Ein befreundeter Dachdenker erzählte mir kürzlich, daß er es schon erlebt habe, daß massive Dachrinnen/Fallrohre nach vielen Jahren (> 40) bei Belastung "zerfallen". Er hat das langer und starker Sonneneinstrahlung zugeschrieben. Wie soll das funktionieren? Gibt es einen Zersetzungsprozeß durch was auch immer? Wir sprechen von massivem Zink, kein verzinkter Stahl etc.
Musst du mit Suchbegriff Zinkpest oder Zinkfraß bei einem der üblichen Helferlein suchen. Gruß -th-
Danke für den Hinweis aber das sind MASSIVE Zinkteile, kein Guß oder mit Beimischungen von anderen Metallen. Deshalb passen die beschriebenen Vorgänge unter Zinkpest/Zinkfraß nicht. Es sei denn, daß in den 60/70er Dachrinnen MIT Beimischungen hergestellt worden wären. Aber der Wiki Artikel läßt nicht darauf schließen.
Thomas R. schrieb: > Danke für den Hinweis aber das sind MASSIVE Zinkteile, kein Guß oder mit > Beimischungen von anderen Metallen. Zinkpest passiert eigentlich nur an reinen Zinkteilen ohne Legierungsbestandteile.
Die Korrosion von Zink kann an einer schlechten oder einfach durch Verunreinigungen mißlungenen Legierung liegen. Vor allem uralte Nachkriegsware war betroffen. Heutige Legierungen sind spezifiziert und bei der Herstellung besser überwacht. Ich habe alte Zinkbecher, die viele Risse bekommen haben und auch dunkelgrau statt hellgrau sind. (Nur noch zur Wasserstoffgewinnung geeignet).
MaWin schrieb: > Zinkpest passiert eigentlich nur an reinen Zinkteilen ohne > Legierungsbestandteile. Wohl vorsätzliche Desinformation eines offensichtlichen fake-MaWin https://www.wissler-rademacher.de/Zinkpest--In-Deutschland-ein-Problem-der-Vergangenheit-_4601.aspx
Michael B. schrieb: > Wohl vorsätzliche Desinformation eines offensichtlichen fake-MaWin Wieder ein Laberkopp, der nur beleidigen kann. Klassisch.
Thomas R. schrieb: > sind MASSIVE Zinkteile, kein Guß oder mit > Beimischungen von anderen Metallen. Deshalb passen die beschriebenen > Vorgänge unter Zinkpest/Zinkfraß nicht. > > Es sei denn, daß in den 60/70er Dachrinnen MIT Beimischungen hergestellt > worden wären. Aber der Wiki Artikel läßt nicht darauf schließen. Erstens massiv und Guss sind kein Widerspruch. Was du hier vermischst ist massiv und pur (oder rein). Pur ist immer teuer, außerdem (zweitens) manchmal schwerer zu verarbeiten bzw. können manchmal auch minimale Beimengungen bereits die chemischen Eigenschaften (Korrosion) stark beeinflussen. Aber zugegeben, ich bin kein Experte in Sachen Zink. Anderes Stichwort aus dem Internet, Kupferbauteile und Zink auf dem Dach gemischt scheint auch eine gewisse Korrosionsproblematik beim Zink zu ergeben. Gruß -th-
Leute, owowow, beruhigt euch: Zinkpest und Zinnpest sind unterschiedliche Dinge, also zunächst mal die dahinterstehenden Elemente sind verschieden, eben Zink und Zinn. Die Mechanismen sind andere, beim Zinn, eine Umstrukturierung des Kristallgitters, deswegen je reiner desto gefährdeter (Dreck bremst), beim Zink, also dem anderen Dings, offensichtlich eine Korngrenzenkorrosion, deswegen net so ganz rein desto gefährdeter (oder Dreck schiebt an) und es gibt bösere Beimengungen und weniger böse, bzw. sogar gute. Diese Erkenntnis scheint sich vor ca. 40+ Jahren durchgesetzt zu haben. Deswegen macht die Beobachtung des Übrigens, Werner, vermutlich sind's Zinnbecher, was du hast! Dann wär's allerdings verwunderlich, warum zur "Wasserstoffgewinnung", aber das ist eine andere Story. Und ihr anderen beiden, habt euch einfach wieder lieb, bitte! Gruß -th-
Thomas R. schrieb: > Gibt es einen Zersetzungsprozeß durch was auch immer? Natürlich. Zink ist ein unglaublich ungeeignetes Material – von Haus aus spröde und mechanisch nur gering belastbar, dazu mit hohem Temperaturkoeffizienten. Kann sich ja jeder ausmalen, was nach ein paar Sommern und Wintern damit geschieht (der Werkstoff kriegt Risse, die Patina ist damit an der Stelle geschwächt bzw. unterbrochen usw.). Nicht umsonst hatten Zinkdachrinnen eine statistische Lebensdauer von 30 Jahren – mit 40 bist du also noch hervorragend bedient: https://www.hausjournal.net/dachrinne-zink
Gibt dazu ein interessantes Video bei YouTube. Das Metall das sich selbst zerstörten oder so ähnlich
Horst G. schrieb: > Zink ist ein unglaublich ungeeignetes Material ... So macht man sich zum Horst! Die Dachrinnen an meinem Haus haben etwa 50 Jahre gehalten, Baujahr 1949. Ob Du das mit modernen Plastikrinnen nachmachen kannst, bezweifele ich. Inzwischen ist man auf die Idee gekommen, Zink mit anderen Stoffen zu legieren, das ich nach wie vor das sinnvollste Material. Wer es chic haben will, baut Kupfer an, dessen Haltbarkeit in der Praxis noch kaum belegt wurde. Aber die werden ohnehin nicht alt, weil im Nachbarland ausgebildete "Facharbeiter für Eigentumsübertragung" diese vorzeitig abbauen. *) https://www.phraseo.de/phrase/sich-zum-horst-machen/
