Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kontaktzange 32 Pin EPROM?


von Thomas H. (storebro)


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Hallo zusammen,

ich muss bei einer sehr alten Maschine (knapp 30 Jahre alt) ein paar 
EPROMs sichern.
Es handelt sich um einen M27C2001-12FI mit 32 Pins.
Die originalen EPROMs sind schon gesockelt, aber ich bringe die EPROMs 
ums verrecken nicht aus dem Sockel, ohne, dass ich Angst haben muss, 
dass jeden Moment das Board bricht.
OK, zweiter Versuch, EPROM samt Sockel auslöten mit einer Vacuum 
Entlötstation. Alle Pins sind zu 100% frei vom Lot, aber ich bringe den 
verdammten Sockeln einfach nicht vom Board.
Mir ist das alles unerklärlich........

Ich wollte deswegen hier fragen, ob es für solche EPROMS auch solche 
Kontaktzangen gibt? Ich habe Google schon bemüht, aber leider nichts 
gefunden.

Die letzte Möglichkeit wäre, jeden Pin vom EPROM mittels Flachbandkabel 
abzugreifen. Diese Lötarbeit möchte ich mir aber ehrlich gesagt 
sparen......... :-(


Danke für eure Zeit.

Thomas

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:

> ich muss bei einer sehr alten Maschine (knapp 30 Jahre alt) ein paar
> EPROMs sichern.
> Es handelt sich um einen M27C2001-12FI mit 32 Pins.
> Die originalen EPROMs sind schon gesockelt,

https://www.bernstein-werkzeuge.de/fileadmin/Datenbank/01_Artikelbilder_aktuell_WEB/2-126-b01-abloethebel-desoldering-lever-0-7-2-0-mm.jpg

Damit das Eprom vorsichtig aus dem Sockel hebeln. (Links ein bisschen, 
Rechts ein bisschen, Links...)
Muß halt etwas Platz sein.

Es gibt billige Greifer für DIP Käfer, hat man aber wenig Gefühl beim 
Herausziehen und verbiegt leicht dei Pins.
https://www.reichelt.de/de/en/ic-gripper-for-24-to-40-pin-ics-mic-06-p12072.html?r=1

Gibt es auch in professionell, habe ich aber noch nie benutzt, daher 
keine Wertung. (Für den Preis muss es ja eigentlich ..)
https://www.pkelektronik.com/pul-ic-24-28-ic-greifer.html

> OK, zweiter Versuch, EPROM samt Sockel auslöten [...]
> Mir ist das alles unerklärlich........

Mir auch, wie man auf die Idee kommen kann ICs mit dem Sockel 
auszulöten...

Uwe

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Die originalen EPROMs sind schon gesockelt, aber ich bringe die EPROMs
> ums verrecken nicht aus dem Sockel, ohne, dass ich Angst haben muss,
> dass jeden Moment das Board bricht.

Zeig doch bitte mal ein Bild dieser Sockel. Sind das vielleicht Sockel 
mit Verriegelung?

von Peter N. (alv)


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Vor Ewigkeiten gab es Kontaktzangen, die man auf 40pol-DIL aufsetzen 
konnte.
Die sollten für 32pol auch funktionieren.

Aber ich hatte noch nie ein IC, das ich nicht aus seinem Sockel 
rausbekommen habe (wenn auch mitunter durch opfern des Sockels).

von Thomas H. (storebro)


Angehängte Dateien:

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Für mich sieht das wie ein ganz normaler 0,20€ Sockel aus.
Trotzdem, die Karte biegt sich, aber nichts tut sich.

@Uwe
Ja, dass macht man normalerweise auch nicht. Ich habe es nur versucht, 
um danach den Speicher "samt Sockel" in den Prommer zu packen, damit ich 
die Soft auslesen kann. Danach wären neue Sockel verlötet worden und 
neue Speicher gebrannt/eingesetzt worden.
Ich muss hier sehr vorsichtig sein. Weder gibt es Ersatzteile noch 
Software.



