Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pegelschalter unzuverlässig


von Tom H. (toemchen)


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Hallo zusammen,

ich mußte hier für die Firma eine (eigentlich) ganz einfache Sache 
zusammenkloppen, eine improvisierte Hebeanlage für das Kondenswasser 
eines Klimaschranks.

Das Problem: Die Abfrage des Pegelschalters mit dem Arduino ist 
unzuverlässig.

Pegelschalter:
https://www.conrad.de/de/p/standexmeder-electronics-fuellstands-sensor-9522712054-1-st-1205904.html
Vermutlich ein Reedkontakt im Inneren.

Anschluß am Arduino an einen normalen I/O mit internem Pullup.
Arduino pollt den Anschluß einfach in Dauerschleife. Wenn er anspricht, 
schaltet er einen 12V DC Pumpe, wartet ab, ob die Pumpe den 
Pegelschalter in vernünftiger Zeit freibekommt, und läßt dann die Pumpe 
eine bestimmte Zeit laufen, so daß der Behälter sicher leergeschlürft 
wird. Dann legt sich Arduino wieder auf die Lauer...

Das kann man nun 100 mal ausprobieren, funktioniert immer wie gewünscht, 
auch simulierte Fehlerzustände, sollte die Pumpe verstopft sein usw.

Aber im Betrieb kommt es immer wieder vor, daß der Pegelschalter bei 
langsam hochkriechendem Wasserpegel nicht anspricht.

Was kann das sein? Ein zu langsam vorbeikriechender Magnet betätigt den 
Reedschalter nicht richtig? Kontakte schließen nicht richtig? Mehr 
Belastung mit mehr Leerlaufspannung und geringerem Pullup-Widerstand 
nötig?

Fürs erste werde ich einen weiteren Pegelschalter ähnlicher Bauart 
parallel schalten.

Viele Grüße
Tom.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom H. schrieb:
> Was kann das sein?

Oberflächenspannung des Wassers und Dreck klebt den Schwimmer am Stab 
fest ?

Da sind wohl die Schalter, die knicken, besser.

https://www.ebay.de/itm/385129558427

Die lassen sich auch besser auf beliebiger Höhe in der Tankwand 
montieren.

Erfordern aber ein Loch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, also 
potentielle Undichtigkeit.

von Tom H. (toemchen)


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Die Fehlerzustände werden meist von Kollegen entdeckt und behoben, 
deshalb ist folgendes nicht zu 100% gesichert.
Aber ich habe den Eindruck, daß im Fehlerfall der Schwimmer durchaus 
hochgekommen ist, also nicht am Stab festklemmt. Also das Problem ist 
nicht mechanisch, sondern elektrisch.

von Mario M. (thelonging)


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Tom H. schrieb:
> Anschluß am Arduino an einen normalen I/O mit internem Pullup.

Der Kontakt braucht mehr Strom. Nimm einen kleineren Pull-Up.

von Peter D. (peda)


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Tom H. schrieb:
> Aber im Betrieb kommt es immer wieder vor, daß der Pegelschalter bei
> langsam hochkriechendem Wasserpegel nicht anspricht.

Wie stellst Du das fest?
Doch hoffentlich nicht mit externem Interrupt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tom H. schrieb:
> Anschluß am Arduino an einen normalen I/O mit internem Pullup.
Da sollte schon EMV-mäßig ein wenig mehr dran sein an Beschaltung oder 
wenigstens der Pullup deutlich niederohmiger werden (so im 2k2-Bereich).

Bei arg hochohmigem Anschluss gibt es sonst evtl. Probelme mit dem 
Frittstrom und der Frittspannung.

> Aber ich habe den Eindruck, daß im Fehlerfall der Schwimmer durchaus
> hochgekommen ist, also nicht am Stab festklemmt.
Du solltest dir da Gewissheit verschaffen.