Dieter D. schrieb: > Wie kommst du auf die Idee Zink könnte nicht korrodieren Ich hoffe, du hast das nicht aus meinem Beitrag rausgelesen, wenn doch, das wollt' ich nicht implizieren. Jedes Metall, dass nicht als Beifang beim Goldwaschen zu finden ist, ist irgendwann mal korrodiert, manche früher, manche später. -th-
Werner H. schrieb: > Vor allem uralte Nachkriegsware war betroffen. Heutige Legierungen sind > spezifiziert und bei der Herstellung besser überwacht. Welcher Krieg? Ich habe hier noch die Dachrinnen von 1930 liegen. Vor 15 Jahren bei dem neuen Dach getauscht. Teilweise sind die mürbe und zerbröckeln bei der kleinsten Biegung. Also nicht für die Ewigkeit gedacht. thomas schrieb: > beim Zink, also dem anderen Dings, offensichtlich eine > Korngrenzenkorrosion, deswegen net so ganz rein desto gefährdeter (oder > Dreck schiebt an) und es gibt bösere Beimengungen und weniger böse, bzw. > sogar gute. Diese Erkenntnis scheint sich vor ca. 40+ Jahren > durchgesetzt zu haben. Deswegen macht die Beobachtung des Es wird so ein Korngrenzenproblem zu sein. Auch neue Rinnen scheinen dafür anfällig. Bei einem Schindeldach (kein Holz) muß unbedingt mit Zinkfarbe gestrichen werden. Manfred schrieb: > Die Dachrinnen an meinem Haus haben etwa 50 Jahre gehalten, Baujahr > 1949. Ob Du das mit modernen Plastikrinnen nachmachen kannst, bezweifele > ich. Was soll daran kaputt gehen? Die Grauen bei mir sind mind. 50 Jahre alt. Bis 1960 gab es welche aus rotem PVC. Die sind dann bei Hagel usw. gesplittert. Als der Weichmacher raus war.
Horst G. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Gibt es einen Zersetzungsprozeß durch was auch immer? > > Natürlich. Unbestritten, Darum ging der Thread bisher > Zink ist ein unglaublich ungeeignetes Material Geiz ist geil, billig sticht. > – von Haus aus spröde und geht so. Eisen wäre deutlich besser, Kupfer, Titan ca. gleiche Liga und Aluminium naja. > mechanisch nur gering belastbar, wir sprechen über Dachrinnen und Fallrohre, nicht über tragende Teile am Bau, es gibt vermutlich trotz des Preisen einen Grund, warum wir öfter von Stahlträgern hören als von Zinkträgern > dazu mit hohem Temperaturkoeffizienten. Stimmt, erfordert andere Verarbeitung, z.B. Falzen statt Löten oder Nageln. > Kann sich ja jeder ausmalen, was nach ein paar Sommern und Wintern damit > geschieht (der Werkstoff kriegt Risse, die Patina ist damit an der > Stelle geschwächt bzw. unterbrochen usw.). Spielt 'ne gewisse Rolle, aber da spielt eben auch eine Rolle wie das freigelegte Material darunter reagiert. aufgrund einer anfälligen Legierung Neigung zum Lochfraß, naja ned so gut. > Nicht umsonst hatten > Zinkdachrinnen eine statistische Lebensdauer von 30 Jahren – mit 40 bist > du also noch hervorragend bedient: > https://www.hausjournal.net/dachrinne-zink Danke für die Referenz, aber zwischen "statistischer Lebensdauer von 40 Jahren" und in deine Referenz angegebenen "wobei die Haltbarkeit von Titanzink mit mindestens vierzig Jahren angegeben wird" liegt für mich etwas mehr als nur Semantik. Gruß -th-
Zink kann man nicht generell als minderwertig bezeichnen. Ich habe noch eine halbierte Zink-Badewanne von ca. 1900, 3 mm starkes Blech und ohne Schäden. Zink ist gießbar, schmilzt im VA-Topf sogar auf einem gut beheizten alten Küchenherd oder einem Raketenofen. Die große Wärmedehnung von Zink kann man zur Kompensation der Wärmedehnung anderer Metalle ausnutzen (Kompensationspendel, Maßstab). Die alten Vergaser waren alle aus Zinkguß, sind auch heute noch wie neu.
thomas schrieb: >> dazu mit hohem Temperaturkoeffizienten. > Stimmt, erfordert andere Verarbeitung, z.B. Falzen statt Löten oder > Nageln. Hast Du Dich mal ernsthaft mit einem (älteren) Haus beschäftigt? Dachrinnen, um die geht es hier, wurden immer gelötet. Die sind aber so in die Rinneisen eingehängt, dass sie sich ausdehnen können. > Danke für die Referenz, aber zwischen "statistischer Lebensdauer von 40 > Jahren" und in deine Referenz angegebenen "wobei die Haltbarkeit von > Titanzink mit mindestens vierzig Jahren angegeben wird" liegt für mich > etwas mehr als nur Semantik. Schwierig: Von dem "alten" Material wissen wir, wie lange es an diversen Gebäuden gehalten hat. Neuere Materialien sind noch nicht lange genug verbaut, um 40..60 Jahre tatsächlichen Betrieb überstanden haben zu können. Werner H. schrieb: > Die alten Vergaser waren alle aus Zinkguß, sind auch heute noch wie neu. Bist Du sicher, dass diese Zinkdruckgußgehäuse nicht schon Legierungen waren? Was ich so kenne, lässt mich an Reinzink zweifeln.
