Forum: Fahrzeugelektronik Bauteilfrage VW Funkschluessel C00114A


von Markus M. (adrock)


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Hi,

habe hier einen nichtfunktionierenden VW Schlüssel der die Tür nicht 
mehr öffnet (auch die LED blitzt nicht auf).

Ich habe bis jetzt:
- Mikrotaster getestet
- Alles auf Verdacht nachgelötet
- Den Tantal-Elko nachgemessen
- Die Keramik-Kondensatoren auf Kurzschluss getestet

Jedoch keine Besserung. Es gibt auf dem Schlüssel genau ein IC von 
Motorola, und zwar dieses:

731091-01

https://shop.tvsat.com.pl/pl/p/20szt-731091-01-IC-ASIC-SMD-SO16L-MOTOROLA/35717

Dieses wird wohl über einen 2.00 MHz Keramikresonator mit einem Takt 
versorgt, so etwas wie dieser hier:

https://mou.sr/3GC1aNH (Mouserlink)

Das Layout passt auch, die Mitte liegt auf Masse und die beiden äußeren 
Pins gehen zu dem IC. Dieser Resonator sieht etwas verdächtig aus, eine 
Ecke ist etwas abgebröckelt und ein Teil des Gehäuses sieht etwas heller 
aus - könnte also ggfs. gebrochen sein (ist auf dem Foto nicht zu 
erkennen, unter dem Mikroskop allerdings schon).

Die Frage ist nun, welche Kapazität der Resonator wohl hat? 15pF, 30pF 
oder 47pF? Die Beschriftung gibt m.E. nur Auskunft über die Frequenz 
2.00 MHz.

Danke & Gruß
Markus

: Verschoben durch Moderator
von michael_ (Gast)


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Ich habe hier gerade auch einen VW Schlüssel, der nicht mehr geht.
Etwas anderes Modell, Lupo.

Da leuchtet die LED ganz dunkel und dauernd.
Etwa das gleiche Problem?

Ansonsten mach ich da einen anderen Thread auf.

von Markus M. (adrock)


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Meiner ist auch vom Lupo (GTI!) der Nachbarin ;-)

Ich habe jetzt mal mit dem Oszi am Resonator gemessen wenn ich eine der 
Tasten drücke:

Auf der Seite die näher am IC dran ist sehe ich kurz einen ca. 2 MHz 
Takt, am anderen Ende des Resonators allerdings kein Signal.

Nach meinem Verständnis müsste ich doch an beiden Seiten des Resonators 
einen Takt/Signal sehen, oder?

Die LED leuchtet bei meinem defekten Schlüssel allerdings garnicht.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Hast du einen Wanzenfinder o.ä.?
Sendet er ein Funksignal aus?

Die LED leuchtet auch nicht, wenn gedrückt?

von Markus M. (adrock)


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michael_ schrieb:
> Hast du einen Wanzenfinder o.ä.?

Nein, mit HF habe ich normalerweise nichts am Hut ;-)

> Sendet er ein Funksignal aus?

Das kann ich nicht sagen, da die Türen nicht öffnen vermutlich nicht 
mehr, der Zweitschlüssel funktioniert noch.

> Die LED leuchtet auch nicht, wenn gedrückt?

Richtig, keinerlei LED Reaktion, egal welchen Knopf ich drücke. Aber er 
versucht wohl irgendwas zu machen, da ich ja dann kurz den Takt am 
Resonator sehe.

Die eigentliche Funkfrequenz von 433.92 MHz wird wohl mit dem EPCOS R707 
erzeugt. Aber ich glaube so weit kommt der Schlüssel bei mir garnicht 
erst.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Markus M. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Hast du einen Wanzenfinder o.ä.?
>
> Nein, mit HF habe ich normalerweise nichts am Hut ;-)

So ein Ding für 10EUR vom freundlichen Chinesen sollte in keiner 
Werkzeugkiste fehlen.
Hat mir in anderen Fällen schon sehr geholfen.

von michael_ (Gast)


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Markus M. schrieb:
> der Zweitschlüssel funktioniert noch.

Ist das auch ein Funkschlüssl?

von Markus M. (adrock)


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michael_ schrieb:
> Markus M. schrieb:
>> der Zweitschlüssel funktioniert noch.
>
> Ist das auch ein Funkschlüssl?

Ja, aber der wird aktiv verwendet und ich würde ihn nur ungerne 
auseinander nehmen. Wollte damit nur sagen, dass es nicht am Fahrzeug 
liegt. Wenn die LED nichtmal blinkt, würde ich sagen der Controller / 
ASIC auf dem Board hat irgendein Problem. Vlt. ist er auch einfach 
kaputt, dann hilft sowieso nix mehr.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Nach meinem Verständnis müsste ich doch an beiden Seiten des Resonators
> einen Takt/Signal sehen, oder?
Bei Batterieanwendungen ist meist nur sehr wenig Energie unterwegs. Dein 
Oszitastkopf stellt da schon zu viel Belastung dar.