> Ein zu langsam vorbeikriechender Magnet betätigt den Reedschalter nicht
> richtig?
Wieos kann der sa "vorbei" kriechen? Das dibt das Datenblatt nicht her. 
Nach dem würde ich erwarten, dass der Kontakt geschlossen ist. Und 
wieder öffnet, wenn der Schwimmer weiter unten ist. Wie "knapp" vor dem 
oberen Anschlag schaltet denn der Kontakt üblicherweise?

: Bearbeitet durch Moderator
von Tom H. (toemchen)


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Danke, "Frittstrom" bzw. -spannung ist also der Fachbegriff für mein 
Bauchgefühl, daß so ein Reedkontakt nicht richtig schließen könnte.

Mit "Kriechen" meine ich folgendes: Wenn man die Mimik ausprobiert, 
betätigt man den Schwimmer entweder von Hand oder läßt mit munter 
plätscherndem Strahl Wasser in den Pumpensumpf ein. Da funktionierts.
Im realen Betrieb wird der Pumpensumpf aber unendlich langsam mit 
Kondensat-Getröpfel gefüllt, und entsprechend langsam kriecht der 
Schwimmer am Röhrchen hoch. (Slip-Stick Effekte und Verkanten am 
Röhrchen jetzt mal ausgenommen)
Damit steigt das Magnetfeld, das die Kontake im Reedkontakt 
zusammenbringt, ja auch sehr langsam an, die Kontakte bewegen sich in 
meiner Vorstellung seeehr langsam und sanft aufeinander zu. So daß sie 
zuletzt so sanft aufeinander gelegt wurden, daß sie keinen Kontakt 
machen.

Also, jetzt sind ZWEI Schwimmerschalter mit je einem 2k2-Pullup an 5V an 
zwei getrennten IOs des Arduino. Die werden jetzt im Programm noch 
verodert (und später vielleicht noch intelligenter ausgewertet, denn sie 
schalten bei leicht unterschiedlichen Pegelständen).

Jetzt baue ich das ganze wieder ein und beobachte es im realen Betrieb.

von Christian (Gast)


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Eine fertige Kondensatpumpe ist keine Option?

von Soeren K. (srkeingast)


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Ich hatte in der Tat das gleiche Problem mit den Schaltern in der von 
dir genannten Bauform. Die Klappvariante hat sich bei mir auch als 
weniger störanfällig erwiesen.

Letztlich habe ich aber immer mindestens 2 Schwimmer genutzt, dann lief 
das zuverlässig.

Warum die Dinger manchmal einfach keinen Kontakt gegeben haben, obwohl 
geschlossen habe ich dann nicht weiter untersucht.

von Peter D. (peda)


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Tom H. schrieb:
> Ein zu langsam vorbeikriechender Magnet betätigt den
> Reedschalter nicht richtig?

Nö, sobald sich die Kontakte nähern, steigt die Anzugskraft, d.h. ein 
Reedkontakt mach immer Klick.
Es wird ein einfacher offener Kontakt sein.

Ich würde den Kontakt mit 12V und 5..10mA belasten.

: Bearbeitet durch User
von Tom H. (toemchen)


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Peter D. schrieb:
> Ich würde den Kontakt mit 12V und 5..10mA belasten.

Ist im Prinzip möglich, da Pumpe und Arduino mit 12V versorgt sind. 
Erfordert aber mehr Schaltungsgedöns (12V auf der Platine zu den 
Pullups, aber zusätzlich Spannungsteiler für die 5V-Eingänge des 
Arduino, oder genügt ein hoher Vorwiderstand und die Ableitdiode des 
Eingangs?
Ich beobachte jetzt erstmal die Betriebssicherheit mit Redundanz und den 
2k2-Pullups nach 5V.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Tom H. schrieb:
> die Kontakte bewegen sich in
> meiner Vorstellung seeehr langsam und sanft aufeinander zu

Nein. Relais schalten auch nicht langsam ein.

