Apples M1 macht einen sehr potenten und energieeffizienten Eindruck. Frage: Sind INTEL und AMD auch im Prozess der Entwicklung solcher big.LITTLE Architekturen für ihre zukünftigen CPU/APU Generationen? Falls NEIN: Warum nicht? Was sind die Vor- und Nachteile solcher Architekturen?
Schon mal was von dynamischen Takt gehört?
Abdul M. schrieb: > Frage: Sind INTEL und AMD auch im Prozess der Entwicklung solcher > big.LITTLE Architekturen für ihre zukünftigen CPU/APU Generationen? Keine Ahnung von Fakten. Sehr wahrscheinlich wird aber zumindest ein kleiner Entwicklerstamm auch an sowas arbeiten. Ganz sicher bei Intel, denn die haben ja kleinere Cores seit ewigen Zeiten und entwickeln die auch stetig weiter, bräuchten also nur den "Verbund" mit größeren umsetzen. > Was sind die Vor- und Nachteile solcher Architekturen? Die Nachteile sind: Zur optimalen Nutzung müsse das OS von jeder einzelnen Anwendung eine Art Profil kennen, um den Task-Scheduler optimal anzusteuern. Das ist de facto kaum möglich. Selbst Apple in ihrer extrem kontollierten und homogenen Umgebung gelingt das ja nur eher suboptimal. Meine Meinung: kompletter Irrweg. Die Geschichte wird diesen Ansatz mittelfristig hinwegfegen.
Hast Du Dir überhaupt aktuelle CPUs mal angeschaut? Kleine und große CPU Kerne gibt es bei Desktop ab Intel 12th gen, und bei Laptops schon länger. AMD macht bei den APUs einfach nur den L3 Cache kleiner, arbeitet aber für die Hyperscaler an abgespeckten CPU Kernen für Server. Kopfschmerzen haben vor allem die Betriebssystementwickler.
Abdul M. schrieb: > Falls NEIN: Warum nicht? Das heißt bei denen nur etwas anders. z.B. Intel spricht da von P-core und E-core: - https://en.wikipedia.org/wiki/Raptor_Lake - https://en.wikipedia.org/wiki/Heterogeneous_computing Abdul M. schrieb: > Was sind die Vor- und Nachteile solcher Architekturen? Vorteile: lässt sich für Benchmarks klasse tunen:-) Nachteile: Die Betriebssysteme und teilweise auch die Anwendungen müssen erst noch lernen vernünftig damit umzugehen...
c-hater schrieb: > Selbst Apple in ihrer extrem kontollierten und homogenen Umgebung > gelingt das ja nur eher suboptimal. Kannst du das genauer erklären?
c-hater schrieb: > Die Geschichte wird diesen Ansatz mittelfristig hinwegfegen. Bei Smartphones hat der hybride Prozessoraufbau schon seit vielen Jahren den homogenen Aufbau hinweggefegt. Aktuelle Highend-Androids verwenden mittlerweile 3 verschiedene Core-Typen. 2xX1,2xA76,4xA55 beispielsweise. Bei Aufgaben mit Dauerleistung dominieren die E/LITTLE-Cores, wenn das Kühlungsdesign keine 250W hergibt, weil sie für die gleiche Aufgabe erheblich weniger Joule benötigen. Für die interaktiv wichtige Reaktionszeit hingehen sind die P/big-Cores zuständig.
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Irgend W. schrieb: > Benchmarks Welche sinnvollen gibt es da überhaupt? Apple war ja früher auch bei Musikern beliebt. Könnte gehen: wieviel Plugins schafft so ein StandardMultitracker? Ebenfalls interessant: Akkulaufzeit. Eventuell bräuchte man sich nicht über Linux aufregen, hätte aber trotzdem ein Unix?. Mir ist schon klar, man sollte nicht zu viel erwarten. Aber das ist schon ein wichtiges Thema, auch für Linux, und nicht nur programmieren und compilieren. ( https://wiki.ubuntuusers.de/PowerTOP/ ) ..kann einem gestohlen bleiben, wenn der Rechner mit Windows trotzdem doppelt so lange (oder länger) durchhält.) Von der Grafik her sind Frameraten bei Spielen ganz gut. Skyrim z.B. weil es so beliebt ist.