Guido hat auch euch lieb schrieb: > Gibt dazu ein interessantes Video bei YouTube. > Das Metall das sich selbst zerstörten oder so ähnlich Guido, also zunächst mal danke für die Wahl deines Alias. angekommen! Zu meiner Schade muss ich gestehen, als ich deinen Beitrag gelesen, wollte ich schon flamen (also zivilisiert natürlich), denn der genaue Titel, der mir angezeigt wird bzw. den ich gefunden habe, lautet: "Zinn - Ein Metall, das sich selbst zerstört!" (Übersetzt eigentlich Youtube die Titel automatisch?). Nur um den Punkt heimzutreiben Zinn ist Zinn und Zink ist Zink, und der TE wollte über Zink und Zinkkorrosion reden. Aber dann habe ich das Video selbst angeschaut, es ist wirklich ein empfehlenswertes Youtube Video aber halt zum Thema Zinn. Und das mit der Bildung von Zinn Whiskers durch die neuen Lötzinnformulierungen, war neu für mich. Danke für den Verweis auf das Video, again what learned! Gruß -th-
Thomas R. schrieb: > Ein befreundeter Dachdenker erzählte mir kürzlich, daß er es schon > erlebt habe, daß massive Dachrinnen/Fallrohre nach vielen Jahren (> 40) > bei Belastung "zerfallen". Er hat das langer und starker > Sonneneinstrahlung zugeschrieben. Was erwartest du von einem Dachdecker? Er hat seine Erfahrung, mehr nicht. Mit UV hat es sicher nichts zu tun. Was hatte man vor 100 Jahren? Blei, Eisen, Cu, Zink. Heute werden Zink/Cu für Dachrinnen nur aus notalgischen Gründen eingesetzt. Es ist teuer, angeberisch, ... Hier wurde gerade ein kleines Buswartehäuschen mit Zink-Dachrinnen errichtet. Schwachsinn! Kein Mensch baut sich noch Wasserinstallation aus Eisen, Beton, Blei ein. Gelbe oder grüne Plasteabwasserleitung überleben uns mehrfach.
Hersteller von Zinkdruckguß schließen Zinkpest (und die beschriebenen Mechanismen) in D seit ca. 1970 aus. Hier geht es auch nicht um Druckkguß. Dachrinnen aus reinem Zink haben eine begrenzte Haltbarkeit. Sprödbruch und Zerfall werden beschrieben. Aber welcher Mechanismus führt zu dieser Zerstörung? Warum gerade bei Zink? Und warum nicht bei z.B. Kupfer?
Wie ist das eigentlich bei gezinkten Skatkarten - die sollten doch frei von korrosion sein?
Walter K. schrieb: > Wie ist das eigentlich bei gezinkten Skatkarten - die sollten doch frei > von korrosion sein? Die sind nur gezinkt, nicht aus reinem Zink...
Zink wird durch Salzsäure schnell aufgelöst. Das weiß man. Wahrscheinlich hat der Dachdecker vor Jahren den "Luftkurort Mölbis" bei Espenhain besucht. Durch sauren Regen korrodierte dort alles zu DDR-Zeiten.
Stimmt. Mein von der Uni vor wenigen Jahren analysiertes Regenwasser enthielt auch mehr Schwefel als ich von einem sauberen Dach erwartet hatte.
Peter N. schrieb: > Walter K. schrieb: >> Wie ist das eigentlich bei gezinkten Skatkarten - die sollten doch frei >> von korrosion sein? > > Die sind nur gezinkt, nicht aus reinem Zink... Soll aber trotzdem schon bei den Skatspielern selbst zu Korrosion, finanzieller und physischer Art geführt haben! -th-
Seit nur noch schwefelfreies (und aschearmes) Heizöl verkauft wird, gibt es keinen sauren Regen mehr. Kann man mit pH-Teststreifen nachprüfen. Den Heizkessel-Innenraum muß man auch nicht mehr so oft reinigen.
Die rein technische Lebensdauer beträgt ca. 75 Jahre, kann sich jedoch durch die Bildung der Patina, einer natürlichen Ablagerung, verlängern. https://de.wikipedia.org/wiki/Titanzink Trollforum (wer nicht belegt, der belügt ;)
MaWin schrieb: > Saurer Regen enthält hauptsächlich Schwefelsäure. Genau, Wasser ist da ja kaum noch drin. https://klassewasser.de/content/language1/mobil/3628.php#:~:text=Die%20Schwefeloxide%20bilden%20in%20Verbindung,Wasser%20zu%20Salpeters%C3%A4ure%20(HNO3).&text=Das%20hat%20Auswirkungen%20auf%20den,%3C%3D%205%2C5). Mann, wenn du schon Jedem zeigen musst, dass du nicht die Bohne einer Ahnung hast, dann such dir wenigstens einen eigenen Namen, fake-MaWin.
Nachtrag Dachdenkersuche: Zuverlagiße Nachrichten von gegenwärtigen Zustande, Veränderung und Wachstum anno 1754 Teil 169 https://books.google.de/books?id=O0TPO7j6N0UC&pg=PA134&lpg=PA134&dq=Dachdenker&source=bl&ots=HlLHTlgFpA&sig=ACfU3U1mVEacJCgzbGRwjWXU1RIHlA9Jmg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwimt7PKkLD8AhXJsKQKHTH9DVE4HhDoAXoECB0QAw#v=onepage&q=Dachdenker&f=falsehttps://books.google.de/books?id=O0TPO7j6N0UC&pg=PA134&lpg=PA134&dq=Dachdenker&source=bl&ots=HlLHTlgFpA&sig=ACfU3U1mVEacJCgzbGRwjWXU1RIHlA9Jmg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwimt7PKkLD8AhXJsKQKHTH9DVE4HhDoAXoECB0QAw#v=onepage&q=Dachdenker&f=false Zitat: Sie hatten deren 42 an der Zahl (heilige Bücher) Douglas Adams: Es musste eine Zahl sein, eine normale, kleine Zahl, und ich wählte diese. [dezenter Hinweis: Popescu. Die Schatten der Zukunft wechselwirken in die Gegenwart. QED. - drei quantenverschränkte Tauben verlieren nur paarweise Ihren Hut und die (Dach)Schräge stylt.]
