Bei meinem Nachbarn war gestern eine Dachdeckerei zugange mit einem kleinen Kran. Einer der Männer hatte eine Fernsteurung als Bauchbinde um. Solange die da an der Maloche waren gingen bei mir nachweislich die Rollomotoren nicht. Es sind gute von Rademacher. Als die Leute wieder weg waren ging alles wie früher. Hat so ein Kran aus Sicherheitsgründen eine Art Störsender der andere Funker im Umkreis platt macht? Könnte ich mir gut vorstellen da es sicherheitswichtig ist das der geht.
Benedikt L. schrieb: > Hat so ein Kran aus Sicherheitsgründen eine Art Störsender der andere > Funker im Umkreis platt macht? Die Kransteuerung kommuniziert einfach permanent bidirektional. Reicht das sie 'Deinen' Kanal so häufig belegt das die Rolladen nicht mehr gehen. Benedikt L. schrieb: > gute von Rademacher Du meinst 'teure'. Ob die gut sind hat damit nicht so viel zu tun. 'Gute' hätten einen Kanalwechsel auf ein ungestörtes Band initiiert. Ein wenig oversized für so eine Rolladensteuerung.
Nein, die Empfänger Deiner "guten" Rolladenantriebve sind wahrscheinlich auch nur einfache Pendelempfänger bzw. fertige RX-Module mit solchen. Die werden halt von dem Signal der Kran-Fernbedienung nebenan zugestopft und können solange Deine Rolladen-Fernbedienung nicht mehr dekodieren. Gruß... Bert
Da scheint es noch mehr wie Krane zu geben. Es gibt Tage, da krieg ich meine Karre mit dem Funkschlüssel zu Hause nicht auf oder nicht zu. Keine Chance - nur oldschool mit Schlüssel im Schloss. Auf'm Weg zur Arbeit kurz neue Batterien geholt und... Moment! Funktioniert ja doch! Dann ist ein paar Tage wieder alles OK - bis es wieder nicht geht. Aber nur zu Hause. Bis jetzt konnte ich den Störsender noch nicht ausmachen, bin aber doch neugierig. Muss bei Gelegenheit mal den SDR Dongle in der Wühlkiste suchen...
die Sender von Wetterstationen funken, solange man den Reset-Knopf drückt, einen unmodulierten Dauerträger. kann auch recht hilfreich bei Diagnosen sein.
Benedikt L. schrieb: > Hat so ein Kran aus Sicherheitsgründen eine Art Störsender der andere > Funker im Umkreis platt macht? Insbesondere besitzt er eine eigene Zulassungsregelung und ist daher nicht an die 10 mW ERP der Allgemeinzuteilung für SRDs gebunden. Die Kranfernsteuerungen dürfen wenn ich mich recht erinnere mit 5 W arbeiten. Ist natürlich Wahnsinn, denn die Energie dafür muss der arme Kerl ja mit sich rumschleppen (soll ja auch 'ne ganze Schicht lang halten), und nichtsdestotrotz hat man es mitten in einem Band angesiedelt, wo die Primärnutzer mit 750 W Sendeleistung arbeiten dürfen. Selbst 5 W aus einer Afu-Handfunke halten den Kran dann auch mal locker an. :-O Man hätte sicher besser daran getan, solch einer Fernsteuerung ein separates Band (vielleicht irgendwo bei 870 MHz) zuzuweisen, statt sie auch nur in einem ISM-Band anzusiedeln.
Benedikt L. schrieb: > Hat so ein Kran aus Sicherheitsgründen eine Art Störsender der andere > Funker im Umkreis platt macht Nee, der Kran füttert die ganze Zeit seinen Kranbaublog im Internet mit neuen Bildern und Drehungen. Ja, Kranfernbedienungen kommunizieren dauernd, der Kran muss stehen bleiben wenn die Verbindung unterbrochen bzw. gestört wird. Du hast auf 433MHz kein Anrecht auf ungestörten Empfang, dazu hättest du dir eine 868MHz kaufen müssen. Allerdings hat auch der Kran eine Sendeleistungsbeschränkung, der kann nicht einfach mit 10W alles in der Gegend zuballern. Jedoch wird dein Spielzeug eine viel schlechtere Sendeantenne haben und daher den kürzeren gegenüber dem Kran ziehen. Achsoja, dein Funkthermometer durfte auch ausgefallen sein.
