Forum: Haus & Smart Home Meinungen zu Stromanbietern wie Tibber?


von Heinz R. (heijz)


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Es gibt mittlerweile Stromanbieter wie Tibber, die Stundenaktuell zum 
Börsenpreis plus Netznebenkosten abrechnen
Dafür wollen sie nur einen monatlichen - rel geringen pauschalen Obulus 
für sich
Vertragslaufzeiten haben sie auch keine

Die Strompreise die man so findet sind rel. hoch, da sie auf den 
Börsenpreisen von 2022 beruhen - damals waren die richtig hoch, 
mittlerweile sind sie deutlich gesunken

Gibt es hierzu Erfahrungen / Meinungen?

Viele Grüße

von Hans (Gast)


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Bin momentan beim Grundversorger. Der passt sich die Strompreise wenn 
nötig monatlich zu seinen Gunsten an. Sein Preis liegt momentan irgendwo 
bei 45 cent/kWh. Also mit Strompreisbremse bei 40 cent/kWh bis 80% des 
Vorjahresverbrauchs. Chancen zu sparen sind hier gleich Null.

Anders ist es bei stündlicher Abrechnung. Hier wäre der aktuelle Preis 
bei Tibber bei 30 cent/kWh. Früher waren diese Tarife immer gefährlich, 
weil es keine Grenze nach oben gab. Diese stellt der Staat jetzt 
zumindest in gewissen Grezen. Sollte der Strompreis längere Zeit weiter 
steigen, würde auch mein Grundversorger weiter erhöhen. Außerdem kann 
ich ja auch noch sparen, weil ich zu bestimmten Zeiten weniger bezahlen 
muss. Aktuell kann das also durchaus Sinn machen. Wer dann noch seinen 
Verbrauch ein wenig mitsteuert, kann hier gewaltig sparen. Aber man hat 
dann natürlich kein sorgloses Einstecken seiner Verbraucher mehr. Ein 
bisschen Mitdenken sollte man dann schon.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Ich halte sowas fuer nicht praktikabel. Du musst stets und staendig den 
Strompreis beobachten und u.U. die Waschmaschine dann zwischen Vor- und 
Hauptwaschgang ausschalten und auf einen guenstigeren Preis warten. Wenn 
Du dann auf Arbeit bist...

von Musik og F. (musikog_f)


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Nennt sich peak load pricing.
Die Idee gibt es seit den 50ern. In den 90ern gabe es viele 
Feldversuche. Ergebnisse  findest du in der Fachliteratur. Leicht zu 
finden, denn alle zitieren den Urheber der Idee:
Peter O. Steiner: "Peak Loads and Efficient Pricing"
The Quarterly Journal of Economics, Volume 71, Issue 4, August 1957, 
Pages 585–610, https://doi.org/10.2307/1885712

Hier ist das Realität für alle. Unser Verteilnetzbetreiber (also egal 
wessen Strom man kauft) hat 6 Preisstufen
Sommer - Winter und tageszeitabhängig
0:00 bis 6:00
06:00 bis 17:00 & 21:00 bis 24:00
17:00 bis 21:00

Spitzenlastzeiten im Winter (17-21) sind 9 mal teuerer als Nacht.
Nacht Winter und Nacht Sommer ist z.Z. gleich.

Erfahrungen der 90er waren:
Bei Privathaushalte schiebt das nicht signifikant etwas.
Das war aber die Zeit vor BEV. 2023 setzt das BEV erst um 0:002 zum 
laden und nicht schon wenn man nach Hause kommt. Geschirrspühler dito.
Wer des Nachts >20 kWh ins Auto nuckelt wird das merken. Die 0,6..0,75 
kWh des Geschirrspühlers machen den Kohl nicht fett.

Wo wirklich was passiert ist in der Industrie und Handel.
Manche Supermärkte machen hier jetzt schon um 20:00 in ruralen Gegenden 
gar um 19:00 zu, um sich den teuersten Strom zu sparen.
Bei Hochspannungskunden ist der Faktor Min-Max "nur" ca. 7.

von Musik og F. (musikog_f)


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ob ich einen Vertrag mit Tibber abschliessen würde?
Ich habe noch nicht geprüft ob die eine ausreichende Bonität im 
Verhältnis ihrer Verpflichtungen haben. Da die Daten aber auch sehr 
schwer zugänglich sind:
danke, nein danke, eine dolle Äpp und eine wuschi-wuschi-Webseite von 
norwegischen Turbokapitalisten reicht nicht.

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (digidax)


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Ich beobachte seit 2 Monaten den Tibber Endpreis automatisiert. Mein PV 
Wechselrichter in Verbindung mit einem 15 kWh Akku kann diesen auch 
Nachts laden. Die beiden günstigsten Stunden würde reichen, um z.B. im 
Winter wenn kein PV Strom kommt den Akku voll zu laden. Eventuell würde 
ich dann auch die Wärmepumpe daraus speisen.

Nachfolgend das Diagramm der günstigsten 2 Stunden pro Tag. Demnach wäre 
der Durchschnittspreis der letzten 30 Tage bei 18,4 Cent brutto, was ich 
zahlen müsste. Demnach würde sich nicht mal mehr mein aktueller WP Tarif 
mit 24 Ct/kWh lohnen. Da könnte ich also auch noch die Grundgebühr für 
den 2. Zähler sparen. Ab März wäre ich eh mit dem Hausstrom autark, dann 
also gar kein Nachladen aus dem Netz, bzw. noch Power2Heat, um nicht 
einzuspeisen.

lg Frank

von T. B. (shellfishgene)


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Frank K. schrieb:
> Ich beobachte seit 2 Monaten den Tibber Endpreis automatisiert.

Beim "agile Octopus" Tarif in UK wird der Preis auch häufiger mal 
negativ, ist das bei Tibber nicht so?

von Petermann (Gast)


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Eine aktuelle Berechnung des Anbieters gibt mir einen Preis von 40,69 
ct/kWh.

Keine Alternative für mich.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Frank K. schrieb:
> Ich beobachte seit 2 Monaten den Tibber Endpreis automatisiert.

Wie ?

von Dieter (Gast)


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Petermann schrieb:
> Keine Alternative für mich.

Wenn das zu viele Kunden machen, wird das Netz instabil.

Wenn zum Beispiel zu viele darauf spekulieren, das um 11 Uhr ein 
günstiger Preis wäre, oder ein Programm sagt unter einem bestimmten 
ct-Betrag einschalten, dann werden sehr viele Geräte auf einmal angehen 
über Zeitschalter oder Smart-Steuerung. Daraufhin springt der Preis nach 
oben. Jene, die das mitbekommen schalten schnell ihre Geräte wieder aus. 
Dann fällt der Preis wieder und die teuren Zusatzkraftwerke schalten 
schnell wieder ab, dann schalten diese wieder ein und das Spiel 
wiederholt sich. Ähnliches Spiel in umgekehrter Richtung werden die 
Stromeinspeiser ebenfalls betreiben.

von Hans (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Ich halte sowas fuer nicht praktikabel. Du musst stets und staendig den
> Strompreis beobachten und u.U. die Waschmaschine dann zwischen Vor- und
> Hauptwaschgang ausschalten und auf einen guenstigeren Preis warten. Wenn
> Du dann auf Arbeit bist...

Das ist Quatsch. Die Preise stehen ab 13:00 Uhr des Vortages zur 
Verfügung. Du kannst also deine Waschmaschine ganz gemütlich am Vorabend 
beladen und den Startzeitpunkt festlegen.

Musik og F. schrieb:
> Ich habe noch nicht geprüft ob die eine ausreichende Bonität im
> Verhältnis ihrer Verpflichtungen haben. Da die Daten aber auch sehr
> schwer zugänglich sind:

Was soll passieren? Wenn du schon in der Grundversorgung hängen 
solltest, hast du momentan nichts zu verlieren.

Petermann schrieb:
> Eine aktuelle Berechnung des Anbieters gibt mir einen Preis von 40,69
> ct/kWh.

Kann nicht sein. Als du deinen Beitrag um 12 Uhr geschrieben hast, lag 
der Preis bei 34,3 cent. Tageshoch liegt heute bei 40,1 cent.

von holger (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Ich beobachte seit 2 Monaten den Tibber Endpreis automatisiert. Mein PV
> Wechselrichter in Verbindung mit einem 15 kWh Akku kann diesen auch
> Nachts laden.

Ich würde das Gleiche machen, beobachte jetzt über Awattar die Preise. 
Dummerweise gibt es hier noch keine Smartmeter, auch wenn man eins will. 
So wie in wahrscheinlich großen Teilen Deutschlands auch. Wie nennt man 
das jetzt, "Deutschlandgeschwindigkeit"? Immerhin hat DSL 100 MBit, in 
der Stadt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Große Industriekunden mit 110kV-Anschluss oder noch mehr schließen 
üblicherweise langfristige Verträge ab. Das hat selbst eine bekannte 
CNC-Bude gemacht und ihren Strompreis auf drei Jahre fixiert. Das ist 
dann je nach Marktlage vielleicht nicht immer der absolut günstigste 
Preis (auch wenn die CNC-Bude in diesem Fall durch den starken Anstieg 
richtig Glück hat), aber man bekommt Planungssicherheit.

Wohin solche extrem "flexiblen" Tarife führen können, hat man vor knapp 
zwei Jahren in Texas gesehen, wo ein für diese Region unerwartet 
heftiger Wintersturm weite Teile der Energieerzeugung für zwei Wochen 
lahmgelegt hat. Ich glaube viele der dortigen Stromkunden zahlen heute 
noch ihre Schulden ab, insofern sie Haus und Hof behalten durften. Ich 
finde man kann da nur vor warnen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wohin solche extrem "flexiblen" Tarife führen können, hat man vor knapp
> zwei Jahren in Texas gesehen,

Ein gutes Beispiel.

Ben B. schrieb:
> Ich finde man kann da nur vor warnen.

Viele werden das nicht einsehen, genau so vor die Wand fahren, wie mit 
dem Gas und freuen sich sogar noch über die dadurch beschleunigte 
Deindustrialisierung als Decarbonisierung.
Nebenbei bemerkt, kommen viele aus wohlhabenden Verhältnissen und hoffen 
sich als private kleine Stromerzeuger die Taschen vollstopfen zu können. 
Die meisten, die arbeiten müssen und in Mietsblöcken hausen, haben 
natürlich nichts davon. Dort sitzen aber jene, die sich von dem Medien 
zur Befürwortung dieser Dummheiten belappern (manipulieren) lassen.

von holger (Gast)


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Dieter schrieb:
> Nebenbei bemerkt, kommen viele aus wohlhabenden Verhältnissen und hoffen
> sich als private kleine Stromerzeuger die Taschen vollstopfen zu können.

Ja ein Glück für uns das sich die großen Konzerne überhaupt noch nie die 
Taschen auf Kosten der Verbraucher vollgestopft haben. Das sind nur die 
bösen Buben mit den Solarpanelen auf dem Hausdach.