Ich würde mal an dem "Ende", wo du nichts mehr siehst, einen 2MHz-Takt 
einspeisen (über einen 1k-Widerstand).

von Harald A. (embedded)


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Ganz doofe Idee: Batterie okay? Ich hatte mal einen Funkschlüssel, der 
nicht mehr ging innerhalb der Garantiezeit. Dachte mir, nach so kurzer 
Zeit kann es eigentlich noch nicht die Batterie sein. Neue Batterie 
genommen, geht immer noch nicht. Neue Batterie vorsichtshalber gemessen, 
3V, war okay. Alte Batterie war übrigens auch bei vollen 3V. Also ab zum 
Händler. Der nahm ebenfalls eine Batterie aus seinem Bestand trotz 
meines Hinweises, dass das schon geschehen sei. Und siehe da, es ging 
wieder. Ziemliche Blamage, nicht weiter mit beschäftigt.

1 Jahr später wieder Batterie leer, KESSY zieht offensichtlich gut 
Strom. Wieder ne neue Batterie genommen, geht wieder nicht. Batterie 
gemessen, doch diesmal unter 10..20mA Last. Und siehe da, Batterie doch 
nicht so gut.
Habe mir dann eine gute frische Markenzelle gekauft (die aus der 
Schublade waren low-cost) und siehe da, es funktioniert.

Aus den weiteren Untersuchungen ist mir klar geworden, dass die low-cost 
Teile vlt. in Teelichtern eine ganz passable Figur machen, es aber doch 
einen Unterschied zu guten Markenbatterien gibt.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Stimmt. CR2032 unter 3V sofort gegen frische Varta od. Markenbatterie 
tauschen. Neue CR2032 od. CR2025 haben etwas mehr als 3V.

von Harald A. (embedded)


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oszi40 schrieb:
> Stimmt. CR2032 unter 3V sofort gegen frische Varta od.
> Markenbatterie
> tauschen. Neue CR2032 od. CR2025 haben etwas mehr als 3V.

Ja, so kannte ich das auch. Allerdings hatten alle im obigen Text 
erwähnten Batterien knapp über 3V (vor dem Belastungstest). Bei 2,8V 
Leerlauf hätte ich sofort auf leer getippt. Die „neue“ No-Name Zelle vom 
Grabbeltisch funktionierte auch nicht, trotz >3V.

Auf der anderen Seite könnte man auch von einem Design fail sprechen, 
wenn die Elektronik so ausgelegt ist, dass man nur „hochstromfähige“ 
CR2032 verwenden darf. Was sich ja auch genau genommen an der kurzen 
Lebensdauer zeigt. Ich hatte auch schon Funkschlüssel, wo erst nach 
5..10 Jahren ein Wechsel erforderlich wurde.

: Bearbeitet durch User
von Matthias B. (turboholics)


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Hi!

Es ist normal, dass die VW Funkschlüssel gern mal sterben, speziell wenn 
sie öfter mal runterfallen. Ist die Zeit nicht wert, die reparieren zu 
wollen.

Bei Klappschlüsseln:
Solange der Zweitschlüssel noch geht: Ersatz besorgen, Teilenummer steht 
seitlich im Gehäuse. Bei Gebrauchten noch den Schlüsselbart umd den 
Transponder der WFS umbauen, Fernbedienung anlernen, fertig. 20min 
Arbeit.

VG
Matthias

von oszi40 (Gast)


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Matthias B. schrieb:
> Ist die Zeit nicht wert, die reparieren zu wollen.

Naja, neuer Schlüssel kpl. kostete 117€ +anlernen (was verschieden ist).
Nicht nur bei VW gibt es Kummer mit Schlüsseln und CR2032.

von michael_ (Gast)


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Deine Platine sieht aber anders aus als die, welche ich hier habe.
Und auch wie man sie sonst findet.
Komisch.

Ist der Schlüssel von außen wie der andere?

Blöde Frage.
Ist die Batterie richtig rum drin?

von Markus M. (adrock)


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Ich speise ihn von meinem Labornetzteil, da mir das Hantieren mit der 
Batterie zu umständlich war. Daran kann es also nicht liegen.

Hatte jetzt die Probe jetzt mal auf x10 gestellt, und siehe da :-), 
damit konnte ich dann tatsächlich auch auf der anderen Seite des 
Resonators das Signal messen und der Takt ist auch solange stabil da wie 
man die Taste drückt. Also liegt es wohl nicht am Resonator.

Ich vermute dann das der ASIC kaputt ist, ansonsten ist ja auf der 
Platine nicht viel drauf.

Zu meiner Schlüsselplatine findet man aber unter der C00114A Nummer 
sowohl hier im Forum einen Thread als auch spärlich etwas im Internet.

