Hi, ich habe einen Schwingungssensor von DB-Prüftechnik mit der Bezeichnung "VIB 6.135 R". Der hat eine Art BNC-Stecker mit Gewinde. Es scheint TNC-Stecker zu heißen. In einer Kiste habe ich auch einen Adapter von TNC auf BNC gefunden, den ich am Sensor befestigen und dann an das Oszilloskop anschließen kann. Leider zeigt das Oszilloskop nichts an, wenn ich den Sensor z.B. auf einen Lautsprecher setze, was Schwingungen erzeugt. Was ich nicht verstehe ist, wie der Sensor mit einer Art Versorgungsspannung Energie bekommt. Was müsste man denn machen, um auch im Oszilloskop mit dem Schwingungssensor ein Messsignal zu bekommen?
eine öfters genutzte Variante ist die Versorgung mit einem Konstantstrom. das Ausgangssignal wird dann als Spannungssignal ausgekoppelt, typisch über einen Kondensator. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Integrated_Electronics_Piezo-Electric vielleicht ist es bei deinem Sensor auch so.
Schwinger schrieb: > Was ich nicht verstehe ist, wie der Sensor mit einer Art > Versorgungsspannung Energie bekommt. Fernspeisung, aka Tonaderspeisung/Phantomspeisung.
Vermutlich IEPE, ICP versorgung Also Versorgung mit einer Stromquelle! mit 3-20mA schau mal ins Datenblatt, welchen Strom der haben will. Nicht an eine Spannungsquelle anschließen, dann könnte/wird er abrauchen. Stromquelle aus JFET und Widerstand kann schon reichen.
Schwinger schrieb: > mit der > Bezeichnung "VIB 6.135 R" Die Suche nach der Typbezeichnung liefert an erster Stelle einen Link auf den Katalog - technische Daten finden sich auf Seite 20-21: https://www.tbe.cc/download/sensorkatalog/ Industrie-Beschleunigungsaufnehmer für Standardmaschinen (n > 60 min-1) VIB 6.135 R :Industrie-Beschleunigungsaufnehmer mit Schraubgewinde UNC 5/16, Hochtemperaturversion Signalsystem Current Line Drive; 3,5 mA Ruhestrom mit überlagertem AC-Signal Übertragungsfaktor ± 3% 1,0 µA/ms-2 (Referenz: 159 Hz; 25 °C) Versorgung > 10 mA / 7-18 VDC
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Henrik V. schrieb: > Also Versorgung mit einer Stromquelle! mit 3-20mA Nur wie schließt man die Spannungsquelle/Stromquelle an? Man hat ja nur zwei Anschlüsse - Signal und Masse an dem BNC-Stecker. Normal kenne ich Sensoren mit drei Pins, einen für die Masse, einen für Strom/Spannung und einen als Signalausgang. Aber bei zwei Anschlüssen stehe ich auf dem Schlauch.
Schwinger schrieb: > Nur wie schließt man die Spannungsquelle/Stromquelle an? so wie in den Link oben gezeigt.
Achim S. schrieb: > so wie in den Link oben gezeigt. Den Link habe ich mir angeschaut. Den Sensor von mir habe ich auch gefunden, aber keinen Plan, wie man das mit einer Phantomspeisung bzw. einer Stromquelle.
Dann hier der Schaltplan aus dem Link direkt als Kopie. Außen an deinen BNC-Anschluss kommt GND. Innen prägst du einen Strom ein (Stromquelle musst du "zuliefern") und greifst über den Koppelkondesator die Spannung ab.
Achim S. schrieb: > Innen prägst du einen Strom ein Also berührungslos über Induktion z.B., so wie man ein Smartphone ohne Kabel laden kann? Aber das wäre ja dann eine Spannung und kein Strom?
Es wäre einfacher, wenn die Sensoren z.B. einen 3-poligen M8-Anschluss hätten statt eines Koaxkabels. Dann wäre das mit der Versorgungsspannung einfacher. Bei Drucktransmittern ist das auch so.
Schwinger schrieb: > Also berührungslos über Induktion Wieso das denn. Nein: du schließt die Stromquelle direkt an den Innenleiter an. Und parallel dazu schließt du den Auskoppelkondensator an. Ich hab mal versucht, es dir einfacher aufzumalen. Das "Ofenrohr" in meiner Skizze ist das Koaxkabel. Wird es so deutlicher?
und falls die Frage als nächstes kommt: die Stromquelle ist typisch eine Schaltung, die ihrerseits eine Energiequelle braucht. z.B. ein Netzteil oder eine 9V Batterie, deren Minuspol auch wieder auf GND liegt.
Achim S. schrieb: > Wieso das denn. Nein: du schließt die Stromquelle direkt an den > Innenleiter an. Das mag ja sein, aber das Problem ist doch, dass man einen Stromteiler baut. Ein Teil des Stroms wird in das Oszilloskop fließen, der andere Teil in den Schwingungssensor. Aber ich muss doch die Elektronik in dem Sensor auch mit Energie versorgen und ein Datensignal generieren. Wieso geht das mit nur zwei Leitungen?
Ich habe das im Schaubild mal versucht zu ergänzen. Es fehlt für mich darin die Verbindung Sensor-Oszilloskop.