Dieter schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Wohin solche extrem "flexiblen" Tarife führen können, hat man vor knapp
>> zwei Jahren in Texas gesehen,
>
> Ein gutes Beispiel.
>
> Ben B. schrieb:
>> Ich finde man kann da nur vor warnen.

Ja Texas hat sich vom Rest des Landes elektrisch abgekoppelt damit man 
auch ja nicht die bösen Regulatorien aus Washington aufgedrückt bekommt. 
Sonst wäre noch Strom da gewesen.

Awattar hat übrigens eine Begrenzung beim maximalen und minimalen 
Arbeitspreis von +/- 80 cent/kWh, man muss halt richtig hinschauen was 
das Kleingedruckte so sagt.

von Schlaumaier (Gast)


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Irgendwie kommt mir das komisch vor.

Wie soll das Funktionieren. ?!!? Das würde nur gehen, wenn mein 
Stromzähler Internet hat, und jede Stunde den aktuellen Verbrauch rüber 
funkt.

Ansonsten ist das nur machbar, über Statistische Berechnungsmodelle. So 
ein Mist hatte ich mal bei meiner alten Wohnung und Nachtspeicherheizung 
mit 1 Zähler. Da wurden dann 20 % vom Verbrauch in den anderen Tarif 
geschoben. LEGAL aber nicht logisch.


Mich jucken die Preise eh bis Oktober 2023 nicht. Ich habe noch 
Festvertrag.

Aber ich bleibe trotzdem beim Grundversorger, obwohl der aktuell etwas 
teurer ist. Grund ist, das ich bei Problemen mich auf mein Roller setze 
und da mal eben vorbei fahre.

Schaut euch doch mal den Theater an, den andere Leute mit einigen Firmen 
haben. Die sind mit Verbraucherschutz vor Gericht inzwischen. Du kannst 
nur anrufen da, eine Mini-Jobberin zusammen scheißen und erreichst NIX. 
Außer das die falsche Person heult.

Und wenn einmal der Wurm drin ist, dann ist das ein Jahrelanger Stress.

Ich fahre zu meinen Anbieter und rede bei Stress mit den Chef 
persönlich. SO WAS ist mir einige Euro im Jahr wert.

von Hmmm (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Das würde nur gehen, wenn mein Stromzähler Internet hat, und jede Stunde
> den aktuellen Verbrauch rüber funkt.

Dass Du den Begriff "Smart Meter" nicht kennst, wundert mich nicht.

Schlaumaier schrieb:
> Aber ich bleibe trotzdem beim Grundversorger, obwohl der aktuell etwas
> teurer ist. Grund ist,

...dass der nicht Deine Bonität überprüft?

von Schlaumaier (Gast)


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holger schrieb:
> Ja ein Glück für uns das sich die großen Konzerne überhaupt noch nie die
> Taschen auf Kosten der Verbraucher vollgestopft haben. Das sind nur die
> bösen Buben mit den Solarpanelen auf dem Hausdach.

Wenn die, die Marktpreisbindung mit den GAS wegfallen lassen würden, 
wäre das Problem mit den teuren Strom blitzschnell vom Tisch.

Die Windkraftbetreiber und Co. machen sich ne Goldene Nase mit Diamanten 
drauf.

von Schlaumaier (Gast)


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Hmmm schrieb:
> ...dass der nicht Deine Bonität überprüft?

Wieso sollte er das machen.  Der bekommt seit > 40 Jahren regelmäßig 
sein Geld wie vereinbart.

Davon abgesehen ist meine Bonität in Bereich meines Finanzellen Rahmen.

Für eine Luxusjacht und einen Learjet bin ich leider nicht Kreditwürdig. 
Und das Limit meiner Kreditkarte habe ich nicht einmal ansatzweise 
benutzt. Das ist nämlich viel zu hoch.

Hmmm schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Das würde nur gehen, wenn mein Stromzähler Internet hat, und jede Stunde
>> den aktuellen Verbrauch rüber funkt.
>
> Dass Du den Begriff "Smart Meter" nicht kennst, wundert mich nicht.

Gehört schon.  Ich weiß nur nicht ob mein neuer Blinki-Zähler so eine 
Technik nutzt. Denn wenn er das könnte, wieso muss ich ihn dann 
anblinken, anstatt einfach über das Kundenportal meines Stromanbieters 
die Daten abzulesen. !?!?!

von Wendels B. (wendelsberg)


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Hans schrieb:
> Das ist Quatsch. Die Preise stehen ab 13:00 Uhr des Vortages zur
> Verfügung.

Das haette in den OP gehoert. Dort steht nur:

Heinz R. schrieb:
> die Stundenaktuell zum
> Börsenpreis plus Netznebenkosten abrechnen

Wann der Preis festgelegt wird, steht vermutlich auf Seite 99 der 
hundert Seiten Kleingedrucktem. Und nein, ich komme nicht auf die Idee, 
das selbst zu lesen.

wendelsberg

von holger (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Die Windkraftbetreiber und Co. machen sich ne Goldene Nase mit Diamanten
> drauf.

ja furchtbar so was, da haben RWE & Co. jahrzehntelang lang dicke 
Profite selber eingestrichen und müssen jetzt mit Anderen den Kuchen 
teilen, schlimm so was auch. Naja dafür haben sie auch kräftig an der 
Infrastruktur gespart.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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kannst drehen  und wenden wie Du willst,
kostet alles Geld.
Und in D natürlich mit am teuersten!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ob sich die Betreiber von Windkraftanlagen oder PV so die goldene Nase 
verdienen... niemals. Schaut doch selbst mal nach, wieviel man als 
Einspeisevergütung für seine PV bekäme. Das sind locker 20..30ct 
weniger, als man für den Strom aus der Steckdose bezahlen muss und 
Anlagen mit hoher Leistung werden noch schlechter vergütet.

Die goldene Nase verdienen sich im Moment eher die Netzbetreiber, die 
erst nach der Wende das Netz ausgedünnt haben (kann man prima Schrott 
verkaufen) und nun rumheulen, daß man das Netz wegen gesteigertem Bedarf 
(mehr Menschen, mehr technische Geräte, mehr Elektroautos und 
Wärmepumpen) und veränderter Energiepolitik ausbauen muss und dafür hohe 
Netzentgelte verlangt - und es scheinbar niemandem auffällt, daß ganz 
nebenbei jedes Jahr neue Rekordgewinne (Gewinne - nicht Umsätze!) 
erzielt werden. Ich glaube an dieser Stelle werden wir beschissen, von 
vier maßgeblich großen Unternehmen, kartellähnlichen Strukturen in 
Leipzig und einer Politik, die uns 'nen Lolli schenkt, aber gleichzeitig 
unsere Bonbons klaut.

von Hans (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Aber ich bleibe trotzdem beim Grundversorger, obwohl der aktuell etwas
> teurer ist. Grund ist, das ich bei Problemen mich auf mein Roller setze
> und da mal eben vorbei fahre.

Und dann? Da sitzen auch nur Leute aus dem Kundenservice.

> Schaut euch doch mal den Theater an, den andere Leute mit einigen Firmen
> haben. Die sind mit Verbraucherschutz vor Gericht inzwischen. Du kannst
> nur anrufen da, eine Mini-Jobberin zusammen scheißen und erreichst NIX.
> Außer das die falsche Person heult.

Was meinst du, wen du hier zum heulen bringst? Ich arbeite für den 
Grundversorger hier in der Stadt. Im Kundencenter sitzen die gleichen 
Leute, die auch an der Hotline sitzen. Nur mit Zusatzqualifikation. 
Bereitgestellt werden sie von einem externen Abrechnungsdienstleister 
für Stadtwerke. Da heult genauso die falsche Person.

> Und wenn einmal der Wurm drin ist, dann ist das ein Jahrelanger Stress.
Glaub mal nicht, dass das bei uns anders läuft.
> Ich fahre zu meinen Anbieter und rede bei Stress mit den Chef
> persönlich. SO WAS ist mir einige Euro im Jahr wert.
Du glaubst doch nicht, dass die (meist) Damen im Kundencenter dich 
wirklich durch die gesicherte Tür in das Verwaltungsgebäude lassen. 
Schon gar nicht werden sie dich im Vorstandssekretariat anmelden. Vorher 
begleitet dich der seit Corona ebenfalls anwesende Sicherheitsdienst 
wieder nach draußen.

von Εrnst B. (ernst)


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Ben B. schrieb:
> Schaut doch selbst mal nach, wieviel man als
> Einspeisevergütung für seine PV bekäme. Das sind locker 20..30ct
> weniger, als man für den Strom aus der Steckdose bezahlen muss

Das ist schon arg übertrieben. Von den 33 Cent/kWh (2022) waren nur 14½ 
Cent für den eigentlichen Strom. Vergütet bekommst du 8 Cent/kWh? Da ist 
kein Platz für 20 Cent Differenz.

Dass die Leitungskosten/Netzentgelte, Steuern, Umlagen, usw. immer 
anfallen, egal in welche "Richtung" der Strom fließt, steht auf einem 
anderen Blatt.
Da wäre durchaus noch Optimierungspotential für die Politik...

von Energieverschender (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Das würde nur gehen, wenn mein Stromzähler Internet hat, und jede Stunde
>> den aktuellen Verbrauch rüber funkt.
>
> Dass Du den Begriff "Smart Meter" nicht kennst, wundert mich nicht.

Wegen Datensparsamkeit und so würde es eigentlich reichen, dass der 
Stromverkäufer den kWh Preis stündlich zum Smart Meter funkt.

Ein mal im Monat funkt dann das Smart Meter den € Betrag zum 
Stromverkäufer...

Beitrag #7321635 wurde von einem Moderator gelöscht.
von dfIas (Gast)


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Hans schrieb:
> Bin momentan beim Grundversorger. Der passt sich die Strompreise wenn
> nötig monatlich zu seinen Gunsten an. Sein Preis liegt momentan irgendwo
> bei 45 cent/kWh. Also mit Strompreisbremse bei 40 cent/kWh bis 80% des
> Vorjahresverbrauchs.
Wenn ich die Umsetzung richtig verstanden habe, geht es nicht um den 
VORjahresverbrauch, sondern um den VORVORjahresverbrauch. Genauer um die 
Abschlagzahlungen des VORjahres, die sich (auf-)gerundet am VORVORjahr 
orientieren. Wer 2022 seine Wärmepumpe installiert hat, geht ohne 
Sonderregelung ziemlich leer aus.

von Heinz R. (heijz)


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Schlaumaier schrieb:
> Wie soll das Funktionieren. ?!!? Das würde nur gehen, wenn mein
> Stromzähler Internet hat, und jede Stunde den aktuellen Verbrauch rüber
> funkt.

genau so funktioniert das

DU kaufst bei denen ein Zusatzteil das Deinen (digitalen)  Stromzähler 
ausliest, dieser übermittelt den Verbrauch an Tibber

Wendels B. schrieb:
> Wann der Preis festgelegt wird, steht vermutlich auf Seite 99 der
> hundert Seiten Kleingedrucktem. Und nein, ich komme nicht auf die Idee,
> das selbst zu lesen.