Denn je näher sich die Kontakte kommen, umso weniger Magnetfeld ist dazu 
nötig. Ein Schmitt-Trigger Effekt ist da also mechanisch integriert.

von Tom H. (toemchen)


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Christian schrieb:
> Eine fertige Kondensatpumpe ist keine Option?

Natürlich habe ich das Problem nicht vollständig beschrieben.

Es handelt sich nicht nur um Kondensat, sondern bisweilen auch um das 
Spülwasser eines Befeuchter-Dampfzylinders. Darin wird mit simpel 
eintauchenden 230V-Elektroden Wasser gekocht, und ab und zu wird ein 
Schwung Wasser unten rausgelassen, um die Kalkplorre loszuwerden.

Mir war klar, das muß man mit einer halbwegs robusten Tauchpumpe machen.
Als mir der Installateur die vorgesehene Kondensatpumpe gezeigt hat 
(https://www.kaelte-klima-welt.de/shop/22/Kondensatpumpen_fuer_Klimageraete/168/Kondensatpumpe_Aspen_Silent__Mini_Orange.html), 
war mir klar, ich muß es selbst machen. Sowohl der Schwimmerschalter als 
auch die Dichtungen der winzigen (vermutlich Schwingkolben-)Pumpe wären 
mit dem ersten Kalkbrösel überfordert gewesen.

von Jester (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Tom H. schrieb:
>> Anschluß am Arduino an einen normalen I/O mit internem Pullup.
> Da sollte schon EMV-mäßig ein wenig mehr dran sein an Beschaltung oder
> wenigstens der Pullup deutlich niederohmiger werden (so im 2k2-Bereich).
>
> Bei arg hochohmigem Anschluss gibt es sonst evtl. Probelme mit dem
> Frittstrom und der Frittspannung.

Auch bei einem Reedkontakt? Bist Du dir da sicher? Was, wenn dieser 
"nass" ist (Hg-benetzt)?

Was Reedkontakte absolut nicht mögen sind unkontrolierte Kontaktströme - 
selbst wenn diese nur für <100ns fließen. Schon 100pF über dem Kontakt 
oder der Last (z.B. wenige Meter Kabel) können da zu viel sein.

Auzug aus dem Katalog "Reed Technologie" Standex Meder, Kapitel 
"Kontaktschutz – Elektrische Schutzbeschaltungen" (standexmeder.com):

"Bei bestimmten Betriebszuständen kann es zu Materialwanderungen kommen, 
diese
wiederum haben einen ganz erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer eines 
Schalters."

"Schaltet man Strom und Spannung über einen Reedschalter, so ist 
Streukapazität in gewissem Umfang in jeder elektrischen Schaltung 
vorhanden. Dabei spielen die ersten 50 Nanosekunden des Schaltvorgangs 
je nach Höhe von Strom und Spannung eine entscheidende Rolle."

just my 2ct

von Tom H. (toemchen)


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Ok, ich habs kapiert.
Meine Vorstellung sich supersanft aufeinanderlegender Kontakte trifft 
nicht zu.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Jester schrieb:
> Schon 100pF über dem Kontakt oder der Last
>(z.B. wenige Meter Kabel) können da zu viel sein.

Guter Hinweis. Es könnte also helfen, einen Widerstand in Reihe zum 
Kontakt zu schalten (z.B. 100Ω). Wegen dem Frittstrom würde ich außerdem 
wie empfohlen einen stärkeren Pull-Up Widerstand einbauen. Vielleicht 
ist er nicht nötig, kann aber nicht schaden und so wird man eine 
Ungewissheit los.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (Gast)


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Das hier
https://mall.industry.siemens.com/mall/de/WW/Catalog/Product/3UG4501-1AW30
funktioniert einwandfrei.
Da braucht es auch keinen Arduino.

von Forist (Gast)


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Tom H. schrieb:
> Das Problem: Die Abfrage des Pegelschalters mit dem Arduino ist
> unzuverlässig.

