/Anschlußleitungen sind
>> bei diesem Mockup natürlich nicht gezeigt.)
>>
>> Ähnlich nahe sind die sich auch im Mischpult, nur eben auf Tischhöhe.
>> Das hat bisher gut funktioniert, kann aber Glück gewesen sein.
>>
>
> Hier bietet es sich wohl an eine abgesetzte/hochgestellte Antenne zu
> nehmen, einen Verstärker zu verwenden und eine Art "Schlitzantenne" bei
> den Empfängern zu verlegen.
>
>  Kurt

Hallo Kurt,

das mit der Antenne nah an den Empfängern hatte ich auch schon überlegt. 
Nur würde das System doch leicht in Rückkopplung kommen? Vermutlich 
meinst du deshalb eine Schlitzantenne?

Ich kenne die nur aus dem Lehrbuch an z.B. GSM Antennenmasten oder im DB 
Gleisbett. Wie bekäme man so etwas für 600MHz im Eigenbau hin?

: Bearbeitet durch User
von Kurt (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> So sähe das aus, wenn die Empfänger hoch auf einem Stativ
>>> angeordnet
>>> wären und die Ableitungen nur Audio (die Buchsen/Anschlußleitungen sind
>>> bei diesem Mockup natürlich nicht gezeigt.)
>>>
>>> Ähnlich nahe sind die sich auch im Mischpult, nur eben auf Tischhöhe.
>>> Das hat bisher gut funktioniert, kann aber Glück gewesen sein.
>>>
>>
>> Hier bietet es sich wohl an eine abgesetzte/hochgestellte Antenne zu
>> nehmen, einen Verstärker zu verwenden und eine Art "Schlitzantenne" bei
>> den Empfängern zu verlegen.
>>
>>  Kurt
>
> Hallo Kurt,
>
> das mit der Antenne nah an den Empfängern hatte ich auch schon überlegt.
> Nur würde das System doch leicht in Rückkopplung kommen? Vermutlich
> meinst du deshalb eine Schlitzantenne?
>
> Ich kenne die nur aus dem Lehrbuch an z.B. GSM Antennenmasten oder im DB
> Gleisbett. Wie bekäme man so etwas für 600MHz im Eigenbau hin?

Die Empfangsantenne muss natürlich ein Stück abgesetzt sein.
Die "Schlitzantenne" könnte aus einem geschlitzten/aufgeschnittenen 
Stück Antennenkabel bestehen und sollte am Ende mit einem Widerstand 
abgeschlossen sein.
Der Rest ist dann ein ev. einstellbarer Antennenverstärker der dann, 
über Kabel, in die Schlitzantenne einspeisst.
Die alten Hausantennenverstärker verstärken den Bereich von 600 MHz 
(UHF-Eingang 470..860 MHz.

Als Empfangsantenne reicht auch ein Stück Draht passender Länge, oder 
eine von deinem Bild.

Je "tiefer" du dann deine Empfängerbank setzt desto geringer sind die 
Beeinflussungen durch Direktempfang und über den Verstärker.


 Kurt

von Thomas R. (thomasr)


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Hallo Kurt,

danke für die Hinweise. Als Verstärker habe ich hier noch einen alten BK 
liegen der bis 860MHz geht. Allerdings könnte der eingangsseitig zu taub 
sein.

Und ich müßte den Eingangsbereich ab 700MHz abblocken, weil in der Nähe 
ein starker 863MHz Sender das Signal an die LS ausstrahlt.

von oszi40 (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> weil in der Nähe ein starker 863MHz Sender

3) Genau das ist ein übliches Breitbandverstärker-Problem, dass man die 
Empfänger nicht zustopfen sollte. Das könnte bei ortsveränderlichen 
Installationen noch viel "Spaß" zur Folge haben oder geeignete Filter 
erfordern, die ein schwaches Signal noch mehr schwächen. Versuch macht 
klug.

Roben schrieb:
> Die benachbarten Antennen verändern das Strahlungsdiagramm.

1) Das tun sie. Scheint mir das kleinere Übel, wenn man sie gescheit 
nebeneinander anordnet?

von Kurt (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Hallo Kurt,
>
> danke für die Hinweise. Als Verstärker habe ich hier noch einen alten BK
> liegen der bis 860MHz geht. Allerdings könnte der eingangsseitig zu taub
> sein.
>
> Und ich müßte den Eingangsbereich ab 700MHz abblocken, weil in der Nähe
> ein starker 863MHz Sender das Signal an die LS ausstrahlt.

Hm, das könnte ein KO-Argument sein. Ob man den mit ein wenig 
"Filterung" wegbringt wäre auszuprobieren.
Man könnte aber auch den Eingangsbeich des Verstärkers ein wenig nach 
unten verschieben.
Falls der Verstärker zu taub ist dann wirds noch schwieriger.
Probieren geht über studieren, probiers einfach mal aus.

 Kurt

von Thomas R. (thomasr)


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Danke für euren Input, das hilft die Prioritäten zu ordnen!

Ich werde wohl den Weg der "Audioverlängerung" gehen.

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