Da brauchst gar nix nachlesen, es ist ganz einfach der offizielle 
Börsenstrompreis

Jeweils ab 13 Uhr steht der Preis für den nächsten Tag fest

von Schlaumaier (Gast)


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Hans schrieb:
> Vorher begleitet dich der seit Corona ebenfalls anwesende
> Sicherheitsdienst wieder nach draußen.

Muss ja ein doller Anbieter sein für den du da arbeitest.

Bei meinen gibt es kein Sicherheitsdienst. Die haben das nicht nötig. 
Bewacht ähm beschützt werden müssen nur die pösen Jungs.

Ich gehe da rein, habe eine Kundenbetreuerin und die hat vollen Zugriff 
auf meine "Akte". Da wird das geregelt, ausdruckt und von beiden Seiten 
unterschrieben.

Fertig ist.

Getestet. Die hatten beim Umzug einen falschen Vertrag aufgesetzt. Der 
wurde rückwirkend in den richtigen Umgewandelt.

von Schlaumaier (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> DU kaufst bei denen ein Zusatzteil das Deinen (digitalen)  Stromzähler
> ausliest, dieser übermittelt den Verbrauch an Tibber

O.K.  das macht Sinn.

Und wer bezahlt den Einbau. Das Teil muss doch SICHER + Heilig eingebaut 
werden, damit keiner beschei**t und nicht die Bude abfackelt.

von Hans (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Und wer bezahlt den Einbau. Das Teil muss doch SICHER + Heilig eingebaut
> werden, damit keiner beschei**t und nicht die Bude abfackelt.

Machs dir selbst. Das Teil wird einfach per Magnet an den Zähler 
gehaftet. Inwiefern ich einfach einen eigenen Zähler simulieren könnte, 
habe ich mich aber auch schon gefragt.

von Christian B. (luckyfu)


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Frank K. schrieb:
> Nachfolgend das Diagramm der günstigsten 2 Stunden pro Tag. Demnach wäre
> der Durchschnittspreis der letzten 30 Tage bei 18,4 Cent brutto, was ich
> zahlen müsste. Demnach würde sich nicht mal mehr mein aktueller WP Tarif
> mit 24 Ct/kWh lohnen.

Das ist doch eine Milchmädechenrechnung, weil die die Kosten der kWh aus 
deinem Akku unterschlägst. Der Speicher ist ja auch nicht vom Himmel 
gefallen und war einfach da. Mit jedem Lade-/Entladezyklus stirbt er ein 
bisschen mehr. Wenn du den Strom für 18cent einkaufst, und ihn dann 
nochmal mit 16cent aus deinem Akku "veredelst" bist du deutlich 
günstiger, wenn du bei den 24cent bleibst. Esseidenn, dir hat den Akku 
jemand geschenkt und tut dies am Ende der Nutzungsdauer erneut.

Ben B. schrieb:
> Ich glaube an dieser Stelle werden wir beschissen, von
> vier maßgeblich großen Unternehmen, kartellähnlichen Strukturen in
> Leipzig und einer Politik, die uns 'nen Lolli schenkt, aber gleichzeitig
> unsere Bonbons klaut.

niemals! Der Lolly hat nämlich einen Stiel! Der ist viel besser als die 
blöden Bonbons...

: Bearbeitet durch User
von Roland P. (pram)


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Das erste, was mir einfällt zum Lesekopf: Wie stellen die sicher, dass 
das Teil am Zähler hängt und nicht an einem "Zählersimulator", der den 
Verbrauch auf die günstigsten Tageszeiten zusammen komprimiert?

Mein Stromzähler fährt zumindest ein sehr einfaches serielles Protokoll. 
Kann natürlich sein, dass neuere Stromzähler so eine Antwort signieren 
und somit fälschungssicher ist.

von Dieter (Gast)


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Hans schrieb:
> Das Teil wird einfach per Magnet an den Zähler gehaftet.

Aha, so ist das also:

https://praxistipps.chip.de/digitaler-stromzaehler-alle-vorteile-nachteile-im-ueberblick_143223?layout=amp
Es ist ebenfalls möglich die modernen Stromzähler mit einem Magneten zu 
manipulieren, um somit einen niedrigeren Stromverbrauch zu suggerieren.

Das erklaert manches.

von Jörg S. (joerg-s)


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Ben B. schrieb:
> Ob sich die Betreiber von Windkraftanlagen oder PV so die goldene Nase
> verdienen... niemals. Schaut doch selbst mal nach, wieviel man als
> Einspeisevergütung für seine PV bekäme. Das sind locker 20..30ct
> weniger, als man für den Strom aus der Steckdose bezahlen muss und
> Anlagen mit hoher Leistung werden noch schlechter vergütet.
Da geht es auch eher um die großen Anlagen die ihren Strom an der Börse 
verkaufen MÜSSEN.

von Entäuscht und genervt (Gast)


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Hallo

Die Diskusion hat mit ruhigen und gesitteten Meinungsäußerungen und 
echter, hilfreicher, Informationsvermittlung angefangen und dann kommt 
so etwas

Dieter schrieb:
> freuen sich sogar noch über die dadurch beschleunigte
> Deindustrialisierung als Decarbonisierung.

Schlaumaier schrieb:
> ?!!?

holger schrieb:
> ja furchtbar so was, da haben RWE & Co. jahrzehntelang lang dicke
> Profite selber eingestrichen und müssen jetzt mit Anderen den Kuchen
> teilen, schlimm so was auch.

Hans schrieb:
> Was meinst du, wen du hier zum heulen bringst? I

Hmmm schrieb:
> Dass Du den Begriff "Smart Meter" nicht kennst, wundert mich nicht.

Es ist leider so typisch - was soll das, was sollen die Emotionen?
Was sollen die persönlichen Angriffe, was soll das eindeutig ins 
(Stammtisch-) politisch gehende gGelaber (sorry aber das ist es)?

Warum mit aller gewalt interessante und nutzbringende ruhige Threads 
kaputt machen?
Es ist leider so typisch - so viele interessante Themenbereiche die es 
im Zusammenhang mit kosten und Energietechnik (Kraftwerke, 
Energiequellennutzung) gibt und die man so angenehm diskutieren könnte 
und wo sich hier sicherlich (leider aber im Hintergrund haltende - 
letztendlich aber auch aus guten Grund) im Forum vertretende  echte 
Fachleute melden und vieles erklären könnten.

Schämt "ihr" (eigentlich nur wenige die aber alles immer wieder kaputt 
machen - gerade bei den interessantesten Themen die auch mal etwas über 
die Hardcore E-Technik und µC Nerdecke hinausgehen) euch eigentlich 
nicht?

von Arduino pro Mickrig (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Bei meinen gibt es kein Sicherheitsdienst. Die haben das nicht nötig.
> Bewacht ähm beschützt werden müssen nur die pösen Jungs.

Ist hier auch so. Müssen sich ja schließlich gegen die bösen Kunden 
verteidigen, denen trotz nachweisbarer Zahlung der Saft abgeklemmt 
wurde.

Führte dann zu ganz, ganz schlechter Presse für den Anbieter und zur 
umgehenden Wiederfreischaltung OHNE Gebühr.

Beitrag #7322205 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hans (Gast)


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Entäuscht und genervt schrieb:
> Hallo
>
> Die Diskusion hat mit ruhigen und gesitteten Meinungsäußerungen und
> echter, hilfreicher, Informationsvermittlung angefangen und dann kommt
> so etwas
>
> Hans schrieb:
>> Was meinst du, wen du hier zum heulen bringst? I

Tut mir leid, wenn du das so auffasst. Erst recht, wo ich doch hier 
einige Missverständnisse ausgeräumt habe. Mir ging es darum zu erklären, 
dass auch in diesem Fall die falschen Mitarbeiter weinen. Denn zumindest 
bei uns macht es keinen Unterschied, ob du anrufst oder vor Ort bist. 
Die Mitarbeiter sind vom selben externen Dienstleister. Machst du da 
also Rabatz, wirst ausfallend oder laut, heulen eben die falschen. Die 
Aussage "Ich bin beim Grundversorger, weil da kann ich ja vorbeifahren 
und zahle deshalb gerne mehr" ist schon lange sinnlos. Du bekommst da 
genauso viel oder wenig Service wie bei allen anderen auch. Dafür kenne 
ich bei uns genügend interne Vorgänge, die mächtig daneben sind oder 
waren, es aber so nie kommuniziert werden würde. Und hiermit sind wir 
auch wieder beim Thema und einer meiner alten Aussagen: Wer schon in der 
Grundversorgung hängt, hat mit Tibber derzeit nichts zu verlieren. 
Nichts anderes wollte ich damit sagen.

Wir sind Grundversorger und auch uns passieren Fehler. So kam es schon 
vor, dass viel zu hohe Beträge als Abschlag festgesetzt und über das 
Lastschriftmandat auch abgebucht wurden. Den betroffenen Kunden half 
auch kein Erscheinen im Kundencenter. Erst als der Kunde die Lastschrift 
zurückzog und wir mit Sperrung drohten, wurde bei uns der Abschlag 
angepasst. In einem anderen Fall musste der Kunde sechs Monate lang das 
Stellen einer Schlussrechnung einfordern, bei der eine beträchtliche 
Rückerstattung auszuzahlen war. Da bewegte sich erst etwas mit der 
Drohung einer Beschwerde bei der BNetzA. Und das sind nur die Fälle, die 
ich in der IT mitbekommen habe, weil wir beteiligt waren.

Bei Tibber zahlst du auf Wunsch monatlich auf Rechnung deinen 
tatsächlichen Verbrauch und eliminierst die Reibungen, die du mit ALLEN 
anderen Anbietern am Markt hast.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Soso schrieb im Beitrag #7322205:
> Erst das links-grüne Gesindel wählen und nun über die Strompreis heulen.
> Ihr seid mir so Experten🤣🤣

so wie einige zugange sind, kann der Strompreis garnicht
hoch genug sein. Der Spritpreis auch nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Entäuscht und genervt schrieb:
> Die Diskusion hat mit ruhigen und gesitteten Meinungsäußerungen und
> echter, hilfreicher, Informationsvermittlung angefangen

So wie sich die Gesellschaft entwickelt, fürchte ich, das bald selbst 
die Erwähnung von Basisstrom eines Transistors schnell die Kurve zur 
Strompolitik mit Schaum vor dem Mund kriegt.

: Bearbeitet durch User
von asd (Gast)


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> Inwiefern ich einfach einen eigenen Zähler simulieren könnte,
> habe ich mich aber auch schon gefragt.

Bei meinem digitalen Stromzähler den ich seit der Solaranlage habe (von 
2020) ist das ein einfaches Protokoll ohne Verschlüsselung oder 
Authentifizierung das sich leicht fälschen ließe um eben genau das zu 
tun:
Beitrag "Re: Meinungen zu Stromanbietern wie Tibber?"

von Εrnst B. (ernst)


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asd schrieb:
> Bei meinem digitalen Stromzähler den ich seit der Solaranlage habe (von
> 2020) ist das ein einfaches Protokoll ohne Verschlüsselung oder
> Authentifizierung das sich leicht fälschen ließe um eben genau das zu
> tun:

Muss halt in der Summe aufgehen, wenn dann doch mal der Ableser 
vorbeikommt.
Aber Verschieben innerhalb des Tages um "virtuell" immer zum günstigsten 
Zeitpunkt Strom zu verbrauchen sollte kein Problem sein.
Evtl. noch einen glaubwürdigen Grundverbrauch stehen lassen, dann fällt 
das auch bei irgendwelchen automatisierten Checks nicht auf...