Was hat das mit Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige digitale 
Elektronik zu tun, solange du deine SW nicht zeigst?

von Tom H. (toemchen)


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Forist schrieb:
> Tom H. schrieb:
>> Das Problem: Die Abfrage des Pegelschalters mit dem Arduino ist
>> unzuverlässig.
>
> Was hat das mit Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige digitale
> Elektronik zu tun, solange du deine SW nicht zeigst?

Es geht um die Beschaltung eines Mikrocontroller-Eingangs mit einem 
"digitalem Meldegerät" (Schalter).
Was willst Du noch?
Soll ichs in "Analogelektronik" verschieben?
Oder in "Smart Home"?
Passt es da viel besser?

Sonst hast Du keine Probleme?

von Tom H. (toemchen)


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Peter M. schrieb:
> Das hier
> https://mall.industry.siemens.com/mall/de/WW/Catalog/Product/3UG4501-1AW30
> funktioniert einwandfrei.
> Da braucht es auch keinen Arduino.

Es handelt sich um einen Pumpensumpf, vulgo Bottich, der sich langsam 
füllt bis der Pegelschalter anspricht.
Dann wird die Pumpe EINE BESTIMMTE ZEIT LANG eingeschaltet, damit der 
Bottich auch wirklich geleert wird.
NICHT NUR BIS DER PEGELSCHALTER WIEDER FREIGIBT.

Denn das in der Steigleitung befindliche Wasser fließt über die 
ausgeschaltete Pumpe wieder zurück. Wenns dumm läuft, reicht das, um den 
Pegelschalter erneut auszulösen. Feine Oszillation.

Um das zu verhindern, Pegestandsüberwacher mit Nachlauffunktion.
KANN DAS DING IM LINK DAS?
Eher nicht.

Oder, super, zwei Pegelschalter und "nur ein bißchen" Digitalelektronik.

Nee nee, ich hab da einen Arduino, der läßt auch noch im Fehlerfall 
einen Piezo-Signalgeber intermittierend ertönen, notfalls stricke ich 
noch ne SD-Card dran und logge mit, was so passiert.

von Stefan F. (Gast)


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Tom H. schrieb:
> Sonst hast Du keine Probleme?

Der kann nur diesen einen Satz. Mich erinnert dieser Clown an "Ich bin 
Groot".

von Christian B. (cb1969)


Angehängte Dateien:

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Wir verbauen ähnliche Pegelschalter wie auf dem Bild (allerdings nicht 
vom Chinamann) in Fäkalienbehälter an Schienenfahrzeugen.
Sind zuverlässig und praktisch unkaputtbar.
Haben einen oberen und einen unteren Schaltpunkt (von wegen Bottich 
ausreichend entleeren).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tom H. schrieb:
> genügt ein hoher Vorwiderstand
Den hochohmigen Vorwiderstand hast du doch schon. Und es funktioniert 
nicht.

Jester schrieb:
>> Bei arg hochohmigem Anschluss gibt es sonst evtl. Probelme mit dem
>> Frittstrom und der Frittspannung.
> Auch bei einem Reedkontakt? Bist Du dir da sicher?
Nein, denn es kommt einfach drauf an.

> Was, wenn dieser "nass" ist (Hg-benetzt)?
Was, wenn der nicht mal vergoldet ist oder uns sonstwie der Himmel auf 
den Kopf fällt? Weiß ja keiner, was die Chinesen da reinlegieren...

Anekdote am Rande: im Datenblatt ist dann ein maximaler 
Kontaktwiderstand von 280mOhm "gemessen bei 40% Übererregung" 
spezifiziert, wobei nirgends spezifiziert ist, was denn überhaupt die 
"Nennerregung" ist.

Mir fehlen in dem Datenblatt sowieso die Angaben zu den Schaltpositionen 
und der Schalthysterese.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Als Verbesserung für die Fehlerdiagnose kann man wie bei jeder SPS eine 
LED mit an den Eingang hängen. Erstens erhöht man damit etwas den 
Schaltstrom und zweitens sieht man sofort, ob der Schalter spielt.
Allerdings muss mir jemand mal erklären, warum man für sowas einen 
Arduino braucht.