Kann ich mir einen Kondensator in Reihe wie ein Ausdehnungsgefäß bei der Heizung vorstellen? Könnte es so sein, die Stromquelle gibt den Vordruck, der Sensor wackelt, dadurch wackelt auch der andere Kondensator vor dem Oszi und aus dem Schwingen des in Reihe geschalteten Kondensators kann man eine Spannung an das Oszilloskop senden?
Der graue Kreis (als Ellipse sichtbar...) bildet nicht nur den Außenleiter/Schirm des Koax-Kabels, sondern stellt auch zugleich "außen" bei der TNC Buchse dar. Rot gestrichelt zur Verdeutlichung der "unsichtbare" Teil des Innenleiters des Koax. Und ein Netzteil zur Versorgung eines LM317 aufzutreiben, sowie, wie man damit eine Stromquelle baut (und nein, laut Bild fließt der Strom EINZIG durch den Sensor...) überlasse ich vorerst mal Dir. (Ich geb' die Hoffnung nicht auf - NOCH nicht. ;-)
Schwinger schrieb: > aus dem Schwingen des in Reihe geschalteten > Kondensators kann man eine Spannung an das Oszilloskop senden? 1. Die Versorgungsspannung ist eine Gleichspannung. 2. Der Sensor produziert als Messwert eine Wechselspannung darauf 3. Der Kondensator koppelt diese wieder von der Versorgungsspannung aus. Grundlagen Kondensator im Gleichspannungs- und im Wechselstromkreis!
Sinnvollerweise wurde man die Versorgungsspannung mit einer Spule bringen. Von welchen Frequenzbereich reden wir ueberhaupt ? 150Hz waer schon etwas niedrig fuer das Spulen-Setup. Wenn man mit einer Konstantstromquelle Arbeitet, muss die Bandbreite natuerlich (kleiner/groesser ?) wie der Bereich sein ? Der Kondenser muss auch eher Gross sein, Abhanegig von der Messimpedanz.
Anmerkung: Eine Stromquelle hat einen sehr hohen Innenwiderstand, der wirkt als Arbeitswiderstand für den Sensor. https://de.wikipedia.org/wiki/Stromschnittstelle
Schwinger schrieb: > Aber ich muss doch die Elektronik in dem > Sensor auch mit Energie versorgen und ein Datensignal generieren. Wieso > geht das mit nur zwei Leitungen? Die Elektronik wird über die Stromquelle versorgt. Der Strom wird von der Quelle Konstant gehalten. Wenn sich der Widerstand im Gerät ändert, ändert sich die Spannung der Quelle (aber nicht der Strom).
Dank an Martin H für den Link auf das Datenblatt Der Sensor ist KEIN IEPE,ICP Sensor! So wie ich das Datenblatt lese, wird eine Spannungsquelle angeschlossen mit 7-18V die mindestens 10 mA treiben kann. Es stellt sich dann ein Ruhestrom von ~3,5 mA ein. Das Signal ist dann eine Änderung des Stromes bei einer Sensitivität von 1µA/(m/s²). Um mit dem Scope etwas sehen zu können braucht es also noch mindestens einen Widerstand zum Strommessen in Serie. Wenn man jetzt <R> = 1 kOhm nimmt, sind es also 3,5V +- 1V (Signal +- 1km/s²) , da der Sensor mindestens 7 V sehen will, reicht also eine <U> = 12 V Spannungsquelle. <GND>-<U>-<Sensor>-<Scope>-<R>-<GND> Edit: Scope misst gegen GND und ist als Messpunkt zu sehen ;) So interpretiere ich das Datenblatt. Sinnvollere Messschaltung ist möglich, aber um etwas auf dem Scope zu sehen sollte das erstmal funktionieren (Hawkins: Wenn ich mich nicht irre..Hi Hi)
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Henrik V. schrieb: > So wie ich das Datenblatt lese, wird eine Spannungsquelle angeschlossen > mit 7-18V die mindestens 10 mA treiben kann. Es stellt sich dann ein > Ruhestrom von ~3,5 mA ein. Nein. Nochmals: Signalsystem Current Line Drive: 3,5 mA Ruhestrom mit überlagertem AC-Signal
OK, nennen wir es BIAS-Strom von 3,5mA und einer STROM-Änderung von 1µA/(m/s²) :) Schau nochmal genau in das Datenblatt. Current line drive kann vieles bedeuten ... es ist defintiv KEIN CCLD (das erste C für Constant) Beschleunigungssensor der mit konstanten Strom betrieben wird.(oder IEPE, ICP, Deltatron, ... wie die Hersteller es auch nennen) und bei dem man das Signal dann als Spannung (BIAS + Signal) misst. Ist nicht so üblich, aber gibt es .. nur mal über den Tellerand (bzw ins Datenblatt) schauen ;)
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Nochmal ein Hinweis aus einer andern Quelle: https://www.modalshop.com/industrial-vibration/applications/how-to-calibrate/pruftechnik-cld-calibration -- Current Line Drive (CLD) accelerometers by Pruftechnik are unique in the marketplace because the output sensitivity is scaled in units of AC current as opposed to AC voltage. -- Der Hersteller Prüftechnik hat eine 'eigene' Signalübertragung entwickelt. Eine Möglichkeit diesen Sensor am Scope zu testen habe ich oben beschrieben. Dabei ist der Sensor(gehäuse?) jedoch nicht auf Masse . Der Typ "VIB 6.135 R" scheint jedoch auch über das Gehäuse geerdet zu sein. Daher müsste man die Strommessung in den 'oberen' Teil verlagern.
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