Manfred schrieb: > thomas schrieb: >>> dazu mit hohem Temperaturkoeffizienten. >> Stimmt, erfordert andere Verarbeitung, z.B. Falzen statt Löten oder >> Nageln. > > Hast Du Dich mal ernsthaft mit einem (älteren) Haus beschäftigt? Ernsthaft 'ernsthaft'? Nein, natürlich nicht! Zumindesten nicht um deinen Ansprüchen genügen zu können. Ich nehme mal, an nahezu fünf Lebensjahrzehnte zählen noch nicht als Beschäftigung mit einem älteren Haus > Dachrinnen, um die geht es hier, wurden immer gelötet. Die sind aber so > in die Rinneisen eingehängt, dass sie sich ausdehnen können. Dem kann ich nicht widersprechen, mein "z.B." bezog auf die Erklärung des ausführenden Handwerkers betreffend einer vorzeitig notwendig gewordenen Erneuerung eines Kupferdaches. aber ist natürlich keine Dachrinne. Schwimmende Befestigung ist natürlich eine "andere Verarbeitung"-s Lösung, so funktioniert "z.B.". Und ob Löten in Zeiten von erhöhten Cu Anteilen bleifreier Lote noch die Verarbeitung der Wahl bleibt, wird vermutlich die Zeit zeigen. > >> Danke für die Referenz, aber zwischen "statistischer Lebensdauer von 40 >> Jahren" und in deine Referenz angegebenen "wobei die Haltbarkeit von >> Titanzink mit mindestens vierzig Jahren angegeben wird" liegt für mich >> etwas mehr als nur Semantik. > > Schwierig: Von dem "alten" Material wissen wir, wie lange es an diversen > Gebäuden gehalten hat. Neuere Materialien sind noch nicht lange genug > verbaut, um 40..60 Jahre tatsächlichen Betrieb überstanden haben zu > können. Zugegeben, aber erstens, Wetterfestigkeit lässt sich relativ gut in Klimakammern im Schnelldurchlauf simulieren, zweitens muss man dabei nicht unbedingt warten bis das Werkstück beim Dagegenklopfen zerbröselt. Erforschung von Korrosionsbeständigkeiten ist jetzt kein komplett unbekanntes Feld der Materialwissenschaften. Ich hoffe mal schwer, dass die Hersteller mehr als warme Luft verbreiten, wenn sie Behauptungen wie Mindesthaltbarkeit von 40 Jahren in den Raum stellen. Woran ich mich ursprünglich gestört war, war, dass für das Zink Bashing statistische Lebensdauer und Mindesthaltbarkeit synonym gesetzt wurde, vielleicht geht's nur mir so. Aber generell gebe ich dir recht "... noch nicht lange genug verbaut, um 40..60 Jahre tatsächlichen Betrieb ..." Diesem Gedankengang wird in unserer Gesellschaft häufig zu wenig Wert beigemessen, wenn wiedermal per politischen Konsens ein neues Technologieschweinchen durch Dorf getrieben wird. Gruß -th
Thomas R. schrieb: > Ein befreundeter Dachdenker erzählte mir kürzlich, daß er es schon > erlebt habe, daß massive Dachrinnen/Fallrohre nach vielen Jahren (> 40) > bei Belastung "zerfallen". Er hat das langer und starker > Sonneneinstrahlung zugeschrieben. > > Wie soll das funktionieren? Gibt es einen Zersetzungsprozeß durch was > auch immer? > > Wir sprechen von massivem Zink, kein verzinkter Stahl etc. Ja, was ist Luft? Erkläre Mal.
Luftikus schrieb: > Ja, was ist Luft? > > Erkläre Mal. Im Gegensatz zu "im Boden". Denn daß dort Zersetzungsprozesse stattfinden ist hinreichend bekannt und die "Beförderung" der Zersetzungsprodukte zumindest erklärbar. Aber wohin "verschwinden" die Zersetzungsprodukte von einer Dachrinne? Ein Ansatz, der zumindest auch das Alter berücksichtigt, ist die Luftverschmutzung: oberflächliche Auflösung der Dachrinnen durch sauren Regen und Abfuhr durch denselben. Danke für den Hinweis! Mein Flachdach hat umfangreiche Anbauten aus Zinkblech; da macht man sich nach einer solchen Bemerkung schon Gedanken.
Thomas R. schrieb: > Mein Flachdach hat umfangreiche Anbauten aus Zinkblech; Das wird Titanzink sein, wie heute fast alles am Dach. Da kannst du Erfahrungen mit Reinzink nicht drauf übertragen.
Thomas R. schrieb: > Kann Zink an Luft "verrotten"? > Ein befreundeter Dachdenker erzählte mir kürzlich, daß er es schon > erlebt habe, daß massive Dachrinnen/Fallrohre nach vielen Jahren (> 40) > bei Belastung "zerfallen". Er hat das langer und starker > Sonneneinstrahlung zugeschrieben. Die Zeit nagt an allem. Hier eine zerfallene Zinkdachrinne, alter Stall, um 1860, wie alt die Dachrinne ist, ist unbekannt. Anläßlich eines Sturmschadens vor 10 Jahren fotografiert.
Gabriel schrieb: > Die Zeit nagt an allem. > Hier eine zerfallene Zinkdachrinne, alter Stall, um 1860, wie alt die > Dachrinne ist, ist unbekannt. > Anläßlich eines Sturmschadens vor 10 Jahren fotografiert. Der resultiert doch nicht von Umwelteinflüssen, sondern vom entwurzelten Baum, der die Dachrinne mitgerissen hat! Sonst hätte Deine Gebäudeversicherung den Schaden nie und nimmer ersetzt. Oder hat Dir Deine Gebäudeversicherung weisgemacht, der Schaden an der Dachrinne rühre nicht vom Sturm, sondern vom sauren Regen?