Thomas

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Für mich sieht das wie ein ganz normaler 0,20€ Sockel aus.
> Trotzdem, die Karte biegt sich, aber nichts tut sich.

Das sind "stinknormale" Sockel mit gedrehten Kontakten. Da sitzen die 
Eproms mit ihren vielen Pins schon fest drin. Ist normal, soll ja auch.
Schieb einen kleinen Schraubendreher zwischen Sockel und Eprom und 
hebele etwas. Es wird einen (ganz) kleinen "Ruck" geben (Losbrechmoment) 
und das Eprom bewegt sich. Dann nochmal von der anderen Seite.
Teste das Verfahren evtl. mit dem kleinen IC, das ließe sich ersetzen 
falls du es kaputtmachst, ist verm. ein Bustreiber.

Nach dem Motto: Gewaltig ist des Schlossers Kraft wenn er mit 
Verläng(e)rung (Hebel) schafft ;-)

Natürlich hat man Schiß wenn da eine teuere Produktionsmaschine dran 
hängt, kann ich nachvollziehen.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Sieht nach gedrehten Sockeln aus. Auslöten ist bei Durchkontaktierungen 
schon problematisch.

Aber es das IC sollte sich problemlos aus solchen Sockeln entfernen 
lassen.

Hast du denn mit einem Flachschraubendreher zwischen Sockel und Platine 
gehebelt, anstatt zwischen Sockel und Eprom?

von ACDC (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Natürlich hat man Schiß wenn da eine teuere Produktionsmaschine dran
> hängt, kann ich nachvollziehen.

Ich kann es nicht nachvollziehen.

Nach 30 Jahre ist das Ding 2 bis 3 mal abgeschrieben.

Um welche Maschine handelt es sich?

von Mario M. (thelonging)


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von Thomas H. (storebro)


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OK, danke für die Tipps Leute.

Ich werde es folgendermaßen probieren:
Stiftleiste an die überstehenden Pins löten (sollte relativ schnell 
gemacht sein), von der Stiftleiste in den Prommer, auslesen.
Erst dann werde ich weitere Versuche starten um die Speicher vom Sockel 
zu trennen.

@ACDC
Ist eine CNC Drehmaschine.
Ja, ein Lohnfertiger tauscht seine Maschinen spätestens nach 10 Jahren.
Bist du jedoch kein Lohnfertiger, so wie ich, stellst du dir sicher 
nicht alle 10 Jahre eine Maschine im Wert eines halben Einfamilienhauses 
in die Werkstatt, nur um deinem Hobby etwas nachgehen zu können.
Ich habe die Maschine für einen vernünftigen Preis erstanden und 
mechanisch neu aufgebaut. Bzgl. Steuerung bin ich gerade an der 
Datensicherung dran, damit ich im Fall der Fälle nicht mit leeren Händen 
dastehe.
Die Maschine ist in einem guten Zustand, läuft und macht immer noch eine 
saubere Arbeit. Es gibt keinen Grund, sich von dieser zu trennen.

Danke Leute ;-)

Thomas

: Bearbeitet durch User
von Kobtrollampenkontrollör (Gast)


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Zu früheren Zeiten habe ich durchaus Mal ein paar Pins IN den Sockeln 
fresthelötet. So bei Problemkunden, nur um sicherzugehen das ich 
Manipulationen erkennen kann.  Danach hat der Kunde 2 Mal von sich aus 
eine neue Steuerung gekauft (ohne zu meckern) und vor allem ohne das ich 
da zum Service hin musste und jemand uns für die unerklärlichen Ausfälle 
verantwortlich machen wollte, die sich eigentlich nur durch Manipulation 
erklären ließen......

von Uwe B. (uwebre)


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ACDC schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Natürlich hat man Schiß wenn da eine teuere Produktionsmaschine dran
>> hängt, kann ich nachvollziehen.
>
> Ich kann es nicht nachvollziehen.
>
> Nach 30 Jahre ist das Ding 2 bis 3 mal abgeschrieben.

