Habe heute einen Game Gear zur Reparatur bekommen mit dem Hinweis: "ein Kollege hat schon die Kondensatoren getauscht und am Chip etwas gelötet. Jetzt geht gar nichts mehr. Bekommen sie den wieder hin?" Bei der Begutachtung traf mich der Schlag. Die anderen Pinreihen der CPU sehen übrigens genauso aus. Habs mit Entlötlitze versucht. Geht zum Teil auch. Problem ist nur es lösen sich auch die Pins von der Platine. Hab es aufgegeben....hat keinen Sinn. Da sieht man mal warum es Berufe gibt für die man eine Ausbildung braucht :)
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Max B. schrieb: > Habs mit Entlötlitze versucht. Geht zum Teil auch. Problem ist nur es > lösen sich auch die Pins von der Platine. Hab es aufgegeben....hat > keinen Sinn. Solange sich nur die Pins und nicht die Pads lösen ist ja alles ok. IC ganz mit Heißluft auslöten, Pins und Pads säubern, und wieder einlöten.
Naja, alles mit Flux einsabbern und dann mit lötlitze abziehen ....
Und das Löteisen nicht zu heiß machen. Sonst verbrennt das Flussmittel vor es richtig wirkt.
Was isn ein Gämeger? En Atari 2600 ist da noch das Mars aller Dinge!
wenn du nichts verbraten hast, lässt such das mit flussmittel bei schräggestellter platine mit dem lötkolben entfernen. Schwerkraft ist genau wie oberflächenspannung beim löten eine unterschätzte unterstützung.
Benedikt L. schrieb: > Was isn ein Gämeger? > > En Atari 2600 ist da noch das Mars aller Dinge! ??? Meinst du Gärtner? fluxomat schrieb: > Naja, alles mit Flux einsabbern und dann mit lötlitze abziehen . Ich werde es mal versuchen 👍
Max B. schrieb: > Bei der Begutachtung traf mich der Schlag. > Die anderen Pinreihen der CPU sehen übrigens genauso aus. > > Habs mit Entlötlitze versucht. Geht zum Teil auch. Problem ist nur es > lösen sich auch die Pins von der Platine. Hab es aufgegeben....hat > keinen Sinn. > > Da sieht man mal warum es Berufe gibt für die man eine Ausbildung > braucht :) Bei so nem satten Kurzschluss könnte die CPU noch überlebt haben. Um diese Kurzschlüsse zu entfernen Flux + Entlötlitze wie schon erwähnt. Das sollte aber jemand durchführen der ein Gefühl für Lötstellen hat. Und dafür brauchts keine Ausbildung das ist mechanische temperatur zeit Aktion und die kann man vielen beibringen aber bei zwei Linken Händen leider nicht machbar.
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Der Kollege war wohl Schlosser? Chris K. schrieb: > Bei so nem satten Kurzschluss könnte die CPU noch überlebt haben. wenn er nicht zu lange drauf rumgebraten hat.
Andreas B. schrieb: > wenn er nicht zu lange drauf rumgebraten hat. Da passiert normalerweise nicht viel. Die Chips selbst durchlaufen beim Herstellprozess Temperaturen über 900°C, die 300 vom Lötkolben interessieren die Chips nicht (Solange man nicht den noch heißen Chip einschaltet! das ist eher die Gefahr, da sind die meisten Halbleiter nur bis zu einem Bereich von 90-125°C tolerant.) Einzig die mechanischen Spannungen zwischen dem Harz des Gehäuses und den Metallteilen könnte zu defekten führen, weil Bonddrähte abreisen könnten. Da muss man sich aber schon sehr anstrengen und das würde man auch an einer schwarzen Platine sehen.
Christian B. schrieb: > Da passiert normalerweise nicht viel. Ja, und die Lötprofile der Hersteller werden nur aus Jux angegeben.
Trick ist auch, die Entlötlitze nicht zu ziehen, während man mit dem Lötkolben draufgeht. Das erzeugt kräfte an den dazugehörigen Pins & Lötpads. Lieber immer wieder punktuell auf die Stellen und dann die entlötlitze abheben und an die nächste Stelle gehen.
Andreas B. schrieb: > Ja, und die Lötprofile der Hersteller werden nur aus Jux angegeben. Ok, wieviele Bauteile hast du durch Überhitzen schon zerstört? Ich kann dir schonmal sagen, dass mir das noch nicht gelungen ist. Auch dann nicht, wenn die Baugruppe 5 Minuten und länger in der Dampfphase hing, weil man den Ofen falsch bedient hatte. So lang schafft das sowieso niemand mit dem Lötkolben. Was empfindliche Bauteile sind, sind LEDs. Aber ICs? Ich will damit nicht sagen, dass man die Stundenlang bei über 300°C lagern darf, aber 1-2 Minuten machen denen normalerweise nichts aus.
Andreas B. schrieb: > die Lötprofile der Hersteller werden nur aus Jux angegeben. Die Lötprofile sind vorrngig dafür da, das restliche Gehäuse und die darin befindliche Mechanik beim Löten im Reflowofen zu schützen. An diesen dünnen Pins kann man aber mit dem Lötkolben ewig herumbraten, vor der eigentliche Die im IC drin irgendwas von der Löterei merkt.
Christian B. schrieb: > Ok, wieviele Bauteile hast du durch Überhitzen schon zerstört? Keine, aber wo etwas woe da oben habe ich aber auch noch nie fabriziert. > Ich will damit nicht sagen, dass man die Stundenlang bei > über 300°C lagern darf, aber 1-2 Minuten machen denen normalerweise > nichts aus. 300°C vermutlich nicht, aber es gibt auch Spezis die 400°C am Lötkolben haben. Beim Kollegen des TO mußt Du mit allem rechen. Und wenn er da die ganze Reihe gleichzeitig erhitzt hat, würde ich für nichts mehr garantieren.
Max B. schrieb: > Habe heute einen Game Gear zur Reparatur bekommen mit dem Hinweis: "ein > Kollege hat schon die Kondensatoren getauscht und am Chip etwas gelötet. > Jetzt geht gar nichts mehr. Bekommen sie den wieder hin?" Augen auf bei der Berufswahl.
Max B. schrieb: > Habs mit Entlötlitze versucht. Geht zum Teil auch. Problem ist nur es > lösen sich auch die Pins von der Platine. Dann machst Du was falsch. Mit Bleilot ordentlich einsauen, dann die Platine senkrecht stellen und mit dem Lötkolben nach unten hin abziehen. Wird das Lot stumpf, den Rest nochmal mit frischem Lot glänzend machen, damit es wieder schön abperlt. Maximal die letzten 2-3 Anschlüsse mit Entlötlitze vorsichtig befreien. Auf keinen Fall Kräfte ausüben. Die heißen Lötpads schwimmen nur auf dem flüssigen Kleber. Ich hatte mal ne Platine mit nem Whisker (Kurzschluß) hinter den Pins. Durch mehrmaliges Einsauen mit Bleilot und abziehen, konnte ich den Whisker auflösen.
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