Rainer Z. schrieb: > Der resultiert doch nicht von Umwelteinflüssen, sondern vom entwurzelten > Baum, der die Dachrinne mitgerissen hat! Da hilft genauer hinschauen- Vergrößern ! > Sonst hätte Deine Gebäudeversicherung den Schaden nie und nimmer > ersetzt. Hat sie nicht. Der Stall ist nicht mitversichert. Es gab auch nur sehr geringen Schaden- die wenigen Dachziegel an der Unterkante, und die alte Hollywood- Schaukel- die Kastanie ist exakt parallel zum Stall umgepustet worden.
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Edi M. schrieb: > Es gab auch nur sehr geringen Schaden- die wenigen Dachziegel an der > Unterkante, und die alte Hollywood- Schaukel- die Kastanie ist exakt > parallel zum Stall umgepustet worden. Ja, das habe ich gesehen, der Schaden mit den wenigen Dachziegeln ist glimpflich. Alles halb so wild, auch mit der Dachrinne. Es klang nur so, als wenn Du den Schaden an der Dachrinne dem Zahn der Zeit zuschreiben wolltest. Gabriel schrieb: > Hier eine zerfallene Zinkdachrinne Da habe ich Dich evtl. falsch verstanden. Hatte selber vor wenigen Jahren einen Schaden am Dach des Wohngebäudes, hier ist ein Ast einer Zeder abgebrochen und hat zwei Dachziegel zerschlagen. Der Voreigentümer hat Dutzende überzählige Dachziegel (Frankfurter Pfannen) im Dachboden gelagert. Die habe ich kurzerhand ausgewechselt, da lohnte langwierige Korrespondenz mit der Versicherung und warten auf den Dachdecker nicht. Das kriegt Du sicher genauso hin bzw. hast es schon getan.
Michael B. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Mein Flachdach hat umfangreiche Anbauten aus Zinkblech; > > Das wird Titanzink sein, wie heute fast alles am Dach. > > Da kannst du Erfahrungen mit Reinzink nicht drauf übertragen. Titanzink ist von Rheinzink (mit "h"). Eventuell kommt daher die Verwechslung? Ich könnte mir vorstellen, dass es nie Reinzink-Produkte gab? Sondern man immer nur von Rheinzink gesprochen hat, weil es Titanzink als Bezeichnung noch nicht gab? Also so ähnlich wie mit "Tempo"... Müsste man mal Recherchieren, was früher genau verwendet wurde. https://www.rheinzink.de/produkte/material-oberflaechen/titanzink/ Zitat: >RHEINZINK ist ein Markenname für Titanzink, hergestellt nach >DIN EN 988. Die Basis der Legierung besteht aus Elektrolyt-Feinzink >mit 99,995%-igem Reinheitsgrad nach DIN EN 1179. Dazu legiert >werden geringe, mengenmäßig exakt definierte Anteile an Kupfer >und Titan. Die Legierungszusammensetzung ist neben anderen >Faktoren bedeutsam für die materialtechnologischen Eigenschaften, >aber auch für die Farbe der RHEINZINK-Patina.
OK, früher war es tatsächlich reiner Zink: https://www.db-bauzeitung.de/bauen-im-bestand/historische-bautechniken/zinkdach/
Rainer Z. schrieb: > Es klang nur so, > als wenn Du den Schaden an der Dachrinne dem Zahn der Zeit zuschreiben > wolltest. So war es doch auch- an der Stelle, wo die Ziegel sind, ist sie gebrochen, aber dort und auf der ganzen Länge war die ehemalige Dachrinne nur noch zerfallende Reste. Auf der anderen -Nord- Seite ist das Zeug sogar noch drauf und in Verwendung, also kann das mit der Sonneneinwirkung auch hinkommen. Das Foto war nicht für die Versicherung, und die Dachrinnenreste waren eben mit drauf. Wie geschrieben... das Zeug ist uralt, wie alt, weiß keiner mehr.
Ob es rein war, wer wollte es 1850 messen? Gabriel schrieb: > alter Stall, um 1860 Nebenbemerkung. Ich schaue gern altes Ziegelmauerwerk an. Hier, 2x längs, 1x quer. Wie bei mir :-)
Thomas R. schrieb: > Ein befreundeter Dachdenker erzählte mir kürzlich, reden wir hier über ein spezifisches Gebäude oder rein akademisch? > massive Dachrinnen/Fallrohre nach vielen Jahren (> 40) > bei Belastung "zerfallen". Zink korrodiert. Zn+O2 → ZnO + H2O → Zn(OH)2 + CO2 → ZnCO3 Nennt man auch Weissrost. Das Zinkhydroxid beschützt das Zink vor weiterer Korrosion. Reibt man das Zinkhydroxid ab bildet sich eine neue Zinkhydroxidschicht. Irgendwann ist dann kein Zink mehr da um eine Zinkhydroxidschicht zu bilden. Das Zinkhydroxid kann man mit sandigem Wasser abreiben oder die Teile mechanischen Bewegungen aussetzen, so dass die Zinkhydroxidschicht abfällt. Wenn die Korrosion dann interkristallin fortschreitet wird das Material spröde. Fördernd für die Korrosion sind u.a: - Luftverunreinigungen, (saurer Regen, Abgase chemischer & Agrarindustrie, Verkehr) → Meersalz (von der Waterkant) → Sand, Staub > Er hat das langer und starker > Sonneneinstrahlung zugeschrieben. Zinkkorrosion braucht kein Licht. Aber: bitumöse Dachmaterialen geben zinkhydroxid-agressive Stoffe ab, wenn das Bitumen UV Licht ausgesetzt ist. Diese Stoffe gelangen dann in die Dachentwässerung, und greifen dort die Zinkhydroxidschicht angreifen. Sonne macht Wärme, Wärmeausdehnung macht Bewegung. > Wir sprechen von massivem Zink, kein verzinkter Stahl etc. nix hält ewig. Moderne Titanzinklegierungen sind nicht ganz so anfällig für interkristalline Korrosion. EWIG halten die aber auch nicht. 50 bis 70 Jahre bei Lage ohne besondere Korriosionsexpostition. An der Küste halt 1-2 Jahrzehnte weniger. Rest können sie deinem Dachdecker im Labor der Nordenhammer Zinkhütte erklären. und wer hier nach Kupfer ruft: Kupfer salzt ab. Kupfersalze sind giftig. Die Salze wollen wir nicht im Grundwasser haben, aus dem wir Trinkwasser gewinnen.