-> Kleine Schaltung mit ESP (Wlan muss ja eh vorhanden sein) der die 
aktuellen Preise zieht & Zählerstände simuliert, und ein 3D-gedrucktes 
Gehäuse was zwischen Zähler und Tibber-Datenabgreifer passt.

Das ganze bei Github veröffentlicht => Nach kurzer Zeit gibt's das fix 
und fertig bei Ali für kleines Geld.

von Hans (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Das ganze bei Github veröffentlicht => Nach kurzer Zeit gibt's das fix
> und fertig bei Ali für kleines Geld.

Und nach noch kürzerer Zeit geht das leider bei Neukunden nicht mehr und 
es kommt zum Smart Meter Zwang. Wenn man sowas macht, dann nur für sich 
selbst. Ich erfasse meinen aktuellen Stromverbrauch momentan in 15 
Minuten Intervallen. Ich habe also schon alle Daten, damit der 
Zählerstand am Ende des Tages stimmt.

von Rüdiger B. (rbruns)


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asd schrieb:
> Bei meinem digitalen Stromzähler den ich seit der Solaranlage habe (von
> 2020) ist das ein einfaches Protokoll ohne Verschlüsselung

aber die Werte sind signiert!!

Beitrag #7322366 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #7322489 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7322543 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #7322601 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7322701 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der Markt regelt doch alles (Gast)


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Heinz R. schrieb:

> Gibt es hierzu Erfahrungen / Meinungen?

Kannst du mit dem Risiko leben das unerwartet hohe Rechnungen kommen?

Hier ein Beispiel:

https://www.npr.org/sections/live-updates-winter-storms-2021/2021/02/21/969912613/after-days-of-mass-outages-some-texas-residents-now-face-huge-electric-bills

von asd (Gast)


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asd schrieb:
>> Bei meinem digitalen Stromzähler den ich seit der Solaranlage habe (von
>> 2020) ist das ein einfaches Protokoll ohne Verschlüsselung

> aber die Werte sind signiert!!

Stimmt. Da ist eine Prüfsumme am Ende des Datensatz. Das hatte mich 
nicht interessiert weil ich nur die Werte wollte. Nach der Theorie der 
Verschlüsselung sollte es erforderlich sein dass der Zähler einen 
Geheimen Schlüssel hat. Und dass man zum Überprüfen den öffentlichen 
Schlüssel braucht. ich kann mir grade schlecht vorstellen dass jeder 
Zähler seinen eigenen Schlüssel hat. Eher dass alle den gleichen haben? 
Aber dann wäre es nur eine Frage der Zeit bis der geleakt wird... Hmm... 
Mir persönlich ist das ja egal. Mal sehen ob man nochmal was davon hört

von Das regelt der Markt! (Gast)


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Vor zwei Jahren in Texas:

https://www.fr.de/panorama/winter-sturm-texas-usa-wetter-kaelte-stromausfall-schnee-chaos-ost-kueste-rechnung-zr-90207737.html

> Ein Mann in einem Vorort der Metropole Dallas habe eine
> Rechnung von knapp 16.752 US-Dollar (etwa 13.830 Euro)
> erhalten, berichtete die „New York Times“.

Wer's haben möchte, muss auch mit den Folgen leben können. Mit solchen 
Leuten, sprich Rosinenpickern, habe ich kein Mitleid.

von Roland P. (pram)


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asd schrieb:
> Stimmt. Da ist eine Prüfsumme am Ende des Datensatz

So wies aus sieht haben neuere Zähler tatsächlich einen public key 
aufgedruckt:

https://www.rb-elektroshop.de/SyMedien/daten/bilder/LieferantenBilder/4260148833687.jpg

Damit sollte das ziemlich fälschungssicher sein.

Meiner (Itron ACE3000) hat das noch nicht, bin mir nicht mal sicher ob 
die Daten mit Prüfsumme gesendet wird.

Gruß Roland

Beitrag #7322845 wurde von einem Moderator gelöscht.
von asd (Gast)


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> So wies aus sieht haben neuere Zähler tatsächlich einen public key
> aufgedruckt:

So macht das Sinn. Dann kann jeder Zähler seinen eigenen geheimen Key 
haben, und man müsste jeden Zähler einzeln Hacken.

von Heinz R. (heijz)


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Ich verstehe zugegeben noch nicht ganz wie das Tibber-System 
funktioniert
Ich verstehe noch nicht mal wie generell dieses Strombörsensystem 
funktioniert?

Es gibt Strompreise für den Folgetag, das sind die Börsenpreise

Tibber muss ja jetzt hier auch die Strommenge einkaufen die sie am 
nächsten Tag verbrauchen?

Wenn jetzt der Strom morgen 14 - 15 Uhr 20 Cent kostet, Tibber kauft X 
kWh ein - es ist doch gar nicht möglich zu prüfen ob jetzt wirklich die 
Tibber-Kunden in Summe genau das verbraucht haben?

Genau so wenig ist das auch bei einem EnBW, Eon, Stadtwerke XY möglich?

Stadtwerke XY haben jetzt übers Jahr 1000 MWH eingekauft - das muss am 
Jahresende zum Gesamtverbrauch ihrer Kunden passen

Aber ob jetzt das was die Stadtwerke XY gestern für heute gekauft haben 
auch wirklich für ihre Kunden gereicht hat, ob was übrig war, das ist 
doch nicht messbar?

von M.M.M (Gast)


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Heinz R. schrieb:

> Es gibt Strompreise für den Folgetag, das sind die Börsenpreise

Ja

> Tibber muss ja jetzt hier auch die Strommenge einkaufen die sie am
> nächsten Tag verbrauchen?

Die werden mit ihrem Lieferanten einen Vertrag haben, daß sie zum 
aktuellen Börsenkurs abnehmen und sicher haben die auch eine Idee, 
wieviel Ihre Kunden voraussichtlich abnehmen werden. Ist der Bedarf 
höher, ist's ja auch kein Problem, da sowieso zu Börsenkurs abgerechnet 
wird.

> Wenn jetzt der Strom morgen 14 - 15 Uhr 20 Cent kostet, Tibber kauft X
> kWh ein - es ist doch gar nicht möglich zu prüfen ob jetzt wirklich die
> Tibber-Kunden in Summe genau das verbraucht haben?

Dafür überträgt doch der Tracker den Stromverbrauch zeitnah via Deinem 
Router an deren Server.

> Stadtwerke XY haben jetzt übers Jahr 1000 MWH eingekauft - das muss am
> Jahresende zum Gesamtverbrauch ihrer Kunden passen

Alles, was über der Kaufoption verbraucht wird, muß, so man nicht andere 
Verträge mit Zulieferen hat, zum Börsenkurs gekauft werden.

> Aber ob jetzt das was die Stadtwerke XY gestern für heute gekauft haben
> auch wirklich für ihre Kunden gereicht hat, ob was übrig war, das ist
> doch nicht messbar?

Ich kenne nun nicht die Technik der Stadtwerke, denke aber mal, daß die 
halt irgendwo den/die ganz großen Stromzähler haben, die sicherlich 
zeitgenau messen.

von Heinz R. (heijz)


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M.M.M schrieb:
> Ist der Bedarf
> höher, ist's ja auch kein Problem, da sowieso zu Börsenkurs abgerechnet
> wird.

J, aber ich kann ja jetzt auch nicht an der Apfelbörse 1000 Äpfel kaufen 
- nachher sagen ich hatte 1200 verbraucht, die bekomme ich zum gleichen 
Preis?

Tibber weiss wenigstens noch stündlich was wirklich verbraucht wurde, 
aber wie machen das andere Anbieter die nur 1 x im Jahr ablesen?

M.M.M schrieb:
> Alles, was über der Kaufoption verbraucht wird, muß, so man nicht andere
> Verträge mit Zulieferen hat, zum Börsenkurs gekauft werden.

Ein Lieferant mit quer über Deutschland verteilten Kunden weiss doch gar 
nicht was diese am Tag X verbraucht haben?
Woher weiss er wieviel er für den nächsten Tag einkaufen muss?

von Hmmm (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Tibber weiss wenigstens noch stündlich was wirklich verbraucht wurde,
> aber wie machen das andere Anbieter die nur 1 x im Jahr ablesen?

Die kaufen nicht primär auf dem Spotmarkt, sondern haben langfristige 
Lieferverträge.

Die Anbieter, die (fast) ausschliesslich auf dem Spotmarkt eingekauft 
haben, konnte man insbesondere Ende 2021 erkennen. Das waren die, die 
frisch abgeschlossene Verträge mit seltsamen Begründungen gekündigt 
haben, weil die Kundentarife plötzlich nicht mehr zu den explodierenden 
Börsenpreisen passten.

von Jemin K. (jkam)


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Wenn man zB einen zweiten Zähler nur fürs Auto hat, macht das vielleicht 
Sinn. Ansonsten hat man zwei Risiken: Extremstpreise bei Engpässen am 
Markt und die Pleite / Vetragskündigung wenn der Anbieter sich verzockt 
hat.

von Heinz R. (heijz)


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verstehe ich das richtig:
Früher hat ein Konzern paar Kraftwerke gehabt, gesagt mich kostet eine 
kWh 5 Cent, ich will 20% verdienen, also verkaufe ich sie für 6 Cent

Jetzt sind da Händler die - auch mit langfristigen Verträgen - 
einkaufen, aber gar nicht wissen was am Jahresende in Summe auf den 
Kundenzählern steht?

Die müssen also so kalkulieren das sie im schlechtesten Fall mit Null 
raus gehen, aber meist gut verdienen?

von Maxe (Gast)


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@Heinz, die Antworten auf deine Fragen würde mich auch interessieren.

Ich kann mir jetzt nur vorstellen, dass die Tageskurven unter allen 
Verbrauchern entsprechend den (Jahres-) Zählerständen aufgeteilt wird.

von Hans (Gast)


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asd schrieb:
>> So wies aus sieht haben neuere Zähler tatsächlich einen public key
>> aufgedruckt:
>
> So macht das Sinn. Dann kann jeder Zähler seinen eigenen geheimen Key
> haben, und man müsste jeden Zähler einzeln Hacken.

Wobei die Frage bleibt, wie der Lesekopf den Public Key des Zählers 
erhält und diesen auf Echtheit überprüft. Hier müsste es dann eine PKI 
geben. Ansonsten könnte ich als MITM schließlich auch einen beliebigien 
Key an den Lesekopf senden.

von M.M.M (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> J, aber ich kann ja jetzt auch nicht an der Apfelbörse 1000 Äpfel kaufen
> - nachher sagen ich hatte 1200 verbraucht, die bekomme ich zum gleichen
> Preis?