Oh, ein BWL-Student mit Aktenköfferchen :-(

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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Peter N. schrieb:
> Hast du denn mit einem Flachschraubendreher zwischen Sockel und Platine
> gehebelt, anstatt zwischen Sockel und Eprom?

Was auch eine ganz schlechte Idee wäre weil dann die Leiterbahnen von 
der Bestückungsseite an dem Sockel hängen.

Die Kelche der gedrehten Kontakte liegen oben auf den Lötaugen auf und 
"kleben" noch mit Lötzinn auf dem Ring.
Die einzige Möglichkeit ohne spezielles Werkzeug den Sockel zu entfernen 
ohne die Leiterplatte zu zerstören ist die Kontakte mit Pucksäge oder 
Dremel abzusägen und dann einzeln herauszuziehen.

Aber warum will man ausgerechnet den freundlicherweise verbauten Sockel 
entfernen?

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Ich werde es folgendermaßen probieren:
> Stiftleiste an die überstehenden Pins löten (sollte relativ schnell
> gemacht sein), von der Stiftleiste in den Prommer, auslesen.
> Erst dann werde ich weitere Versuche starten um die Speicher vom Sockel
> zu trennen.

Es sind Sockel verbaut damit man die Eproms herausnehmen und tauschen 
kann. Der Hersteller hätte sich die Sockel ja sonst auch sparen können. 
Warum meinst du da irgendwelche wirren Klimmzüge veranstalten zu müssen?

Was macht denn der Rest der Schaltung bei deinem Abenteuer? Meldet sich 
eventuell das zweite Eprom zwischendurch weil z.B. sein CE- und 
OE-Eingang irgendwo potentiallos herumhängt? Der Bustreiber?

Du kannst die Eproms mit einem Schraubendreher einfach heraushebeln. 
Dazu sind sie gesockelt. Wenn du dich das nicht traust geh mit dem Modul 
zu einer Firma die mit Elektronik vertraut ist.
Wenn du deinen "Standort" mitteilst findet sich möglicherweise auch ein 
hilfsbereiter Forist der dir die Dinger eben herauszupft.

Es gibt bei Youtube Videos wo das Tauschen eines Eproms mit der 
Schraubendreherhebelmethode gezeigt wird. Vieleicht hilft dir das auch 
weiter.


Uwe

von Bärentatz (Gast)


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Vorne am Anschlussstecker kannst du bis auf CS oder OE alle Signale 
abgreifen. CS und oder OE legst du per Signal direkt an. Vorher 
entfernst du das kleine IC auf dem Board.
Genauso kannst du über ein ähnliches Vorgehen neue Speicher Huckepack 
drauf löten. /CS und /OE der alten Eproms geeignet abknipsen, auf VCC 
und die neuen dann passend verdrahten.

von Joachim B. (jar)


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Uwe B. schrieb:
> Du kannst die Eproms mit einem Schraubendreher einfach heraushebeln.

hatten schon 2 Leute geschrieben, der TO ignoriert das.

von michael_ (Gast)


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Bärentatz schrieb:
> Genauso kannst du über ein ähnliches Vorgehen neue Speicher Huckepack
> drauf löten. /CS und /OE der alten Eproms geeignet abknipsen, auf VCC
> und die neuen dann passend verdrahten.

Absoluter Käse!

Wer einen EPROM nicht binnen 1/2 Minute nicht aus der Fassung kriegt, 
sollte auch die Finger von weiteren Schritten nehmen!
Sich einen alten Sack suchen, der damit umgehen kann.

ACDC schrieb:
> Ich kann es nicht nachvollziehen.
>
> Nach 30 Jahre ist das Ding 2 bis 3 mal abgeschrieben.
>
> Um welche Maschine handelt es sich?

