Guten Morgen, Ich möchte die Drehzahl von einem Asynchronmotor aufnehmen und verfolge diesen noch theoretischen Plan mit einem Hallsensor: Der Motor mit gusseisener Keilriemenscheibe hat eine Nenndrehzahl von 1500 U/min plus/minus Schlupf (Als Indiz für Motor- oder Generatorbetrieb). Ich würde gerne einen Hallsensor aus dem KFZ-Teilemarkt (weil billig, verfügbar und robust) nehmen und an eine plane Seite der Keilriemenscheibe platzieren. In dieser Keilriemenscheibe befindet sich dann ein gebohrter (Sack-)Lochkreis, sodass der Hallsensor über Ein-Loch-Kein-Loch sein Signal bekommt. Die große Frage ist: Wie bekomme ich ein Datenblatt (Pinbelegung, Spannungsversorgung, Dimensionen) von so einem KFZ-Hallsensor, egal ob Kurbelwellen oder ABS-Sensor? Zum Beispiel von dem Sensor im obrigen Bild. Ich denke, dass der Sensor eine Verpolung nicht verzeiht und ob 5 oder 12 V wäre auch interessant. Ich möchte einfach nicht raten. Eine zweite theoretische Frage: Der Asynchronmotor funktioniert, weil der Rotor mit dem Magnetfeld aus dem Drehstromstator durchflossen wird. Das Magnetfeld dreht sich, der Rotor will es festhalten und wird mitgerissen. Wird das Magnetfeld, das den Rotor durchfließt, den Hallsensor stören? Fließt ein genügend großer Teil über die Motorwelle und Kleiriemenscheibe und stört den Hallsensor?
Silvio K. schrieb: > Wie bekomme ich ein Datenblatt (Pinbelegung, Spannungsversorgung, > Dimensionen) von so einem KFZ-Hallsensor, egal ob Kurbelwellen oder > ABS-Sensor? vielleicht aus dem Stromlaufplan für das entsprechende Auto
Der Sensor im Minibild oben (Wie kommt man eigentlich auf die Idee, da ein Bildschirmfoto anzuhaengen und nicht den Link zum Produkt?) ist wahrscheinlich kein Hallsensor, sondern eine Kombination aus Dauermagnet und Spule. wendelsberg
Ein Hallsensor findet nur magnetisiertes Metall. Wenn die Scheibe nicht magnetisiert ist, muss man entweder einen Permanentmagneten einbauen, oder einen speziellen Hallsensor mit integriertem Permanentmagnet benutzen, die sind allerdings teurer. Hersteller beispielsweise Allegro. https://www.allegromicro.com/en/products/sense/magnetic-speed z.B.: https://www.allegromicro.com/~/media/files/datasheets/ats19200-datasheet.pdf "Integrated back-bias magnet for ease of design-in with ferromagnetic gear targets"
Ich habe nochmal eine Skizze angehängt. Wendels B. schrieb: > Wie kommt man eigentlich auf die Idee, da > ein Bildschirmfoto anzuhaengen und nicht den Link zum Produkt? ebay-links sind nur temporär. Wenn jemand in einem Jahr das hier ließt, ist er nicht enttäuscht, dass der link nicht geht. Man braucht auch keinen link an klicken dann. Ich finde die Idee mit dem Bildchen gar nicht schlecht. 50kB tun auch nicht weh ;-) > ist > wahrscheinlich kein Hallsensor, sondern eine Kombination aus Dauermagnet > und Spule. Deshalb Datenblatt. Hat aber 3 Anschlüsse, deshalb denke ich, es ist ein Hallsensor. Ich weiß es aber nicht. ●DesIntegrator ●. schrieb: > vielleicht aus dem Stromlaufplan für das entsprechende Auto Absolut. Das ist eine Idee. Damit wäre ein eventuell ein Teil geklärt (Pinbelegung).
https://allegromicro.com/-/media/Files/Datasheets/ATS19580-Datasheet.ashx noch einer, aber die sind selten geworden. Ein kleiner Permanentmagnet in dem Loch eingeklebt ist jedenfalls billiger.