Verabschiede Dich mal von einer Börse, wo Du Dinge kaufst und die am 
nächsten Tag vom Anbieter vor Deine Tür geliefert werden.

Du kaufst an der Börse ein Kontingent und das wird dann zur gewünschten 
Zeit zur Verfügung gestellt, z.B. am anderen Ende von Europa. Das 
funktioniert in einem Netz aber nur, wenn die Beteiligten untereinander 
Verträge haben, die regeln, was passiert, wenn irgendwo im Netz ein 
Mangel auftritt und wer dann seine Generatoren anlaufen läßt und wie das 
intern vergütet wird. Deswegen ja auch Verbundnetz und das eben nicht 
nur physisch in Form von Leitungen, sondern auch mit entsprechendem 
Management.

> Tibber weiss wenigstens noch stündlich was wirklich verbraucht wurde,
> aber wie machen das andere Anbieter die nur 1 x im Jahr ablesen?

Die kaufen ein Kontingent und es gibt Profile, aus denen man annehmen 
kann, wer wieviel wann verbrauchen wird und man kann nachträglich sehr 
genaue Profile erstellen, wer wann und in welchem Teilnetz was 
verbraucht hat.

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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Hans schrieb:
> MITM

da denk ich auch grad drüber nach, so ein 
MITM-VerbrauchÜberDenTagInDieGünstigeZeitVerschiebeGerät
nur so ein Gedanke..
https://www.youtube.com/watch?v=gmwTa9qRq0o

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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M.M.M schrieb:
> Die kaufen ein Kontingent und es gibt Profile, aus denen man annehmen
> kann, wer wieviel wann verbrauchen wird

kontrolliert das dann auch jemand?

Die STadtwerke Hintertupfingen - ohne eigenes Krftwerk - behauoten, ihre 
deutschlandweiten Kunden hätten 10 MWh verbraucht, in Wirklichkeit waren 
es 12 MWH - es gibt ja keine Zähler dafür?

von Hans (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Die STadtwerke Hintertupfingen - ohne eigenes Krftwerk - behauoten, ihre
> deutschlandweiten Kunden hätten 10 MWh verbraucht, in Wirklichkeit waren
> es 12 MWH - es gibt ja keine Zähler dafür?

So einfach ist es nicht. Die Zähler hängen ja im Keller der Kunden. Der 
Stromversorger darf aber die Zähler nicht selber betreiben. Dafür gibt 
es den Messstellenbetreiber, der in vielen Fällen identisch mit dem 
Netzbetreiber ist. Der Netzbetreiber verkauft aber keinen Strom. Du 
kannst dir als Kunde aber auch einen beliebigen anderen 
Messstellenbetreiber aussuchen und darüber dann z.B. auch ein Smart 
Meter erhalten. Dann gibt es noch eine ganze Menge standardisierte, und 
man glaubt es kaum, digitalisierte Kommunikationsverfahren, mit denen 
Informationen zu Vertragsbeziehungen und Marktdaten ausgetauscht werden.

Es gibt in manchen Städten kommunale Gesellschaften, in denen das 
gebündelt ist. Ich kann dir aber sagen, dass die Differenzen zwischen 
den Teilgesellschaften aufgrund von Zwangsfusionen so groß sind, dass 
die keine gemeinsame Mauschelei hinbekommen. Das sind eigentlich 
komplett eigenständige Unternehmen auf einem Gelände, die sich jede 
Handbewegung gegenseitig in Rechnung stellen. Bei den ständigen 
Machtkämpfen, die da so abgehen würdest du mit so einer Idee deinen 
Posten schneller los sein, als du sie vortragen könntest.

von Roland P. (pram)


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Hans schrieb:
> Wobei die Frage bleibt, wie der Lesekopf den Public Key des Zählers
> erhält und diesen auf Echtheit überprüft. Hier müsste es dann eine PKI
> geben. Ansonsten könnte ich als MITM schließlich auch einen beliebigien
> Key an den Lesekopf senden.

Möglicherweise wird dieser beim Einbau vom Messstellenbetreiber zusammen 
mit der Zählernummer erfasst

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


Angehängte Dateien:

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Ich verstehe das so, daß sich das Tibber Pulse als Smart-Meter-Gateway 
darstellt und somit im LNM das Schlüssel-/Zertifikatsmanagement 
übernimmt. (siehe 3.3. Vorgaben an die Kommunikationsverbindungen in das 
LMN)

von Hans (Gast)


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Roland P. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Wobei die Frage bleibt, wie der Lesekopf den Public Key des Zählers
>> erhält und diesen auf Echtheit überprüft. Hier müsste es dann eine PKI
>> geben. Ansonsten könnte ich als MITM schließlich auch einen beliebigien
>> Key an den Lesekopf senden.
>
> Möglicherweise wird dieser beim Einbau vom Messstellenbetreiber zusammen
> mit der Zählernummer erfasst

Das ist ja der Punkt. Du bekommst hier einen Lesekopf, den du an eine 
beliebigen vorhandene Moderne Messeinrichtung ohne Smart Meter Gateway 
anbringst. Dabei kommt kein Techniker sondern du klebst das Ding nur per 
Magnet auf.

Ron-Hardy G. schrieb:
> Ich verstehe das so, daß sich das Tibber Pulse als
> Smart-Meter-Gateway darstellt und somit im LNM das
> Schlüssel-/Zertifikatsmanagement übernimmt. (siehe 3.3. Vorgaben an die
> Kommunikationsverbindungen in das LMN)

Naja ein Smart Meter Gateway kann ja eigentlich noch viel mehr. 
Stichwort Lastabschaltung. Aber vielleicht ist das tatsächlich so. Eins 
zeigt es jedenfalls: Habecks Aktionismus möglichst schnell Smart Meter 
Gateways auszurollen scheint ziemlich unnötig zu sein.

von Schlaumaier (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Wenn jetzt der Strom morgen 14 - 15 Uhr 20 Cent kostet, Tibber kauft X
> kWh ein - es ist doch gar nicht möglich zu prüfen ob jetzt wirklich die
> Tibber-Kunden in Summe genau das verbraucht haben?

Klar ist das möglich. Zwar nicht auf die Kilowattstd. genau, aber mit 
etwas Toleranz durchaus. Das ist wie wenn im Supermarkt Ware nach 
geordert wird. Der Computer (damals der Marktleiter) wussten genau was 
in den Einzugsgebiet verkauft wird. Da wird dann auch kaum was 
weggeworfen.

Heinz R. schrieb:
> Tibber weiss wenigstens noch stündlich was wirklich verbraucht wurde,
> aber wie machen das andere Anbieter die nur 1 x im Jahr ablesen?

Genau SO.

Und genau SO habe ich es auch in der Firma mit Tintenpatronen und allen 
anderen gemacht. Ich wusste ca. was Verbraucht wurde und habe 
dementsprechend nach geordert.  Selbst bei Amazon kann man viele 
Produkte im ABO kaufen, darunter Klopapier und Lebensmittel).

Teste es doch mal selbst. Wie viel Kaffee kaufst du jeden Monat. Und 
gibt es Monate mit mehr als 10 % Abweichung. ???

Die meisten Stromversorger kaufen 80-90% Fest ein, mit langfristigen 
Vertrag, und den Rest an der Strombörse nach bedarf.  Diesen 
langfristigen Vertrag geben sie an den Endverbraucher (inkl. mir) mit 
Aufschlag weiter. Weshalb ich (wegen 2 Jahren-Vertrag) noch bis Okt. 
2023  28 Cent für Strom + 6.31 Cent für Gas bezahle, und dann der 
Abschaffung/Senkung der Nebenkosten sogar weniger Zahle als vorher.

ABER, diese Planungssicherung ist vorbei. Auf der HP meines 
Energieversorger bekommst du nur noch Verträge mit Laufzeitgarantie von 
1 Monat. Danach kann der Versorger die Preise "anpassen".

Wobei wir bei einen grundsätzlichen Problem sind. Verträge sind nur 
"toter Baum" mit der Hoffnung das sich beide dran halten.

von Dieter (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Die STadtwerke Hintertupfingen - ohne eigenes Krftwerk - behauoten, ihre
> deutschlandweiten Kunden hätten 10 MWh verbraucht, in Wirklichkeit waren
> es 12 MWH - es gibt ja keine Zähler dafür?

Die Abweichungen haben folgenden Hintergrund in Deutschland:
Stromproduktion: 600 TWh/a
Stromverbrauch: 500 TWh/a

Ohne eigenes Kraftwerk sind auch die Anteile für den Eigenverbrauch und 
Verteilungsverlusten mitzutragen.

Hans schrieb:
> Naja ein Smart Meter Gateway kann ja eigentlich noch viel mehr.
> Stichwort Lastabschaltung.

Gutes Stichwort.

Schlaumaier schrieb:
> Wobei wir bei einen grundsätzlichen Problem sind. Verträge sind nur
> "toter Baum" mit der Hoffnung das sich beide dran halten.

Wäre alles viel einfacher, wenn es nicht so viele Zocker, auch unter der 
Kundschaft gäbe. Ich erinnere mich noch gut an die vielen Artikel in den 
Medien, Zeitungen und Zeitschriften, das der Deutsche zu unwillig wäre, 
laufend die Anbieter zu wechseln, bei seinem Grundversorger und den 
Stadtwerken bliebe. Die waren grenzwertig, meiner Ansicht eher schon 
richtige Hetzartikel.

von Heinz R. (heijz)


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Ich verstehe es beser, aber immer nich nicht ganz

An der Strombörse werden Preise für die nächsten 24 Stunden bekannt 
gegeben - damit sind die Mengen dann auch schon verkauft?

Wenn jetzt z.B. Tibber für 13-14 Uhr 1 TWh gekauft hat, aber seine 
Kunden 1,2 verbrauchen, woher kommen die fehlenden 0,2 TWh?

Was passiert wenn die Kunden nur 0,8 TWh verbrauchen?

: Bearbeitet durch User
von Stromsparer (Gast)


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Heinz R. schrieb:

> Wenn jetzt z.B. Tibber für 13-14 Uhr 1 TWh gekauft hat, aber seine
> Kunden 1,2 verbrauchen, woher kommen die fehlenden 0,2 TWh?

Ist das nicht die teure Regelenergie die vorgehalten werden muss?

Es sind sicher weniger als 200GW ;-)

von Achim S. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> An der Strombörse werden Preise für die nächsten 24 Stunden bekannt
> gegeben - damit sind die Mengen dann auch schon verkauft?

Ja, die Mengen sind damit schon gehandelt. Ist wie bei Börsen für 
Aktien: der Aktienkurs wird nicht "vorab festgelegt", sondern er ergibt 
sich daraus, zu welchem Preis das größte Volumen von Transaktionen 
durchgeführt werden kann.