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Danke an diese Informanden! Das hat also tatsächlich eine richtige Ursache und war nicht nur Einbildung!
Jörg W. schrieb: > ... an die 10 mW ERP der Allgemeinzuteilung für SRDs gebunden. Die > Kranfernsteuerungen dürfen ... mit 5 W arbeiten. > > ... und nichtsdestotrotz hat man es mitten in einem Band angesiedelt, > wo die Primärnutzer mit 750 W Sendeleistung arbeiten dürfen. Hier geht es ja munter durcheinander. Die 750 W Sendeleistung der Primärnutzer können ganz schnell mal zu 30kW ERP mutieren, wenn die in eine halbwegs vernünftige Yagi-Antenne gehen.
Wolfgang schrieb: > Die 750 W Sendeleistung der Primärnutzer können ganz schnell mal zu 30kW > ERP mutieren, wenn die in eine halbwegs vernünftige Yagi-Antenne gehen. Ja, allerdings wird man die normalerweise eher nicht in Richtung eines Krans strahlen. ;-) (Ist natürlich was anderes, wenn der Kran gerade während eines EME-QSOs von deiner Antenne aus gesehen vor dem Mond steht …) 50 W an einer rundstrahlenden Antenne sind dagegen allemal irgendwo zu finden.
Wireless schrieb: > Es gibt Tage, da krieg ich meine Karre mit dem Funkschlüssel zu Hause > nicht auf oder nicht zu. Habe ich im Hafen von Venedig und bei Conrad vor der Tür auch schon erlebt. Wenn zu viel los ist auf 433 MHz, kommt das vor.
Max M. schrieb: > Benedikt L. schrieb: >>bloggt alles ab > :-) Der neueste Kranblog: ich drehe mich jetzt links rum
oszi40 schrieb: > Wenn zu viel los ist auf 433 MHz, kommt das vor. War wohl auch mal eine Masche für Autoklau. Per Störsender wurde verhindert das die PKW verriegeln und wenn der Fahrer weg war wurde die Karre geklaut. Das ist heute ja mit Keyless Theft einfacher und vielleicht nicht mehr so häufig. ok, es war zum Plündern, ein alter Beitrag: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.neue-tricks-autoknacker-schlagen-mit-stoersender-zu.6fd50163-bcd3-40b5-895b-c38d547d17b2.html Seit das bekannt wurde achte ich immer auf das Blinkersignal.
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Bisher kannte ich hauptsächlich nur diverse Webcams, die teils unbeabsichtigt ihre Videos ins Internet streamen. Dass jetzt diverse Maschinen automatisiert Messwerte und Statusmeldungen ins Internet bloggen, ist auch nicht wirklich neu. Aber es ist durchaus plausibel, wenn auch nicht so sehr bekannt. Dafür könnte man sogar Twitter benutzen.
J. S. schrieb: > Seit das bekannt wurde achte ich immer auf das Blinkersignal. Bei mir klappen die Spiegel ein, das sieht man gut. Ich verstehe nicht wie man blind einer Fernbedienung vertraut ohne irgendeine Bestätigung dass das Auto das Verriegelungssignal empfangen hat. Nervig finde ich die kurzen Hupsignale so ein Scheiß ist echt nicht nötig.
> Selbst 5 W aus > einer Afu-Handfunke halten den Kran dann auch mal locker an. :-O Es gibt auch noch zahlreiche weitere Anwendungen für industrielle Funkfernsteuerungen. So werden etwa im Hauptbahnhof München (Kopfbahnhof) Personenzüge mitteles ferngesteuerter Rangierloks bewegt. "Wenn der Amateur es will, dann stehen alle Züge still" :-D
Lauscher schrieb: > So werden etwa im Hauptbahnhof München > (Kopfbahnhof) Personenzüge mitteles ferngesteuerter Rangierloks > bewegt. Aber nicht auf einer Frequenz mitten im Amateurfunkband. Schau mal in den Frequenznutzungsplan, für "Funkanwendungen der Eisenbahn" gibt es mehrere Dutzend Zuweisungen im 4m-, 2m- und 70cm-Band. Es ist schon unverständlich, warum man für Kranfernsteuerungen nicht auch ein paar Megahertz in so einem Bereich bereitgestellt hat.