: Bearbeitet durch User
von Jester (Gast)


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Steve van de Grens schrieb:
> Wegen dem Frittstrom würde ich außerdem
> wie empfohlen einen stärkeren Pull-Up Widerstand einbauen. Vielleicht
> ist er nicht nötig, kann aber nicht schaden und so wird man eine
> Ungewissheit los.

Im Fernmeldebereich liegt der Benetzungsstrom (Frittstom, wetting 
current)  typisch zwischen 0,2 - 3 mA (1 - 20 mA in USA) und ist 
notwendig, um ev. Oxidschichten an Kontakten und Spleißstellen ("contact 
fritting") auch in ausgedehnten Installationen zu durchbrechen.

Das impliziert aber auch, dass betroffene Kontakte i.A. NC ("normally 
closed") sein sollten...

Reedkontakte brauchen das i.A. nicht, sind diese doch durch Schutzgas 
vor Oxidation (und manchmal Hg-Benetzung) geschützt, daher auch für 
Schaltströme <1 uA spezifiziert. Ein paar wenige mA "Ruhestrom" dürfte 
bei bei einem Reedkontakt in allen Lagen ausreichend sein.

Aber über "Fritting" bzw. NC darf man trotzdem mal nachdenken, auch wenn 
es sich "nur" um Steckkontakte handelt...

von Stefan F. (Gast)


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Jester schrieb:
> Reedkontakte brauchen das i.A. nicht, sind diese doch durch Schutzgas
> vor Oxidation (und manchmal Hg-Benetzung) geschützt

Die frage ist, wie gut das gemacht wurde. Es gibt ja viel 
Billig-Schrott.

von Jet (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Jester schrieb:
>> Reedkontakte brauchen das i.A. nicht, sind diese doch durch Schutzgas
>> vor Oxidation (und manchmal Hg-Benetzung) geschützt
>
> Die frage ist, wie gut das gemacht wurde. Es gibt ja viel
> Billig-Schrott.

Mal sehen -- aber Hauptsache was gesagt?

Tom H. schrieb:
> Pegelschalter:
> 
https://www.conrad.de/de/p/standexmeder-electronics-fuellstands-sensor-9522712054-1-st-1205904.html
> Vermutlich ein Reedkontakt im Inneren.

Ich denke mal, wenn der Sensor von Standex-Meder kommt, dass dann auch 
deren Reedkontakte verbaut sind. Und diese sind vom Typ "Best Money Can 
Buy". Aber wie immer: Ist natürlich nur eine wilde Spekulation...

Aber man kann zumindest deren Datenblätter studieren, die ich hier 
liegen, und aus genau denen ich übrigens zitiert habe ... (*)

Genau genommen ist mir das alles so ziemlich Wurst -- und ihr könnt mit 
euren Fritten machen was ihr wollt: Mir geht's am Allerwertesten vorbei 
-- auch wenn hier einige, geblendet vom eigenen Heiligenschein, die 
guten Mederkontakte im duzend verheizen -- oder dazu anleiten ...

just my 2ct

(*) standexmeder.com, inzwischen standexelectronics.com profiliert sich 
wie folgt: "Standex Electronics ist weltweiter Marktführer in Design, 
Entwicklung und Produktion von Standardversionen und Sonderanfertigungen 
elektromagnetischer Bauteile und Innovationen auf der Basis von Reed 
Schaltern."

Na dann ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jet schrieb:
> weltweiter Marktführer
Und bringt nicht mal ein anständiges Datenblatt zusammen?