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michael_ schrieb: > Nebenbemerkung. > Ich schaue gern altes Ziegelmauerwerk an. > Hier, 2x längs, 1x quer. Wie bei mir :-) Das hier wäre interessant- eine Kirche in Holland, zw. Rotterdam und Den Haag. Etwa 15 Jahre her. Leider hatte ich damals keinen guten Fotoapparat. Bitte in ein Bildbearbeitungsprogramm kopieren und vergrößern. Unten sieht das Mauerwerk noch normal aus. Oben sind die Steine längs, quer- und auch hochkant gesetzt. Kleiner als deutsche sind sie auch. Und- die Steine sind recht lang, und haben auch noch unterschiedliche Länge ! Wenn man drinnen ist (Höhe der Uhr), ist da keine gleichmäßige Wand. manche Steine sind kurz, manche stehen weit vor. Ein Bild aufhängen, ist da kaum drin. Sieht aus wie "will und kann nicht". Hat aber einen Grund: Ungleichmäßige Mauerung hält Biegungen stand. Der Turm schwankt nämlich auf Uhrhöhe bei Wind - und zwar deutlich ! Und dort ist immer starker Wind. Woher weiß Edi das ? Ich war da drin, habe Mobilfunk- Equipment eingebaut. Die Antennen sind neben der Uhr, farbig an den Turm angeglichen, damit sie nicht auffallen, und die Leute schon bei Montage .ohne Inbetriebnahme- Kopfschmerzen monieren, wie in DE.
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Das was heute als Titanzink verkauft wird ist oft auch Alu :-) Man merkt den Unterschied kaum, beides ist relativ gut verformbar, läuft grau an und wirft keine Funken beim Flexen. Löten kann man Alu hingegen nicht! Titanzink oder verzinktes Dachrinnenblech bemerkt der Laie erst nach der Garantiezeit, es fängt langsam an zu rosten und bricht dann durch. und wer hier nach Kupfer ruft: Kupfer salzt ab. Kupfersalze sind giftig. Die Salze wollen wir nicht im Grundwasser haben, aus dem wir Trinkwasser gewinnen. Es "salzt" nur dort ab wo das Regenwasser mit den Abgasen der Dieselheizung eine Verbindung eingeht. Guggt selber auf dem Dach nach wo Moos wächst und wo nicht.
Thomas R. schrieb: > Danke für den Hinweis aber das sind MASSIVE Zinkteile, kein Guß oder mit > Beimischungen von anderen Metallen. Deshalb passen die beschriebenen > Vorgänge unter Zinkpest/Zinkfraß nicht. bei meinen Eltern hat das nach 15(!) Jahren auch gepasst. Das waren auch Rohre aus Zn, auch KEIN verzinkter Kram. Alu könnte man von Zn unterscheiden, indem man mit einem starken Nd-Magnet mal dicht über die Oberfläche hin und her "wedelt". bei Zn merkt man irgendwie keinen bremsenden Widerstand, bei Alu deutlich.
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Musik og F. schrieb: > Zink korrodiert. > Zn+O2 → ZnO + H2O → Zn(OH)2 + CO2 → ZnCO3 > > Nennt man auch Weissrost. > Das Zinkhydroxid beschützt das Zink vor weiterer Korrosion. > Reibt man das Zinkhydroxid ab bildet sich eine neue Zinkhydroxidschicht. > Irgendwann ist dann kein Zink mehr da um eine Zinkhydroxidschicht zu > bilden. > Das Zinkhydroxid kann man mit sandigem Wasser abreiben oder die Teile > mechanischen Bewegungen aussetzen, so dass die Zinkhydroxidschicht > abfällt. Das ergibt Sinn, ich habe beobachtet dass alte Rinnen oft genau da Löcher haben, wo es von den Ziegeln tropft. Durch die mechanische Arbeit der Tropfen wird das hydoxid "abgerieben" und der Abtrag ist stärker als an den anderen Stellen. Ich bin hier gerade am Abreissen bzw Vorarbeiten für den Abriß eines Hinterhauses. Die ca. 70 Jahre alten Rinnen und Dichtungsbleche bröseln gerade so weg, die ca. 50 Jahre alten sind noch stabil.
Musik og F. schrieb: > Aber: bitumöse Dachmaterialen geben zinkhydroxid-agressive Stoffe ab, > wenn das Bitumen UV Licht ausgesetzt ist. Diese Stoffe gelangen dann in > die Dachentwässerung, und greifen dort die Zinkhydroxidschicht > angreifen. > DAS ist aber wirklich interessant! Gibt es dazu Literatur/Quellen?
och da geistern so diverse Stoffe durch die Weltgeschichte, die es nur noch nicht so wirklich ins Bewusstsein geschafft haben. bromierte Flammhemmer aus Hausdämmungen soll man ja auch schon längst in der Nordsee nachweisen können. Und in erheblich grössseren Konzentrationen als homöopatische Medikationen. Nur HIER hat das dann natürlich keine Wirkung auf nix :-] Industrien müssen immer nur gross genug sein, damit sowas gedurft wird.
●DesIntegrator ●. schrieb: > bei Zn merkt man irgendwie keinen bremsenden Widerstand, Weil einfach zu hochohmisch im Gegensatz zu Al.