Du hast keine Ahnung von Industriemaschinen!

von Rentner Ost (Gast)


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michael_ schrieb:
> Sich einen alten Sack suchen

Bitte keine Altersdiskriminierung!

von Peter N. (alv)


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Uwe B. schrieb:
> Die Kelche der gedrehten Kontakte liegen oben auf den Lötaugen auf und
> "kleben" noch mit Lötzinn auf dem Ring.
> Die einzige Möglichkeit ohne spezielles Werkzeug den Sockel zu entfernen
> ohne die Leiterplatte zu zerstören ist die Kontakte mit Pucksäge oder
> Dremel abzusägen und dann einzeln herauszuziehen.

Es gibt noch eine andere Möglichkeit:
Vorausgesetzt, das IC ist aus dem Sockel, dann kann man den Kunststoff 
mittels Seitenschneider/Cuttermesser entfernen und die Fassungspins 
einzeln auslöten.
Die einzelnen Pins kann man dann sogar wiederverwenden.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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ACDC schrieb:
> Nach 30 Jahre ist das Ding 2 bis 3 mal abgeschrieben.

Offenbar hast Du nicht ansatzweise verstanden, was eine Abschreibung im 
kaufmännischen Sinne bedeutet. Das ganze hat ziemlich wenig mit der 
tatsächlichen technischen Nutzbarkeit nach erfolgter Abschreibung zu 
tun, sondern nur mit einem kaufmännischen Wertverlust und der 
Möglichkeit, diesen steuerlich geltend zu machen. Und hierfür werden 
eben entsprechende Steuertabellen herangezogen, die zwar eine grobe 
Richtschnur bieten, aber im Einzelfall nicht unbedingt passen. Gerade 
Kleinwerkzeuge, die steuerlich sofort abgeschrieben werden können, 
halten oft ewig. Oder wer schmeißt seinen völlig funktionsfähigen Hammer 
oder Schraubstock schon nach einem Jahr weg? Niemand. Solch ein Teil 
hält locker zehn- oder fünfzigmal so lange wie bei der Abschreibung 
angenommen. Früher waren hingegen die Abschreibungszeiträume für PCs mit 
fünf Jahren eigentlich viel zu lang angesetzt, da der 
Produktivitätsverlust oder gar ein technischer Ausfall viel schneller 
eintrat. Heutzutage passen die fünf Jahre für allgemeine Büroanwendungen 
aber doch ganz gut.

Bei selten genutzten Maschinen oder Werkzeugen kommt es sogar im 
geschäftlichen Umfeld nicht immer darauf an, den neuesten und 
produktivsten Typ einzusetzen. Da kann es wichtiger sein, alle fünf 
Jahre, wenn man das Teil dringend benötigt, das Teil sofort zur 
Verfügung zu haben statt dann erst ein aktuelles Gerät anzuschaffen oder 
einen externen Fertiger oder Dienstleister zu beauftragen.

Und bei privater Nutzung spielen Abschreibungszeiträume eh keine 
wirkliche Rolle.

von alter Sack (Gast)


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Rentner Ost schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Sich einen alten Sack suchen
>
> Bitte keine Altersdiskriminierung!

Die 'alten Säcke' können sowas noch, was sich die jungen Grünspunde 
nicht mehr trauen

von michael_ (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> ACDC schrieb:
>> Nach 30 Jahre ist das Ding 2 bis 3 mal abgeschrieben.
>
> Offenbar hast Du nicht ansatzweise verstanden, was eine Abschreibung im
> kaufmännischen Sinne bedeutet. Das ganze hat ziemlich wenig mit der
> tatsächlichen technischen Nutzbarkeit nach erfolgter Abschreibung zu
> tun, sondern nur mit einem kaufmännischen Wertverlust und der
> Möglichkeit, diesen steuerlich geltend zu machen. Und hierfür werden
> eben entsprechende Steuertabellen herangezogen, die zwar eine grobe
> Richtschnur bieten, aber im Einzelfall nicht unbedingt passen.

Natürlich.
Nach dieser Zeit steht es mit 1EUR zu buche und ist steuerlich nicht 
mehr relevant.


> Kleinwerkzeuge, die steuerlich sofort abgeschrieben werden können,
> halten oft ewig. Oder wer schmeißt seinen völlig funktionsfähigen Hammer
> oder Schraubstock schon nach einem Jahr weg? Niemand.