Die Allegro-Sensoren sind nicht schlecht. Gefallen wir gut. Ich wollte den Weg über Digikey gerade nicht gehen ;-) Meinst du, die Zahnkränze der Schwungmassen beim Verbrennungsmotor, die oft gerne für die Impulserzeugung genommen werden, sind magetisiert?
Silvio K. schrieb: > Meinst du, die Zahnkränze der Schwungmassen beim Verbrennungsmotor, die > oft gerne für die Impulserzeugung genommen werden, sind magetisiert? das ist dann eher ein Sensor mit eingebautem Permanentmagnet. das ganze läuft dann so wie ein Pickup bei ner E-Gitarre.
●DesIntegrator ●. schrieb: > Silvio K. schrieb: >> Meinst du, die Zahnkränze der Schwungmassen beim Verbrennungsmotor, die >> oft gerne für die Impulserzeugung genommen werden, sind magetisiert? > > das ist dann eher ein Sensor mit eingebautem Permanentmagnet. > das ganze läuft dann so wie ein Pickup bei ner E-Gitarre. Reluktanzsensor.
Silvio K. schrieb: > Wie bekomme ich ein Datenblatt (Pinbelegung, Spannungsversorgung, > Dimensionen) von so einem KFZ-Hallsensor Nirgends. Das ist ja auch bloss ein handelsüblicher (Honeywell, Allegro) Sensor in einem kundenspezifischen Gehäuse. Die Anschlussbelegung, nun ja, im Auto eingebaut findet man leicht plus, Masse und Signal, die KFZ Schrauber werden die wissen, weil sie die ja messen. Aber ob das ein Hallsensor oder eine Reluktanzspule ist, geht aus deinem Bildschirmphoto nicht hervor.
Silvio K. schrieb: > Wie bekomme ich ein Datenblatt (Pinbelegung, Spannungsversorgung, > Dimensionen) von so einem KFZ-Hallsensor, egal ob Kurbelwellen oder > ABS-Sensor? Da steckt ein aktiver Hall- oder AMR-Sensor drin. Hall misst die Stärke des Magnetfeldes, AMR die Richtung. Hall- und AMR-Sensoren gibt es für aktive Encoder (magnetisierte Gummiringe oder in Löcher eingelassene Magnete), AMR gibt es auch mit mit Huckepack-Magnet für passive Encoder (Zahnräder). Die Zähne des passiven Encoders lenken das Magnetfeld des Huckepack-Magneten um und der Sensor erkennt die geänderte Richtung. Als Schnittstelle hast Du entweder Stromschleife oder open Collector. Stromschleife musst Du mit 6-16 V versorgen und die Stromaufnahme ändert sich im Takt des Magnetfeldes zwischen 7 und 14 mA (Philips) bzw 5 und 10 mA (Infineon). Open Collector bekommt 5 V und Masse und schaltet den dritten Pin von offen nach Masse. Der Sensor in dem Ebay-Angebot dürfte so einer sein. > (...) Ich denke, dass > der Sensor eine Verpolung nicht verzeiht und ob 5 oder 12 V wäre auch > interessant. Ich möchte einfach nicht raten. Automobilelektrik muss das abkönnen. Stell die Strombegrenzung am Labornetzteil auf 20 mA und häng eine LED mit Vorwiderstand an den Ausgangspin, dann kannst Du die sechs Möglichkeiten durchprobieren.
Soul E. schrieb: >> ...) Ich denke, dass >> der Sensor eine Verpolung nicht verzeiht und ob 5 oder 12 V wäre auch >> interessant. Ich möchte einfach nicht raten. > > Automobilelektrik muss das abkönnen Ähm, nö, da sind normale Chips ohne Schutzschaltungen drin.
Gibt auch Sensoren die das Signal per Stromänderung übertragen. Ich schätze das ist bei 99% aller Fahrzeuge nach 2010 der Fall. Erkennbar daran das sie nur zwei Anschlüsse haben. Also eher nicht brauchbar, ich würde das optisch realisieren.
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Bearbeitet durch User
Also wenn es nicht ums Lernen, Basteln oder die Wissenschaft geht: Bei ebay gibt es komplette Drehzahlmesser mit Sensoren so um die 15 Euro..man könnte auch einen Fahrradcomputer der Drehzahl kann nehmen..glaube bei Pollin gabs sowas von Dunlop...hab ich bei meiner Drehbank im Einsatz..