Naja, war ein Versuch wert...

: Bearbeitet durch User
von Matthias B. (turboholics)


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oszi40 schrieb:
> Matthias B. schrieb:
>> Ist die Zeit nicht wert, die reparieren zu wollen.
>
> Naja, neuer Schlüssel kpl. kostete 117€ +anlernen (was verschieden ist).
> Nicht nur bei VW gibt es Kummer mit Schlüsseln und CR2032.

Gebrauchter Schlüssel ab 15€. Da kann man sich auch mal einen mehr 
hinlegen.
Und Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag: Transponder und Bart muss man 
nichtmal umbauen, sind ja im vorderen separaten Teil des Schlüssels.

VG
Matthias

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Matthias B. schrieb:
> Gebrauchter Schlüssel ab 15€.

Auch Nachbauten.

Aber Fragen bleiben.
Gehört der Schlüssel zur Erstausstattung?
Da der hier liegende definitiv zur Erstausstattung gehört und anders 
aussieht, habe ich Zweifel.
Und es gibt da nicht zwei Funkschlüssel, sondern nur einen mit Funk und 
einen ohne Funk.
War zu der Zeit Standard.

Funktioniert der Schlüssel zum aufschließen und zum fahren?

Hat er überhaupt mal funktioniert?

von Matthias B. (turboholics)


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Kurze Zeit gab es auch mal Funkschlüssel, welche nicht klappbar waren. 
Aussehen ähnlich "normale" Schlüssel, nur dickerer Kopf. Da gibts mWn 
keinen brauchbaren Ersatz (außer direkt VW oder Platinen umbauen), da 
der Schlüsselbart Teil des Gehäuses ist.
Da müsste man einen Klappschlüssel mit passender Frequenz suchen und 
probieren ob man die FFB anlernen kann, anschließend nen Schlüsseldienst 
finden der einen Bart nachfräsen kann.

Alternativlösung: nachrüst-FFB verbauen und aus der originalen FFb die 
Batterie raus.

VG
Matthias

von Markus M. (adrock)


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Der von meiner Nachbarin gehörte angeblich zur Erstausstattung, sieht so 
aus wie die hier:

https://a.allegroimg.com/s1024/0c2c09/a656e7c34c91875f52cd0478d826

Oben wird dann noch ein Gehäuseteil mit dem Bart und Transponder 
aufgesteckt. Er ist nicht klappbar, der zweite Schlüssel sieht identisch 
aus und er hat mal funktioniert :-)

: Bearbeitet durch User
von Matthias B. (turboholics)


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Glück gehabt, das sind die "Zwischenmodelle", schon zweiteilig aber noch 
nicht klappbar.
Such am FB-Teil nach der Teilenr und bestell gebrauchten Ersatz.

VG
Matthias

von michael_ (Gast)


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Gibt es als Nachbau für 15EUR.
Den Bart fräst jeder Schlüsseldienst.
Beim Transponder ist Vorsicht geboten.
Ist nicht das übliche Mini-Brikett, sondern sieht wie eine Glasdiode 
aus.
Wenn man das alte Ding repariert, braucht es kein anlernen.

Beitrag #7308245 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas R. (thomasr)


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Matthias B. schrieb:
>
> Es ist normal, dass die VW Funkschlüssel gern mal sterben, speziell wenn
> sie öfter mal runterfallen. Ist die Zeit nicht wert, die reparieren zu
> wollen.
>
Ich lach mich weg! Wir haben die Kollegen der Entwicklung von 
Funkschlüsseln immer belächelt weil die allen Ernstes im Auge des 
Treppenhauses einen "Fallschacht" aus KG Rohren aufgebaut hatten. Die 
kompletten Schlüssel mussten mehrmals aus 8m Höhe den Sturz auf Beton 
überleben.

Diese Schlüsseltypen waren aber nicht für VW; vielleicht hätten die 
besser bei uns gekauft :-))

von Markus M. (adrock)


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Ich habe das übrigens aufgegeben den Fehler zu finden.

Ich konnte sehen, dass der ASIC an einem Ausgang irgendwelche Signale 
gesendet hat. Was ich aber nicht verstanden habe, warum die LED nicht 
leuchtet dabei (das sollte sie eigentlich, auch wenn das Auto nicht in 
der Nähe ist).

Am Resonator lag es auf jeden Fall nicht so wie es aussieht.

Ich hätte ja nochmal versucht den Schlüssel anzulernen, dafür ist 
allerdings lt. Handbuch die mechanische Betätigung des Schließzylinders 
am Auto notwendig, leider wurde dieser entfernt XD

von Matthias B. (turboholics)


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Hi!

Die Blindkappe außen an der tür kann man mkt wenigen Handgriffen 
entfernen, danach die Schlossmechanik mit schraubendreher betätigen.

VG

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