Thomas R. schrieb: > Musik og F. schrieb: > >> Aber: bitumöse Dachmaterialen geben zinkhydroxid-agressive Stoffe ab, >> wenn das Bitumen UV Licht ausgesetzt ist. Diese Stoffe gelangen dann in >> die Dachentwässerung, und greifen dort die Zinkhydroxidschicht >> angreifen. >> > DAS ist aber wirklich interessant! Gibt es dazu Literatur/Quellen? Habe ich doch weiter oben schon geschrieben! Lesen! Dass bei Bitumen-Schindeln die Zink-Dachrinnen mit Farbe gestrichen werden müssen. Glaub es nun einfach.
michael_ schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Musik og F. schrieb: >> >>> Aber: bitumöse Dachmaterialen geben zinkhydroxid-agressive Stoffe ab, >>> wenn das Bitumen UV Licht ausgesetzt ist. Diese Stoffe gelangen dann in >>> die Dachentwässerung, und greifen dort die Zinkhydroxidschicht >>> angreifen. >>> >> DAS ist aber wirklich interessant! Gibt es dazu Literatur/Quellen? > > Habe ich doch weiter oben schon geschrieben! > Lesen! > Dass bei Bitumen-Schindeln die Zink-Dachrinnen mit Farbe gestrichen > werden müssen. > Glaub es nun einfach. Nö, ohne Beleg bzw. Quelle glaube ich gar nichts. Du hast zwar darauf hingewiesen, daß Zinkteile gestrichen werden sollen wenn sie in Kontakt mit Bitumen kommen aber nicht WARUM. Als Ingenieur möchte ich den genauen Wirkmechanismus erfahren. Danke für jeden dazu passenden Link!
Allenfalls mal unter Zink-Luft Batterien nachschauen. Speziell beliebt fuer Hoergeraete
Thomas R. schrieb: > Nö, ohne Beleg bzw. Quelle glaube ich gar nichts. Du hast zwar darauf > hingewiesen, daß Zinkteile gestrichen werden sollen wenn sie in Kontakt > mit Bitumen kommen aber nicht WARUM. Als Ingenieur möchte ich den > genauen Wirkmechanismus erfahren. Danke für jeden dazu passenden Link! Du kannst das ja bei deinem Dach anders machen! Es war zwingend von "Handwerker Dachdecker" angeordnet. "Gestern wußte ich noch nicht, wie Ingenieur geschrieben wurde, heute bin ich einer". Als Inscheneur wirst du das wohl selbst können. Frag lieber einen Dachklemptner.
Also, wie war das bei verzinkten Stahlteilen? Zn ist unedler als Eisen, bekommt aber eine passivierende Oberfläche. Und solche Teile halten Jahrzehntelange z.B. als Zaunelemente allen Witterungen durch. Wird also auch mit Hagel bombardiert, hier im Ort gabs auch schon Sandstürme im April vom angrenzenden Acker (wenn noch nichts wächst) Das wirkt alles seitdem ein. Diese HAUCHDÜNNE Zn-Schicht rottet nicht weg. Nur das blöde Dachrohr aus Vollzink hält nicht. Muss ich also doch eine Opferanode aus Magnesium ranklemmen oder wie? denn Mg ist nun wieder unedler als Zn. Mg hätte ich aus diversen Läptopschlachtungen zur Genüge da.
michael_ schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Nö, ohne Beleg bzw. Quelle glaube ich gar nichts. Du hast zwar darauf >> hingewiesen, daß Zinkteile gestrichen werden sollen wenn sie in Kontakt >> mit Bitumen kommen aber nicht WARUM. Als Ingenieur möchte ich den >> genauen Wirkmechanismus erfahren. Danke für jeden dazu passenden Link! > > Du kannst das ja bei deinem Dach anders machen! > Es war zwingend von "Handwerker Dachdecker" angeordnet. > "Gestern wußte ich noch nicht, wie Ingenieur geschrieben wurde, heute > bin ich einer". > Als Inscheneur wirst du das wohl selbst können. > Frag lieber einen Dachklemptner. Gerade der Dachklempner betet mir nur die Anweisungen der Hersteller herunter. Das "Warum" kann er mir nicht erklären. Aber genau das will ich wissen: welche Stoffe werden (warum, wie) aus Bitumen gelöst und haben (welchen) Einfluß auf das Zink? Anscheinend bleibt mir nur zu fragen, wer der Hersteller dieser Isolierfarben ist und diese Firmen selbst um Auskunft zu bitten.
Thomas R. schrieb: > Musik og F. schrieb: > >> Aber: bitumöse Dachmaterialen geben zinkhydroxid-agressive Stoffe ab, >> wenn das Bitumen UV Licht ausgesetzt ist. Diese Stoffe gelangen dann in >> die Dachentwässerung, und greifen dort die Zinkhydroxidschicht >> angreifen. >> > DAS ist aber wirklich interessant! Gibt es dazu Literatur/Quellen? Das gilt als allgemein anerkanntes Wissen am Bau. Dein Klempner wusste es auch. Die Chemie dahinter braucht er nicht erklären zu können. Der Klempner weiss was er tun muss. Das reicht. https://www.bedachungen-koehler.de/bitumen-korrosion/ Der Hersteller schreibt das so: https://www.vmzinc.com/de-at/technische-unterstuetzung/grundlagen/vertraeglichkeit-mit-anderen-materialen Inschinöre drücken sich so aus: https://www.irbnet.de/daten/rswb/86039000744.pdf und wenn du das wirklich wissen willst und die Chemie erklärt haben willst: Raus aus dem Internet - rein in die Bibliotek. Du nennst dich Ingenieur, also solltest du selbstständig wissenschaftlich arbeiten können. In der Bibliotek hast du dann Vollzugriff auf die Forschungsdatenbanken, zB. vom Fraunhofer. “Biblioteksbenutzung” war bei uns ein Kursus im ersten Semester damals in ende 80er. Da habe erklärt bekommen was eine Datenbank ist und wie man SQL queries macht. Das ging mit Telnet vom Schreibtisch zu Hause in die Datenbank und dann die Artikel gophern… Manchmal deucht mir, dass www.http:// basale Fertigkeiten verkümmern lässt.