Für die Strombörse bedeutet das:

Day-Ahead-Handel: Organisiert ist der Day-Ahead-Markt als Auktion. 
Stromkäufer und Stromverkäufer geben jeweils bis spätestens 12 Uhr des 
Vortags ihre Gebote für den nächsten Tag ab. Neben Paketen für jede 
volle Stunde eines Tages werden auch Blockgebote gehandelt, 
beispielsweise für die stromintensiven Morgenstunden zwischen sieben und 
zehn Uhr. Die Höhe des Preises ergibt sich an der Schnittstelle, an der 
Angebot und Nachfrage zur Deckung kommen. Das letzte Kraftwerk, dessen 
Gebot zur Bedienung der Nachfrage noch zum Zuge kommt – und damit das 
teuerste ist – bestimmt also den Börsenpreis. Fachleute sprechen von 
„Grenzkraftwerk“ und „Merit-Order-Effekt“, den Preis nennt man 
„Markträumungspreis“.

(aus https://www.eon.de/de/gk/energiewissen/stromboerse.html)

Heinz R. schrieb:
> Wenn jetzt z.B. Tibber für 13-14 Uhr 1 TWh gekauft hat, aber seine
> Kunden 1,2 verbrauchen, woher kommen die fehlenden 0,2 TWh?

Wenn sie bei der Planung wirklich um 20% daneben lagen müssen sie die 
fehlende Menge auf dem Intraday-Markt oder auf dem Spotmarkt kurzfristig 
zukaufen.

von M.M.M (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Ich verstehe es beser, aber immer nich nicht ganz

Du denkst zu kleinteilig. Du mußt das Verbundnetz als ein Ganzen mit 
seinen tausenden von Einspeisern und Millionen von Abnehmern denken, das 
idealerweise immer im Gleichgewicht beleibt.

> An der Strombörse werden Preise für die nächsten 24 Stunden bekannt
> gegeben - damit sind die Mengen dann auch schon verkauft?

Ja, der Preis wird ja nicht irgendwie festgelegt, sondern bildet sich 
durch die tatsächlich getätigten Ver-/Käufe.

> Wenn jetzt z.B. Tibber für 13-14 Uhr 1 TWh gekauft hat, aber seine
> Kunden 1,2 verbrauchen, woher kommen die fehlenden 0,2 TWh?

Die hat dann irgendwo jemand eingespeist, sei es, weil irgendjemand mehr 
geordert hat, als er braucht, oder sei es, weil irgendein 
Energieversorger dafür sein Kraftwerk hochfährt.

Das Ding ist doch nur: Es muß Regeln geben, wer in welchem Teilnetz 
zusätzlich einspeist, falls dort Mangel herrscht und wer im umgekehrten 
Fall sein Kraftwerk runterfährt oder seinen Propeller abstellt.

Und es muß Regeln geben, wie der Verbrauch gemessen oder geschätzt wird 
und wie er untereinander verrechnet wird. Natürlich wird man das nie bis 
auf die letzte kWh herunterbrechen können aber bei großen Systemen kann 
man durchaus Modelle erstellen, nach denen sich Fehler in die eine oder 
andere Richtung über die Menge der Marktteilnehmer und über die Zeit 
ausgleichen.

> Was passiert wenn die Kunden nur 0,8 TWh verbrauchen?

S.o.

Achim S. schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> Wenn jetzt z.B. Tibber für 13-14 Uhr 1 TWh gekauft hat, aber seine
>> Kunden 1,2 verbrauchen, woher kommen die fehlenden 0,2 TWh?
>
> Wenn sie bei der Planung wirklich um 20% daneben lagen müssen sie die
> fehlende Menge auf dem Intraday-Markt oder auf dem Spotmarkt kurzfristig
> zukaufen.

Du kannst nix nachkaufen, was schon verbraucht ist. Das ist eben der 
Unterschied zur Apfelbörse. Du kannst es aber mit anderen 
Marktteilnehmern verrechnen.

von Heinz R. (heijz)


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Ich verstehe es immer noch nicht

Angenommen es gibt einen neuen Anbieter am Markt - nennen wir ihn XY

XY akquiriert übers Jahr fleissig Neukunden, das einzige was er 
bezüglich Verbrauch weiss sind Angaben wie "4 Personen, ca. 5000 kWh"

Er muss jetzt für alle seine Kunden Strom einkaufen, pro Stunde

XY weiss aber bis zum Jahresende, wo dann die Zähler abgelesen werden, 
überhaupt nicht was seine Kunden verbraucht haben?

Woher weiss XY wieviel Strom er pro Stunde kaufen muss?

Wird ihm dann am Jahresende vorgerechnet das er 5% zu wenig eingekauft 
hat?

Wo muss er das dann nachkaufen, zu welchem Preis?

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich glaube an dieser Stelle werden wir beschissen,

Und an tausend anderen Stellen auch! <SCNR>

Gruß

Marcus

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Dieter schrieb:
> Die waren grenzwertig, meiner Ansicht eher schon
> richtige Hetzartikel.

Sehe ich komplett anders: damals (tm), als es noch Wettbewerb unter den 
Stromanbietern gab, konnte man, wenn man aus der Grundversorgung raus 
ging und einen günstigen Anbieter raussuchte, durchaus Geld sparen. Die 
meisten Leute haben einfach nicht gewechselt, weil sie entweder zu faul 
waren oder Angst hatten, im Dunkeln zu sitzen, wenn beim Anbieterwechsel 
etwas schief geht. Ich fand es gut, dass das Thema auch in den Medien 
war. Und als Hetze habe ich das ganz und gar nicht empfunden. Da gibt es 
ganz andere Hetze in den Medien (früher wie heute)!

Gruß

Marcus

von Schlaumaier (Gast)


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DenkenMachtSpaß schrieb:
> Die
> meisten Leute haben einfach nicht gewechselt, weil sie entweder zu faul
> waren oder Angst hatten, im Dunkeln zu sitzen, wenn beim Anbieterwechsel
> etwas schief geht.

das trifft ehrlich gesagt, BEIDES auf mich zu.

Und dank meiner Treue zu meinen Grundversorger, bin ich über 1 Jahr fett 
auf der Gewinnerseite.

Und das Stressfrei.

Heinz R. schrieb:
> Woher weiss XY wieviel Strom er pro Stunde kaufen muss?

Die Antwort bekommst du für eine Fette Gebühr vom Statischen Bundesamt. 
Was meinst du was die alles für Daten haben. Ich habe in meiner 
Jugenzeit als Praktikant regelmäßig ganz viele Formulare für die 
ausfüllen müssen. Glaub mir die sind so was neugierig.

von (prx) A. K. (prx)


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DenkenMachtSpaß schrieb:
> damals (tm), als es noch Wettbewerb unter den
> Stromanbietern gab

Du meinst damit doch bestimmt die Zeit bis 1998, als sie noch das 
Gebietsmonopol hatten.

von asd (Gast)


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> Wobei die Frage bleibt, wie der Lesekopf den Public Key des Zählers
> erhält und diesen auf Echtheit überprüft. Hier müsste es dann eine PKI
> geben. Ansonsten könnte ich als MITM schließlich auch einen beliebigien
> Key an den Lesekopf senden.

Ich vermute: erstmal gar nicht. Aber wenn Zweifel aufkommen würden, 
könnte ein Ableser vorbei kommen der dann ablesen kann dass der Public 
Key den du in den Lesekopf eingegeben hast ein anderer ist als der der 
auf deinem Zähler steht.
Noch schnell ändern würdest du den Public Key nicht können weil der sich 
ja nur ändern kann wenn du einen neuen Zähler bekommst, das würde der 
Anbieter also auch merken

von Roland P. (pram)


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asd schrieb:
> Ich vermute: erstmal gar nicht. Aber wenn Zweifel aufkommen würden,
> könnte ein Ableser vorbei kommen der dann ablesen kann dass der Public
> Key den du in den Lesekopf eingegeben hast ein anderer ist als der der
> auf deinem Zähler steht.

Ich kann mich nicht erinnern, dass bei mir in den letzten 15 Jahren ein 
Ableser da gewesen wäre. (Ich wurde aber einmal darauf hingewiesen, dass 
meine Zählerstände unplausibel sind. Hier hatte ich tatsächlich einen 
Zahlendreher im PV Erzeugungszähler, konnte ich dann aber mit einem 
Telefonanruf klären)

Möglicherweise kann aber Tibber beim Messstellenbetreiber nachfragen, 
was der Zähler für einen Public Key hat. Wenn der Monteur den Zähler 
einbaut, muss er ja sowieso die Zählernummer erfassen, da könnte er ja 
den QR Code noch abfotografieren.

von Hans (Gast)


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Roland P. schrieb:
> Ich kann mich nicht erinnern, dass bei mir in den letzten 15 Jahren ein
> Ableser da gewesen wäre.

Hier kommt tatsächlich jedes Jahr am Jahresende einer. Die Zähler hängen 
aber auch im Keller eines MFH.

Roland P. schrieb:
> Möglicherweise kann aber Tibber beim Messstellenbetreiber nachfragen,
> was der Zähler für einen Public Key hat. Wenn der Monteur den Zähler
> einbaut, muss er ja sowieso die Zählernummer erfassen, da könnte er ja
> den QR Code noch abfotografieren.

Das wäre naheliegend. Da der Messstellenbetreiber seine Zählernummern 
ohnehin kennen muss, bekommt er wahrscheinlich schon vom Hersteller eine 
Liste aller Keys zu den Zählern.

von joe (Gast)


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finde das ehrlich gesagt interessant.
Okt., nov., Jan. und feb. nicht über 18cent das kw...
sind genau die monate in denen nicht viel von meiner pv kommt.
nur dez. reißt bisschen aus, aber scheint halb so schlimm

von Heinz R. (heijz)


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Ich verstehe nur die Preise noch nicht wirklich

Beispiel, heute 18 - 19 Uhr

Laut https://www.awattar.de/  20,21 Cent netto

Laut der aktuellen Tabelle meines Versorgers kommen hierzu die 
Nebenkosten wie Netzentgelte usw - in Summe 11,95 Cent netto

Wären dann in Summe 32,16 Cent netto --> +19% MwSt. --> 38,27 Cent

Tibber nennt mir für diesen Zeitraum 34,32 Cent incl. Steuern?

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Und dank meiner Treue zu meinen Grundversorger, bin ich über 1 Jahr fett
> auf der Gewinnerseite.

Und wie war das die letzten 20 Jahre?
Denkst Du, Dein Grundversorger hat die Preise für alle Ewigkeiten 
eingefroren? Irgend wann kommen auch in den Grundversorgertarifen die 
Preissteigerungen an. Warum bist Du eigentlich so stolz drauf, immer 
beim Grundversorger geblieben zu sein?

Vergleichst Du sonst auch nie die Preise? Kann ich mir leider nicht 
leisten. Mir geht es dabei nicht um billig, sondern preiswert, 
wohlgemerkt.

Gruß

Marcus

von Schlaumaier (Gast)


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DenkenMachtSpaß schrieb:
> Und wie war das die letzten 20 Jahre?
> Denkst Du, Dein Grundversorger hat die Preise für alle Ewigkeiten
> eingefroren? Irgend wann kommen auch in den Grundversorgertarifen die
> Preissteigerungen an.