Vielen Dank für alle Beiträge und IC-Datenblätter. Christoph db1uq K. schrieb: > Ein kleiner Permanentmagnet > in dem Loch eingeklebt ist jedenfalls billiger. Ich habe die ganze Zeit das Ziel verfolgt, viele Impulse in einem Zeitinterval zu zählen, aber die Idee einen einzigen Impuls pro Umdrehung ist auch nicht schlecht. Also die Periodendauer zu messen. Ich verdaue alle Informationen, gucke dann und gebe auf jeden Fall Bescheid. Eine Lichtschranke wollte ich eigentlich nicht nehmen, wegen der Gefahr potentieller Verschmutzung. Vielleicht ist die Angst aber auch unbegründet. Ich hätte gerne, dass es eine zuverlässige Dauerlösung wird. Irgendwas fertiges, getestetes, und billiges ;-) wo ein Rechteck hinten rauskommt... Gustav schrieb: > Also wenn es nicht ums Lernen, Basteln oder die Wissenschaft geht Doch doch, geht es. ;-)
Der "21C3U" auf dem Foto ist von Infineon https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/118475/INFINEON/TLE4921-3U.html Type TLE 4921-3U Marking 21C3U Ordering Code Q67006-A9171 PackageP-SSO-4-1
Michael B. schrieb: > Ähm, nö, da sind normale Chips ohne Schutzschaltungen drin. Da sind Automotive-qualifizierte und bordnetztaugliche Chips drin. Die brauchen extern bestenfalls noch einen ESD-Kondensator. Dein TLE4921 verträgt bis 30 V, und das auch verpolt. Infineon baut auch Spannungsregler, die man direkt ans Bordnetz hängen kann. Ohne Frickellösungen aus irgendwelchen FAQs.
Und warun nicht sowas: https://de.rs-online.com/web/p/naherungsschalter/2147070 Gibt es billiger bei Ali & Co. Sind für industriellen Einsatz ausgelegt und können Dein Loch detektieren. Sollte mit 800 Hz schnell genug sein.
Silvio K. schrieb: > Ich habe nochmal eine Skizze angehängt. > signal-2023-01-17-095112_002.jpeg Wäre da nicht eine Lichtschranke viel besser geeignet?
> Und warun nicht sowas: Ja, stimmt. Näherungssensoren hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Danke. > Wäre da nicht eine Lichtschranke viel besser geeignet? Das was wie ein Lochblech aussieht, ist die Draufsicht auf die Keilriemenscheiben. Sacklochkreis, Draufsicht. Aber sonst, habe ich auch an eine Lichtschranke gedacht, aber ich möchte ein staubsichere Lösung.
z.B. hier: http://www.bosch-motorsport.de/content/downloads/Raceparts/en-GB/53185803208165643.html Gruß Anja
Anja schrieb: > http://www.bosch-motorsport.de/content/downloads/Raceparts/en-GB/53185803208165643.html Mega!! Genau solche Datenblätter meine ich.
Ich habe mir diesen Sensor bestellt und betreibe ihn mit 5 V (rot) und einem Pull-up am Signal (weißes Kabel), ohne Pull-up sieht man nur den Wechsel zwischen 50 Hz-Brummen und hart GND auf dem Oszilloskop ;-). Er reagiert gut, wenn man einen Schraubendreher vorhält. Auch noch sicher bei 1mm Abstand. Damit werde ich erst mal weitermachen.
Die Drehzahlmessung geht nun. In meinem Fall gibt es 2 Impulse pro Umdrehung, der angeschlossene STM32 nutzt den Timer im input capture modus und misst die Zeit einer vollen Umdrehung. Das geht ziemlich gut und das Drehzahlrauschen ist gering. Guter Hallsensor. Es hat sich also alles gelohnt. Danke an alle Beteiligten.
Silvio K. schrieb: > Ich finde die Idee mit dem Bildchen gar > nicht schlecht. 50kB tun auch nicht weh ;-) Trotzdem muss es nicht eine so unterirdische Auflösung und zu allem Überfluss auch noch das PNG-Format für ein Photo sein.
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