Bist du nicht gewerblich unterwegs?
Dann solltest du wissen, dass es Arbeitsmittel sind. Die nicht 
abgeschrieben werden.
Abgeschrieben werden nur Grundmittel mit einer gewissen Höhe.
Ein Schraubstock gehört sicher nicht dazu.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich würde mit einer breiteren Klinge, z.B. Taschenmesser unter das Eprom 
fahren. Schlimmstenfalls reißen Pins in der Fassung ab, die Fassung kann 
man anschließend erst zerfleddern und dann die Stifte einzeln auslöten.
Am Eprom kann man den Pin durch ein Stückchen Draht ersetzen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Bist du nicht gewerblich unterwegs?

Exakt.

Man merkt aber schon an Deiner Begriffswahl, dass Du nicht 
unternehmerisch tätig bist. Der Begriff "Grundmittel" stammt aus der 
DDR-Planwirtschaft und wird heutzutage ausschließlich im ÖD, 
insbesondere Hochschulen und Forschungseinrichtungen, zur Abgrenzung 
gegenüber Drittmitteln verwendet. Hierbei geht es aber um den Etat und 
nicht um die damit angeschafften Wirtschaftsgüter.

> Dann solltest du wissen, dass es Arbeitsmittel sind. Die nicht
> abgeschrieben werden.

Falsch. Arbeitsmittel bis maximal 800 EUR netto können im 
Wirtschaftsjahr sofort in voller Höhe abgeschrieben werden. Alternativ 
kann man sie aber auch über mehrere Jahre gemäß der 
Abschreibungstabellen usw. abschreiben. Oberhalb von 800 netto werden 
sie immmer über mehrere Jahre abgeschrieben. Sie gehören auch zum sog. 
Anlagevermögen.

Warenbestände, Kassenbestand, Forderungen, Verbindlichkeiten usw. 
gehören hingegen zum Umlaufvermögen und werden im Allgemeinen nicht 
planmäßig abgeschrieben. Jedoch müssen bei bilanzierenden Unternehmen 
außerplanmäßig Wertberichtigungen vorgenommen werden, die teilweise 
ähnlich wie Abschreibungen sind. Aber auch Wertzuwächse werden hierbei 
berücksichtigt, wenn z.B. die aktuellen Einkaufspreise gestiegen sein 
sollten.

> Abgeschrieben werden nur Grundmittel mit einer gewissen Höhe.
> Ein Schraubstock gehört sicher nicht dazu.

Falsch. Ein Schraubstock im Wert von maximal 800 EUR netto wird sofort 
abgeschrieben.

Die von Dir oben herbeigeschwurbelte Abschreibung auf einen Euro 
Restwert bedeutet nur, dass Arbeitsmittel weiterhin in der Bestandsliste 
des Anlagevermögens geführt werden (müssen). Ein gut abgehangenes 
Labormultimeter ist doch ein hervorragendes Gerät, dessen 
Drifteigenschaften sich im Laufe der Zeit sogar verbessern. Trotzdem 
wird es kaufmännisch im Laufe weniger Jahre abgeschrieben. Es fallen 
jedoch weiterhin Kosten für die Kalibrierung an. Ohne einen Verbleib im 
Anlagevermögen könnten diese Kosten keinem Arbeitsmittel zugeordnet 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Andreas S. schrieb:
> Die von Dir oben herbeigeschwurbelte Abschreibung auf einen Euro
> Restwert bedeutet nur, dass Arbeitsmittel weiterhin in der Bestandsliste
> des Anlagevermögens geführt werden (müssen).