Naja, sagen wir es mal so. Ich habe aus Spass mal bei den 
Vergleichsportalen getestet und mein Versorger war immer unter den 
Top-3.

Einziger Filter  = keine Vorauszahlung + nix Bonus-Spielchen

von Heinz R. (heijz)


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Schlaumaier schrieb:
> und mein Versorger war

Betonung liegt auf war - gerade dreht sich alles

Hier im Nachbardorf - Stadtwerke Neuffen - plötzlich teuerster 
Grundversorgen in Ba-Wü

von Dieter (Gast)


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DenkenMachtSpaß schrieb:
> Warum bist Du eigentlich so stolz drauf, immer
> beim Grundversorger geblieben zu sein?

Ganz einfach, weil er nicht auf solche Hetze reingefallen ist:

Dieter schrieb:
> Ich erinnere mich noch gut an die vielen Artikel in den
> Medien, Zeitungen und Zeitschriften, das der Deutsche zu unwillig wäre,
> laufend die Anbieter zu wechseln, bei seinem Grundversorger und den
> Stadtwerken bliebe. Die waren grenzwertig, meiner Ansicht eher schon
> richtige Hetzartikel.

von bluppdidupp (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Laut https://www.awattar.de/  20,21 Cent netto

Falls du diese Balken meinst dort auf der Seite weiter unten: Das sind 
die reinen Börsenpreise ohne Netzentgelte und ohne 
awattars-3%-Aufschlag.
Für meine PLZ würde sich bei "awattar hourly" als Brutto-Arbeitspreis 
ergeben: 14,71+(BruttoBörsenpreis+3%)
D.h. die 20,21ct/kWh (netto) wären für mich real dann 39,48ct/kWh 
(brutto).
Was auf den Börsenpreis aufzuschlagen ist wird hier beim Punkt 
"Preisaufstellung" ausgerechnet: https://www.awattar.de/tariffs/hourly

Bei mir kann ich derzeit weder awattar noch tibber wirklich nutzen.
- awattar: "Leider ist der gewählte Tarif in Ihrer Region für Neukunden 
derzeit nicht verfügbar." (Die haben bislang wohl auf discovergy als 
Messstellenbetreiber gesetzt und möchten/müssen die wohl aktuell 
ersetzen?)
- tibber: "Derzeit kann dein regionaler Netzbetreiber kein Smart Meter 
anbieten." und die "moderne Messeinrichtung" die westnetz hier verbaut 
hat (Hersteller "Logarex") wird vom tibber Pulse auch nicht unterstützt.

Ich finde diese Tarife sehr interessant, aber beobachte das ganze 
erstmal noch ein wenig...
Gut zu lesen dazu ist auch: 
https://www.finanztip.de/stromtarife/variable-stromtarife/

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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Heinz R. schrieb:
> gerade dreht sich alles

normal ist das alles nicht mehr.
bei mir Maingau, Erhöhung von 21,64ct auf 71,4ct zum 1.1.23, natürlich 
sondergekündigt, jetzt sind die plötzlich wieder bei 38,7ct..
Und findet es jemand normal, unter Beibehaltung der Kündigungsfristen 
ständig zwischen den Anbietern hin-und-herzuwechseln ?

von Heinz R. (heijz)


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bluppdidupp schrieb:
> Falls du diese Balken meinst dort auf der Seite weiter unten: Das sind
> die reinen Börsenpreise ohne Netzentgelte und ohne
> awattars-3%-Aufschlag.
> Für meine PLZ würde sich bei "awattar hourly" als Brutto-Arbeitspreis
> ergeben: 14,71+(BruttoBörsenpreis+3%)
> D.h. die 20,21ct/kWh (netto) wären für mich real dann 39,48ct/kWh
> (brutto).

ja, meinte die Balken - und verstehe nicht wie dann Tibber auf diese 
Preise kommt:
https://tibber.com/de/strompreise#strompreisgestaltung

(aufs jeweilige Bundesland klicken)

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ganz einfach, weil er nicht auf solche Hetze reingefallen ist

Also Hetze habe ich nirgendwo gesehen. Aber vielleicht bin ich da ja 
intellektuell überfordert.

Und der Begriff "Hetze" ist heute eh schwierig einzuordnen. So langsam 
wird ja bereits sowas wie "Du hattest auch schon mal ne nettere Frisur" 
als "Hassrede" eingestuft...
Aber das ist jetzt schon a bissle OT.

Gruß

Marcus

von bluppdidupp (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> ja, meinte die Balken - und verstehe nicht wie dann Tibber auf diese
> Preise kommt:

Hmm, da sind wohl die Netzentgelte etc. dann schon eingerechnet.
Da komme ich brutto dann für meine PLZ auch auf fast das gleiche 
Ergebnis wie bei awattar.

von Heinz R. (heijz)


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bluppdidupp schrieb:
> Da komme ich brutto dann für meine PLZ auch auf fast das gleiche
> Ergebnis wie bei awattar.

Ich leider nicht

Magst mir Din Beispiel mal vorrechnen - vielleicht finde ich dann meinen 
Denkfehler?

Beispiel – heute 18 – 19 Uhr
-  Börsenpreis netto 20,2 Cent
-  Nebenkosten netto laut EON 11,95 Cent
Sind dann 32,15 Cent netto  38,25 Cent brutto

Tibber sagt für Ba-Wü 34,32 Cent - unten steht fett "inklusive Steuern"

Sind die Nebenkosten überhaupt innerhalb eines Bundeslandes gleich?

: Bearbeitet durch User
von bluppdidupp (Gast)


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Ich hab statt direkt links meine PLZ eingetragen statt rechts auf das 
Bundesland geklickt. Die Netzentgelte, etc. sind abhängig vom lokalen 
Netzbetreiber und Region und nicht innerhalb eines Bundeslandes gleich. 
Für die Bundesland-Angaben wird tibber da einen Mittelwert gebildet 
haben.
Für 18-19 Uhr zeigt mir tibber in der Grafik wenn "inkl MwSt"-angehakt 
dann 39,62ct/kWh an. Bei awattar kam ich für den gleichen Zeitraum 
insgesamt auf 39,48ct/kWh.

zu Netzentgelten:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/A_Z_Glossar/N/Netzentgelt.html
Grafik 2 zeigt dort auch eine Deutschland-Karte zu Haushaltskunden.
Die "Redispatch"-Kosten, die durch fehlende Transportkapazitäten 
anfallen (wie zuletzt bei 
https://www.golem.de/news/zu-viel-windstrom-transnetbw-ruft-suedwesten-zum-stromsparen-auf-2301-171193.html) 
laufen wohl auch in die Netzentgelte rein (und es dürften auch primär 
die Kosten und weniger Kraftwerkskapazitäten der Grund gewesen sein, 
wieso da zum Stromsparen aufgerufen wurde)

Auch immer mal interessant anzuschauen:
https://app.electricitymaps.com/zone/DE
oder "Marktdaten visualisieren" auf https://www.smard.de/
oder https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/

von Heinz R. (heijz)


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Ich Depp hab übersehen das bei "inklusive Steuern" ein Schalter ist :-)

Dachte das wäre eine Fussnote

von Hans (Gast)


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Dieter schrieb:
> DenkenMachtSpaß schrieb:
>> Warum bist Du eigentlich so stolz drauf, immer
>> beim Grundversorger geblieben zu sein?
>
> Ganz einfach, weil er nicht auf solche Hetze reingefallen ist:

Ich musste gerade echt mal köstlich lachen. Ich gehöre zu denen, die auf 
die "Hetze reingefallen" sind. Mein Stromversorger hatte mir im Dezember 
21 vor Vertragsbeginn im Januar den auf 12 Monate fixierten Stromvertrag 
rechtswidrig noch vor Beginn gekündigt.

Ich bin dann in die Grundversorgung gewechselt. Damals hatte ich aber 
schon den Neukundenbonus eingefordert (sollte eigentlich erst nach 12 
Monaten ausgezahlt werden) und angekündigt Mehrkosten aus der 
Grundversorgung gegenüber dem Anbieter geltend zu machen. Der Bonus 
wurde mir auch ausgezahlt. Gut, man hatte mir auch ein Vergleichsangebot 
gemacht, mit dem ich schlechter dagestanden hätte.

Jetzt stehe ich gerade an meinem Schreibtisch, rechne meine Forderungen 
durch und bin überrascht. Der Neukundenbonus lag bei 200€. In der 
Grundversorgung lag mein Arbeitspreis die ganze Zeit unter dem 
vertraglich vereinbarten beim vertragsbrüchigen Anbieter. Dort wäre ich 
mit dem Bonus bei meinem Verbrauch trotzdem besser ausgegangen.

Beim Verbrauch habe ich, unter Berücksichtigung der Abschaffung der 
EEG-Umlage und Preiserhöhungen in der Grundversorgung, noch 20€ gespart. 
Statt einen erwarteten Preisvorteil von 180€ habe ich also noch 20€ on 
Top erhalten.

Und jetzt frage ich mal ganz plakativ: Wer ist hier auf "Hetze 
reingefallen"?

von Hans (Gast)


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Hans schrieb:
> Und jetzt frage ich mal ganz plakativ: Wer ist hier auf "Hetze
> reingefallen"?

Achso, bevor ihr mir mit Preisgarantien kommt. Die wäre bei mir 
ebenfalls beim Grundversorger in einem langfristigen Vertrag schon 
ausgelaufen, da sie nur auf ein Jahr gegeben wurde. Mit anderen Worten: 
Während letztes Jahr schon alle stöhnten, habe ich sogar noch gespart 
und mir die Rosinen erfolgreich rausgepickt.

von Dieter (Gast)


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Hans schrieb:
> Und jetzt frage ich mal ganz plakativ: Wer ist hier auf "Hetze
> reingefallen"?

Gerade, weil die Bürger so wenig bereit waren zu wechseln, wurden noch 
die WechselBoni draufgelegt. Über die Boni konnten einige einen Vorteil 
erlangen. Bezahlt hat dies aber letztendlich der Steuerzahler. Diese 
Begründung wurde verwendet um besondere Werbungskosten geltend zu 
machen. Über Subunternehmen, Tochterunternehmen (nicht gegendert!), 
Partnerunternehmen wurde das geschickt hin und her geschoben um die 
Steuerlast deutlich zu senken.

Wenig erfahrene Firmen schaffen es nur analog zu Betriebsausgaben 
abzusetzen, andere sind da cleverer.

von Hans (Gast)


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Dieter schrieb:
> Gerade, weil die Bürger so wenig bereit waren zu wechseln, wurden noch
> die WechselBoni draufgelegt. Über die Boni konnten einige einen Vorteil
> erlangen. Bezahlt hat dies aber letztendlich der Steuerzahler.