Auch dort sind keine Schaltpunke angegeben:
https://standexelectronics.com/viewer/pdfjs/web/viewer.php?file=https%3A%2F%2Fstandexelectronics.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2019%2F11%2FLS02_V02.pdf

Aber: die Lebensdauer ist bei min. 4 mA spezifiziert. Am längsten lebt 
der Kontakt offenbar bei 5V und 10mA. Das spricht für einen Pullup von 
680 Ohm auf 5V.

> duzend
Man kann sich duzend unterhalten. Aber wenn das im Dutzend passiert, 
dann wird es schnell laut.

von Jester (Gast)


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Jet schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Jester schrieb:

Muss mich bei euch entschuldigen: Autor war natürlich nicht Jet, sondern 
ich. Keine Ahnung wie das passiert ist ...

von Manfred (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Aber: die Lebensdauer ist bei min. 4 mA spezifiziert. Am längsten lebt
> der Kontakt offenbar bei 5V und 10mA. Das spricht für einen Pullup von
> 680 Ohm auf 5V.

Es gilt eher, den bereits gemachten Vorschlag umzusetzen: Eine 
Kontrollampe (LED) direkt dran, um zu sehen, ob der Schalter kommt oder 
der µC Dummfug macht.

von Tom H. (toemchen)


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Hier mal eine Rückmeldung vom TO:

Noch etwas schwache Statistik nach zwei Tagen, aber der Fehler ist nicht 
mehr aufgetreten.

Nochmal zur Erinnerung nach so vielen Beiträgen: Von der 
Ausgangssituation "1 Pegelschalter wie im Link, nur mit dem internen 
Pullup 47k" habe ich jetzt zwei (verschiedene) solcher Pegelschalter, 
jeweils mit einem Pullup 2k2 nach 5V.

Daß nach genauer Betrachtung des Datenblatts der Pullup sogar noch 
niedriger (680R) ausfallen dürfte, ok, ich werds jetzt erstmal noch 
nicht ändern.

Lothars Nachfrage nach dem "Vorwiderstand": Damit war die Situation 
gemeint, daß ich den Pullup für den Reedkontakt nach +12V schalte. Dann 
müßte ich ja die entstehenden Pegel am Reedkontakt auf 
Arduino-verträgliche 5V bringen. Nach meinem Verständnis entweder mit 
einem nachfolgenden (hochohmigen) Spannungsteiler oder, verwegener 
Gedanke: vielleicht nur mit einem hohen Vorwiderstand zum Arduino-Pin 
und auf das Ableiten der Überspannung durch die internen Schutzdioden 
vertrauen. Aber nochmal: Daß der Reedkontakt selbst einen einigermaßen 
niedrigen Pullup sehen muß, habe ich verstanden und stelle ich nicht in 
Frage.

Die von Christian B. im Bild gezeigten doppelten Pegelschalter in 
Edelstahl sind natürlich sehr schick. Da täten mich noch die 
Bezugsquelle und/oder ungefähre Preise interessieren.

von Tom H. (toemchen)


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Und nochwas:
Die Notwendigkeit eines Stromflusses von ein paar mA gleich noch für 
eine Kontroll-LED zu nutzen, ist naheliegend und es wurmt mich, daß ich 
nicht selbst drauf gekommen bin. Danke für den Vorschlag.
Falls noch eine Verbesserungsrunde an der Schaltung nötig ist, kommt das 
auf jeden Fall rein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Du kannst die LED einfach in Reihe zum 2k2 Widerstand schalten, wenn du 
den µC-internen Pullup auch einschaltest. Denn dann sorgt der µC-Pullup 
für einen sauberen High-Pegel und der 690R samt LED für eine 
nennenswerte und "datenblattkonforme" Last am Schaltkontakt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Tom H. schrieb:
> Damit war die Situation
> gemeint, daß ich den Pullup für den Reedkontakt nach +12V schalte. Dann
> müßte ich ja die entstehenden Pegel am Reedkontakt auf
> Arduino-verträgliche 5V bringen. Nach meinem Verständnis entweder mit
> einem nachfolgenden (hochohmigen) Spannungsteiler oder, verwegener
> Gedanke: vielleicht nur mit einem hohen Vorwiderstand zum Arduino-Pin
> und auf das Ableiten der Überspannung durch die internen Schutzdioden
> vertrauen.