Mit diesen abgeschriebenen und (hoffentlich bezahlten, wobei das nicht 
zwangsläufig im Zusammenhang steht) Maschinen fängt bei mittelständigen 
Betrieben das Geldverdienen oft erst richtig an.
So wird beispielsweise die nach 8 Jahren abgeschriebene manuelle 
Drehmaschine in der Instandhaltung bei artgerechter Haltung noch weitere 
30 jahre ihren Dienst verrichten.
Eine Meuser, Weiler, Deckel, Maho, Altendorf, Martin - Maschinen aus 
diesen Familien arbeiten oft längere Jahre als der zuständige 
Finanzbeamte ;-)

Allerdings, je mehr Elektronik diese Maschinen steuert umso kürzer ist 
leider die Lebensdauer (.. der man dieser Maschine in der Produktion 
vertraut)

Uwe

von Georg (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> So wird beispielsweise die nach 8 Jahren abgeschriebene manuelle
> Drehmaschine in der Instandhaltung bei artgerechter Haltung noch weitere
> 30 jahre ihren Dienst verrichten.

Ja, aber was soll der BWLer in dieser Zeit machen? Er ist dann ja 
überflüssig, wenn nichts mehr abgeschrieben wird.

Ich habe jahrzehntelang gestritten mit Steuerberatern usw. die mir 
einreden wollten, man müsse alles abgeschriebene sofort verschrotten und 
am Jahresnede müsste man Schreibtische kaufen, die niemand braucht, weil 
so Steuern gespart würden.

Die Realität ist: erst eine abgeschriebene Maschine verdient so richtig 
Geld.

Georg

von Uwe B. (uwebre)


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Georg schrieb:
> Ja, aber was soll der BWLer in dieser Zeit machen? Er ist dann ja
> überflüssig, wenn nichts mehr abgeschrieben wird.

Wenn man ihm freie Hand lässt wird er nicht nur die abgeschriebene 
Drehmaschine verkaufen sondern die ganze Instandhaltungsabtilung 
aussourcen...

Uwe

von Hotte B. (Gast)


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Die ganze BWL-Wichse mal beiseite -- hat der Typ es denn endlich 
geschafft, das EPROM aus dem Sockel zu bekommen?

von Joachim B. (jar)


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Hotte B. schrieb:
> hat der Typ es denn endlich
> geschafft, das EPROM aus dem Sockel zu bekommen?

er will es doch noch gar nicht

Thomas H. schrieb:
> Ich werde es folgendermaßen probieren:
> Stiftleiste an die überstehenden Pins löten (sollte relativ schnell
> gemacht sein), von der Stiftleiste in den Prommer, auslesen.
> Erst dann werde ich weitere Versuche starten um die Speicher vom Sockel
> zu trennen.

ja auch der komplizierteste Versuch muss nicht funktionieren!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Die von Dir oben herbeigeschwurbelte Abschreibung auf einen Euro
>> Restwert bedeutet nur, dass Arbeitsmittel weiterhin in der Bestandsliste
>> des Anlagevermögens geführt werden (müssen).
>
> Mit diesen abgeschriebenen und (hoffentlich bezahlten, wobei das nicht
> zwangsläufig im Zusammenhang steht) Maschinen fängt bei mittelständigen
> Betrieben das Geldverdienen oft erst richtig an.

Genau das ist ja auch meine Aussage.

> So wird beispielsweise die nach 8 Jahren abgeschriebene manuelle
> Drehmaschine in der Instandhaltung bei artgerechter Haltung noch weitere
> 30 jahre ihren Dienst verrichten.

So wie auch der sofort abgeschriebene Schraubstock noch locker fünfzig 
Jahre hält.

von Thomas H. (storebro)


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Hallo zusammen,

sorry, dass ich mich jetzt erst melde. Ich kam leider nicht dazu, mich 
meinem Hobby zu widmen.

Ich habe nicht mehr probiert, die Eproms aus dem Sockel zu bringen. 
Stattdessen habe ich mich der Sicherung der Software gewidmet. Ich habe 
ganz einfach die Pins verlängert, um Kontakt zum Prommer zu bekommen. 
Hat ganz gut funktioniert.


Thomas

von Immerhin (Gast)


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Immerhin, löten scheint er zu können.

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Ich habe
> ganz einfach die Pins verlängert, um Kontakt zum Prommer zu bekommen.
> Hat ganz gut funktioniert.