Aha. Und weil ich das zu meinem Vorteil genutzt habe, bin ich auf Hetze 
reingefallen? Mir erschließt sich nicht so ganz, warum ich darauf hätte 
verzichten sollen. Ich wäre doch schön blöd gewesen das nicht zu tun und 
das Treiben als Steuerzahler für diejenigen zu bezahlen, die es machen. 
Wenn es dem Staat schadet, liegt es an ihm da gesetzlich einen Riegel 
vorzuschieben und Kokurrenz durch niedrige Arbeitspreise zu fördern. 
Ganz davon abgesehen gibt der Bürger jeden Euro, den er als Bonus 
bekommt auch für andere Dinge wieder aus. Der Staat verdient dann doch 
noch seine Mehrwert-, Gewerbe und Steuer-von-der-Steuer-Steuer.

von Dieter (Gast)


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Hans schrieb:
> Aha. Und weil ich das zu meinem Vorteil genutzt habe, bin ich auf Hetze
> reingefallen? Mir erschließt sich nicht so ganz, warum ich darauf hätte
> verzichten sollen. Ich wäre doch schön blöd gewesen das nicht zu tun und ...

Hattest übrigens Glück das die Wende letztes Jahr unmittelbar nach der 
Olympiade kam und nicht so viele Leute gewechselt haben. Die hätten am 
Schluss die Stadtwerke aufgekauft, alle rausgeworfen und über 
Subunternehmer unter schlechteren Bedingungen eingestellt. Das hätte 
Dich auch mit einer nicht sehr geringen Chance erwischt.

Wer glaubst Du denn hat die Lobbyarbeit bezahlt bei der Politik man möge 
Druck auf die kommunalen Versorger ausüben, damit die privatisieren und 
verkaufen... (außer die drei oder vier großen Konzerne)...

von Hans (Gast)


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Dieter schrieb:
> Hattest übrigens Glück das die Wende letztes Jahr unmittelbar nach der
> Olympiade kam und nicht so viele Leute gewechselt haben. Die hätten am
> Schluss die Stadtwerke aufgekauft, alle rausgeworfen und über
> Subunternehmer unter schlechteren Bedingungen eingestellt. Das hätte
> Dich auch mit einer nicht sehr geringen Chance erwischt.
>
> Wer glaubst Du denn hat die Lobbyarbeit bezahlt bei der Politik man möge
> Druck auf die kommunalen Versorger ausüben, damit die privatisieren und
> verkaufen... (außer die drei oder vier großen Konzerne)...

Du redest wirr.

von Martin (martin3000)


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Tibber kostet heute im Mittel 31 cent/kWh. Da kann man kaum einen 
finden, der billiger ist. Es langt meistens, wenn man Tibber ohne 
Smartmeter benutzt. Dann bekommt man den Tagesmittelwert der Strombörse. 
Damit dürfte man im Schnitt immer günstiger fahren.
Der Smartmeter lohnt sich nur, wenn man viel Verbrauch in die Nacht zw. 
1:00 und 4:00 legen kann.

von Heinz R. (heijz)


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Martin schrieb:
> Es langt meistens, wenn man Tibber ohne
> Smartmeter benutzt. Dann bekommt man den Tagesmittelwert der Strombörse.
> Damit dürfte man im Schnitt immer günstiger fahren.

Wie machen die das?

angeblich leben sie nur von dem Monatsbeitrag

aber die können doch nicht was zum Durchschnitts-Tagesverbrauch 
verkaufen?

Ger wie jetzt, wo der Strom nachts sehr billig ist - die meisten Kunden 
werden zum teuren Tagpreis viel kaufen?

von Martin (martin3000)


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Heinz R. schrieb:
> Wie machen die das?
>
> angeblich leben sie nur von dem Monatsbeitrag
>
> aber die können doch nicht was zum Durchschnitts-Tagesverbrauch
> verkaufen?

Tibber kauft den Strom an der Strombörse und verkauft ihn ohne Aufschlag 
an die Kunden weiter. Sie müssen dafür so gut wie nichts machen. Denn 
anders als Äpfel müssen sie den Strom ja nicht irgendwo abholen und 
hinbringen. Und die Kosten für die Leitungen usw. bezahlt der Kunde in 
Form von 15 cent/kWh Netzentgelte.
Tibber bekommt pro Jahr 50€ oder sowas für die Verwaltung de Kunden. 
Verschickt wird nichts, es gibt keine Kundenmagazine, sie finanzieren 
keine Formel1-Autos usw.

von ACDC (Gast)


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Martin schrieb:
> Tibber kostet heute im Mittel 31 cent/kWh. Da kann man kaum einen
> finden, der billiger ist.

Puh.
hab 28 Cent mit Ököstrom.

von Martin (martin3000)


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ACDC schrieb:
> Martin schrieb:
>> Tibber kostet heute im Mittel 31 cent/kWh. Da kann man kaum einen
>> finden, der billiger ist.
>
> Puh.
> hab 28 Cent mit Ököstrom.

Das schöne an Tibber ist aber das man nie wieder einen günstigeren 
suchen muss. Denn selbst wenn der Strompreis mal wieder auf 10¢ sinkt, 
bekommt man das bei Tibber automatisch. Während du weiterhin bei 28¢ 
schmoren wirst.

von Lauron (Gast)


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ACDC schrieb:
> Martin schrieb:
>> Tibber kostet heute im Mittel 31 cent/kWh. Da kann man kaum einen
>> finden, der billiger ist.
>
> Puh.
> hab 28 Cent mit Ököstrom.

Noch, mein Freund, noch.

von Dieter (Gast)


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Hans schrieb:
> Du redest wirr.

Das ueberrascht niemanden, das Dir das nicht gefaellt.

Das passt nicht, wenn die Produkte des Konkurrenten des eigenen 
Arbeitgebers gekauft werden.

von Heinz R. (heijz)


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Martin schrieb:
> Tibber kauft den Strom an der Strombörse und verkauft ihn ohne Aufschlag
> an die Kunden weiter. Sie müssen dafür so gut wie nichts machen. Denn
> anders als Äpfel müssen sie den Strom ja nicht irgendwo abholen und
> hinbringen. Und die Kosten für die Leitungen usw. bezahlt der Kunde in
> Form von 15 cent/kWh Netzentgelte.

Wenn jetzt Äpfel variabel zwischen 10 Cent und 1€ kosten - im Schnitt 50 
Cent

Ich kann Dir dann doch nicht Äpfel so viel Du willst zum 
Tagesdurchschnittspreis von 50 Cent verkaufen?
Ich muss die ja auch zum Stundenkurs einkaufen?

von M.M.M (Gast)


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Heinz R. schrieb:

> Wie machen die das?
> angeblich leben sie nur von dem Monatsbeitrag
> aber die können doch nicht was zum Durchschnitts-Tagesverbrauch
> verkaufen?

Steht doch auf deren Seite. Der Preis ist natürlich nicht das 
arithmetische Mittel, sondern ein gewichteter Mittelwert, bei dem anhand 
eines Lastprofils geschätzt wird, wie sich der reale Verbrauch auf 
Tag/Stunden verteilt haben dürfte. Wie immer bei solchen Berechnungen, 
trifft diese, über die Gesamtheit der Kunden betrachtet, vermutlich 
recht gut zu, kann aber bei Ausreißern, also im Einzelfall, daneben 
liegen.

von Heinz R. (heijz)


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M.M.M schrieb:
> kann aber bei Ausreißern, also im Einzelfall, daneben
> liegen.

Problem sind doch bei solchen Abschätzungen die PV-Anlagen

Da kann es ganz schnell mal schwanken, auch innerhalb 12 Stunden nicht 
wirklich vorhersagbar

Alleine mit dem Monatsbeitrag von 4€ kan sich Tibber da nicht entspannt 
zurück legen?


Wobei dieser Momentanbezug ausser bei Tibber auch nirgdwo erfast wird?

Großkonzerne wie EON erfahren ein mal zum Jahresende was die Kunden 
wirklich verbraucht haben?

von M.M.M (Gast)


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Heinz R. schrieb:

> Wenn jetzt Äpfel variabel zwischen 10 Cent und 1€ kosten - im Schnitt 50
> Cent
> Ich kann Dir dann doch nicht Äpfel so viel Du willst zum
> Tagesdurchschnittspreis von 50 Cent verkaufen?

Einzelne Ausreißer fallen statistisch gesehen kaum auf. Wenn sich aber 
alle untypisch Verhalten, funktioniert halt das Geschäftsmodell nicht.

Ähnliche Modelle funktionieren ja auch in der Versicherungswirtschaft 
und selbst das Wahlverhalten läßt sich einigermaßen zuverlässig 
voraussagen.

von Hans (Gast)


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Dieter schrieb:
> Das ueberrascht niemanden, das Dir das nicht gefaellt.

Es geht nicht darum, dass mir das nicht gefällt, sondern, dass ich nicht 
verstehe, was du mir sagen möchtest. Wenn du deine Gedanken nochmal 
geordnet formulieren magst, gehe ich da gerne drauf ein.

Dieter schrieb:
> Das passt nicht, wenn die Produkte des Konkurrenten des eigenen
> Arbeitgebers gekauft werden.

Naja. Wir sind tatsächlich sehr breit aufgestellt. Ich selbst arbeite 
zum Beispiel zwar in der IT, habe aber auch mit ganz vielen anderen 
Gesellschaften bei uns zu tun, die mit Stromverkauf gar nichts am Hut 
haben oder vom Endkundengeschäft meilenweit entfernt sind.

von joe (Gast)


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glaube verstehe das alles noch nicht so ganz...
ein weiterführender Gedanke.
habe ein Chart gefunden der mir zumindest die Tagespreise der börse 
zeigt.
nun hab ich mal von sept22 bis jan.23 nachgesehen.

billigste Werte die da waren

Sept.:
6 cent/kwh (1-2mal borgekkomen)
Okt.:
8-10 cent/kWh (~6mal vorgekommen)
Nov.:
3-7 cent/kWh (~3mal vorgekommen)
Dez.:
0-3 cent/kWh (~3mal vorgekommen)
Jan.:
2-4 cent/kwh (~3mal vorgekommen)

Steuer und Netzgebühr ca. 12 cent/kWh.
könnte also realistisch sein, dass man sofern man es Smart gestaltet 
(und dafür haben die ja Hard- wie auch Software), die kw/h für 12-20 
cent Brutto bekommt.

hätte ich nun ein großen Wärmespeicher für die Heizung wäre es scheinbar 
realistisch diesen einmal im Monat für gering(ste) Kosten zu laden?

ginge das so tatsächlich mit deren Angebot?

wie viel kWh kann man denn so in der Stunde in einen Wärmespeicher 
jagen?
:)

von Martin (martin3000)


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Heinz R. schrieb:
> Ich kann Dir dann doch nicht Äpfel so viel Du willst zum
> Tagesdurchschnittspreis von 50 Cent verkaufen?
> Ich muss die ja auch zum Stundenkurs einkaufen?

Der Trick ist dass Tibber den Durchschnitt erst hinterher berechnet. Die 
verkaufen dir Äpfel und sagen dir erst später, wieviel der 
Durchschnittspreis war.

von Heinz R. (heijz)


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Martin schrieb:
> Die
> verkaufen dir Äpfel und sagen dir erst später, wieviel der
> Durchschnittspreis war

Ich weiss den Preis doch schon vorher?

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