(prx) A. K. schrieb: > Bei Smartphones hat der hybride Prozessoraufbau schon seit vielen Jahren > den homogenen Aufbau hinweggefegt. Da passt es aber auch sehr gut zu den häufigsten Anwendungsprofilen. Meist sehr viele kleine eigenständige Progrämchen, die noch dazu oft nur im Hintergrund vor sich hindümpeln. Da ist eher selten was dabei was als einzelne Anwendung (über einen längeren Zeitraum) mal maximale Rechenpower von allen Cores benötigt. Und wenn doch mal was dabei ist sollten die anderen Prozesse auch noch genug Rechenpower zur verfügung haben um ihre Aufgaben (gemütlich) zu erledigen. Wenn dann auch noch der Bildschirmschoner an ist, spielen etwaige Reaktionszeiten auf Benutzeraktionen nur noch eine untergeordnete Rolle. Da kann man, mit auf geringen Energieverbrauch optimierten Cores, schon etliches an Verbrauch einsparen und somit die Akku-Laufzeiten verlängern. Auf einer Workstation mit Netzanschluss wo nur eine Anwendung von jemanden benutzt wird dessen Arbeitszeit auch noch bezahlt werden will, da sieht das Anwendungsprofil und entsprechend die Eignung solcher Architekturen eventuell schon wieder ganz anders aus... rbx schrieb: >> Benchmarks > Welche sinnvollen gibt es da überhaupt? Die Wörter "Benchmarks" und "sinnvoll" in einem Satz zu verwenden ist schon Grenzwertig:-) Aber Akkulaufzeiten, sowohl im Standby als auch bei bestimmten Aufgaben ist schon ein sehr großes Thema heutzutage. Da gibt es dann eher wieviele Stunden man Video schauen oder im Internet surfen kann bis der Akku leer ist oder so ähnliches. Dazu noch so Stilblüten wie "Performance pro Watt" und was es da heutzutage noch so alles gibt. Die erreichbare Maximalleistung unter Missachtung jedweder Abwärmeproduktion interessiert heute doch höchstens noch einige wenige Hardcore Spielefans. Mit den heute eher üblichen "Alltagsverwendungen" hat das wenig zu tun. Von daher finde ich die Entwicklung hin zu mehr effizient gerade bei geringen Belastungen durchaus sinnvoll weil diese eben die meiste Zeit betreffen wo der Rechner läuft. Das mit einfach nur Takt absenken und/oder Cores bzw, teile davon temp. abzuschalten hat halt auch irgendwo sein Grenzen ereicht...
Irgend W. schrieb: > Auf einer Workstation mit Netzanschluss wo nur eine Anwendung von > jemanden benutzt wird dessen Arbeitszeit auch noch bezahlt werden will, > da sieht das Anwendungsprofil und entsprechend die Eignung solcher > Architekturen eventuell schon wieder ganz anders aus... Schon überlegt, weshalb der i9-13900K gegenüber dem i7-13700K nicht etwa an P-Cores zulegt, sondern an E-Cores? Weshalb die 13er gegenüber den 12ern nur bei den E-Cores zugelegt haben? Für Hintergrund-Dümpelei sind 16 E-Cores viel zu viele. Es geht auch bei solchen Systemen und solcher Last längst um Energieeffizienz. Nicht weil der Strom so teuer ist, sondern aufgrund begrenzter Wärmeabfuhr. Wenn du thermisch am Limit bist und die Last parallelisierbar ist, bringen E-Cores mehr Rechenleistung als P-Cores. Wenn die Watt begrenzt sind, sind Cores, die pro Watt mehr Rechenleistung hergeben, im Vorteil.
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(prx) A. K. schrieb: > Wenn die Watt begrenzt sind, sind Cores, die pro Watt mehr > Rechenleistung hergeben, im Vorteil. Leistung pro Watt gibt es ja schon sein längerer Zeit bei HPC. Ist vielleicht nicht unbedingt "Real World" nahe - aber ich fand diese Beachtung als analog "Wertmaßstab" immer gut. Im Hinterkopf hatte ich Roboterperformance und Stromversorgung. Was man aber auch noch braucht, sind kluge Köpfe und ein Marketingkonzept - bezahlen, verdienen will man ja auch noch. Ob die genialen Hardwareentwickler und dessen Ressourcen - in verschiedenen Bereichen noch lange aktiv verfügbar sind, das steht in Frage. Es ginge eine Menge mehr als ChatGPT. Lernen durch Abgucken ist eigentlich ein alter Hut. Wie wäre eine KI, die (u.a.) "Mama?" ruft?
Erstmal kommt das Konzept keineswegs von Apple, die kaufen einfach nur den IP-Core von ARM zu. Dass auch Intel/AMD ähnliche Konzepte anbieten wurde ja oben schon erwähnt. Ansonsten: "In practice, a big.LITTLE system can be surprisingly inflexible. One issue is the number and types of power and clock domains that the IC provides. These may not match the standard power management features offered by an operating system. Another is that the CPUs no longer have equivalent abilities, and matching the right software task to the right CPU becomes more difficult. " https://en.wikipedia.org/wiki/ARM_big.LITTLE
router schrieb: > power and clock domains In aktuellen x86 Prozessoren werden die einzelnen Cores getrennt getaktet und getrennt mit Spannung versorgt, weshalb deren Spannungserzeugung mittlerweile mal linear mal geschaltet auf dem Modul/Die erfolgt. > becomes more difficult Work in progress. Einfacher wird die Welt aber m.E. nicht mehr.
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