Mit ein wenig Glück hast du sogar den Inhalt des einen jeweiligen 
Eproms ausgelesen, mit dem Adressdecoder mit offenen Eingängen dabei.

Apropos Adressdecoder, funktioniert der noch nachdem der Eprommer seine 
Ausgänge bestromt hat?

Ziemlich krank was du veranstaltest.

Uwe

von Thomas H. (storebro)


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Uwe B. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Ich habe
>> ganz einfach die Pins verlängert, um Kontakt zum Prommer zu bekommen.
>> Hat ganz gut funktioniert.
>
> Mit ein wenig Glück hast du sogar den Inhalt des einen jeweiligen
> Eproms ausgelesen, mit dem Adressdecoder mit offenen Eingängen dabei.
>
> Apropos Adressdecoder, funktioniert der noch nachdem der Eprommer seine
> Ausgänge bestromt hat?
>
> Ziemlich krank was du veranstaltest.
>
> Uwe

Danke für die Blumen........
Ob die ausgelesenen Daten tatsächlich funktionieren, kann ich in ca. 2 
Wochen sagen. Ich habe mittlerweile die Ersatzteilnummer des Moduls 
herausgefunden und ein gebrauchtes zu einem Spotpreis bei Ebay 
geschossen.
Auf diesem werde ich die soeben gebrannten EPROMS testen.


Thomas

von HildeK (Gast)


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Ich hätte erstens versucht, mal die Schaltung aufzunehmen - ist ja nicht 
besonders umfangreich.
Und dann hätte ich den 7400 (wenn ich es recht erkennen kann) aus seinem 
Sockel gezogen. Dessen Ausgänge treiben mit großer Wahrscheinlichkeit 
Pins an den PROMs.

Dass die PROMs nicht herausziehbar sind könnte auch daran liegen, dass 
die jemand mit ein, zwei Lötung im Sockel gesichert hat. Weil vielleicht 
die Maschine Vibrationen hat oder warum auch immer.
Auch wenn es mehr als unlogisch klingt ... 😉

von Thomas H. (storebro)


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@HildeK
Nein, einzelne Pins sind nicht mit dem Sockel verlötet.
Ich habe eben nochmals mit allen möglichen Werkzeugen probiert, die 
Speicher aus dem Sockel zu bekommen, weil ich mittlerweile an meinen 
Fertigkeiten zweifle......absolut keine Chance. Es rührt sich gar 
nichts, außer, dass ich den Kunststoff vom Sockel "verdränge"......
Ich belasse es jetzt einfach dabei. Vielleicht muss es so sein.

Das bei Ebay bestellte Zusatzmodul wird "ohne" Speicher geliefert. Eine 
Hürde weniger...... ;-)
In jenes stecke die frisch gebrannten Speicher, welches als Backup (der 
Supergau wird vermutlich niemals eintreten.....aber, haben ist besser 
als brauchen!) nach dem Test eingelagert wird.

Angehängt ein paar Bilder. So schaut das Teil im "vollständigen" Zustand 
aus. Um das eigentliche Modul wird bei Auslieferung vom Hersteller eine 
gelbe Schutzhülle verbaut, welche bei mir fehlt. Auf diesem steht auch 
die Teilenummer, welche mir bis dato unbekannt war.


Thomas

von Thomas H. (storebro)


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Hi Leute,

ich habe heute das Fanuc OMM Modul erhalten.
Die originalen Eproms waren in diesem Modul nun doch noch verbaut, 
ließen sich aber problemlos ziehen und gegen die von mir neu gebrannten 
ersetzen.
Die Steuerung fährt ohne Fehler hoch und es wird auch das Modul mit der 
richtigen Softwarenummer erkannt.
Es scheint wohl alles geklappt zu haben, auch wenn es für manche User 
nicht ganz der richtige Weg war.
Wichtig für mich ist nur, dass ich ein Backup in der Schublade liegen 
und die dazugehörige Software gesichert habe.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die Ihre Zeit für mich geopfert 
haben.


Thomas

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