Ich würde es bei 12V so machen:
1
    +12V
2
      |
3
      o
4
       \  Kontakt
5
      o \
6
      |
7
      R1
8
      |
9
      +---R3--- µC-Eingang
10
      |
11
      R2
12
      |
13
     GND
Spannungsteiler R1/R2 so niederohmig, dass der benötigte Kontaktstrom 
fließt.
Dann zusätzlich R3 (hochohmig, z.B. 10kΩ) als Schutz gegen extern 
eingekoppelte Spannungsspitzen. Und er hilft auch, wenn der µC mal nicht 
versorgt ist.
Bei +5V entfällt R1 einfach.

von Tom H. (toemchen)


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Ich wollte das hier nochmal abrunden:

So unzuverlässig das mit nur einem Pegelsensor und vor allem nur dem 
AVR-internem Pullup-Widerstand von 47k lief

-

genauso unaufällig zuverlässig funktioniert es jetzt mit einem echten 
Pullup-Widerstand von 2k2.

Klar kann ich nicht ganz trennen, ob der aus Angst eingebaute zweite 
Pegelsensor (ebenfalls mit 2k2 Pullup, an einem zweiten IO-Port) da 
mithilft.

Aber auf jeden Fall:
Vorher Problem - jetzt gelöst.

Dank Eurer Antworten bzw. Eurer Bestätigung meiner vagen Vermutung.

von Stefan F. (Gast)


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Jester schrieb:
> Reedkontakte brauchen das i.A. nicht, sind diese doch durch Schutzgas
> vor Oxidation (und manchmal Hg-Benetzung) geschützt

Stefan F. schrieb:
> Die frage ist, wie gut das gemacht wurde. Es gibt ja viel
> Billig-Schrott.

Jet schrieb:
> Mal sehen -- aber Hauptsache was gesagt?

Tom H. schrieb:
> zuverlässig funktioniert es jetzt mit einem echten
> Pullup-Widerstand von 2k2.

Siehst du Jet, da hast du umsonst gelästert.

von Walta S. (walta)


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Ich hab so eine Pumpenregelung mit einem Pegelschalter und einem 
Zeitrelais erschlagen. Funktioniert - ist aber nicht so cool, kommt ja 
ohne Mikrokontroller aus.

Walta

von LDR (Gast)


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Walta S. schrieb:
> Ich hab so eine Pumpenregelung mit einem Pegelschalter und einem
> Zeitrelais erschlagen. Funktioniert - ist aber nicht so cool, kommt ja
> ohne Mikrokontroller aus.

Schau mal was im Zeitrelais so werkelt.

von Walta S. (walta)


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In meinem sinds ein paar Zahnräder. Ich hab auch noch ein anderes, da 
sind ein paar alte Timer Bausteine drin. Und welche mit Mikrokontroller 
gibst auch noch.

Welche mit Arduino hab ich noch nicht gesehen.

Walta

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Walta S. schrieb:
> Welche mit Arduino hab ich noch nicht gesehen.

Gibt es überhaupt Mikrocontroller, die mit "Arduino" beschriftet sind?

von LDR (Gast)


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Steve van de Grens schrieb:
> Walta S. schrieb:
>> Welche mit Arduino hab ich noch nicht gesehen.
>
> Gibt es überhaupt Mikrocontroller, die mit "Arduino" beschriftet sind?

Brauchst du welche? So ein kleiner Laserbeschifter kostet nicht viel...

von LDR (Gast)


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Walta S. schrieb:
> In meinem sinds ein paar Zahnräder.

Stammt bestimmt von Antikythira.

von Walta S. (walta)


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So ungefähr. War halt billig. Aber was solls - funktioniert.

Walta

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