Danke für die Links! Den Rest hättest du dir aber sparen können :-)
...ist schon spaßig, wie hier so mancher Fachwissen kolporiert das gar keines ist. Wenn's um Dachrinnen / Einblechungen ging die Generationen über halten sollten, dann war Kupfer immer schon das einzig richtige Material der Wahl. Selbstverständlich lassen sich aus Kupfer - wie weiter oben jemand schrieb - übelst giftige Verbindungen & Salze herleiten, aber das trifft auf nahezu JEDES Matall zu. Chrom am Auto ist chick, im Trinkwasser kann es den Tod bringen. Ich empfehle hierzu das https://kupfer.de/ Deutsche Kupferinstitut zu befragen. Wer sich in Sachen Zink auf dem Dach nicht firm genug fühlt, möge hier seinen Rüssel mal hinein stecken: https://www.db-bauzeitung.de/bauen-im-bestand/historische-bautechniken/zinkdach/ Grundsätzlich gilt: Kupfer war, so edel es auch ist, immer schon auch das teuerste Material der Wahl. Damit auch der Normalbürger sich eine Traufe hat leisten können, hat man STAHLBLECH VERZINKT. Auch schon in Vorkriegszeiten. Guckt aus wie Zinkblech, ist aber keines. Diese hauchdünne Schicht wittert im Lauf der Jahre ab, der Stahl darunter bekommt den "Dieter Bürgischen" Lochfraß, -Plopp- Material weg. Rost unterwandert die Zinkschicht nicht, man sieht ihn kaum, und der Laie glaubt sich immernoch im Besitz von Zinkblech zu befinden. Das ebenso weiter oben beschriebene Titan-Zink ist tatsächlich nahezu reines Zink, nur eben mit einem Schluck Titan drin. Titan deshalb, damit es überhaupt bearbeitbar wird. Im Gegensatz zu Kupfer bekommt es aber keine dauerhaft schützende Patina, sondern verwittert eben über die Jahre. Genauso wie es ein nicht heiß genug gebrannter Klinker im Mauerwerk tut. Der "Zinkrost", wie er weiter oben genannt wurde, hat damit allerdings nichts zu tun, fachlich richtig heißt er Weißrost und betrifft nur frisch verzinkte Stahlteile deren Oberfläche sehr gerne mit Wasserstoff reagiert. Suchbegriff hier: Zinkhydroxid. Auf das Material, das zu Coils gewickelt aus China kommt, hat der Dachdecker hier kaum Einfluss mehr, Will sagen: Er muss nehmen was er kriegt. Und ebenso wie Titan den Eigenschaften des Zinks förderlich ist, können andere - nicht erwünschte - Legierungsbestandteile das Gegenteil bewirken. Kommt dann noch eine nicht fachgerechte Verarbeitung hinzu, ist die Lebensdauer eben mitunter auf wenige Jahre begrenzt. Was Umwelteinflüsse anbelangt: Ja, selbstverständlich nagen diese auch am Material. Wie es der Zahn der Zeit auch tut, die ergänzen sich beide gut & gerne.
michael_ schrieb: > Dass bei Bitumen-Schindeln die Zink-Dachrinnen mit Farbe gestrichen > werden müssen. Farbe hält auf Zink sowieso nicht langfristig, kann also höchstens das Leben kurzfristig verlängern, ist aber keine Lösung. ●DesIntegrator ●. schrieb: > Also, wie war das bei verzinkten Stahlteilen? ●DesIntegrator ●. schrieb: > Diese HAUCHDÜNNE Zn-Schicht rottet nicht weg. Doch, natürlich, hauchdünn galvanisch verzinkt hält wesentlich weniger lange als dick feuerverzinkt und das wiederum hält nicht so lange wie Massiv Zink. Wobei viel Material schon immer gut für die Haltbarkeit ist, die dicken Eisenteile (geschmiedete Schraubhaken, Laufschienen, Gussteile) aus der Zeit meiner Oma überstehen seit 100 Jahren ohne jeden Schutz rostbraun Wind und Wetter, während die dünnen galvanisch gelbverzinkten Spax aus dem Baumarkt in 10 Jahren schon weggerottet sind.
Michael B. schrieb: > ●DesIntegrator ●. schrieb: >> Diese HAUCHDÜNNE Zn-Schicht rottet nicht weg. > > Doch, natürlich, hauchdünn galvanisch verzinkt hält wesentlich weniger > lange als dick feuerverzinkt und das wiederum hält nicht so lange wie > Massiv Zink. Zaunelemente Stahl-verzinkt des Nachbarn halten 40 Jahre. Das Rohr der Dachrinne nur seit 2006 und die "Schicht" Zn in der Dachrine ist erheblich dicker VOLLzink!
Michael B. schrieb: > michael_ schrieb: >> Dass bei Bitumen-Schindeln die Zink-Dachrinnen mit Farbe gestrichen >> werden müssen. > > Farbe hält auf Zink sowieso nicht langfristig, kann also höchstens das > Leben kurzfristig verlängern, ist aber keine Lösung. Doch, sie hält. Nach 15 Jahren habe ich den Dachdecker wegen nachstreichen gefragt, nicht nötig. Jemand hier wollte die Fa. wissen. Inzwischen habe ich im vorbeilaufen die Fa. Glasurit und Zink-Haftfarbe erkennen können.
Es macht für die Zinkrinne vielleicht einen Unterschied ob man Tonziegel oder Zementziegel hat. Und ob Kupfer zum Absalzen Sauren Regen braucht weiß ich nicht, aber unter eine Kupferblechmanschette (um Veluxfenster zb) setzt sich kein Moos an, bei Blei auch nicht. Soll man das jetzt gut finden ?
DerSchmied schrieb: > ... > Wenn's um Dachrinnen / Einblechungen ging die Generationen über halten > sollten, dann war Kupfer immer schon das einzig richtige Material Ob man sich für Dachrinnen aus Cu entscheiden sollte - hängt aber auch von der geografischen Entfernung zu Polen ab
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