Jörg W. schrieb: > Ja, allerdings wird man die normalerweise eher nicht in Richtung eines > Krans strahlen. ;-) Normalerweise steht die Antenne vielleicht einige hundert Meter entfernt und kümmert sich überhaupt nicht um den Kran. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Kran dann ausreichend genau trifft, hängt nur vom Öffnungswinkel ab. EME braucht man dafür nicht. Da gibt sich auch keiner mit 16dB Antennengewinn ab.
Wolfgang schrieb: > Normalerweise steht die Antenne vielleicht einige hundert Meter entfernt > und kümmert sich überhaupt nicht um den Kran. Die Wahrscheinlichkeit, > dass sie den Kran dann ausreichend genau trifft, hängt nur vom > Öffnungswinkel ab. EME braucht man dafür nicht. Da gibt sich auch keiner > mit 16dB Antennengewinn ab. EME (CW) läuft auf ca. 432,010 MHz - das stört die Baukräne nicht und umgekehrt auch kaum. Eine gewisse Selektivität haben die schon. Ein FM-Schmalbandsignal im ISM-Bereich führt bei den neueren Kransteuerungen dazu, dass die sich im 12,5-kHz-Raster auf den nächsten freien Kanal setzen. Abbruch gibt's bei Breitbandaussendungen, z. B. DATV mit 1 oder 2 MHz Bandbreite auf 434 MHz. Damit ist das ISM-Band komplett "abgebloggt". Mit 10 W rundstrahlend stehen im Umkreis von etwa 500 m die Kräne still - so meine Erfahrung mit diesen Teilen. Antennen und Polarisation spielen natürlich eine große Rolle. Einen Baukran auf meinem Nachbargrundstück hatte ich mal per BNetzA zum Bandwechsel aufgefordert, da das Teil monatelang lief. Weil das dem Kranbetreiber unmöglich schien, hatte ich mich auf einen strikten Zeitplan zum Betrieb eingelassen, also pünktlich Feierabend auf der Baustelle und Wochenende kranfrei. War die BNetzA ganz froh drüber, das so regeln zu können, und in der Woche brauchte ich diesen Bereich ohnehin nicht mangels Gegenstationen. Außerdem geht's deutlich besser auf 437 MHz als mittenmang auf 434 MHz. Man ist dann zwar im Sat-Bereich laut Afu-Bandplan aber empfangsseitig ist dort zumindest meist komplett ruhig. Auf 433 bis 435 MHz ist im Spektrum ständig Blitzlichtgewitter und es ist ein großes Hallo von den Autobesitzern, die gleich den ADAC rufen (nicht den DARC), wenn sie ihr Auto mal wieder nicht öffnen können. 73
Qualm hoch zehn! Nachdem der Kranier das Weite gesucht hat war hier wieder Ruhe.
Ich durfte mir vor ca. 15 Jahren auf der Nutzfahrzeugmesse in Hannover so eine Kransteuerung vorführen lassen mitsamt danebengestelltem Spektrum-Analyzer (damals noch mit CRT). Das System arbeitet im 433 MHZ ISM-Bereich, macht aber mehrmals pro Sekunde einen Frequenzwechsel, so dass es sich durch einen Einzelträger nicht stören lässt, aber viele Funkanwendungen in diesem Bereich massiv beeinträchtigt. Bin selbst mal "Opfer" einer solchen Kransteuerung auf dem Supermarkt-Parkplatz geworden, als ich mein Auto nicht per Fernbedienung aufschließen konnte. Nebenan wurden neue Pflastersteine angeliefert und abgeladen. Ein kurzer Bandscan mit dem eingebauten Mobiltransceiver bestätigte das Verhalten.
Udo S. schrieb: > Nervig finde ich die kurzen Hupsignale so ein Scheiß ist echt nicht > nötig. Sagt oftmals aus, dass das Verriegeln nicht geklappt hat weil noch eine Tür offen ist - oder zumindest der Türkontakt nicht funktioniert.
Michael B. schrieb: >> Nervig finde ich die kurzen Hupsignale so ein Scheiß ist echt nicht >> nötig. StVO: §1 Abs.2; StVO §16 Abs.1; StVO §30 Abs.1; StVZO §35e Abs.1; StVZO §55 Abs.4 und Richtlinie 95/56/EG. Richtig ist laut (StVo §16: (1), dass Schall- und Leuchtzeichen nur derjenige geben darf, der außerhalb einer geschlossenen Ortschaft überholt (§ 5 Abs. 5) oder der sich bzw. andere in Gefahr sieht.
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